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Veröffentlicht am 13.07.2023

Die Anfänge eines Jahrhundertbauwerks

Zwischen den Meeren
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Norddeutschland, 1886: Seit einiger Zeit ist ein Kanal im Gespräch, der die Ost- mit der Nordsee verbinden soll, um Güter schneller und ungefährlicher transportieren zu können. Vier Frauen berühren diese ...

Norddeutschland, 1886: Seit einiger Zeit ist ein Kanal im Gespräch, der die Ost- mit der Nordsee verbinden soll, um Güter schneller und ungefährlicher transportieren zu können. Vier Frauen berühren diese Pläne besonders, denn jede von ihnen hat ihren ganz eigenen Hintergrund. So ist Justine aus Kiel ist Tochter eines Eisenwarenhändlers, der sich den Aufschwung durch die jahrelange Baustelle erhofft. Doch bis zum Spatenstich dauert es noch und die Familie hofft und bangt, dass ihre Investitionen sich auszahlen werden. Sanne aus Brunsbüttel entstammt der Familie eines Zimmermannes, dessen Vorfahren sich als Schleusenbauer hervorgetan haben. Sie würde sich wünschen, dass ihr Vater sich auf die Stelle des Schleusenplaners bewirbt, um endlich finanziell gut dazustehen. Außerdem ist sie selbst sehr interessiert an den Berechnungen und Planungen, wird aber von der Gesellschaft nicht ernst genommen. Regina aus Rendsburg heiratet ihrem Vater zuliebe einen wohlhabenden, aber deutlich älteren Mann, der sich nur wie eine Trophäe behandelt, um ihm aus den finanziellen Schwierigkeiten zu helfen. Sie ist sehr unglücklich in dieser Ehe und lässt sich schnell auf eine Affäre ein. Zuletzt ist da noch Mimi Dahlström, die Tochter des "Vaters" des Nord-Ostsee-Kanals, die alles für ihren Vater tut, denn seit vielen Jahren widmet er sich ausschließlich diesem Projekt und hat mittlerweile das ganze Geld dort hinein investiert.

Lena Johannson erzählt in diesem Auftaktband ihrer Reihe rund um die Entstehung des Nord-Ostsee-Kanals die Schicksale von vier sehr verschiedenen jungen Frauen. Sie sind allesamt sehr intelligent und interessieren sich für das Zeitgeschehen - oft mehr, als es sich für junge Damen der damaligen Zeit schickt. So erlebt der Leser hautnah mit, wie Frauen behandelt wurden. Da sich die vier Frauen nie begegnen, wechselt die Erzählperspektive in unregelmäßigen Abständen zwischen ihnen hin und her.

Dieser Roman konnte mich schnell fesseln, denn ich mag es, wie die Autorin das Zeitgeschehen anhand der vier Frauenschicksale schildert. Allerdings fand ich es teilweise etwas schwierig, die Frauen nur anhand der Namen zuzuordnen, da sie oft längere Pausen hatten und für viele Kapitel nicht erwähnt wurden. Da war das Personenregister zu Beginn des Buches wirklich nützlich. Nun bin ich gespannt, wie die Reihe weitergeht, denn bisher wurde lediglich der Grundstein gelegt, aber von einer Vollendung des Jahrhundertprojekts sind wir noch weit entfernt.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Eine unterhaltsame Liebesgeschichte für Hundefreunde

Sitz, Platz, Kuss
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Mila kann es nicht fassen! Auf dem Weg zur Hundetagesstätte wird sie beinahe von einem Schnösel in seiner Protzkarre überfahren und der sieht es nicht einmal für nötig an, sich bei ihr zu entschuldigen. ...

Mila kann es nicht fassen! Auf dem Weg zur Hundetagesstätte wird sie beinahe von einem Schnösel in seiner Protzkarre überfahren und der sieht es nicht einmal für nötig an, sich bei ihr zu entschuldigen. Mila ist von oben bis unten dreckverspritzt und sie weiß eins sicher, dass sie mit diesem überheblichen Anzugfutzi nichts zu tun haben möchte. Allerdings treffen sie sich ab heute häufiger und auch beim Mantrailing-Kurs ist der eingebildete Anwalt mit seiner Weimaraner-Hündin Alice anwesend. Mila ist gar nicht erfreut und empfindet es als Hochverrat, dass sich ihr Labrador Balou glänzend mit Alice versteht und sie deshalb ein Team mit Robin bilden soll. Mit der Zeit kann sie aber hinter die Fassade von Robin blicken und stellt fest, dass er gar nicht so übel ist. Hätte sie nach ihrer Enttäuschung mit ihrem Ex-Freund den Männern nicht abgeschworen, könnte Robin sich vielleicht sogar in ihr Herz schleichen...

