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Veröffentlicht am 22.08.2023

Phrogger. Du siehst sie nicht, aber sie sind in deinem Haus.

Die Verborgenen
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Inhalt:
Die Hoffmanns wohnen an einem idyllisch gelegenen Ort an der Nordseeküste. Scheinbar sind sie die perfekte Vorzeigefamilie. Doch als ein Phrogger in ihr Haus eindringt und sich auf dem Dachboden ...

Inhalt:
Die Hoffmanns wohnen an einem idyllisch gelegenen Ort an der Nordseeküste. Scheinbar sind sie die perfekte Vorzeigefamilie. Doch als ein Phrogger in ihr Haus eindringt und sich auf dem Dachboden versteckt hält, zeigen sich erste Risse. Durch kleine Veränderungen in der Wohnung reizt der Phrogger die Familienmitglieder so lange, bis gut verborgene Geheimnisse an die Oberfläche kommen....

Leseeindruck:
"Die Verborgenen" beschäftigt sich mit Phroggern. Ein Begriff, den ich vorher noch nicht gehört habe. Hierbei handelt es sich um Menschen, die eine zeitlang verborgen in bewohnten Häusern leben. Sich am Essen bedienen und heimlich in den Privatsachen der Bewohner wühlen. Alleine die Vorstellung lässt mich eine Gänsehaut bekommen. Gespannt bin ich also ans Lesen gegangen. Anfangs werden die Figuren ausführlich vorgestellt. Die Familienmitglieder, Vater Sven, Mutter Franziska und Tochter Tabea erzählen abwechselnd in Ich-Form. Der Phrogger kommt in einer Du-Erzählform zu Wort. Gerade auf den ersten 70 Seiten hatte ich deswegen das Gefühl, es geht nicht vorwärts. Nach und nach konnte mich die Geschichte jedoch fesseln. Durch kleinere Cliffhanger hat der Autor es geschafft, mich immer weiterlesen zu lassen. Denn ich wollte unbedingt wissen was die Familienmitglieder verbergen und vor allem wer der Phrogger ist. Hierbei kamen gegen Ende noch einige Überraschungen zu Tage.

Fazit:
Insgesamt gesehen konnte mich "Die Verborgenen" überzeugen. Es gab am Ende zwar nicht den ganz großen Knaller, aber immerhin einige Überraschungen. Die Vorstellungsrunde am Anfang war wichtig, bei meiner Ungeduld ging es mir aber etwas zu langsam vorwärts. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Evas großer Wunsch: Kostümbildnerin zu werden.

Wunder gibt es immer wieder
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Inhalt:
1955. Die 19- jährige Eva Vordemfelde hat nur einen Wunsch: Kostümbildnerin zu werden. Während ihres Urlaubs bei ihrer Cousine in Fuschl am See kann sie es kaum fassen, aber in ihrem Hotel finden ...

Inhalt:
1955. Die 19- jährige Eva Vordemfelde hat nur einen Wunsch: Kostümbildnerin zu werden. Während ihres Urlaubs bei ihrer Cousine in Fuschl am See kann sie es kaum fassen, aber in ihrem Hotel finden tatsächlich Dreharbeiten zum neuen Sissi Film statt. Die Kostüme hat keine Geringere als ihr großes Vorbild Gerdago entworfen. Als Eva durch einen Zufall Gerdago eigene Skizzen zeigen kann, ist diese beeindruckt und schreibt Eva ein Empfehlungsschreiben. Doch das Glück währt nicht lange. Evas Vater hat ganz andere Pläne für seine Familie.......

Leseeindruck:
"Wunder gibt es immer wieder" ist der Auftakt der Fernsehschwestern Trilogie. Der Roman hat mich gut unterhalten und spiegelt sehr schön die 50er Jahre wider. Der Mann, als Ernährer der Familie, hatte das Sagen. Evas Vater lässt das die Familie spüren. Seine Frau und Eva haben sich ihm unterzuordnen. Das passt letzterer gar nicht. Gebannt habe ich Evas Weg verfolgt. Ich habe mit ihr gelitten, denn der Vater kann ein Ekel sein, wenn es nicht nach seinem Willen geht. Und der war nun mal, dass Eva als Sekretärin beim NWDR arbeitet. Dann wiederum habe ich Evas Mut bewundert, wie sie ihren Vater austrickst und so immer wieder kleine Siege erringt. Außerdem konnte ich auch noch in Nostalgie schwelgen, denn die Autorin hat einige Sendungen der damaligen Zeit wieder aufleben lassen. Allerdings habe ich im Nachwort erfahren, dass sie sich künstlerische Freiheiten gelassen hat. So geht eine einmalige Show, mehrmals auf Sendung oder es wird mit der genauen Jahreszahl nicht ganz so genau genommen. Mich hat es nicht gestört, auch weil ich in dieser Zeit nicht aufgewachsen bin. Damit der Plot funktioniert, war diese nicht ganz authentische Darstellung, jedoch wichtig. Was ich nicht ganz gelungen fand und meinen Lesefluss etwas gestört hat, waren die vielen politischen Erwähnungen. Klar, Evas Vater ist Politjournalist. Trotzdem hatte es mit der Geschichte an sich weniger zu tun. Da hätte mir schon besser gefallen, die Streitigkeiten zwischen Vater und Tochter noch mehr in den Vordergrund zu heben. Das fand ich nämlich richtig spannend.

