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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2023

Schöne Bilder - etwas schlappter Text

Mein Leben als einsamer Axolotl
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Mein erster Gedanke beim Lesen dieses Buches mit den wunderschönen, witzigen und ein bisschen anarchischen Bildern war: wie gut, dass das Zielpublikum dieses Werks eines ist, dem man in der Regel ...

Mein erster Gedanke beim Lesen dieses Buches mit den wunderschönen, witzigen und ein bisschen anarchischen Bildern war: wie gut, dass das Zielpublikum dieses Werks eines ist, dem man in der Regel vorliest. Denn dann kann man den Text beliebig bereichern und genau das werde ich tun!

Denn dem Text fehlt ein bisschen der Pep und damit steht er in krassem Gegensatz zu den Bildern. Gerade zum Umweltaspekt hätte hier noch mehr kommen können, auch deutlich Witzigeres.

Oder liegt das an der Übersetzung? Für mich ist es schwer, dem auf den Grund zu gehen, denn ich bin des Schwedischen nicht mächtig.

Wie auch immer, die Bilder sind atemberaubend und liebenden Eltern oder auch Tanten und Onkeln mit ein bisschen Phantasie werden dazu zahllose Geschichten einfallen - nur sollten die nicht direkt wieder vergessen werden, falls die lieben Kleinen davon so begeistert sind, dass sie diese gleich nochmal hören wollen!

Veröffentlicht am 08.07.2023

Drei Generationen - drei Schicksale

Das Licht zwischen den Schatten
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... die sich über ingesamt 70 Jahre erstrecken und zwar von 1919 bis 1989 und sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in einigen anderen Ländern abspielen - wobei Deutschland ja über die ...

... die sich über ingesamt 70 Jahre erstrecken und zwar von 1919 bis 1989 und sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in einigen anderen Ländern abspielen - wobei Deutschland ja über die meiste im Roman beschriebene Zeit ja auch geteilt ist.

Konrad, Brigitte und André: eine Familie oder doch keine? Nun, es geht sehr lebhaft zu in diesem überaus handlungsreichen, sich über weit mehr als 800 Seiten erstreckenden Roman, der viele spannende und keineswegs nur rosige Aspekte der deutsch-deutschen Geschichte behandelt.

Allerdings wäre hier aus meiner Sicht weniger deutlich mehr gewesen, denn die Handlung quillt quasi über vor Klischees. Spionage, das Vergehen des Nationalsozialismus sowohl an Juden als auch an kranken Menschen, die RAF, die strenge Sportschulung der DDR und noch einiges mehr wird hier ausgebreitet, wodurch die Handlung aus meiner Sicht viel zu sehr ins Klischeehafte, Plakative abrückt.

Unter dieser reichhaltigen Handlung leidet stellenweise die Beschreibung der Personen - zahlreiche Akteure werden leider nicht so recht zum Leben erweckt, haben nur wenige individuelle Züge und wenig Wiedererkennungswert, der hier doch eine sehr große Rolle spielt.

Die Lektüre lohnt sich zwar durchaus, ich kann Ihnen aber nicht versprechen, dass Sie sich überhaupt nicht ärgern werden!

Veröffentlicht am 12.06.2023

Interessante Zusammensetzung

Fünf Winter
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Wer gerne Spannungsliteratur aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs liest, die aber nicht unbedingt (nur) von selbigem handeln muss, der ist hier goldrichtig. Zumal, wenn es nicht unbedingt ein ...

Wer gerne Spannungsliteratur aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs liest, die aber nicht unbedingt (nur) von selbigem handeln muss, der ist hier goldrichtig. Zumal, wenn es nicht unbedingt ein bestimmtes Genre sein muss!

Denn hier greifen gleich vier ineinander: Literatur, Historischer Roman, Krimi und Thriller. So sehe ich es jedenfalls. Und es startet an einem (meistens) sehr tollen Ort, nämlich auf Hawaiin genauer gesagt in Honolulu. Es geht um um einen Detective des dortigen Police Departements, Joe MacGrady, der mit einem besonders delikaten Auftrag betraut wird.

Ein junges Paar wurde ermordet; bei dem jungen Mann handelt es sich um den Neffen des Oberbefehlshabers der Pazifikflotte, seine Freundin ist eine junge Japanerin.

McGrady verschlägt es nach Honolulu, wo er in Lebensgefahr gerät, doch gottseidank ist die Rettung nicht fern. Ob es immer so glücklich ausgeht für den Detective und ob er die Morde aufklären kann, das müssen sie schon selber herausfinden.

Ein Genre-Mix, der durchaus ereignisreich ist, bei dem ich aber zeitweilig den Faden verlor.




Veröffentlicht am 05.06.2023

Für mich deutlich abfallend im Vergleich zu den beiden Vorgängerromanen

Der Freiheit entgegen (Die Gutsherrin-Saga 3)
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Ach, wie habe ich mich auf den dritten Teil der Geschichte um Dora Twardy, inzwischen längst Dora Thorau, Tierärztin, Ehefrau des Fotografen Curt und Mutter der erwachsenen Clara, die in ihr ...

