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Veröffentlicht am 20.07.2023

Glück im Kännchen

Ein Kännchen Glück
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Nele Schmidt ist nicht nur Single und dabei glücklich, auch lebt sie recht chaotisch in den Tag hinein. Zusammen mit einem Seniorenpaar und einem Studenten wohnt sie in einer WG. Nele ist impulsiv und ...

Nele Schmidt ist nicht nur Single und dabei glücklich, auch lebt sie recht chaotisch in den Tag hinein. Zusammen mit einem Seniorenpaar und einem Studenten wohnt sie in einer WG. Nele ist impulsiv und voller Lebendrang. Sie sammelt Wünsche anderer Menschen, notiert diese und steckt sie in eine alte Teekanne ihrer Großmutter. Täglich wird ein Zettel gezogen, der Wunsch darauf versucht sie zu erfüllen.

Ben ist ein junger Mann, der fest im Leben steht und verankert ist in seinem Tagesablauf. Kleine Ausbrüche oder spontane Aktivitäten oder Änderungen verwirren und verunsichern ihn. Als er seine Oma in Neles WG besuchen kommt, beschließt Nele spontan, ihm zu helfen. Dieser graue, eintönige und steife Panzer muss weg. Ben soll mehr Lebensfreude bekommen, lockerer werden. Aber hat sich Nele mit dieser Aufgabe nicht zu viel zugemutet?

Das Buch ist der zweite Teil und kann dennoch einzeln gelesen werden. Mich hat die Idee mit der Teekanne sehr gereizt und ich finde sie immer noch toll. Die Autorin hat einen erfrischenden Schreibstil, den man gerne liest und dabei zeitgleich entspannen kann. Der Humor trifft genau meinen Nerv und so hatte ich viel Spaß mit dem Buch und der Geschichte.

Die beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein und gerade das macht es so interessant. Hier treffen quasi zwei Welten aufeinander und versuchen sich gegenseitig zu ändern. Doch Nele hat den dickeren Kopf und so hat Ben im laufe des Buches sehr viele Veränderungen durchzumachen.

Fazit:
Ein tolle Wohlfühlroman, leicht und humorvoll geschrieben, mit sich entwickelnden Protagonisten und tollem Wohlfühlcharakter. Auch wenn man den ersten Band nicht kennt, ist es kein Problem, in den zweiten abzutauchen.

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Veröffentlicht am 20.07.2023

Einzigartiger Wohlfühlroman

Sommerglanz am Liliensee
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Harry Sonntag ist der neue Pfarrer in Vierbrücken. Der junge Theologe ist nicht nur gut aussehend, er erinnert auch ein wenig an Cary Grant und wirkt auf die Dorfbewohner etwas steif.

Ellen Stein, deren ...

Harry Sonntag ist der neue Pfarrer in Vierbrücken. Der junge Theologe ist nicht nur gut aussehend, er erinnert auch ein wenig an Cary Grant und wirkt auf die Dorfbewohner etwas steif.

Ellen Stein, deren Eltern ein Hotel im Dorf besitzen, hat eigentlich ganz andere Träume von ihrer Zukunft als sich um den Hotelbetrieb zu kümmern. Viellieber würde sie mit Holz arbeiten, Restaurationen machen, Figuren und Intarsien schnitzen. Doch ihr Vater besteht auf eine Nachfolge im Hotelgewerbe.

Da in der Kirche dringende Restaurationen anstehen, treffen Harry und Ellen aufeinander. Auch wenn Ellen es sich zunächst nicht eingestehen möchte, verbindet sie mit Harry viel mehr als die Arbeiten an dem Gotteshaus.

Als ein Unwetter aufzieht, lernen beide sich von ganz anderen Seiten kennen …


Bücher von Elisabeth Büchle kenne ich schon einige. Die Reihe am Liliensee jedoch, war mir bis zu diesem Buch noch unbekannt. Erst beim Lesen fiel mir auf, dass es sich um den dritten Teil handelt. Dennoch konnte ich der Geschichte und deren Entwicklung gut folgen. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, da sie sich vor allem um Harry, den neuen Pfarrer im Ort und Ellen, die Hoteltochter dreht.