Fazit:
"Wunder gibt es immer wieder" ist ein schöner Auftakt der Fernsehschwestern Trilogie. Ich habe den Zeitgeist der 50er Jahre gut spüren können und mir unbekannte Fernsehsendungen kennengelernt. Lediglich die häufig erwähnten politischen Begebenheiten hätte ich persönlich nicht gebraucht. Wen es nicht stört, dass einige Fernsehereignisse nicht Eins zu Eins wiedergeben sind, dem empfehle ich gerne diesen Roman.

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Veröffentlicht am 10.08.2023

Die Anfänge des Sanatoriums Waldfriede.

Sternstunde
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Inhalt:
1919. Hanna arbeitet als Krankenschwester in Friedensau. Doch seitdem ihr Verlobter schwerverletzt aus dem Krieg zurückkam und vor ihren Augen starb, bekommt sie immer wieder Panikattacken. Trotzdem ...

Inhalt:
1919. Hanna arbeitet als Krankenschwester in Friedensau. Doch seitdem ihr Verlobter schwerverletzt aus dem Krieg zurückkam und vor ihren Augen starb, bekommt sie immer wieder Panikattacken. Trotzdem möchte Dr. Conradi sie unbedingt für sein Sanatorium Waldfriede in Zehlendorf als Röntgenschwester haben. So kommt es, dass Hanna dort beim Aufbau mithilft und nach der Eröffnung nicht nur für das Röntgen zuständig ist, sondern auch Dr. Conradis Sprechstundenhilfe wird. Das passt nicht allen Mitschwestern....

Leseeindruck:
"Sternstunde - Die Schwestern vom Waldfriede" ist der erste Band der 4-teiligen Reihe. Ich fand es faszinierend den Aufbau des Sanatoriums Waldfriede mitzuerleben. Alle Schwestern und selbst der Klinikleiter nebst Gattin haben mitgeholfen und praktisch aus dem Nichts ein erfolgreiches Krankenhaus zum Laufen gebracht. Gerade in dieser Zeit war das schwierig, da die Nachkriegszeit eine Hyperinflation mit sich brachte und es an vielem mangelte. Sehr interessant fand ich die Behandlungsmethoden, die langsam moderner wurden, aber noch lange in den Kinderschuhen steckten. Die Röntgentechnik z.B. wurde gerade erst entwickelt und die Anwendung war noch sehr gefährlich. Man kann ja bekanntlich aus Romanen so einiges lernen. Die Waldfriede Gemeinschaft hat zum Großteil aus Adventisten bestanden. Von dieser Glaubensgemeinschaft hatte ich vorher noch nichts gelesen. Sie sind wie eine Familie, sehr religiös, heiligen den Samstag und die Gemeinschaften aus anderen Ländern helfen sich untereinander. Den Schreibstil fand ich lebendig. Einmal angefangen zu lesen, bin ich tief abgetaucht. Es gibt auch einige Konflikte, die die Spannung erhöhen sollen. Für meinen Geschmack hat sich das immer viel zu schnell in Wohlgefallen aufgelöst. Auch die Liebesgeschichte um Hanna und einen Assistenzarzt sowie das extreme vertrauensvolle Verhältnis zu ihrem Chef war meiner Meinung nach zu brav aufgebaut. Das ist aber Geschmackssache und hat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.

Fazit:
"Sternstunde - Die Schwestern vom Waldfriede" ist ein gelungener Auftakt der Reihe. Ich konnte viel lernen und bewundere die Autorin wie gut sie die historischen Begebenheiten zu einer Geschichte mit fiktiven Elementen zusammengesetzt hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Erschreckend real.

KaDeWe. Haus der Wünsche
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Inhalt:
Berlin 1927. Die einfache Arbeiterin Rieke Krause ist unterdessen Aufsichtsdame der Damenkonfektion im KaDeWe. Judith Bergmann, die jüdische Wurzeln hat, konnte eine wissenschaftliche Karriere ...

Inhalt:
Berlin 1927. Die einfache Arbeiterin Rieke Krause ist unterdessen Aufsichtsdame der Damenkonfektion im KaDeWe. Judith Bergmann, die jüdische Wurzeln hat, konnte eine wissenschaftliche Karriere an der Universität starten. Außerdem ist sie mit Martin Tiez, dem Geschäftsführer des KaDeWe liiert. Beide Frauen haben sich durch Fleiß ihre Träume erfüllt. Doch es zeichnen sich dunkle Wolken am Horizont ab. Eine Weltwirtschaftskrise rollt auf die Bevölkerung zu und die NSDAP gewinnt immer mehr an Macht.......

