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Laurin_tanzt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2024

Buchverliebte

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Cover:
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Das Titelbild gefiel mir sehr gut, auf dem die beiden Protagonisten hinter dem Rücken das Buch tauschen. Man sieht, dass es um Buchliebhaber geht und die Position lässt eine gewisse ...

Cover:
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Das Titelbild gefiel mir sehr gut, auf dem die beiden Protagonisten hinter dem Rücken das Buch tauschen. Man sieht, dass es um Buchliebhaber geht und die Position lässt eine gewisse anfängliche Abneigung der beiden vermuten. Die Farben passen zu einer Romantikgeschichte und gut gefiel mir die Idee, am Anfang jedes Kapitels ein Buch abzubilden.

Inhalt:
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Die 32-jährige Literaturagentin Nora Stephens liebt ihre Geburtsstadt New York. Seit dem Tod ihrer Mutter kümmert sie sich liebevoll um ihre jüngere Schwester Libby, die mittlerweile verheiratet ist und ihr drittes Kind erwartet. Doch Nora hält nicht viel von der Liebe. Sie ist Karrierefrau, steckt ihre Gefühle zurück und gilt als eher gefühlskalt.
Libby bittet Nora, mit ihr drei Wochen Urlaub in der idyllischen Kleinstadt "Sunshine Falls" zu verbringen. Das ist der Ort, in dem die Romane von Noras bester Klientin und gleichzeitig Libbys Lieblingsautorin spielen. Ausgerechnet hier begegnet sie dem unbeliebten und arroganten Lektor Charlie Lastra. Doch im Laufe der Zeit bröckeln ihre Fassaden und sie stellen fest, dass sie mehr gemeinsam haben als gedacht.

Mein Eindruck:
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"Vielleicht ist das der Grund, aus dem die Menschen reisen, um dieses Gefühl zu erleben, dass das eigentliche Leben sich verflüssigt. Dieses Gefühl, als könnte man tun, was man will, und nichts hat etwas mit der anderen Welt zu tun, in der man sonst lebt. Es ist ein Gefühl, das nicht viel anders ist als das Lesen eines wirklich guten Buches: überwältigend, alle Sorgen auslöschend."

Ich lese nicht oft Liebesromane, aber die Beschreibung klang interessant. Ich hatte mir eine witzige und romantische Liebesgeschichte versprochen, bei der ein Einblick in das Verlagswesen nicht zu kurz kommt. Der Anfang war auch sehr vielversprechend. Der Roman ist aus Noras Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben, wodurch man als Leser vollen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt hat. Zu Beginn war ich noch neugierig, warum Nora zu dem gefühlskontrollierenden Wesen geworden ist. Auch die ersten Dialoge mit Charlie mochte ich sehr. Aber im Laufe der weiteren Handlung werden zum einen immer mehr Klischees bedient, zum anderen hat man das Gefühl, die Autorin möchte Romantik, Erotik, Humor und alle Klischees über New Yorker sowie ein paar philosophische Weisheiten über Bücher und das Leben im Allgemeinen in die Handlung packen, ohne dass das Ganze ein stimmiges Gesamtkonzept ergibt. Die Story zieht sich sehr in die Länge und ich schwankte zwischen guten Passagen, in denen es gefühlsbetont wurde oder besagte Weisheiten einflossen und zwischen genervt sein, weil es plötzlich nur noch um erotische Beschreibungen ging und der Übergang vom guten Gespräch zum wilden Sex mir zu abrupt und unglaubwürdig erschien. Die häufigen Wiederholungen in Form gegenseitiger Beteuerungen, wie toll man den anderen findet, empfand ich als übertrieben und überflüssig. Die Geheimnisse der beiden entpuppten sich als gar nicht so wild wie gedacht und das Drama um Libby hätte es meines Erachtens auch nicht bedurft. Insgesamt kamen mir die Probleme sehr konstruiert, oberflächlich und dramatisiert vor. Vielleicht ist das typisch amerikanisch, dass man so an New York hängt, dass alles andere einem wie der Weltuntergang erscheint.
Man hätte die Geschichte mit deutlich mehr Konsistenz und gestraffter erzählen können und ohne die ganzen detaillierten Beschreibungen der Sexszenen. Die habe ich nur noch übersprungen, wie auch andere Passagen ab der Mitte. Hätte es nicht zwischendurch kleinere Highlights gegeben, hätte ich das Buch abgebrochen. Das Ende war wie in jedem Liebesfilm kitschig und was fürs Herz, aber zumindest das hatte ich auch erwartet bei einem solchen Roman. Insgesamt fand ich das Buch aber enttäuschend, vor allem wegen der Erzählweise, die eine bunte Mischung war, aber für mich kein stimmiges Gesamtbild ergab. Mit den Protagonisten bin ich auch nicht richtig warm geworden.

