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Veröffentlicht am 17.07.2023

Ahnen und Erbe, Macht und Magie

Legendborn – Das geheime Erbe
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Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Es hat sich herausgestellt, dass ausgerechnet Bree als Nachfahrin von Artus die Thronerbin ist, dabei wollten viele sie überhaupt nicht im Orden der Legendborn haben. Auch ...

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Es hat sich herausgestellt, dass ausgerechnet Bree als Nachfahrin von Artus die Thronerbin ist, dabei wollten viele sie überhaupt nicht im Orden der Legendborn haben. Auch wenn ihnen so viel an den Blutlinien liegt, heißt das nicht automatisch, dass Bree nun von allen akzeptiert wird, denn die Regenten sind nicht bereit, ihre Macht einer Fremden zu überlassen.

Im Vorgänger wollte Bree vor allem herausfinden, was mit ihrer Mutter geschehen ist, aber nun steckt sie unerwartet tief in den Machenschaften des Ordens. Jetzt möchte sie vor allem Nick finden und befreien und hofft auf die Unterstützung der Legendborn, aber die Regenten möchten viele der neuen Entwicklungen lieber geheimhalten. Sie sind ziemlich zwielichtig und auch nicht gerade vertrauenswürdig, wenn sie Bree immer wieder vorschreiben wollen, wie sie sich zu verhalten hat, sodass sie kaum noch eigene Entscheidungen treffen darf. Ich hatte bei ihrem Erbe gehofft, dass sie mehr Macht haben würde, aber es ist leider schon realistisch, dass solche Veränderungen nicht so einfach vonstatten gehen.

Bree muss also versuchen, selbst etwas zu unternehmen und dafür erforscht sie weiter die beiden Kräfte, die sie durch ihre Vorfahren hat: Die Wurzelkraft und die Magie der Legendborn. Es hilft ihr schon, dass sie als Medium mit ihren Ahnen und auch mit Artus selbst kommunizieren kann, aber die Magie erfordert nicht nur Übung, sondern auch, dass Bree sich mit ihrer Vergangenheit und Gegenwart auseinandersetzt.

Auch hier hat mir die Liebesgeschichte gut gefallen. Nick wurde zwar entführt, aber durch Artus und Lancelot teilen Bree und Nick eine besondere Verbindung. Auch die Beziehung zu Selwyn wird hier weiter vertieft, denn er ist inzwischen eine der wenigen Personen im Orden, denen Bree vertrauen kann, und durch Nicks Abwesenheit hat er mit seiner dämonischen Seite zu kämpfen.

Wie auch im Vorgänger spielt Rassismus eine große Rolle, aber ich hatte hier auch das Gefühl, dass die Leute ein Problem mit Bree persönlich haben. Natürlich spielt die Vergangenheit immer eine Rolle, aber es gibt auch andere Faktoren, wegen deren sie auf Ablehnung stößt, schließlich stellt Brees Existenz die Ehre der Legendborn infrage.

Fazit
Insgesamt ist es wieder ein spannender Fantasyroman, in dem die Artussage auf afroamerikanische Geschichte trifft, wo veraltete Ansichten sich mit unerwarteten Entwicklungen auseinandersetzen müssen und dazu gibt es noch Magie, Intrigen und eine starke Protagonistin, die für Gerechtigkeit kämpft. Das Ende verspricht, dass wieder Veränderungen bevorstehen und daher freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Spannende Fortsetzung: Geheimnisse und Intrigen

Der Knochensplitterpalast
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Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Lin ist nun der neue Kaiser, aber damit fangen die Probleme gerade erst an. Auch wenn Lin gute Absichten hat, kennt das Volk sie nicht, vertraut ihr nicht und es gibt viele ...

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Lin ist nun der neue Kaiser, aber damit fangen die Probleme gerade erst an. Auch wenn Lin gute Absichten hat, kennt das Volk sie nicht, vertraut ihr nicht und es gibt viele Parteien, die alle ihre eigenen Wünsche haben - und die meisten wollen nicht, dass Lin auf dem Thron bleibt.

In dieser Geschichte geht es zu einem großen Teil um Politik und die Probleme des Machtwechsels, weil viele nur das Beste für sich selbst wollen, andere wollen selbst an der Macht sein und sind bereit, dafür Opfer zu bringen. Auch wenn Lin nicht alles weiß, weiß sie mehr als die meisten und mit der Macht über die Konstrukte hält sie sich selbst auch für die beste Option zu diesem Zeitpunkt. Zwar liegt ihr auch viel daran, sich selbst am Leben zu halten, aber die anderen Parteien haben auch ihre eigenen egoistischen Ziele - bei Lin hatte ich zumindest immer das Gefühl, dass sie sich viel Mühe gibt. Ich fand es da schon schade, dass man ihr keine Chance gibt, sich zu beweisen, aber den Vertrauensvorschuss muss man sich wohl auch verdienen.

Lin ist einsam aufgewachsen, trotzdem kennt sie sich durch ihren Vater mit kleinen Machtspielchen aus, dafür fehlen ihr sowohl Verbindungen zu den Inselgouverneuren als auch Wissen über das Leben außerhalb des Palasts. Sie beendet die Zehntfeiern und gibt dem Volk ihre Knochensplitter zurück, obwohl die Konstrukte ein bedeutender Teil der Macht des Kaisers sind - für manche eine großzügige Geste, für andere ein Zeichen der Schwäche. Ich fand es spannend, wenn Lin gezeigt hat, wie clever sie ist, aber sie scheint wegen ihrer friedlichen Absichten auch oft verzweifelt und ein bisschen naiv.

Sie hat kaum Verbündete, aber sie vertraut sich oft Jovis an, dessen Perspektive mir wieder sehr gut gefallen hat, obwohl es mich auch ein bisschen genervt hat, wie unentschlossen er oft ist und wie er Lin ausspioniert, obwohl sie dem beliebten Volkshelden immer wieder ihre Geheimnisse offenbart. Inzwischen glaubt er nicht mehr, dass er seine Frau noch retten kann, daher hat er kein richtiges Ziel mehr und lässt sich eher von Forderungen und Erpressungen antreiben.

Auch Phalue und Ranami haben es nach dem Machtwechsel nicht leicht. Phalue ist schon selbstbewusster als Lin und ist dem Volk näher, aber die Splitterlosen hatten nie gewollt, dass sie den Posten ihres Vaters übernimmt, also muss sie sich gegen die Erpressungen behaupten. Ranami hingegen muss ihre Vertrauensprobleme mit ihrer neuen Stellung als Frau der Inselgouverneurin unter einen Hut bringen, wenn sie Phalue helfen und beschützen möchte.

Man weiß inzwischen mehr über Nisong, die durch die besonderen Erinnerungen die Knochensplittermagie beherrscht, die Lin aufgeben möchte. Sie und ihre Leute sind schon auf Rache aus, aber nun kämpft Nisong auch gegen das Ende der Konstrukte und wird zu einer Gefahr. Als Lins Gegnerin und auch mit ihren Motiven war Nisong für mich einfach die Antagonistin des Buches.

Fazit
Insgesamt fand ich die Geschichte etwas spannender als den Vorgänger, weil die verschiedenen Handlungsstränge mehr miteinander zu tun haben, und die Machtspielchen haben mir auch sehr gut gefallen. Ich fand es schön, mehr über die Vergangenheit des Phönixreichs, die Alanga und die fantastischen tierischen Begleiter zu erfahren, obwohl es noch viele Mysterien gibt. Ich bin gespannt, wie die Fäden in der Fortsetzung zusammenlaufen werden!

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Magische Knochensplitterkonstrukte und mysteriöse Erinnerungslücken

Der Knochensplitterpalast
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Am besten gefiel mir die Perspektive von Jovis, dem Schmuggler, der versucht, seine entführte Frau zu finden und sich dabei schon in Schwierigkeiten gebracht hat. Als während seiner Recherchen eine ganze ...

Am besten gefiel mir die Perspektive von Jovis, dem Schmuggler, der versucht, seine entführte Frau zu finden und sich dabei schon in Schwierigkeiten gebracht hat. Als während seiner Recherchen eine ganze Insel untergeht, rettet er ein Kind vor dem Ritual, bei dem den Bürgern des Reiches ein Knochensplitter entnommen wird, um damit die magischen Konstrukte des Kaisers zu beleben. Ich mochte bei Jovis besonders, wie er immer wieder mit sich selbst ringt und entscheiden muss, wo seine Prioritäten liegen. Denn eigentlich wollte er ja nur seine Frau retten, aber er hat sowohl Feinde als auch unerwartete Verantwortungen, und dann ist da noch sein tierischer Begleiter Mephi, den man auch einfach ins Herz schließen muss.



Lin will ihren Vater aufhalten, aber man spürt nicht wirklich, was eigentlich ihre Motivation ist, denn sie ist nicht ganz einverstanden mit dem Einsatz der Knochensplitter, aber sie möchte sich auch als seine Nachfolgerin beweisen und muss dafür selbst die Knochensplittermagie erlernen. Bayan, der Ziehsohn des Kaisers, scheint schon der Favorit für die Nachfolge zu sein, da er sich besser von der Krankheit erholt, die sowohl er als auch Lin vor einigen Jahren hatten und bei der sie alle Erinnerungen verloren haben.



Es hat ein wenig gedauert, bis ich mich an Lins Perspektive gewöhnt habe, da ich am Anfang weder ihre Gefühle verstehen konnte, noch ihre Erlebnisse besonders spannend fand. Sie lebt eher abgeschieden, hat keine Freunde oder besondere Interessen, sie beneidet Bayan und hat eine komplizierte Beziehung zu ihrem Vater, dessen Erwartungen sie nie erfüllen kann. Also nimmt sie ihr Studium selbst in die Hand, dabei fand ich besonders die Funktion der Konstrukte sowie das Geheimnis um die verschwundenen Erinnerungen interessant, ansonsten liefen ihre Abenteuer etwas zu glatt.



Außerdem haben noch Gouverneurstochter Phalue und deren Freundin Ranami ihre eigenen Perspektiven, und da hätte mir auch eine gereicht. Ranami wünscht sich bessere Lebensumstände für das Volk und kann nicht warten, bis Phalue die Nachfolge ihres Vaters antritt, um endlich mal etwas zu ändern; Phalue hingegen übt sich in Geduld und ihr Wunsch ist eher, dass ihre Freundin endlich mal ihren Heiratsantrag annimmt, aber als Tochter des Inselgouverneurs bekommt sie auch kaum etwas vom Leben der Menschen mit und weiß daher auch gar nicht, wie ernst die Lage ist.



Die Inhaltsbeschreibung verspricht ein asiatisches Setting, aber ich habe kaum bis gar nichts davon gespürt. Ich fand das Inselkönigreich mit den Konstrukten und verschiedenen Mysterien schon ganz interessant, aber ich hätte gern mehr davon gesehen, weil man immer noch kein gutes Bild vom Leben in diesem Reich hat und welche Gefahren durch die Alanga drohen, die immer wieder erwähnt werden.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Entschlossenheit, Einfallsreichtum und Zweifel - ein spannendes Zeitreise-Abenteuer für Joan

Only a Monster
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Erst freut Joan sich auf ihr erstes Date mit ihrem Schwarm Nick, dann macht sie aus Versehen einen Zeitsprung und erfährt, dass ihre Familie und andere "Monster" den Menschen Lebenszeit stehlen, um in ...

Erst freut Joan sich auf ihr erstes Date mit ihrem Schwarm Nick, dann macht sie aus Versehen einen Zeitsprung und erfährt, dass ihre Familie und andere "Monster" den Menschen Lebenszeit stehlen, um in der Zeit zu reisen, und am Ende stirbt beinahe ihre gesamte Familie, und der gefürchtete Monsterjäger ist ausgerechnet Nick. Zusammen mit Aaron, dessen Familie auch von Nick erwischt wurde, flieht sie in die Vergangenheit und ist entschlossen, ihre Familie zu retten.

Joan hatte bisher keine Ahnung von den Fähigkeiten ihrer Familie, da sie selbst halb Mensch ist. Sie ist entsetzt, was man braucht, um eine Zeitreise machen zu können und weiß, dass sie selbst nicht bereit ist, Menschen dafür etwas von ihrer Lebenszeit zu stehlen. Aber wenn das Leben ihrer Familie auf dem Spiel steht, muss sie ihre Prioritäten oft überdenken und auch mal Dinge tun, die ... nur ein Monster tun würde.

Da sie die Regeln der Zeitreisen kaum kennt, schmiedet sie Pläne, die andere unmöglich nennen würden und ist auch eher bereit, die Einschränkungen zu hinterfragen und immer wieder nach neuen Lösungen zu suchen, während zum Beispiel Aaron die Regeln schon so lange kennt, dass er sie schon lange akzeptiert hat. Obwohl Joan am wenigsten weiß, ist sie auch die treibende Kraft, weil sie sich nicht entmutigen lässt und auch kreativ und einfallsreich ist.

Es ist schon etwas ungewohnt, dass die Zeitreisenden sich selbst als Monster bezeichnen, weil das Wort ja eher negativ klingt und sie ihre Taten ja auch nicht als böse ansehen. Ihr Feind ist der "Held", der für die meisten nicht mehr ist als eine Märchenfigur, aber Joan und ihre Begleiter haben ihn ja bereits getroffen und auch schon überlebt. Also nehmen sie ihn durchaus ernst und wissen, welche Gefahr ihnen und auch allen anderen Monstern droht, aber sie müssen erst noch herausfinden, wie sie in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft etwas ändern können.

Es ist außerdem schon irgendwie eine Enemies-to-Lovers-Geschichte: Aaron kommt aus einer feindlichen Familie von Monstern und sie arbeiten nur zusammen, weil sie wirklich kaum noch andere Optionen haben; bei Nick hingegen fühlt Joan eine unerklärliche Verbindung, aber er hat auch schon unverzeihliche Dinge getan und Joan könnte sich nicht einmal sicher sein, ob er sie nicht auch umbringen wird.

Fazit
Bei Geschichten mit Zeitreisen wird es schnell kompliziert, aber bis auf ein paar Ausnahmen fand ich die Handlung gut verständlich und fand das Abenteuer auch spannend. Die verschiedenen Fähigkeiten der Monsterfamilien fand ich schon ganz interessant, aber da muss ich auch mehr von sehen, außerdem fand ich es schade, dass die Monster zum größten Teil unter sich bleiben, sodass man von der Reise durch die Zeit nur wenig sieht. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden, besonders Joans Gefühle und Charakterentwicklung fand ich gelungen, und bei dem spannenden Ende freue ich mich auch schon sehr auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Liebesdreieck, Verlust und Selbstliebe

Beautiful Graves
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Everlynne und Joe fühlen sofort eine tiefe Verbindung, als sie sich im Spanienurlaub kennenlernen, aber schon nach einer Nacht trennen sich ihre Wege wieder. Jahre später denkt Ever noch immer an ihre ...

Everlynne und Joe fühlen sofort eine tiefe Verbindung, als sie sich im Spanienurlaub kennenlernen, aber schon nach einer Nacht trennen sich ihre Wege wieder. Jahre später denkt Ever noch immer an ihre erste Liebe und ist noch nicht über ihn hinweg, bis Dom in ihr Leben tritt und nicht locker lässt, bis sie bereit ist, ihr Herz wieder zu öffnen. Doch ihre Beziehung wird auf die Probe gestellt, als Joe plötzlich wieder auftaucht.

Seit einem schweren Schicksalsschlag ist Everlynne sehr einsam und antriebslos, sie hat keine besonders gute Beziehung zu ihrer Familie und meidet Begegnungen, und sie hat auch nur eine beste Freundin, die aus Rücksicht auf Ever nicht mit ihrem Freund zusammenziehen kann, da Ever sonst niemanden mehr hat.

Sie fühlt sich schon schnell zu Dom hingezogen, aber sie ist nicht wirklich bereit für eine neue Beziehung, denn sie ist auch nicht wirklich glücklich mit sich selbst und außerdem fühlt sie auch nicht so eine starke Verbindung wie damals bei Joe. Trotzdem fühlt sie sich bei ihm wohl und seine Aufmerksamkeit hilft ihr auch dabei, etwas gegen ihre Ängste zu kämpfen und sich auf Veränderungen einzulassen.

Ich bin ja kein Fan von Bad Boys, aber Joe ist auch nicht wirklich einer. Dom ist meistens gut gelaunt und energiegeladen, während Joe Ever unter den Umständen ihres Wiedersehens oft provoziert und ihr Leben, das gerade wieder gut läuft, erneut auf den Kopf stellt.

Der Klappentext und Prolog verraten schon fast mehr, als ich gebraucht hätte, so kann man schon gut erahnen, was auch einen zukommt: Liebesdreieck, Verlust und Selbstliebe. Dafür fand ich aber Everlynnes Gefühle oft sehr mitreißend. Ich konnte gut nachempfinden, wie unwohl sie sich in ihrer Haut fühlt und auch, warum sie bestimmte Entscheidungen trifft, obwohl sie dadurch nicht glücklicher wird. Es ist schon schön, sie dabei zu begleiten, wenn sie sich ihrer Vergangenheit stellt und sich mit sich selbst versöhnen muss.

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