Leseeindruck:
"KaDeWe - Haus der Wünsche" ist der 2. Band um das Berliner Kaufhaus Des Westens, dessen Entwicklung von 1927 bis 1934 im vorliegendem Band beschrieben wird. Vieles ist real, einiges fiktiv. Für die Autorin war es schwierig darüber zu schreiben, da es über die Hermann Tiez OHG nur spärlich überlieferte Informationen gibt. Hierzu erhält man einen interessanten Einblick im Nachwort. Trotz der wenigen Quellen ist die Geschichte, meiner Meinung nach, der Autorin gut gelungen. Es ist die Zeit, in der die Nationalsozialisten immer mehr an Macht gewinnen. Wenn ich bisher nicht verstehen konnte warum, habe ich spätestens nach diesem Roman eine Ahnung davon. Durch die verschiedenen Figuren konnte ich alles gut nachvollziehen. Es ist einfach unfassbar. Lange habe ich mir überlegt wie ich damals reagiert hätte. Aufgrund der Brutalität wahrscheinlich nicht anders als die Bevölkerung damals. Sehr interessant fand ich die Geschichte des KaDeWe's selbst. Was muss das für ein Luxustempel gewesen sein, der damals wie aus der Zeit gefallen und deplatziert wirkte. Zudem war das Kaufhaus eines der ersten, das der Arisierung zum Opfer gefallen ist. Was mehreren unglücklichen Umständen geschuldet war.

Fazit:
"KaDeWe - Haus der Wünsche beginnt stark. Lässt aber meinem Empfinden nach in der Mitte durch Aussagen, die sich wiederholen, etwas nach. Zieht dann aber wieder mächtig an. Teilweise hat der Roman mich fassungslos zurück gelassen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Eine Ermittlerin mit einigen Eigenarten.

Die Toten von Bayreuth
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Inhalt:
3 Monate ist es jetzt her, dass der Kollege von Hauptkommissarin Mira Streitberg in Rente gegangen ist. Immer noch trauert sie ihm hinterher und möchte lieber alleine als mit einem neuen Partner ...

Inhalt:
3 Monate ist es jetzt her, dass der Kollege von Hauptkommissarin Mira Streitberg in Rente gegangen ist. Immer noch trauert sie ihm hinterher und möchte lieber alleine als mit einem neuen Partner an ihrer Seite arbeiten. Doch ihr Wunsch wird nicht erfüllt. Ab sofort muss sie mit Axel Bodenschatz vorlieb nehmen. Während sie noch mit sich hadert, werden beide zu einem Mordfall gerufen. In einem Bestattungsinstitut wurde eine Frau lebendig in einen Sarg gesperrt und ist darin erstickt. Durch den Urlaub des Bestatterehepaares blieb die Tote bis jetzt unentdeckt. Während die Ermittlungen noch laufen gibt es einen weiteren Mord und ein erster Zusammenhang ist zu erkennen. Zudem muss Mira feststellen, dass der neue Kollege gar nicht so übel ist.....

Leseeindruck:
"Die Toten von Bayreuth" ist der 1. Band um Hauptkommissarin Mira Streitberg. Der Krimi beginnt gleich ohne große Erklärungen und so ist man von Anfang an mittendrin in der Geschichte. Nach und nach erfährt man mehr zu den Figuren. Vor allem über Mira, aus deren Sicht der Hauptteil geschrieben ist. Sie hat es mir nicht gerade leicht gemacht, mich in sie voll und ganz hineinzuversetzen. Es gibt einige Eigenarten an ihr. Dass sie nicht jedem aus hygienischen Gründen die Hände schüttelt, ist eine davon. Ok. Da habe ich Verständnis für. Was mir an ihr weniger gefallen hat, war ihr schnelles beleidigt sein. Ihr Chef und Freund Nils hat das ganz gut beschrieben: wie ein kleines, trotziges Kind, das sich als Hauptkommissarin verkleidet hat. Als Teamleiterin war das für mich eigentlich ein No Go. Auflockernd fand ich hingegen den Umgang der Kollegen untereinander. Da gibt es die eine oder andere Stichelei, die als trockener Humor rüber kommt. Das hat mir gefallen. Genauso wie der Fall selbst. Der ist spannend und hat mich am Ende überrascht.

Fazit:
"Die Toten von Bayreuth" hat mir insgesamt gesehen gut gefallen. Lediglich mit der Hauptkommissarin bin ich nicht so ganz warm geworden. Allerdings bergen ihre Eigenarten Potenzial für zukünftige Bände. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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