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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2023

Gefällt mir besser als Band 1

Monsteranwalt
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Während sich Band 1 noch auf die Einführung der Charaktere fokussierte und erste Einblicke in die übernatürliche Welt gab, kann Band 2 direkt loslegen. Das tut der Geschichte gut, es bringt mehr Schwung ...

Während sich Band 1 noch auf die Einführung der Charaktere fokussierte und erste Einblicke in die übernatürliche Welt gab, kann Band 2 direkt loslegen. Das tut der Geschichte gut, es bringt mehr Schwung in die Handlung.

Daniel vertritt nun auch übernatürliche Wesen und sieht sich in seiner Kanzlei jeder Menge skurriler Gestalten gegenüber. Das sorgt für einige fantasievolle Begegnungen, an mancher Stelle war es fast ein bisschen viel, was Daniel da an Mandanten vertritt und an Problemen lösen soll. Ein bisschen mehr Fokus auf eine einzelne Story hätte mir da ehrlich gesagt etwas besser gefallen, man tut sich dann doch irgendwann schwer den Überblick zu behalten und manche Fälle werden etwas schnell abgehandelt, da so viel im Buch untergebracht werden muss. Dennoch war es ein insgesamt unterhaltsames und amüsantes Abenteuer.

Fazit:
Wo sich Band 1 noch wie eine etwas lange Einführung ins übersinnliche Seattle anfühlte, geht es bei Band 2 zum Glück schneller zur Sache. Daher hat mich das Buch nochmal deutlich besser unterhalten als der Vorgänger.

Veröffentlicht am 31.07.2023

Eine beeindruckende Frau

Die Forscherin. Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas
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Prinzessin Therese von Bayern war ihrer Zeit weit voraus. Sie interessierte sich für Naturwissenschaften, machte Forschungsreisen und bekam die Ehrendoktorwürde, noch bevor Frauen überhaupt studieren durften. ...

Prinzessin Therese von Bayern war ihrer Zeit weit voraus. Sie interessierte sich für Naturwissenschaften, machte Forschungsreisen und bekam die Ehrendoktorwürde, noch bevor Frauen überhaupt studieren durften. Als Zoologin und Botanikerin bereiste sie die Welt, sammelte seltene Pflanzen, die später als Exponate im Museum ausgestellt wurden, und entdeckte neue Tierarten.

Katarina Innig hat der bemerkenswerten Frau einen Roman gewidmet. Mit Mitte 70 macht sich Therese daran ihre umfangreiche Sammlung an Pflanzen, wissenschaftlichen Notizen und Reiseandenken zu ordnen. Unterstützt wird sie von Veronika, die sie vor Jahren nach Brasilien begleitete. Die beiden Frauen erinnern sich an diese 36 Jahre zurückliegende Amazonasexpedition, aber auch aktuellere Geschehnisse, wie der erst vor kurzem beendete erste Weltkrieg, beschäftigen sie.

Den in der Vergangenheit in Brasilien spielenden Teil fand ich großartig und habe, sobald in die Zukunft geschwenkt wurde, darauf gewartet wieder bei den Geschehnissen im Amazonasgebiet dabei zu sein. Die Autorin vermittelt sehr gut, wie anstrengend und gefährlich, aber auch unglaublich faszinierend, das damalige Reisen war. Landschaft, Menschen und Tiere sind so bildlich beschrieben, dass man schnell das Gefühl hat mit dabei zu sein. Entgegen ihres Standes war Therese nicht mit großer Entourage und vielen Annehmlichkeiten unterwegs. Sie reiste inkognito als „Gräfin“, mit nur drei Bediensteten und meist spartanischen Unterkünften. Ich fand es auch sehr spannend zu erfahren, wie damals Forschungsreisen abliefen, Tiere und Pflanzen gesammelt, bestimmt und katalogisiert wurden.

Auf die fiktive Liebesbeziehung hingegen hätte ich gerne verzichten können, dass ich es schlicht unnötig finde so etwas einzubauen liegt aber an meinem persönlichen Geschmack.

Es ist trotzdem ein tolles Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 07.07.2023

Actionreiche Unterhaltung

Mission Vendetta
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Das Buch bietet geradlinige Action und eine spannende Story, bei der sich der Autor nicht in Nebensächlichkeiten oder umfangreichen technischen Details verliert. Sprachlich ist das Ganze zwar nicht sehr ...

