Cover-Bild A Thousand Ships – