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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2023

Schreckliches Vergnügen

Amazement Park
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Lost Places faszinieren nicht nur Urban Explorer, sondern wirken auch auf viele andere Personen überaus anziehend. Auch ich bin großer Fan von Freizeitparks und liebe die Atmosphäre, die solche Orte nach ...

Lost Places faszinieren nicht nur Urban Explorer, sondern wirken auch auf viele andere Personen überaus anziehend. Auch ich bin großer Fan von Freizeitparks und liebe die Atmosphäre, die solche Orte nach Schließung oder Stilllegung ausstrahlen. Entsprechend cool und schaurig gewählt finde ich das Setting dieses Thrillers.

Zum Inhalt: 14 Kandidaten, die für ein Spiel um 50000€ ausgewählt wurden. 7 Tage sollen sie sich in einem verlassenen Freizeitpark versteckt halten. Wer gefunden wird, verliert. was nach einem neuen Reality-TV Format klingt wird die 14 Kandidaten zum bitteren ernst als klar wird, dass ausscheiden auch niemals wiederkehren bedeutet.

Obwohl man innerhalb der Geschichte auch die Kandidaten begleitet, steht von Anfang an Mack im Zentrum der Geschichte. Sie ist auch die mit der umfassendsten Hintergrundgeschichte, wobei auch ein paar andere der 14 Charaktere ein paar Zusatzinformationen bekommen. Mack ist eine taffe Protagonistin und ihre Familiengeschichte ist nur tragisch, sondern trägt auch dazu bei, dass Macks Charakter vielschichtiger ist und Potential für Entwicklung hat.

Die Atmosphäre innerhalb der Geschichte ist von Beginn an angespannt, wenn auch weniger düster als von mir erhofft. Es ist eher so als würde eine unheilvolle Vorahnung über den Ereignissen schweben.
Den Kniff mir dem Tagebuch, was die Hintergrundgeschichte des Parks offenbart finde ich gut gewählt um dem Leser schnell alle benötigten Informationen zu vermitteln.

Das Spiel selbst fand ich zwischenzeitlich etwas zäh. Als Leser erfährt man ja recht schnell, dass im Park etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Dadurch wurde das Konzept des wiederkehrenden Tagesablaufs etwas langatmig. Ich hätte mir hier eher win paar mehr Schauer- oder Spannungsmomente gewünscht.

Am Ende nimmt die Geschichte gut Fahrt auf, endet dann aber auch ziemlich abrupt und lässt noch einiges offen. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, auch wenn man das Konzept sicher hätte noch weiter und grusliger ausreizen können.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Futter für die Seele

Das Restaurant der verlorenen Rezepte (Die Food Detectives von Kyoto 1)
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Ich hab japanische Literatur in den letzten Jahren wirklich zu schätzen gelernt, nicht nur weil mir das kulturelle Setting total gut gefällt, sondern auch, weil japanische Autoren oft eine eigentümliche ...

Ich hab japanische Literatur in den letzten Jahren wirklich zu schätzen gelernt, nicht nur weil mir das kulturelle Setting total gut gefällt, sondern auch, weil japanische Autoren oft eine eigentümliche Art des Erzählens haben, die immer etwas mythisch auf mich wirkt. „Das Restaurant der verlorenen Rezepte“ war für mich ein Buch, das die Seele berührt und den Geist stimuliert. Einfach fantastisch zu Lesen und eine kleine Flucht aus dem Alltag.

Zum Inhalt: eine eigentümliche Werbung in der Zeitschrift Gourmets Insider lockt Leute, die einen verlorenen Geschmack wiederfinden wollen. In einem kleinen Restaurant führt Nagara Kamowara eine kleine Detektei, die sich der Suche verlorener Rezepte verschrieben hat. Zu ihm kommen Menschen, die etwas vermissen, etwas verloren haben, sich nach etwas sehnen.

Die einzelnen Kapitel lesen sich wie Kurzgeschichten, alles in sich geschlossen, was mir richtig gut gefallen hat. Das Buch lebt von den Dialogen, den Begegnungen verschiedenster Menschen, die alle etwas verloren haben, etwas suchen.
Die Begegnungen laufen immer nach dem selben Schema ab, sodass jedes Kapitel quasi gleich aufgebaut ist. Diese kleine Berechenbarkeit finde ich überaus charmant und habe bei den einzelnen Figuren immer wieder auf bestimmte Reaktionen gewartet.

Für mich ist dieses Buch ein echtes Wohlfühlbuch. Nicht nur weil ich die kulinarischen Erfahrungen der Figuren anhand der Menü-Beschreibungen gut nachvollziehen konnte, sondern auch weil mich die Geschichten hinter den Gerichten sehr berührt haben. Denn natürlich geht es nicht nur um die verlorenen Geschmäcker, sondern um die Gefühle, die mit ihnen einhergingen.

Ein schöner Roman mit einem interessanten Konzept, denn so etwas wie Food-Detectives hatte ich vorher noch nie gehört, finde es aber eine klasse Idee. Ich lese einfach total gerne diese Art Alltagsgeschichten über Menschen, die mit wenigen Worten viel bei mir auslösen können.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Solide Urban Fantasy

Die Legende des Phönix, Band 1: Dunkelaura
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Der Phönix-Mythos ist ein beliebtes Motiv in Fantasy-Büchern und Filmen und auch ich finde diesen magischen Vogel sehr faszinierend, weshalb ich auf das Buch aufmerksam geworden bin. Ich finde Urban Fantasy ...

Der Phönix-Mythos ist ein beliebtes Motiv in Fantasy-Büchern und Filmen und auch ich finde diesen magischen Vogel sehr faszinierend, weshalb ich auf das Buch aufmerksam geworden bin. Ich finde Urban Fantasy ist ein guter Kompromiss zwischen High Fantasy, die mir meist zu komplex ist und normalen (Liebes-)Romanen. So ist „die Legende des Phönix“ ein solider Reihenauftakt, der aber sehr viele Fragen offen lässt und an einigen Stellen sehr vorhersehbar daherkommt.

Zum Inhalt: Edens größte Sorge ist, dass sie sich eine Collegeausbildung nicht leisten kann, als sie nachts überfallen wird. Doch zum Glück eilt ihre eine Gruppe zur Rettung, die von einer fast schon strahlenden Aura umgeben ist. Und so lernt Eden, dass die Legen des Phönix, die Ihr Vater ihr immer erzählt hat, scheinbar wahr sind und Eden selbst eine Phönixkriegerin ist. Aber was bedeutet das für ihr leben?

Die Phönixlegende finde ich ein sehr gelungene Background-Story für diese Geschichte. Irgendwie mag ichs immer wenn Magie nicht einfach als selbstverständlich vorausgesetzt wird, sondern einen Ursprung hat. Im Verlauf der Geschichte wird der Mythos dann anhand von alten Schriften auch immer weiter ausgeschmückt und gemeinsam mit Eden lernt der Leser immer mehr über die Legende und die Wahrheit dahinter, was toll gemacht ist. Trotzdem ist einiges, was an Wissen als gesetzt gilt sehr wirr und Eden scheint nach all den Jahren die erste zu sein, die neue Erkenntnisse erlangt, weshalb auch niemand auf sie hört. Generell handeln viele der Figuren sehr kurzsichtig, hinterfragen ihre Befehle nicht und sind nicht bereit vom althergebrachten abzuweichen.

Die Lovestory inklusive Eifersucht und Missverständnissen ist sehr vorhersehbar und hat mich noch nicht so richtig abgeholt. Was mir aber gut gefallen hat, sind die kleinen Rivalitäten der Phönixkrieger untereinander, sowie die Freundschaften, die Eden schließt und die sehr authentisch wirken. Dass Eden so mitfühlend ist, nach alternativen Lösungen zu suchen, finde ich einen tollen Charakterzug, der irgendwie auch zu ihrer besonderen Lichtfähigkeit passt.

Der Spannungsbogen rund um die Phönixkrieger und die Rogue ist sehr solide und endet in einem überraschenden Cliffhanger. Für mich ein guter Auftaktband, dem aber das gewisse Etwas fehlt um wirklich herausragend zu sein.

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Veröffentlicht am 28.06.2023

Guter Abschluss mit spannendem Ende

Eliminiert (Bd. 3)
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Um im Thema zu bleiben habe ich alle drei Bände direkt hintereinander gelesen, denn die Handlung knüpft unmittelbar einander an. Nachdem sich im zweiten Band nicht sehr viel getan hat, wartet dieser nun ...

Um im Thema zu bleiben habe ich alle drei Bände direkt hintereinander gelesen, denn die Handlung knüpft unmittelbar einander an. Nachdem sich im zweiten Band nicht sehr viel getan hat, wartet dieser nun mit umfassenden Entwicklungen und Antworten auf und hat mir wieder deutlich besser gefallen.

Zum Inhalt: nachdem die Gruppe geflüchteter Überlebender rund um Shay mit Xander entkommen konnten, leben sie sich in seiner Kommune ein. Shays Plan ist es immer noch das Rätsel um Callie zu lösen, aber sie beginnt auch zu genießen, Teil von etwas zu sein, dazuzugehören. Außerdem beschäftigt sie sich mit Heilung und sucht weiter nach Antworten. Und was sie findet, kann für beide Seiten alles verändern.