Das Buch bietet geradlinige Action und eine spannende Story, bei der sich der Autor nicht in Nebensächlichkeiten oder umfangreichen technischen Details verliert. Sprachlich ist das Ganze zwar nicht sehr ausgefeilt, liest sich aber enorm flüssig mit einer sich nach und nach entwickelnden Handlung die mehr bietet als nur aneinandergereihte Action-Szenen. Wie üblich beim Genre stecken die Protagonisten dabei einiges weg, bei Will Jordans Buch hält sich das aber bis auf einzelne Szenen in Grenzen.

Fazit
Die ganz großen Überraschungen gibt es zwar nicht, das Buch hat mich aber durchgängig richtig gut unterhalten. Es gibt noch acht weitere Bände, für Nachschub ist gesorgt.

Veröffentlicht am 31.05.2023

Kurzweilige Unterhaltung

Das Dickicht
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Joe R. Lansdale liefert einen unkonventionellen Spät-Western, der spannend, blutig, skurril und humorvoll zugleich ist. Gestorben wird viel und oft sehr brutal. Gleichzeitig ist das Buch stellenweise so ...

Joe R. Lansdale liefert einen unkonventionellen Spät-Western, der spannend, blutig, skurril und humorvoll zugleich ist. Gestorben wird viel und oft sehr brutal. Gleichzeitig ist das Buch stellenweise so witzig, dass ich laut lachen musste.

Die Geschichte wird aus Sicht von Jack erzählt, er berichtet rückblickend über seine damaligen Erlebnisse als 16-jähriger. Die Charaktere sind durchgängig verschroben und eigenwillig, Jack und seine skurrilen Begleiter schließt man gerade deshalb sehr schnell ins Herz. Eine hochtrabende Sprache sucht man vergebens, Lansdale schreibt schnörkellos und pfeift auf jegliche politische Korrektheit.

Insgesamt fand ich die Geschichte sehr gut erzählt, mit einem meist sehr konstanten Spannungsbogen. An einzelnen Stellen wurde mir etwas zu viel geredet, da hat sich das Buch dann etwas gezogen. Den großen Showdown fand ich ein wenig kurz geraten, dafür dass ich die verrückte Gruppe eine ganze Weile auf ihrer Reise begleitet habe ging mir das am Schluss dann zu schnell.

Fazit
Ein schräger Coming-of-Age-Trip bei dem man heroische Westernhelden vergeblich sucht. Es ist kein literarisches Meisterwerk, aber ein Buch mit hohem Unterhaltungswert, mir hat es gut gefallen.

Veröffentlicht am 14.05.2023

Ein großartiger Auftakt

Zu wenig Zeit zum Sterben
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Nachdem ich so viele begeisterte Stimmen über die Eddie-Flynn-Reihe gehört habe, musste ich es auch endlich damit probieren. Vergleiche zu den hochgelobten Nachfolgern kann ich (noch) nicht ziehen, für ...

Nachdem ich so viele begeisterte Stimmen über die Eddie-Flynn-Reihe gehört habe, musste ich es auch endlich damit probieren. Vergleiche zu den hochgelobten Nachfolgern kann ich (noch) nicht ziehen, für mich ist es das erste Buch aus der Reihe. Band 1 soll etwas actionlastiger sein und weniger Fokus auf juristische Themen haben als die Nachfolger. Die Action-Anteile sind zwar cool geschrieben, was die Wahrscheinlichkeit so mancher zufälligen Ereignisse angeht muss man aber ein paar Augen zudrücken. Das hat mich bei diesem Buch allerdings deutlich weniger gestört als sonst, denn das Gesamtkonzept ist ein spannender, rasanter und unterhaltsamer Pageturner mit einem sehr sympathischen Protagonisten. Klares Highlight der Story sind die Passagen vor Gericht, wenn Eddie die Staatsanwaltschaft austrickst und clevere Kreuzverhöre führt. Ich freue mich schon sehr auf die Folgebände, die dann mehr Justiz- als Actionthriller sein sollen. Dennoch habe ich es nicht bereut mit Band 1 begonnen zu haben, man erfährt hier viel über Eddies Talent als Trickbetrüger, seine Vergangenheit und Familie.

Fazit
Steve Cavanagh liefert mit einem hohen Erzähltempo, fiesen Schurken und guten Plottwists beste Unterhaltung. Ich habe das Buch fast am Stück gelesen, Langeweile kommt hier definitiv nicht auf. Wenn in den Folgebänden dann wirklich weniger Bruce Willis und mehr Harvey Specter geboten ist, kann das nur grandios werden!