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Madamebiscuit15

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2023

Berührende und einfühlsame Second Chance Geschichte

Meine Hoffnung im Mondschein
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Mein letztes Wochenende habe ich mit Annylou und Josias in Ferry Lake verbracht und bin immer noch ganz beseelt davon.
Die beiden verbringen eine sehr prägende Nacht am Lake miteinander, in einer Situation, ...

Mein letztes Wochenende habe ich mit Annylou und Josias in Ferry Lake verbracht und bin immer noch ganz beseelt davon.
Die beiden verbringen eine sehr prägende Nacht am Lake miteinander, in einer Situation, die für beide nicht einfach ist. Annylou, die früh ihre Mutter verloren hat, muss jetzt noch den nahenden Tod ihres großen Bruders verkraften und Josias, dessen Lebenstraum einfach keinen Platz im Leben seiner Eltern findet. Doch in dieser Nacht erkennen sie ineinander ihren Seelenverwandten und fühlen sich das erste Mal wirklich verstanden.

Jetzt, 10 Jahre später, treffen sie das erste Mal beim Klassentreffen wieder aufeinander und hoffen, dass der/die andere immer noch genauso empfindet.
Die Autorin hat einen sehr einfühlsamen und bildhaften Schreibstil, insofern habe ich mich sofort in dem kleinen Ort heimisch gefühlt und konnte mich leicht in die Protagonisten hineinversetzen. Durch die abwechselnde Erzählweise der Geschichte und die immer wieder eingeflochtenen Rückblenden, fällt es noch leichter die Handlungen der beiden Charaktere nachvollziehen zu können.

Vanessa Schöche schafft es im gesamten Roman eine wirklich wohlige Atmosphäre und liebenswerte Charaktere zu schaffen, auch die Nebenfiguren sind durchweg sympathisch und einfühlsam. Insgesamt ist es ein eher ruhiger Roman, der für mich durch seine große Emotionalität besticht und mich nur so durch die Seiten hat fliegen lassen. Denn natürlich habe ich ab dem ersten Kapitel mit den beiden mitgefiebert und gehofft, dass sie ihre zweite Chance bekommen und sie nutzen können.
Was mir in diesem Zusammenhang gut gefallen hat, ist, dass Annylou und Josias miteinander sprechen, Missverständnisse versuchen zu klären und den Mut finden, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen.

Wenn Ihr also Lust auf einen leichten, aber nicht seichten, second chance Roman habt, einfach einmal wieder etwas fürs Herz braucht, dann lest dieses Buch.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Eine Frage der Macht

Die Nachricht
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Ruth, eine Frau, die vier Jahre nach dem Tod ihres Mannes, wieder mitten im Leben steht, bekommt anonyme Nachrichten. Der Absender weiß Dinge über ihre Vergangenheit, die niemanden etwas angehen. Als auch ...

Ruth, eine Frau, die vier Jahre nach dem Tod ihres Mannes, wieder mitten im Leben steht, bekommt anonyme Nachrichten. Der Absender weiß Dinge über ihre Vergangenheit, die niemanden etwas angehen. Als auch ihre Familie und Freund*innen Nachrichten bekommen, wird es schnell zu einer psychischen Belastungsprobe für sie.
Was sich jetzt im ersten Moment nach einem klassischen Psychothriller anhört, ist aber keiner. Ja, es geht auch um das Eindringen in die eigene Privatsphäre, um Macht und Souveränität, die ausgeübt wird oder genommen werden kann.

Aber viel mehr geht es in diesem Roman um eine Frau, die inzwischen allein lebt und sich selbst lernt genug zu sein. Die sich ihr Leben neu aufgebaut hat und mit den Schicksalsschlägen umzugehen weiß.
Der Schreibstil von Doris Knecht ist dabei schnörkellos und klar. Sie beschreibt ihre Figuren liebevoll, menschlich und ehrlich. Dadurch fiel es mir leicht Ruth auf ihrem Weg zu begleiten und ihre Emotionen waren für mich absolut nachvollziehbar. Besonders berührt hat mich die Beziehung, die sie zu ihrer Stieftochter Sophie hat und vor allem das Gespräch, das diese mit Ruth über den Vater ihrer Tochter Molly führt.

📝 Es steckt viel Tiefe in diesem relativ schlanken Buch und sehr viel Wahrheit über uns Menschen. Wie wir miteinander umgehen, uns unterstützen und wann oder wo diese Unterstützung aufhört. Ob persönlich gewollt oder gesellschaftlich verursacht.

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Veröffentlicht am 27.05.2023

Eine starke Frau nimmt ihr Leben in die Hand

Eine Frage der Chemie
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Ein Gedanke, der mich beim Lesen dieses Buch ziemlich schnell beschlich? Ich möchte Elizabeth Zott zur Freundin haben!

Bonnie Garmus hat eine unglaublich starke, kluge, liebevolle und einzigartige Protagonistin ...

Ein Gedanke, der mich beim Lesen dieses Buch ziemlich schnell beschlich? Ich möchte Elizabeth Zott zur Freundin haben!

Bonnie Garmus hat eine unglaublich starke, kluge, liebevolle und einzigartige Protagonistin erschaffen, mit der ich ab der ersten Zeile mitgefiebert habe.
Dabei beschreibt sie die gesellschaftlichen Verhältnisse dieser Zeit so treffend, dass ich Elizabeth und ihren Willen sich dagegen aufzulehnen nur bewundern konnte. Sie legt dabei eine stoische Überzeugung an den Tag, dass ihr als Frau einfach genau die gleichen Möglichkeiten und Rechte zustehen wie den Männern auch, dass ich sie auf jeder Seite anfeuern wollte.
Auf ihrem Weg an ihr Zeil bleibt sie dabei auch nicht von Schicksalsschlägen verschont, was berührend beschrieben ist.
Ach und warum sie für ihren Traum sogar Fernsehköchin in einer Hausfrauenkochshow wird, liest sich absolut unterhaltsam und witzig. Nicht zuletzt durch den empathischen Schreibstil der Autorin, die hier ein großartiges Debüt präsentiert hat.
Von mir gibt es eine hundertprozentige Leseempfehlung an alle.
Für mich ist es ein Highlight-Buch!