Isabell Sommer ist mit diesem Reihenauftakt eine wunderschöne, unterhaltsame und gefühlsgeladene Liebesgeschichte gelungen. Die Hunde, die neben den beiden Protagonisten Mila und Robin eine tragende Rolle spielen, machen den Roman besonders und sprechen gerade die Hundeliebhaber sehr an.

Da ich selbst Besitzerin eines Labradors bin, weiß ich um die Eigenheiten dieser Hunderasse und habe oft geschmunzelt, wenn Balou wieder nur ans Essen gedacht hat. Somit fand ich die Hunde in diesem Liebesroman wirklich super und hatte meinen Spaß beim Lesen. Da ich die extremen Gefühlsschwankungen von Mila oft nicht nachvollziehen konnte und ihr Verhalten teilweise etwas unreif und kindisch gefunden habe, hat sie mich oft ein wenig genervt. Was aber durch Robins sympathische Art wieder ausgeglichen wurde. Auch die kurzen Einblicke in Claras und Kilians Freundschaft fand ich sehr gelungen und bin gespannt, ob wohl im zweiten Teil der Reihe noch weitere Einblicke gegeben werden.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Die Idee vom Steckerl-Eis

Träume aus Eis
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München, 1929: Familie Pankofer hat es endlich geschafft und konnte von der ärmlichen Behausung in Haishausen in eine kleine Wohnung in der Kaufinger Straße ziehen. Außerdem geht ihr Traum von einer eigenen ...

München, 1929: Familie Pankofer hat es endlich geschafft und konnte von der ärmlichen Behausung in Haishausen in eine kleine Wohnung in der Kaufinger Straße ziehen. Außerdem geht ihr Traum von einer eigenen kleinen Eisdiele endlich in Erfüllung. Doch die Konkurrenz in der beliebten Einkaufsstraße ist groß und die Kosten werden meist nicht komplett von den Eisverkäufen gedeckt. Allerdings geben Josef, Erna, Frieda und Lotte nicht auf und Josef träumt weiter. So kommt er auf die Idee, ein Eis am Stiel zu entwickeln, was sicherlich gut bei sämtlichen Kindern ankommt und ganz ohne Löffel gegessen werden kann. Aber die Weltwirtschaftskrise macht ihnen sehr zu schaffen und als Frieda sich auch noch in den Sohn des allergrößten Konkurrenten verliebt, zieht sich auch noch ein Riss durch die familiären Beziehungen...

Franziska Winkler ist es gelungen, die Geschichte der Familie Pankofer sehr athmosphärisch und fesselnd zu erzählen. Sehr interessant ist, dass es das JOPA-Eis wirklich gab, auch wenn die Familiengeschichte dahinter komplett erfunden ist, da es über den Gründer dieser Firma keine Hintergrundinformationen gibt. Die Kulisse wurde von der Autorin wunderbar gewählt und immer so bildlich beschrieben, dass jeder sofort eine Vorstellung im Kopf hat und sich dadurch noch wohler in der Geschichte fühlt.

Schon als ich das Cover des Buches gesehen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und ich konnte mich zeitweise komplett in der Handlung verlieren. Einzig die drei Namensverwechslungen haben mich sehr gestört, denn da wurde aus Alois plötzlich ein Anton oder aus Jule eine Frieda. Das hätte auffallen müssen. Ansonsten ein wunderbarer Roman, der große Lust auf Eis macht!

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Einige Tage voller tierischer Abenteuer auf Internat Schloss Sommerberg

Internat Schloss Sommerberg - Fünf Pfoten retten Ferdinand Nuss
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Umgeben von idyllischer Natur liegt das Internat Schloss Sommerberg. Dort gehen Dalena, Lili, Finn und Anton zur Schule. Momentan behandeln sie im Unterricht die Kröte. Finn, der immer für einen Spaß zu ...