Die Protagonisten sind plastisch herausgearbeitet und entwickeln sich im Laufe der Geschichte. Was mir vor allem gefallen hat, sind die Beschreibungen der Umgebung, der Natur, aber auch des Unwetters, das letztlich einen Wendepunkt beinhaltet. Harry und Ellen sind starke Persönlichkeiten, die allerdings in eine Rolle gedrückt werden, in der sie sich nicht wirklich wohlfühlen. Der Kampf gegen diesen Panzer hat mir ebenso gut gefallen, wie die eingestreuten Bibelzitate, die Harry immer wieder verwendet.

Ich habe mich sehr wohl gefühlt mit dem Roman, der eher ruhig ist, dann wiederum spannend und schnell wird, um ein schönes Ende zu nehmen. Es mag zwar nur ein kleines Büchlein sein, doch es steckt einiges drin und auch wenn man es vielleicht schnell gelesen hat, wirkt es dennoch lange nach.


Fazit:
Ein Wohlfühlroman, den man auch als Quereinsteiger wunderbar lesen kann und der Lust auf mehr macht. Eine Rückkehr an den Liliensee ist daher für mich nicht ausgeschlossen.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Mut zur eigenen Geschichte

Das Glück der Geschichtensammlerin
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Janice ist Putzfrau und alles andere glücklich als mit ihrem Leben. Sie putzt, um Geschichten zu sammeln. Geschichten von anderen Menschen, die ihr ihre Geschichte erzählen, da sie ja „nur“ die Putzfrau ...

Janice ist Putzfrau und alles andere glücklich als mit ihrem Leben. Sie putzt, um Geschichten zu sammeln. Geschichten von anderen Menschen, die ihr ihre Geschichte erzählen, da sie ja „nur“ die Putzfrau ist.

Doch dann wird Janice gebeten, bei der 92jährigen Mrs B. zu putzen. Die erste Begegnung ist dabei so irrsinnig, dass Janice beschließt, Mrs B. eine zweite Chance zu geben. Was dann jedoch passiert, damit hat Janice nicht gerechnet, denn Mrs B. möchte ihre Geschichte hören. Aber ist Janice wirklich so weit, ihre eigene Geschichte zu erzählen?

Das Cover ist ein Traum und so verhält es sich auch mit der Geschichte. Das Buch beginnt ruhig und entpuppt sich schnell als ein Wohlfühlroman. Die Spannung ist unterschwellig, denn im Vordergrund stehen die Emotionen, Geschichten und Parallelen, die man unweigerlich zu seinem eigenen Leben, zu seiner eigenen Geschichte zieht.

Janice ist eine taffe, wenn auch manchmal etwas naive Frau, die von Schulgefühlen gelenkt und zerfressen wird. Diese Schuldgefühle belasten dabei nicht nur ihre Beziehungen zu ihrem Sohn und ihrer Schwester, sondern stehen auch ihrem eigenen Lebensglück im Wege.

Erst durch die Gespräche und die Geschichte von Mrs B. erkennt Janice einen Weg aus dieser verfahrenen Situation. Diese Entwicklung und vor allem auch die Entwicklung von Janice haben mir mir sehr gut gefallen. Janice blüht im Buch immer weiter auf und man spürt, wie die Schwere, die das Buch zu Beginn umgibt weniger wird.

Einen klaren Platz in meinem Herzen beim Lesen hat Decius, ein Foxterrier, gefunden. Dieser freche Kerl begleitet Janice immer wieder und heitert nicht nur sie stetig auf.

Fazit:

Ein wundervolles Buch, da seinem Cover gerecht wird. Es ist ruhig, aber mit viel Tiefgang und auch wenn der Schreibstil sehr reserviert und auf Abstand wirkt, ist dies wohl doch gewollt, um eben jenen Effekt der Selbstreflexion zu erwirken. Mir hat das Buch jedenfalls sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Dem Jäger voraus

Animal Jack - Der verwunschene Berg
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Jack macht sich große Sorgen. Seine Eltern haben Geldprobleme, weil seine Mutter schon längere Zeit arbeitslos ist. Jack möchte helfen, aber er weiß nicht wie. Bei einem Treffen mit seiner besten Freundin ...

Jack macht sich große Sorgen. Seine Eltern haben Geldprobleme, weil seine Mutter schon längere Zeit arbeitslos ist. Jack möchte helfen, aber er weiß nicht wie. Bei einem Treffen mit seiner besten Freundin Gladys kommt ihm jedoch eine Idee. Liegt in dem Berg nicht ein Schatz?
Doch Jack geht es nicht so gut. Nur in einer verwandelten Gestalt geht es ihm besser. Was stimmt mit Jack nicht?