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Veröffentlicht am 06.11.2024

Gelungen und kurzweilig

Pi mal Daumen
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Das Lieblingsbuch der unabhängigen Buchhandlungen hat mir mein letztes Wochenende verschönert. Zuerst war ich etwas skeptisch, ob es wirklich das richtige Buch für mich ist. Aber bereits ab der ersten ...

Das Lieblingsbuch der unabhängigen Buchhandlungen hat mir mein letztes Wochenende verschönert. Zuerst war ich etwas skeptisch, ob es wirklich das richtige Buch für mich ist. Aber bereits ab der ersten Seite zuckten meine Mundwinkel immer wieder nach oben und ich wurde köstlich unterhalten.
Gerade weil Oscar, der 16jährige Überflieger, emotional und sozial leider durchaus Nachholbedarf hat, bringt er die Dinge unverstellt auf den Punkt. Seine Aussagen ließen mich immer wieder auflachen, auch, wenn ich öfter froh war, nicht sein Gegenüber sein zu müssen. Durch den Einblick in seine Gedanken werden seine Handlungen und Aussagen aber nachvollziehbar und er ist mir ans Herz gewachsen.
Genauso wie seine Kommilitonin Moni, die mit Anfang 50 und ihrem äußeren Erscheinungsbild, ebenso aus der Masse der Studierenden heraussticht, wie Oscar.
Diese beiden haben sich zwar nicht gesucht, aber definitiv gefunden und bilden ein wunderbar schräges und sympathisches Duo.
Monis Privatleben und ihre Familienbiografie sind an Thementiefe durchaus nicht ohne, kümmert sie sich doch permanent um ihre drei Enkelkinder, während sie nebenbei mit mindestens drei Jobs jongliert. Finanzielle Schwierigkeiten, Zeitnot und stereotype Erwartungshaltungen, bezüglich ihrer möglichen intellektuellen Voraussetzung, sind nur ein kleiner Ausschnitt davon.
Doch Alina Bronsky hat einen so locker-witzigen Schreibstil, dass hier keine Schwere aufkommt. Sie veranschaulicht immer wieder die Unkenntnis und Irritation von Oscar, der aus einem gut situierten Haushalt kommt und gleichzeitig zeigt, wie unrealistisch sein Weltbild doch ist. Moni dagegen ist ein unheimlich starker Charakter, mit funktionierenden Strategien und einem übergroßen Herz für alle um sie herum.

Mir bleibt abschließend nur zu sagen, lest es am besten selbst, wenn Ihr Lust auf gute und kurzweilige Unterhaltung habt. Dieser Roman macht einfach gute Laune.

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Veröffentlicht am 26.10.2024

Gelungene Geschichte über was im Leben zählt

9 Grad
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Josies Leben gerät aus den Fugen. Seit der Schulzeit sind Rena und sie beste Freundinnen. Doch als Rena plötzlich gesundheitliche Schwierigkeiten bekommt, hinterfragt diese ihr Leben und rüttelt damit ...

Josies Leben gerät aus den Fugen. Seit der Schulzeit sind Rena und sie beste Freundinnen. Doch als Rena plötzlich gesundheitliche Schwierigkeiten bekommt, hinterfragt diese ihr Leben und rüttelt damit auch an Josies Überzeugungen. Noch mehr Chaos und Unsicherheit verursacht das Kennenlernen von Lee, ihrem neuen Freund. Denn bereits beim ersten Date erzählt er ihr von seiner Depression. Halt und ein ganz neues Hochgefühl erlebt sie dagegen beim Eisbaden im 9 Grad kalten Fluss.

An dieses Buch bin ich mit einer gewissen Unsicherheit herangegangen. Das Cover zog mich tatsächlich an, inhaltlich war ich mir dagegen nicht sicher, ob es mich überzeugen können würde. Und was soll ich sagen, es hat sich gelohnt.

Elli Kolb hat eine ganz eigene Stimmung und Atmosphäre in ihrem Roman geschaffen, der ich mich kaum entziehen konnte. Immer wieder habe ich gemerkt, wie ich beim Lesen ruhiger geworden bin, es mich entschleunigt hat Josies Gedanken zu folgen. Dabei ist es inhaltlich keine leichte Kost. Neben dem Thema Depression und was es bedeuten kann mit einer betroffenen Person eine Beziehung einzugehen, kämpft die Hauptfigur vor allem mit ihrem eigenen Körperbild, ihrer Körperwahrnehmung. Die Autorin verdeutlicht hier anschaulich, was das „Norm-Schön-sein“ mit uns macht und wie tief verankert diese Vorstellung des Optimalen in uns ist.
Ihr Schreibstil ist bildhaft und beschreibend. Sie trifft, für mich, mühelos den Ton junger Erwachsener und immer wieder ist es mir passiert, dass ich festgestellt habe, dass sie genau meine Gedanken dazu in die richtigen Worte gepackt hat.

Was das Eisbaden betrifft, habe ich mit großem Interesse gelesen, welche Auswirkungen das auf unseren Körper hat bzw. haben kann. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich mich dazu jemals überwinden können werde.

Gerne empfehle ich Euch dieses bewegende Debüt mit sympathischen Charakteren und einer gelungenen Tiefe in der Handlung.

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