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Veröffentlicht am 29.11.2019

schöne Grundidee, nicht so optimale Umsetzung

Ein Schweinebär im Schlafanzug
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Jules Bruder Sascha wir von den Eltern regelmäßig „Schweinebär“ genannt. Denn Sascha sieht nach dem Essen aus wie ein Dreckspatz und seinem Umfeld ergeht es nicht viel besser. Immer und immer wieder fällt ...

Jules Bruder Sascha wir von den Eltern regelmäßig „Schweinebär“ genannt. Denn Sascha sieht nach dem Essen aus wie ein Dreckspatz und seinem Umfeld ergeht es nicht viel besser. Immer und immer wieder fällt das Wort „Schweinebär“, bis Sascha eines morgens dann wirklich einer ist…ein Schweinebär.

Der Schreibstil ist einfach und gut verständlich gehalten. Kurze Sätze, wenig Verschachtelungen, eine große Schrift und eine leichte Wortwahl machen es auch für jüngere Leser möglich, der Geschichte zu folgen oder sie ab einem gewissen Alter selbst zu lesen. Die Illustrationen im Buch haben mir gut gefallen, sie unterstützen das Geschehen und lassen die Personen und Erlebnisse lebendig werden. Man kann sich gut vorstellen, wie die Figuren aussehen und vor welchen Problemen sie im Laufe des Buches stehen. Jule, die zehnjährige Schwester von Sascha, schildert die Geschichte, was ich ganz passend fand.
Am Ende des Buches gibt es noch einen Bereich mit Mitmachseiten, auf denen man Dinge finden soll oder ausmalen kann. Ich finde es immer etwas befremdlich in Büchern rum zu malen, aber Kindern wird es sicherlich Spaß machen.

Insgesamt bin ich aber doch nicht so ganz glücklich mit der Geschichte. Es gab in der Handlung schon witzige Passagen, denn Sascha richtet als Schweinebär natürlich ziemlich großes Chaos an. Außerdem darf er nicht entdeckt werden und auch sein gewachsener Appetit stellt die Familie vor Schwierigkeiten. Es ist ganz nett Jule und ihre Familie dabei zu begleiten, wie sie versuchen den Schweinebären zu lenken und zu leiten und was dabei so schief geht.

Achtung Spoiler!
Allerdings finde ich die Botschaft hinter der Handlung nicht so richtig gelungen. Der Appell sich gut zu überlegen, was man sich so wünscht oder worüber man schimpft, richtet sich ja hier eher an die Eltern und nicht an die Kinder. Das kann man sicherlich übertragen und auch auf die Kinder ummünzen, denn auch sie sollten sich natürlich andere Menschen nicht einfach anders wünschen. Jeder ist, wie er ist und das ist bis zu einem gewissen Maß sicherlich auch gut so. Nur kam mir der Aspekt von Toleranz und Akzeptanz fast etwas zu kurz, weil die Endkonsequenz für mich persönlich einfach die Falsche war. Sicher sollten die Eltern lieber ihren Sascha haben wollen, wie er eben ist, anstatt einen Schweinebären im Haus. Aber einen Siebenjährigen essen zu lassen, wie ein kleines Schwein, weil das immer noch besser ist, als wenn er wirklich eins wäre, finde ich doch eher fragwürdig. Mit sieben Jahren sollte man vielleicht doch schon ein paar Verhaltensregeln beherrschen oder sie, gemeinsam mit der Familie, eben erlernen und nicht weiterhin alles in einen Saustall verwandeln, nur weil man was gegessen hat.
Fazit

Die Grundidee der Geschichte hat mir schon ganz gut gefallen, die Gestaltung mit den Illustrationen mochte ich ebenfalls, aber ich fürchte, es bleiben einfach nicht die richtigen Sachen im Kopf der kleinen Leser hängen. „Ich darf rumsauen, Mama und Papa haben mich ja trotzdem lieb“ -ist es das, was wir daraus ziehen sollten? Natürlich sollten Eltern ihre Kinder lieben, auch wenn mal was schief geht und man sollt auch seine Mitmenschen nicht meiden, nur weil sie das eine oder andere vielleicht nicht so gut können, für mich kam das aber irgendwie nicht so optimal rüber.

