Super süß und mit toller Message
Royal BlueAls ich „Royal Blue“ von Casey McQuiston anfing, musste ich mich zuerst an den Schreibstil gewöhnen, aber nach einer Weile war ich richtig in die Geschichte versunken. Man muss zwar kein ausgesprochener ...
Als ich „Royal Blue“ von Casey McQuiston anfing, musste ich mich zuerst an den Schreibstil gewöhnen, aber nach einer Weile war ich richtig in die Geschichte versunken. Man muss zwar kein ausgesprochener Politikfan sein um den Kontext zu verstehen, aber schaden kann es auch nicht, da das Thema hier definitiv eine wichtige Rolle spielt. Auch ein bisschen Wissen über das britische Königshaus war hilfreich, um alles besser zu verstehen.
Besonders beeindruckt hat mich der Humor, der zwar nicht immer meinen Geschmack traf, aber dennoch für viele Schmunzler und Lacher sorgte. Die Art und Weise, wie die Autorin ihren Humor und vor allem Sarkasmus einsetzte, war erfrischend und unerwartet für ein Buch dieses Genres.
Die beiden Hauptcharaktere, Alex und Henry, haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Die Chemie zwischen ihnen stimmte einfach. Während Henry bereits wusste, dass er auf Männer steht, war Alex zu Beginn der Geschichte etwas überfordert und musste sich mit seinen Gefühlen und seiner Sexualität auseinandersetzen. Die Entwicklung der Charaktere und ihrer Beziehung war einfach wunderbar mitanzusehen und hat auch toll die Problematiken einer nicht hetero-normativen Beziehung in der Öffentlichkeit aufgezeigt.
„Royal Blue“ war für mich ein süßes, lustiges und romantisches Buch, das genau die Alltagsflucht bot, die ich gesucht habe. Die Geschichte war kurzweilig und wurde durch Chat-Nachrichten, E-Mail-Verläufe und Szenenwechsel lebendig gestaltet. Und das Ende war einfach perfekt für meinen Geschmack, wenn auch ein wenig kitschig.
Ein paar Kritikpunkte habe ich jedoch auch. Der Humor ist sicherlich Geschmackssache und wird nicht jedem Leser zusagen. Der politische Anteil könnte für manche vielleicht etwas zu hoch sein, aber ich persönlich fand ihn genau richtig integriert. Was mich jedoch sehr gestört hat, war der Alkoholkonsum der Protagonisten, der manchmal schon verherrlichend im Partykontext wirkte. Das mochte ich überhaupt nicht. Diese Szenen waren kritisch, aber sie hielten sich in Grenzen und waren noch akzeptabel.
Trotz dieser kleinen Kritikpunkte kann ich „Royal Blue“ uneingeschränkt empfehlen, vor allem wenn man noch nicht viele queere Liebesromane gelesen hat. Die Autorin hat eine fesselnde Geschichte geschaffen, die sowohl humorvoll als auch emotional packend ist. Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die nach einer bezaubernden Liebesgeschichte mit einem Hauch von Politik und Romantik suchen!
4/5 Sterne