Im zweiten Comic mit Animal Jack geht es dieses Mal vor allem um Jack und seine Familie. Nicht nur, dass seine Eltern Geldsorgen plagen, auch ihm geht es nicht gut und Jack muss herausfinden, wieso das so ist.
Der Comic ist wieder wundervoll gezeichnet. Jack, der nicht spricht, ist so gut dargestellt, dass er gar nicht sprechen muss und man versteht ihn dennoch. Emotional berührend, mit vielen tierischen Verwandlungen von Jack und auch einer kleinen Lehre zu den Tieren und ihren Besonderheiten, ist dieses Abenteuer leider sehr schnell gelesen.
Mir hat es wieder sehr gut gefallen. Die Zeichnungen sind super und das Abenteuer beinhaltet trotz allem eine Lehre zur Natur, den verschiedenen Tieren und dem Miteinander, auch wenn vordergründig Jack und seine Eltern stehen.

Fazit:
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil und bin gespannt, welches Abenteuer Animal Jack dann erleben wird.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Reale Methoedn der Fallanalyse

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
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Auf einem Feld liegend, einen kleinen Teddybären im Matrosenanzug an sich drückend, findet ein Landwirt einen kleinen Jungen. Bereits sechs Jungen im Alter von etwa 6 – 8 Jahren, hat die Soko Sandmann ...

Auf einem Feld liegend, einen kleinen Teddybären im Matrosenanzug an sich drückend, findet ein Landwirt einen kleinen Jungen. Bereits sechs Jungen im Alter von etwa 6 – 8 Jahren, hat die Soko Sandmann bereits so vorgefunden. Alle sind erfroren. Doch dieser siebte Junge lebt noch. Die Ärzte kämpfen um sein Leben und die Profilerin Sophie Kaiser sieht endlich eine Möglichkeit, neuen Schwung in die Ermittlungen zu bringen. Durch ein Asperger-Syndrom gekennzeichnet, hat sie den Beinamen RoboCop bekommen. Dabei geht Sophie die Fälle nur ganz anders an als ihre Kollegen. Bewertet und analysiert, entdeckt Zusammenhänge oder Hinweise, die anderen entgehen.

Ein weiterer Fall macht die Runde, bei dem eine optisch perfekte Familie einen erweiterten Suizid begeht. Aber hat der Familienvater wirklich seine drei Kinder, seine Frau, die Großeltern und letztlich sich selbst erschossen? Wieso findet sich ein Teddybär mit Matrosenanzug im Zimmer des jüngsten Sohns? Hängt dieser Fall mit den Taten des Sandmanns zusammen?

Das Buch hat mich gleich optisch schon sehr angesprochen. Die Glanzcover-Aufmachung ist dabei nur ein Punkt, auch die Vorstellung des Autorenduos Petra Mattfeldt und Axel Petermann sowie die beiden Ermittler Sophie Kaiser und Leonhard Michels innerhalb der Broschur tragen zum positiven Eindruck bei.

Die Geschichte beginnt mit einem ruhigen Einstieg, doch schon bald nimmt das Buch Fahrt auf. Man spürt deutlich, dass hier das Fachwissen des Profilers Axel Petermann auf die Erzählkunst von Petra Mattfeldt trifft. Atmosphärisch werden die beiden Fälle und Erkenntnisse immer dichter gestrickt. Da der Fall auf einer wahren Begebenheit beruht, fehlt es ihm nicht an Authentizität.

Sophie war mir schnell sympathisch, auch wenn ich mit ihrer Art nicht viel anzufangen wusste. Dennoch beeindruckte mich ihr Wissen, ihre Vorgehensweise und nicht zuletzt ihre Empathie im Umgang mit Kindern. Die Fälle sind nicht einfach und wenn man zunächst meint, sie gehören nicht zusammen, kommen einem dann schnell gewisse Zweifel. Als Leserin war ich immer gefragt. Durfte verschiedenen Protagonisten über die Schulter sehen, eigene Thesen entwickeln und dabei als Mutter zweier Kinder mitleiden.

Fazit:
Emotional berührend, spannend und nach einer wahren Begebenheit ist dieser Fall der Auftakt ein Thriller reihe, dem hoffentlich weitere Bände folgen werden. Ich jedenfalls freue mich schon auf ein weiteres Buch dieses Autorenduos.

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