Ach, wie habe ich mich auf den dritten Teil der Geschichte um Dora Twardy, inzwischen längst Dora Thorau, Tierärztin, Ehefrau des Fotografen Curt und Mutter der erwachsenen Clara, die in ihr eigenes Leben aufbricht.

Und genau darin lag schon meine erste Enttäuschung, steht doch nicht mehr Dora, sondern ihre Tochter Clara im Fokus des Geschehens. Als wäre eine ältere Frau nicht mehr spannend genug, um ihr einen Roman zu widmen, so schien es mir.

Denn: ging es in den ersten beiden Teilen maßgeblich um Doras und auch Curts Wohl und Wehen, sind die beiden jetzt fast nur noch Staffage und kommen über weite Teile des Romans gar nicht mehr vor.

Und meiner Meinung nach kann Clara ihren Eltern nicht das Wasser reichen. Möglicherweise liegt das daran, dass sie zu einer Generation gehört, die ich hinlänglich kennenlernen und auch befragen konnte, ist es doch diejenige meiner Eltern, vor allem aber ihrer jüngeren Geschwister, die in der Nachkriegszeit groß wurden.

Clara ist in München aufgewachsen, im Verlauf des Romans verschlägt es sie nach Hamburg und der Rahmen, der sie bis dahin umgab, spielt kaum mehr eine Rolle. Auch wurde ihr aus meiner Sicht von Autorin Theresia Graw nicht ein so spannenendes und vielschichtiges Umfeld wie ihrer Mutter bzw. ihren Eltern verliehen, sie schlägt sich durch im Wirtschaftswunderland BRD, erlebt Enttäuschungen, aber natürlich auch Erfolge - aber so richtig spannend war das für mich leider nicht. Ich hoffe ja, dass die Autorin mich erhört und einen 2,5ten Teil einschiebt, in dem sich Claras Eltern in Bayern etablieren und ein neues Leben aufbauen.

Veröffentlicht am 25.05.2023

Eine Art Spannungsroman

Das Geheimnis von Shadowbrook
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Ein Buch mit einer ganz besonderen Protagonistin, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird: Clara nämlich, die an der Glasknochenkrankheit leidet und daher ihre Kindheit und Jugend innerhalb des Hauses ...

Ein Buch mit einer ganz besonderen Protagonistin, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird: Clara nämlich, die an der Glasknochenkrankheit leidet und daher ihre Kindheit und Jugend innerhalb des Hauses verbringt, um die Gefahrenquelle für Brüche - die sie von jüngster Kindheit an kennt - so gering wie möglich zu halten. Wir schreiben das Jahr 1914, für die Krankheit liegen keine medizinischen Lösungen bzw. Erleichterungen vor

Clara ist klein und ihre Haare haben die faszinierende Farbe (so wird es dargestellt) von Phosphor. Sie lebt mit ihrer Mutter und deren Mann in London, das sie aus dem genannten Grund jedoch kaum kennt. Die Mutter stirbt früh und plötzlich und danach wird Clara aktiv - sie bewegt und zwar vor allem zum Botanischen Garten von Kew, wo sie alles über orientalische Pflanzen und Gewächshäuser lernt.

Bald erhält sie den Auftrag, ein Gewächshaus einzurichten und zwar in Shadowbrook, einem alten und sehr unheimlichen Haus, in dem sie das erste Mal mit fremden Menschen zusammenlebt. Dem Besitzer des Hauses, einem Mr. Fox, begegnet sie erst Monate später.

Es ist eine für sie und für den Leser sehr irritierende Zeit, denn es scheint in dem Haus zu spuken und der Ort lebt von Klatsch. Ein Phänomen, dem Clara aufgrund ihrer bisherigen abgeschiedenen Lebensform noch nicht begegnet ist, das sie nun jedoch mit voller Wucht trifft.

Es ist für sie - aber nicht nur für sie - fast unmöglich, herauszufinden, was Sein und was Schein ist. Eines erfährt man durch dieses Buch jedoch auf jeden Fall: wozu es durch Rufmord kommen kann und zwar in vielerlei Hinsicht.

Ich hatte zunächst den Eindruck, dies sei ein ausgesprochen atmosphärisches Buch mit einer sehr starken Protagonisten, doch das ist aus meiner Sicht nicht der Fall. So richtig kommt der Zauber des Buches nicht rüber, auch die Protagonistin und einige weitere Figuren bleiben blass und irgendwie unausgegoren, was auch damit zu tun hat, dass mir die Handlung teilweise recht unlogisch erschien und ich ihr nicht immer folgen konnte. Gleichwohl ich streckenweise durchaus gefangen war von der Spannung oder vielmehr von der Aussicht darauf. Dennoch bleibt am Ende der Eindruck, dass die Autorin nicht so richtig geschafft hat, einen dichten und farbigen Roman zuwege zu bringen.