Veröffentlicht am 13.08.2019

nette Fortsetzung, mir fehlt es an Tiefe

Crystal Lake – Nebenwirkung Herzklopfen
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Im Crystal Lake Medical Center ist es nie wirklich ruhig. Irgendwer ist immer verletzt und muss behandelt werden. Viele Spitzensportler gehören zu den Patienten und die wollen natürlich so schnell wie ...

Im Crystal Lake Medical Center ist es nie wirklich ruhig. Irgendwer ist immer verletzt und muss behandelt werden. Viele Spitzensportler gehören zu den Patienten und die wollen natürlich so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen, damit ihre Karriere nicht darunter leidet. Doch auch wenn es gerade nicht um die Behandlung, Reha-Maßnahmen oder anstehende Operationen geht, wird es nie langweilig, denn es gibt so einige Herzen die aus dem Takt geraten sind. Und als wäre das noch nicht genug Stoff, steht auch noch ein ziemlich schwerwiegendes Problem ins Haus.

Da es sich um die zweite Folge der Serie handelt, schadet es natürlich nicht, wenn man den Auftakt kennt. Einige Handlungsstränge gehen weiter, andere werden jedoch nur noch am Rande erwähnt und neue kommen hinzu. So dass man nicht in jeder Passage grübeln wird, was vorher war. Und auch die Bereiche, die weitergehen, kann man zum jetzigen Zeitpunkt ggf. noch aufholen. Für das Gesamtverständnis macht es aber vermutlich Sinn, von vorn zu beginnen.

Der Schreibstil ist angenehm und die Geschichte liest sich flüssig. Die Schneebedeckte Landschaft rund um die Klinik muss traumhaft schön aussehen, wenn man den Beschreibungen Glauben schenken darf. Leider fehlt es mir nach wie vor an Tiefe bei den Figuren. Die einzelnen Bände sind alle nicht besonders lang, dennoch würde ich mir ein wenig mehr wünschen, um einen Bezug zu den Charakteren aufbauen zu können.
Leena Summers und Mark Turner spielen zunächst nur ganz am Rande eine Rolle und man erfährt zu ihnen kaum noch etwas. Nur gegen Ende kommt der Snowboarder Mark noch mal etwas mehr ins Spiel, aber auch ohne längere Auftritte in der Handlung zu haben. Die Geschichte von Klinikleitung Allana hingegen geht weiter und bei ihr bekommt man auch ein paar mehr Einblicke in das Privatleben. Trotzdem wirkt alles, als kratzt es nur ganz zart an der Oberfläche. Hinzu kommen dann noch neue Personen, die im Mittelpunkt der zweiten Folge stehen.
Auch wenn ich die Figurenkonstellation insgesamt interessant finde und die Mischung aus Ärzten, Pflegekräften Physiotherapeuten, Klinikleitung und Sportlern mag, kommt jeder insgesamt dann eben doch etwas kurz.
Physiotherapeutin Jane und Eishockeystar Daniel Porter stehen in der zweiten Folge im Fokus des Geschehens. Obwohl Jane sich alle Mühe gibt, dem Profi wieder aufs Eis zu verhelfen, ist dieser zu ungeduldig und möchte unbedingt am Meisterschaftsspiel teilnehmen. Doch wenn man zu viel in zu kurzer Zeit will, bekommt man manchmal eben auch die Quittung dafür. Die Entwicklungen zwischen den beiden waren schnell abzusehen, aber trotzdem interessant zu verfolgen, da es nicht ganz so reibungslos verläuft, wie es zunächst aussieht.