Mein größter Kritikpunkt ist nach wie vor folgender: ich kaufe Shay einfach nicht ab, dass sie so viel intelligenter, weitsichtiger und beharrlich ist, als alle anderen, Xander eingeschlossen. Denn auch in diesem Band löst sie quasi im Alleingang alle Rätsel rund um die Krankheit, Immunität und Heilung- also alles was weder Ärzten, Regierung oder den radikalen Gruppierungen möglich war. Und nicht nur das- mit ihrem Wissen geht sie naiverweise sehr freizügig um und spielt damit „den Bösen“ direkt in die Hände. Also ist sie einerseits die klügste und begabteste Überlebende und andererseits das dümmste Mädchen der Welt. Das hat mich so aufgeregt, dass ich einfach auch irgendwann eine richtige Abneigung gegen sie entwickelt habe und oft dachte, sie sollte einfach mal den Mund halten.

Ansonsten hat mir die Sektenartige Kommune rund um Xander und die Stimmung die damit kreiert wurde sehr gut gefallen. Den Handlungsstrang um Kai fand ich fast schon unspektakulär, weil sich bis zum Ende hin nur sehr wenig bei ihm tut.

Das Ende kommt dann sehr überraschend und ist wirklich turbulent gestaltet. Der Leser bekommt quasi auch noch eine abschließende Zusammenfassung was zum Ausbruch geführt hat inklusive Multiversum-Beschreibung. Das war mir fast schon ein bisschen zu dick aufgetragen, aber ok, kann man machen.

Alles in allem mochte ich die gesamte Reihe wirklich gern, auch wenn Band 2 etwas geschwächelt hat und man vllt nicht unbedingt drei Bücher gebraucht hätte. Hat sich aber toll und spannend lesen lassen und ein paar der Charaktere wachsen einem auch ans Herz.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Packend konstruierter Jugend-Thriller

Infiziert
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Bücher über Seuchen gibt es ja schon zur Genüge und seit Corona mag man über solche Themen eigentlich nichts mehr hören. Nun bin ich aber auf diese Jugendbuch-Trilogie von Teri Terry gestoßen und muss ...

Bücher über Seuchen gibt es ja schon zur Genüge und seit Corona mag man über solche Themen eigentlich nichts mehr hören. Nun bin ich aber auf diese Jugendbuch-Trilogie von Teri Terry gestoßen und muss sagen, dass der Auftaktband mir richtig gut gefallen hat. Thematisch interessant umgesetzt mit einem cleveren Kniff in der Erzählperspektive.

Zum Inhalt: vor einem Jahr verschwand Callie spurlos, ihre Familie sucht immernoch nach dem Mädchen. Als Shay eine Vermisstenmeldung findet, erinnert sie sich an eine Begegnung mit dem Mädchen und kontaktiert ihre Familie. Doch dann bricht eine Grippewelle aus, der auch Shay zum Opfer fällt. Doch anders als viele andere überlebt sie die Krankheit und begibt sich auf die Suche nach Antworten, denn irgendwie hängt das mit Callie zusammen

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Shay und Callie erzählt, wobei besonders Callies Perspektive spannend angelegt ist und eine besondere Wendung gleich zu Anfang offenbart.

Das Buch hat eigentlich alles, was ein spannender Jugendroman benötigt: eine sanfte Liebesgeschichte, Familie und Freundschaft als Leitmotive, eine unbekannte Macht, der sich die Freunde stellen müssen und jede Menge Geheimnisse, die es zu offenbaren gilt.

Der Handlungsverlauf legt anfangs ein eher gemäßigtes Tempo vor, steigert sich aber ab ca der Mitte des Buches. Durch Callies Perspektive weiß der Leser natürlich zu Anfang deutlich mehr als Shay und Kai, die erst nach und nach die Wahrheit über die Ereignisse erfahren.

Typisch Jugendroman fügt sich für die Protagonisten natürlich alles zufällig genau so, dass sie immer vorankommen, ungeachtet dessen, dass sie kein Geld besitzen und dauerhaft vom Militär verfolgt werden. Das ist also schon sehr idealisiert dargestellt, passt aber natürlich zur Geschichte und wird auch nett und einfallsreich verpackt.

Insgesamt lässt sich das Buch aufgrund der kurzen Kapitel und schnellen Perspektivwechsel leicht und schnell lesen und die beiden Perspektiven ergänzen einander sehr gut.
Für mich ein interessanter Jugendroman und ich freue mich auf die weiteren Bände.

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