Umgeben von idyllischer Natur liegt das Internat Schloss Sommerberg. Dort gehen Dalena, Lili, Finn und Anton zur Schule. Momentan behandeln sie im Unterricht die Kröte. Finn, der immer für einen Spaß zu haben ist, bringt daraufhin eine lebendige Kröte mit in den Unterricht. Erst sind alle etwas geekelt und erschrocken, aber schließlich beschließen sie gemeinsam mit der Lehrerin, dem Naturschutzbund zu helfen und am Abend die Kröten am Krötenzaun einzusammeln und heile über die Straße ans Ufer des Sees zu bringen. Doch ein Unwetter bringt die Pläne etwas durcheinander und Finn und Dalena verlaufen sich daraufhin im Wald. Daran ist aber das Eichhörnchen Ferdinand Nuss nicht unbeteiligt, denn dieser ist verletzt und muss natürlich sofort in Sicherheit gebracht werden. So beginnt eine Zeit voller Geheimnisse für die vier Freunde und Hund Sponsch...

Die Autorin Susanne Oswald hat hier den Auftakt zu einer wunderbaren Reihe über die Schüler*innen von Schloss Sommerberg geschaffen. Die Kombination aus Schulalltag, der familiären Stimmung und der Freundschaft der Kinder ist gelungen. Auch die Illustrationen von Dagmar Henze passen sehr gut zur Geschichte und verbildlichen so manche Situation sehr schön. Schade nur, dass sie nicht bunt sind.

Susanne Oswald beschreibt das Abenteuer der vier Freunde samt Hund wunderschön, sodass wir das Buch sehr gerne gelesen haben. Einzig die etwas ausgefalleneren Namen der Kinder haben bei meinem Sohn, der uns aus dem Buch vorgelesen hat, immer wieder für Verwirrung gesorgt. Nun sind wir schon auf den zweiten Teil gespannt und freuen uns, wieder Zeit mit Dalena, Lili, Finn und Anton zu verbringen.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Eine junge Frau und ihr sehnlichster Wunsch

Spuren einer fernen Zeit
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Frankfurt, 1907: Sophie von Mayden liebt die Urzeit und alles, was mit Dinosauriern zu tun hat. Diese Liebe verdankt sie zu großen Teilen auch ihrem Vater, der Mitglied in der "Senckenbergischen Naturforschenden ...

Frankfurt, 1907: Sophie von Mayden liebt die Urzeit und alles, was mit Dinosauriern zu tun hat. Diese Liebe verdankt sie zu großen Teilen auch ihrem Vater, der Mitglied in der "Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft" ist und als Professor Vorlesungen an der Marburger Universität hält. Als sie mit ihre Schulklasse das neuerbaute Senckenberg-Museum besucht, den Lichthof mit dem gigantischen "Diplodocus longus" erblickt und Doktor Devermann voller Begeisterung darüber referieren hört, weiß sie, dass sie alles für ihren Traum tun wird, nach ihrem Schulabschluss Paläontologie zu studieren und selbst nach versteinerten Dinosaurier-Knochen zu graben. Dass dieser Wunsch zu fortschrittlich für diese Zeit ist, ist ihr bewusst, dennoch tut sie alles und bekommt schließlich die Stelle als Hilfskraft. Erst darf sie nur Etiketten beschriften, doch dann schafft sie es, die Assistentin eines Doktoranden zu werden und darf endlich selbst an Fundstücken arbeiten. Allerdings exisitieren immer noch die gesellschaftlichen Konventionen, die Damen aus der höheren Gesellschaft einzig als Mutter und Vorsteherin ihres Haushaltes sehen...

Birgit Borchert hat viel Zeit in eine gründliche Recherchearbeit investiert, was sich an vielen Details während dem Lesen erkennen lässt. So erfährt der Leser viel über die Rechte der Frauen, das Studium, das ihnen lang verwehrt wurde und die Arbeit der Paläontologen. Sophie ist eine starke Frau, die bereit ist, für ihren Traum zu kämpfen und so manche Hürde meistert. Dank einiger Zufälle und vieler Unterstützer gelingt es ihr, ihre Leidenschaft weiter ausleben zu können und ihr Wissen zu vergrößern.

Ich war überrascht, wie schnell die Seiten dahinflogen und ich am ersten Tag bereits über die Hälfte des Buches gelesen hatte. Ich fand die historischen Fakten sehr interessant und habe viel über die Paläontologie und die Senckenberg-Gesellschaft gelernt. Dennoch hat mich so mancher Charakterzug an Sophie gestört, sodass ich nicht so ganz warm mit ihr geworden bin. Auch so manches Klischee, das Einzug in die Handlung gefunden hat, war mir etwas zu viel. Gut gefallen hat mir aber, dass die historischen Fakten wie nebenbei in die Handlung eingeflochten waren und auch die Liebesgeschichte ihren Platz hatte, aber das gesamte Geschehen nicht dominiert hat.

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