Die Definition von einer toxischen Beziehung
In diesem Buch erzählt Jenette McCurdy ihre Biografie und ihren Aufstieg als Schauspielerin, wobei der Fokus auf der Beziehung zu ihrer Mutter liegt. Die beiden pflegen ein sehr inniges Verhältnis, leider ...
In diesem Buch erzählt Jenette McCurdy ihre Biografie und ihren Aufstieg als Schauspielerin, wobei der Fokus auf der Beziehung zu ihrer Mutter liegt. Die beiden pflegen ein sehr inniges Verhältnis, leider jedoch kein positives, sondern ein hoch toxisches. Die Autorin berichtet, wie es dazu kam und wie sie schließlich begonnen hat, diese traumatische Zeit hinter sich zu lassen.
Nachdem ich lauter positive Rezensionen zu diesem Buch gelesen hatte, war meine Neugier geweckt - auch wenn ich iCarly nie geschaut habe und Jeanette McCurdy mir noch kein Begriff war. Ich hatte mich durchaus auf eine toxische Beziehung eingestellt, dass es jedoch so schlimm werden würde, hatte ich nicht erwartet. Bereits nach 50 Seiten hätte ich das Buch am liebsten aus dem Fenster geworfen, weil mich das Verhalten von Jenettes Mutter so wütend gemacht hat. Sie ist mehr als nur eine Red Flag auf zwei Beinen: sie ist extrem auf sich selbst bedacht, narzisstisch, selbstverliebt und misshandelt ihre Tochter psychisch und physisch. Sie überträgt ihre eigenen Wünsche und Träume auf ihre Tochter und ist emotional so manipulativ, dass Jeanette komplett nach ihrer Nase tanzt, da ihr quasi gar nichts anderes übrig bleibt. Abgesehen davon nutzt sie ihre Krebs-Erkrankung auf ganz perfide Weise, um daraus einen Vorteil zu generieren. Es war für mich wirklich unfassbar, wie ekelhaft ein Mensch sein kann. Natürlich liegen dem auch Krankheiten zugrunde, aber es fiel mir wirklich schwer, dafür Mitleid zu empfinden, da mir Jenette wirklich unendlich leid getan hat. Immer wieder habe ich mich gefragt, warum niemand aus ihrer Familie oder ihrem Umfeld ernsthaft versucht hat, sie da rauszuholen? Somit konnte ich den gewählten Titel des Buches zu hundert Prozent verstehen, auch wenn er auf den ersten Blick sehr hart zu sein scheint.
Die wirklich problematische Phase beginnt jedoch erst nach dem Tod, als Jeanette auf sich gestellt ist - mit all ihren Verletzungen (körperlich und seelisch), die ihre Mutter ihr zugefügt hat. Man begleitet sie auf dem Weg der Heilung, inklusive aller Rückschläge. Ich habe total mit der Autorin mitgefühlt und konnte wirklich einiges aus dem Buch für mich persönlich mitnehmen.
Dieses Buch gibt nicht nur Einblick in eine toxische Mutter-Tochter-Beziehung, sondern auch in die Schauspiel-Welt von Kinder-Darstellern in Amerika. Auch hier ist es wirklich erschreckend, was hinter den Kulissen so abgeht.