Fazit:
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Chaotisch und vom Stil nervig erzählte Liebesgeschichte, die ihr Potenzial leider nicht ausschöpft.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Eine Cliquenreise nach Nepal

Kathmandu & ich
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Cover:
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Ich mag das Wortspiel des Titels, in dem das "du" aus "Kathmandu" hervorgehoben und mit dem "ich" kombiniert ist. Witzige Idee, genauso wie die beiden Wegweiser zu "Freundschaft" und "Liebe" ...

Cover:
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Ich mag das Wortspiel des Titels, in dem das "du" aus "Kathmandu" hervorgehoben und mit dem "ich" kombiniert ist. Witzige Idee, genauso wie die beiden Wegweiser zu "Freundschaft" und "Liebe" vor der nepalesischen Landschaftskulisse. Das Cover hat mich sofort angesprochen.

Inhalt:
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Eriks Tochter hat Liebeskummer, weil ihr Freund sich nicht mehr gemeldet hat. Um sie zu trösten, erzählt Erik ihr von seiner Reise nach Nepal und wie ihm dort sein "Herz gebrochen wurde". Er war schon seit Ihrem Kennenlernen in Jule verliebt. Doch sie war bereits vergeben und sah in ihm nur einen Kumpel. Um sie zu beeindrucken und in der Hoffnung, dass ihr Freund nicht mitkommt, schlägt er vor, dass die ganze Freundesclique in Jules Traumland reist: nach Nepal. Und das, obwohl es ihn einige Überwindung kostet, da er eher ein Grübler-Typ ist, der alles solange durchdenkt, bis er sich nicht mehr traut. Doch kurz vor dem Trip macht Jules Freund mit ihr Schluss und Erik sieht seine Chance. Aber ist er mehr als nur ein Urlaubsflirt für Jule? Und dann sind da noch Tine, die in Flo verliebt ist, Alex, der eigentlich Tine liebt und Theo als einziger Nicht-Verliebter in der Clique. Zusammen erleben sie ein Abenteuer in Nepal, dass die Freundschaft aller auf eine harte Probe stellt.

Mein Eindruck:
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Der Klappentext war vielversprechend und Nepal ist ein faszinierendes Land. Ich bin noch nie da gewesen, aber erhoffte mir von dem Roman ein spannendes, mitreißendes Reiseabenteuer gepaart mit einer schönen Liebesgeschichte und einer Prise Humor. Nun, stellenweise wurde meine Erwartung erfüllt. Aber bis auf wenige Momente, in denen man das Gefühl hatte, in Nepal zu sein und einigen lustigen und auch abenteuerlichen Reisemomenten, plätscherte die Story immer wieder vor sich hin. Alleine die Reisevorbereitungen waren durchzogen von lauter Schwärmereien für Jule.

"Ich muss erst mal tief durchatmen und nehme einen Schluck Kaffee, der vielleicht nicht die beste Wahl ist bei meiner aktuellen Nervosität. Die liegt nicht nur an den Nashörnern, die wir bald in echt sehen werden, sondern daran, dass ich mich frage, ob die beiden Mädchen unsere Gruppe sprengen oder sie sogar eine Dynamik einbringen, die uns allen guttut. Was ist, wenn ich mich im Urlaub endgültig und unsterblich in Jule verliebe? Oder wenn ich merke, dass sie ganz anders ist, als ich sie mir seit vier Jahren vorstelle und feststelle, dass meine Schwärmerei völliger Blödsinn war? Oder was, wenn Jule sich plötzlich in Flo verliebt? Oder wenn sich Alex wieder in Tine verliebt? Oder wenn sich niemand verliebt? Muss sich immer zwangsläufig jemand in jemanden verlieben? Fragen über Fragen, die mir auch in den nächsten Tagen im Kopf herumspuken."

Auch während der Reise ging mir das auf Dauer auf die Nerven. Eriks Gedanken wiederholten sich und auch die von Jule, deren Perspektive abwechselnd mit Eriks zu lesen war, trat gedanklich oft auf der Stelle. Ich hätte beide schütteln mögen bei dem Eiertanz, den sie umeinander veranstalteten. Mal gab es innige Gefühle, dann wieder Distanz, Blödeleien und oberflächliche Gedankengänge. Ich kam mir vor wie in einer Teenagerkomödie. Auch die anderen Cliquenfreunde waren eher oberflächliche, stereotype Personen, deren Verhalten ich nicht immer nachvollziehen konnte. Mir fehlte die Tiefe und das Mitfiebern können. Es gab ein paar Stellen, an denen Erik oder Jule über das Leben philosophieren oder einige Reiseerlebnisse wie der Ponyritt oder die dramatische Szene mit Tine auf der Brücke, die mir gefallen haben. Aber das war nur kurz, bevor der Roman wieder in Belanglosigkeiten abdriftete. Ich hatte das Gefühl, der Autor wollte alles in die Geschichte packen: Liebe, Freundschaft und Reisebericht, war aber stattdessen hin und her gerissen, sodass am Ende nichts davon überzeugend realisiert wurde. Sehr schade, aber immerhin ein kurzweiliges Lesevergnügen, bei dem man ein wenig über das Land Nepal vermittelt bekommt.

Fazit:
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Eine nicht besonders überzeugende Mischung aus Reise-, Liebes- und Freundschaftsgeschichte in Nepal, bei dem es leider an Tiefe gefehlt hat

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Wenig fabelhaft ....

Fatmanurs fabelhafte Backwelt
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Inhalt:
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Die Influencerin Fatmanur Kilic hat nun ihre besten Rezepte aus ihren Social Media Kanälen in einem Buch zusammengefasst. In diesen versucht sie, Klassiker durch einen Kniff aufzuwerten.


Mein ...

Inhalt:
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Die Influencerin Fatmanur Kilic hat nun ihre besten Rezepte aus ihren Social Media Kanälen in einem Buch zusammengefasst. In diesen versucht sie, Klassiker durch einen Kniff aufzuwerten.


Mein Eindruck:
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Ich kannte die Autorin bislang noch nicht, doch nachdem ich im Vorspann las, dass sie gelernte Konditorin ist und hier auch einige Kniffe verraten wollte, war ich neugierig auf das Buch.
Was mir leider direkt beim Durchblättern negativ auffiel, war, dass fast immer die gleichen Produkte zum Einsatz kommen. Es wird vorwiegend nur mit Weizenmehl 405 gearbeitet, nur gelegentlich wird (bei herzhaftem Gebäck) Dinkelmehl verwendet. Es gibt keine Hinweise auf andere Mehlsorten bzw. die Vielfalt fehlte mir hier.

Zudem werden viele hoch kalorienreiche Produkte verwendet, geschätzt 3,/4 aller Werke sind mit Buttercremes oder anderen sehr fetthaltigen Cremes versehen, das ist nichts für mich. Hier hätte ich es gut gefunden, wenn auch etwas leichtere Füllungen als Alternative verwendet würden. Die einzigen Kniffe, die die Backwerke ausmachen, sind mal eine Anreicherung mit Beeren oder andere Verzierungen oder eine andere Art des Anrichtens. Leider werden auch viele Fertigprodukte wie Vanillepaste und Farbstoffe benutzt.

Viele der Rezepte sind mit einem QR-Code versehen, die auf die Videos der Autorin bei Instagram oder YouTube verweisen und nur teilweise ausführlicher sind als das Buch. Meines Erachtens dient das Buch nur als Werbeträger für ihre Social Media Kanäle, geht aber nicht darüber hinaus. Und die Werbung für eine bestimmte Marke ist leider auch sehr auffällig. Ich lasse mir ungern vorschreiben, woher ich meine Produkte beziehen möchte.
Ich konnte von den Rezepten wenig mitnehmen. Wer sich tatsächlich schon mal mit Backen beschäftigt hat, weiß, dass man statt der fertigen Produkte gut andere Sachen nehmen kann. Die häufige Verwendung von Einmalbackpapier und Frischhaltefolie kann ich ebenfalls nicht gutheißen. Hier habe ich bereits andere Methoden für mich entwickelt, die Müll eher vermeiden.

Ich hatte an Kniffen eher erwartet, dass sie zeigt, wie man einen Biskuit unfallfrei in 3 Schichten unterteilt oder rollt, ohne Brüche zu bekommen. Oder wie man die Creme zwischen zwei Teigschichten möglichst gleichmäßig hinbekommt. Das kommt jedoch im Buch gar nicht vor. Das einzige, was ich von diesem Buch mitnehme, sind ein paar raffiniert angereicherte Brotrezepte und vielleicht ist die ein oder andere Deko-Idee dabei. Der hohe Preis ist absolut nicht zu rechtfertigen, da die meisten Rezepte frei im Netz verfügbar sind.

Fazit:
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Wer sich bereits mit Backen auskennt, nimmt hier wenig Neues mit. Zudem ist die Zutatenliste sehr einseitig und auf Fertigprodukte ausgerichtet.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Mehr Kunst als Krimi

Das neunte Gemälde
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Cover:
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Das Titelbild sieht eher nichtssagend aus. Es zeigt den Bahnhof, der später noch eine größere Rolle spielt. Im Prinzip strahlt dieses Bild das aus, was diesen Krimi ausmacht: künstlerisch, ...

Cover:
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Das Titelbild sieht eher nichtssagend aus. Es zeigt den Bahnhof, der später noch eine größere Rolle spielt. Im Prinzip strahlt dieses Bild das aus, was diesen Krimi ausmacht: künstlerisch, aber wenig spannend.

Inhalt:
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Der Kunstexperte Lennard Lomberg erhält Besuch von der Kriminalpolizei, da ein gewisser Herr Dupret ihn zuvor beauftragt hatte, ein bestimmtes Gemälde wiederzubeschaffen für eine Stiftung. Doch dieser Dupret wurde tot in einem Bonner Hotel aufgefunden.
Die Spuren Lombergs führen ihn weit in die Vergangenheit, auf die Spuren der Nazis und die Spuren seiner eigenen Familie.

Mein Eindruck:
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Ich gestehe, dass dies der erste Krimi ist, den ich mangels Spannung in der Mitte abbrechen musste. Die Handlung ist auf drei Zeitebenen verteilt: 2016, 1943 und dann 1966. In allen drei Zeitebenen spielt einer aus der Generation Lomberg eine bedeutende Rolle. Alleine die Tatsache, dass aufgrund der häufigen Nennung des Nachnamens schwer auseinanderzuhalten war, welcher Lomberg hier gerade gemeint ist, machte die Handlung verwirrend. Die Geschichte spielt vor allem an den Schauplätzen Bonn sowie in Orten Frankreichs und Englands. Dabei führt der Autor eine Unmenge von Personen ein und das in einer Detailverliebtheit, die zur Verwirrung eher beiträgt als zur Aufklärung. So konnte kein roter Faden gesponnen werden und es fehlte dem Ganzen fast gänzlich an Spannung.
Ja, ich habe hier einiges über Kunst und Kunstraub zu Nazizeiten erfahren. Aber die Ausführungen hierzu sind so ausschweifend, dass es besser gewesen wäre, der Autor hätte sie in ein Sachbuch als in einen Krimi verpackt. Die Personen selbst sind für mich unnahbar, ihre Charaktere wenig greifbar und ihre Dialoge schlicht langweilig.
Ich hatte mir viel mehr von diesem Krimi versprochen. Ich habe mich durch den ersten Teil förmlich gequält und so habe ich dann ab der Hälfte beschlossen, ihn doch abzubrechen.
Die zwei Sterne vergebe ich für den guten Willen, die Tatsache, dass meine Heimatstadt Bonn eine Rolle spielt und für die Ausführungen zum Thema Nazi-Kunstraub.

Fazit:
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Kunsthistorie in Detailverliebtheit präsentiert, wodurch kein roter Faden zu erkennen ist und wenig Spannung aufkommt

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Gute Idee - Schwache Umsetzung

Liquid
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Cover:
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Das Cover fand ich genial für diese dystopische Idee: Eine Spritze mit Flüssigkeit als Gebäude in eine Stadt integriert. Und dann alles auf den Kopf gestellt. Ein toller Eyecatcher, ...

Cover:
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Das Cover fand ich genial für diese dystopische Idee: Eine Spritze mit Flüssigkeit als Gebäude in eine Stadt integriert. Und dann alles auf den Kopf gestellt. Ein toller Eyecatcher, den ich gerne als Plakat hätte.

Inhalt:
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Die Wissenschaftlerin Madeleine Alberti arbeitet in einer Stadt in der Wüste Mexikos an einem Projekt, bei dem Pflanzen so programmiert werden sollen, dass sie mit wenig Wasser auskommen. Rein zufällig entdeckt sie, dass ihr Projekt nur eine Tarnung ist und dass sie unwissentlich Teil eines viel größeren Projektes ist. In diesem geht es um die Abschaffung von Bargeld. Jeglicher Zahlungsverkehr, aber auch jegliche Überwachung des Menschen geschieht durch Injektion eines flüssigen Chips. Entsetzt darüber nimmt sie mit Richard Weigelt in Deutschland Kontakt auf, der eine Initiative gegen Bargeldabschaffung gegründet hat. Von da ab ist sie auf der Flucht.

Mein Eindruck:

"Die Menschen blieben stumm, und allgemein empfand man das Verschwinden des Bargelds als Ausdruck einer irgendwie neu entflammten Modernität, als das Einläuten einer neuen Epoche."

Das Thema fand ich sehr spannend und der Beginn des Romans, der mit der Flucht von Madeleine beginnt, war sehr spannend. Man fiebert mit, ob und wie ihr diese Flucht gelingt. Interessant fand ich auch, dass der Autor aktuelle Fakten wie die Corona-Pandemie, Impfpflicht, Flutkatastrophe sowie einige Fakten aus Vorträgen zum Thema Bargeld vs. digitalem Bezahlen in den Roman eingeflochten hat. Die Tatsache, dass die Handlung in sehr naher Zukunft, nämlich 2029 angesiedelt ist und einige VIPs der aktuellen Zeit in der Handlung eine Rolle spielen, lässt einen manchmal erschaudern. Die Vermischung aktueller Fakten mit Fiktion bringt einen zum Nachdenken.
Was mich jedoch zunehmend gestört hat, ist zum einen die Tatsache, dass die Flucht von Madeleine den überwiegenden Teil dieses Romans ausmacht und ihn dadurch sehr in die Länge zieht. Auch war ich genervt, dass die Bezeichnung der Protagonisten zwischen Vorname, Nachname und dem neuen Decknamen Madeleines beliebig gesprungen ist. Es schien, als könnte der Autor sich nicht entscheiden. Die Liebesgeschichte zwischen Madeleine und Richard erschien mir sehr unglaubwürdig. Madeleine hat ihn nie gesehen und verliebt sich sofort nach dem ersten Telefonat, Richard ergeht es fast ebenso. Die beiden benehmen sich wie naive Teenager. Dadurch konnte ich mit keinem Protagonisten warm werden. Auch reitet der Autor immer wieder auf den gleichen Fakten rum. Viele Dinge werden im Roman und auch oft innerhalb einer Szene wiederholt, als wäre der Leser dumm und würde es nicht schon beim ersten Mal verstehen oder als wollte der Autor sichergehen, dass diese Argumente vom Leser auf jeden Fall beachtet werden. Dieser erhobene Zeigefinger gefiel mir nicht und störte den Lesegenuss.

Gegen Ende wurde es dann zwar doch noch etwas spannend, aber viele Handlungsstränge wurden angerissen, jedoch nicht zu Ende geführt. Letztendlich habe ich mich zwingen müssen, das Buch zu Ende zu lesen. Es ließ mich zwar nachdenklich, aber nicht befriedigt zurück. Schade, der Autor wollte einfach zu viele Gedanken auf einmal präsentieren, was leider auf Kosten eines flüssigen und spannenden Romans ging.

Fazit:
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Interessante Gedanken über Bargeldabschaffung und dessen Folgen - leider nicht gut umgesetzt im Roman

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