Der Alltag in der Klinik rückt hier insgesamt ein wenig in den Hintergrund. Es gibt zwar am Rande Informationen dazu, aber die Entwicklungen der Gefühle, Machtkämpfe und Rachefeldzüge nehmen deutlich mehr Platz ein.

Fazit
Es ist zwar eine schöne zweite Folge, mit einer netten Liebesgeschichte und einem kleinen Fortgang in Bezug auf die Entwicklungen rund um die Klinikleitung Allana, insgesamt passiert mir aber doch fast ein bisschen zu wenig. Obwohl in der Geschichte einiges an Zeit vergeht bzw. zwischendurch vergangen ist, scheint nicht viel geschehen zu sein. Mit ein wenig mehr Tiefe bei den Figuren könnte ich mich selbst vermutlich besser in sie hineinversetzen. Dennoch bin ich gespannt, wie es weiter gehen wird.

Veröffentlicht am 22.03.2017

inhaltlich schön, Gestaltung hat mich etwas raus gebracht

The Sun Is Also a Star
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Natashas gesamte Gedanken drehen sich um die drohende Abschiebung in ihr Heimatland Jamaika. Als sie noch einmal alles versucht, um diesen Prozess zu stoppen, trifft sie zufällig auf Daniel und die beiden ...

Natashas gesamte Gedanken drehen sich um die drohende Abschiebung in ihr Heimatland Jamaika. Als sie noch einmal alles versucht, um diesen Prozess zu stoppen, trifft sie zufällig auf Daniel und die beiden erleben einen Tag voller ungewöhnlicher Gespräche, Unternehmungen und Geschehnissen, die so nicht vorhersehbar waren.

Inhaltlich hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen. Nach und nach werden eine Reihe Fragen aufgeworfen, von denen man sich selbst einige sicherlich schon mal gestellt hat, andere wird man sich vielleicht nie stellen, da man nie in so eine Situation kommt, wie die beiden Protagonisten, trotzdem konnte man sich gut hineinversetzen, da die Gedanken und Gefühle von Natasha und Daniel anschaulich beschrieben wurden.
Neben den sehr persönlichen Einblicken in das Leben der Protagonisten gibt es zahlreiche Einschübe, die das Familienleben von ihnen aufgreift oder aber die Personen thematisiert, die ihnen im Laufe des gemeinsamen Tages begegnen. Zwischendurch gibt es auch Abschnitte, die sich um eher poetische oder philosophische Dinge drehen.
Geschrieben sind alle Passagen für sich sehr schön. Man kann sich in die Figuren einfühlen, begleitet sie bei ihrem aufwühlenden Tag und bekommt durch die Zwischenkapitel ein umfassenderes Bild der komplexen Themen, die angeschnitten werden. Allerdings habe ich mich durch die zahlreichen Unterbrechungen im Lesefluss gestört gefühlt. Viele der Kapitel sind nicht länger als drei oder vier Seiten, einige sogar deutlich kürzer. Kaum ist man in der Perspektive drin, wird man wieder rausgerissen, in die nächste geworfen oder mit einem Abschnitt konfrontiert, der einen gefühlt etwas weg bringt von den Charakteren, auch wenn alles irgendwie mit ihnen zusammen hängt.
Die kurz gehaltenen Passagen unterstützen auf jeden Fall den Eindruck, wie schnell alles manchmal gehen kann, wie viel in kurzer Zeit passiert und wie viele verschiedene Dinge zusammen spielen müssen, damit am Ende das dabei heraus kommt, was Natasha und Daniel erleben. Trotzdem bin ich dadurch nicht komplett in die Handlung eingetaucht. Besonders die Abschnitte, die sich nicht direkt um die Protagonisten oder die Familien drehen, haben mich immer wieder etwas aus dem Rhythmus gebracht.
Der Wechsel der Ich-Perspektiven von Natasha und Daniel ergibt eine angenehme Dynamik. Man kann die Situationen direkt aus beiden Sichten erleben und weiß immer, was die beiden fühlen, denken und wollen, auch wenn sie es dem anderen zum Teil vorenthalten. Da die Geschichte von vielen verschiedenen Gefühlen dominiert wird, wechselt auch immer wieder die Stimmung im Buch.
Meistens haben mich die zügigen Wechsel zwischen den beiden nicht so gestört, da man in der gleichen Situation geblieben ist und sich nur der Blick geändert hat. Die anderen Einschübe waren mir persönlich etwas viel, aber das ist sicher einfach Geschmackssache. Ich wäre lieber direkt bei den beiden Protagonisten geblieben.
Wohin die Reise führt, werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Es gibt aber immer wieder kleine Wendungen und Situationen, mit denen man zu Beginn der Geschichte so nicht rechnet.

Eine inhaltlich schöne, gefühlvolle, nachdenklich stimmende Geschichte, die viele Facetten im Leben der jungen Protagonisten beleuchtet. Mir persönlich waren die einzelnen Passagen leider etwas zu kurz und die Handlung dadurch ziemlich zerstückelt.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 04.07.2023

Auftakt mit Schwächen

Ravenhall Academy 1: Verborgene Magie
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Lillys Zukunftspläne standen eigentlich schon fest: sie wollte mit ihrer besten Freundin Anny Literaturwissenschaften in London studieren. Voller Vorfreude haben die beiden die kommende Zeit geplant, sich ...

Lillys Zukunftspläne standen eigentlich schon fest: sie wollte mit ihrer besten Freundin Anny Literaturwissenschaften in London studieren. Voller Vorfreude haben die beiden die kommende Zeit geplant, sich auf den gemeinsamen Umzug und alles, was sie erwarten wird, gefreut. Doch dann kommt es ganz anders. Bei einem Besuch bei ihrer Grandma erfährt Lilly davon, dass sie in einer Hexenfamilie geboren ist und sie diejenige von den Zwillingsschwestern ist, die ebenfalls Magie in sich trägt. Um den Umgang mit ihren Kräften zu erlernen und mehr über die magische Welt, andere Wesen, Heilkräuter und Zaubersprüche zu erfahren, soll Lilly fortan auf die Ravenhall Academy gehen. Verlieben stand eigentlich auch nicht auf dem Stundenplan, aber Jason übt eine starke Anziehungskraft auf die Siebzehnjährige aus, unproblematisch sind ihre Gefühle allerdings nicht.
Außerdem scheint manches an der Academy nicht mit rechten Dingen zuzugehen, es gibt unerwartet viel Zulauf für die Krankenstation und auch einige der Gespräche, die Lilly belauscht, klingen alles andere als vertrauenerweckend.

Der Auftakt der Dilogie lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einige Punkte der Geschichte haben mir wirklich gut gefallen, die Verstrickungen, die sich zum Ende hin verdichten, machen neugierig auf den zweiten Band, es gab aber auch Handlungselemente, die mir nicht ganz so zugesagt haben und Aspekte, die sich mir (bisher) nicht ganz erschlossen haben.

Das Buch hat sich flüssig lesen lassen. Zwischendurch gab es kleine spannendere Momente, weite Teile der Handlung wirken aber doch recht ruhig, weil man erst mal die Welt der Hexen, die Gepflogenheiten an der Schule und die ganzen neuen Leute kennenlernt. Es zieht sich nicht unbedingt, aber es ist jetzt auch nicht so, dass für mich ein Sog entstand, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Die Ereignisse, die Sorge bereiten und für etwas mehr Aufregung sorgen, werden nicht so richtig intensiv verfolgt bzw. eben nicht von der Protagonistin und daher wird es eher ausgeblendet, was schade war, weil ich das sehr interessant gefunden hätte. Die Einblicke in den Ablauf an der Schule fand ich an sich zwar interessant, mir waren aber einige der Lehrmethoden doch etwas suspekt (z.B. ein Mal angeschaut und dann könnt ihr es bitte…) und vorallem war das alles immer super schnell abgehandelt. Länger als 10 Minuten scheinen manche Unterrichtsstunden nicht zu gehen. Klar kann man nun auch nicht 45 Minuten in aller Ausführlichkeit beschreiben, aber irgendwie war es doch alles sehr fix, dafür, dass die da was von mitnehmen und lernen sollten. Einblicke in die Dinge bekommt man aber trotzdem und eine grobe Vorstellung davon, wie das eine oder andere funktionieren könnte. Anderes hat sich mir nicht ganz erschlossen. Auch habe ich mich gefragt, wie gut es wohl funktioniert, wenn man die alle mit sehr unterschiedlichem Wissensstand da in den Klassen mischt. Lilly wusste ja nun gar nichts, aber die meisten anderen sind ja offen mit Magie und so weiter aufgewachsen und kennen daher schon deutlich mehr. Selbst wenn sich die Magie eben nicht mit der Geburt sofort entfaltet, fand ich das System stellenweise etwas seltsam.
Die Beschreibungen vom Handlungsort haben mir gut gefallen, man konnte sich die Academy mit der Umgebung gut vorstellen, was immer wieder für eine tolle Atmosphäre gesorgt hat. Zu Beginn des Buches gibt es eine Karte für die Orientierung und auch eine Auflistung von einigen Zaubersprüchen. Eine tolle Idee, im Print sicher auch super, im eBook war es allerdings so klein, dass ich es kaum lesen konnte.
Toll fand ich die Auszüge aus dem Grimoire, die immer wieder Einblicke in die Hexenwelt geben und auch manche Zusammenhänge erklären und besser greifbar machen. Diese befanden sich jeweils zu Beginn der Kapitel. Zwischendurch gab es auch mal kleine Auszüge aus Büchern, zur Geschichte der Hexen und solchen Dingen. Davon hätte es gern noch mehr geben können, damit hätte sich bestimmt dann auch noch mehr erschlossen.

Durch die Ich-Perspektive lernt man hauptsächlich Lilly kennen, allerdings fand ich, bleibt es manchmal eben doch auch noch ziemlich an der Oberfläche. In manchen Gesprächen taucht man dann etwas tiefer in ihre Vorgeschichte und Empfindungen ein, insgesamt blieb sie mir aber fast noch etwa zu blass, obwohl man ja die gesamte Zeit mit ihr unterwegs ist. Auch die Charaktere in ihrem Umfeld erlangen nicht unbedingt eine große Tiefe. Am meisten erfährt man noch über Jason und Elanor, die sie auf der Academy kennenlernt. Abgesehen von ihrer Grandma spielen die Personen aus ihrem Leben vor der Academy keine wirkliche Rolle mehr, was ich teilweise nicht ganz so glaubwürdig fand. Die paar kleinen Gedanken, die sie daran zwischendurch mal verschwendet, waren mir irgendwie zu wenig. Allgemein hat sie unglaublich schnell akzeptiert, dass sich ihr Leben nun eben komplett ändert. Besonders wenn man bedenkt, dass sie bei ihrer Ankunft bei ihrer Oma sehr naiv war, alle Hinweise und Andeutungen in diese Richtungen strickt von sich gewiesen hat oder einfach nicht wahrnehmen wollte, da es Magie ja nun wohl eben nicht gibt. Hinterfragt hat sie das alles erst mal nicht, obwohl man tausend Fragen hätte haben sollen. Und eigentlich wollte sie ja auch nur ein paar Wochen bleiben und nicht zwei Jahre. Wirklich erschlossen hat sich mir auch nicht, wieso ihr niemand vorher mal was gesagt hat.

Dass Lilly sich (sehr zügig) in jemanden verliebt, den sie dann nicht haben kann/darf, ist sicher ein beliebtes Motiv in Romantasy-Geschichten und hat viele Fans. Ich hätte es auch schön gefunden, wenn es einfach mal anders gewesen wäre. Abgesehen davon, dass ich auch hier noch Fragezeichen zu im Kopf habe, die ich aus Spoilergründen jetzt nicht näher definiere. Es wurden insgesamt im Buch auch so einige Klischees bedient, die für mich jetzt nicht alle hätten sein müssen.
Es gibt einige Parallelen zu Harry Potter, manche werden ganz offen angesprochen, andere sind vermutlich dann eher im Text versteckt. Da ich die Bücher nicht kenne, kann ich darauf aber keinen Bezug nehmen. Mich hat es jetzt nicht gestört, wie viel da aber nun gleich oder ähnlich war, weiß ich eben auch nicht.
Gut gefallen haben mir die verschiedenen tierischen Begleiter der Hexen und Hexer, zu denen sie eine besondere Bindung haben und diese im Verlauf auch noch stärken.

Am Ende des Buches bin ich schon neugierig, wie es weitergeht und für was es noch alles Lösungen geben wird. Zwischendurch gab es ein paar Momente, die Spannung erzeugt und Fragen aufgeworfen haben, weitere Strecken waren eher ruhig oder auf die Emotionen fokussiert, die nicht ganz unproblematisch sind. Manche der Gespräche haben mir sehr gut gefallen, weil man da mal etwas mehr Tiefe erzeugt und mehr zu den Figuren erfährt. Viele Dinge wurden mir etwas schnell abgehandelt, manches rund um die Magie und das gesamte System erschließt sich mir irgendwie noch nicht so richtig. Da dürfte es im zweiten Band gern mehr zu geben, ich fürchte aber, dafür wird vielleicht gar nicht so viel Raum sein, weil es sich mehr um die anderen Aspekte drehen wird, die da jetzt zum Schluss noch aufgeworfen wurden bzw. noch nicht zufriedenstellend bearbeitet sind.
Fazit

Ein Auftakt, der interessante Elemente enthält, mir insgesamt aber zu sehr an der Oberfläche blieb. Manche Dinge empfand ich als nicht so richtig logisch oder konnte sie einfach noch nicht greifen oder nachvollziehen, weil man dafür teilweise noch zu wenig weiß. Das Setting und die Hexenkräfte haben mir gefallen. Im Moment denke ich, ich werde auch den zweiten Band der Dilogie lesen, auch wenn ich einige Kritikpunkte hatte.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Dilogieabschluss – interessante Welt, weiterhin einige Kritikpunkte

Schattenthron 2: Bringerin des Lichts
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Achtung: Abschluss der Dilogie! Vorwissen zum Lesen auf jeden Fall notwendig, da die Handlung weitergeht und aufeinander aufbaut.

Auf eine Inhaltsangabe verzichte ich an dieser Stelle, damit bleibt meine ...

Achtung: Abschluss der Dilogie! Vorwissen zum Lesen auf jeden Fall notwendig, da die Handlung weitergeht und aufeinander aufbaut.

Auf eine Inhaltsangabe verzichte ich an dieser Stelle, damit bleibt meine Rezension dann auch ziemlich spoilerfrei, für alle, die den ersten Band vielleicht nicht kennen, aber neugierig sind, wie mir das zweite Buch gefallen hat und ob meine Kritikpunkte bestehen bleiben.

Schon der erste Band hat mich ja nicht komplett überzeugt, ich wollte aber trotzdem gern wissen, wie die Geschichte ausgeht, da es auch einige Aspekte gab, die interessant waren. Leider hat mich auch der Abschluss der Dilogie nicht wirklich mehr begeistert.
Das Setting an sich ist nach wie vor facettenreich und interessant. Die verschiedenen Fähigkeiten der Elfen haben mir auch gefallen und sie bringen immer wieder Schwung in die Handlung.
Innerhalb der Geschichte begleitet man wieder verschiedene Charaktere, was unterschiedliche Einblicke in die teilweise nebeneinander laufende Handlung bietet und gleichzeitig auch mehr von den Gedanken und Gefühlen der einzelnen offenbart. Manche der Abschnitte waren recht kurz, andere sind etwas länger gewählt. An einigen Stellen fehlte es mir an Tiefe, dafür wäre es vielleicht gut gewesen, nicht ganz so viele verschiedene Personen zu begleiten. Hier und da blieben auch einfach einige Aspekte zu wenig erklärt für meinen Geschmack.

Was sich durch den gesamten Band zieht und mit einer der Hauptpunkte ist, der mich gestört hat, ist dass das Verhalten der Charaktere für mich oft nicht wirklich nachvollziehbar war. Sie treffen Entscheidungen, die einfach unlogisch sind und dann selbstverständlich zu weiteren Schwierigkeiten und Problemen führen, die sie an vielen Stellen hätten vermeiden können. Klar kann man nicht immer gut überlegte Entscheidungen treffen, die alle Konsequenzen abwägen. Aber wenn man ja schon weiß, dass Person X gerade gefährlich und unberechenbar ist und man deswegen beschließt, Person Y nicht mehr mit ihr allein zu lassen, wieso hat man das dann eine Seite später vergessen, lässt sie doch allein und schwupps, passiert natürlich, was man ja eigentlich vermeiden wollte?! Und das war nicht nur ein Mal der Fall. Aber auch in anderen Bereichen gab es Aspekte, die ich nicht wirklich nachvollziehbar und zu sehr konstruiert fand.

Liebesdreiecke mag ich generell nicht so unbedingt, weil es oft eher nervig ist und einen meistens auch nicht groß voranbringt. Dass in Protagonistin Kaaya verschiedene Gefühle toben, war aufgrund ihrer Situation erklärbar und damit auch zu ihr passend. Trotzdem hat es mir die gesamte Geschichte nicht unbedingt sympathischer gemacht, was aber nicht nur an dem Liebesdreieck an sich lag, sondern auch daran, wie damit umgegangen wurde. Dass es dann noch ein weiteres Dreieck gab, das eingeflochten wurde, war einfach unnötig.

Ebenfalls bereits ein Problem des ersten Bandes für mich: sie reisen sehr viel durch die Gegend. Nicht ganz so extrem, wie im Auftakt, aber eben doch noch recht viel. Dabei hatte ich teilweise auch den Eindruck, dass die Zeitangaben nicht immer passten. Auf jeden Fall vergeht Zeit, die man an der einen oder anderen Stelle hätte einsparen können, schließlich haben sie ja eigentlich Zeitdruck. Plant man da also wirklich noch mal einen Extraausflug hier und da hin ein, weil… tja warum eigentlich?

Umso weiter das Buch voranschreitet, umso mehr spitzt sich die Situation zu und es gibt einen großen Kampf, in dem viel Magie zum Einsatz kommt. Dieser Abschnitt war spannender als viele andere Bereiche der Handlung, kleine Kritikpunkte hatte ich allerdings auch hier. Es gab im Verlauf ein paar kleine überraschende Wendungen, viele Dinge konnte man aber auch erahnen. Am Ende gab es zwar Action und ein hohes Tempo, rausgerissen hat es das für mich aber nicht mehr unbedingt.

Fazit

Auch wenn ich die grundsätzliche Idee der Geschichte interessant finde und auch das Setting einiges mitbringt, hat mich die Dilogie insgesamt nicht so richtig überzeugen können. Vieles blieb zu oberflächlich, vorallem haben die Charaktere für mich aber nicht wirklich nachvollziehbar agiert und zu viel Zeit beim Rumreisen vergeudet, die sie besser mal für anderes eingesetzt hätten.

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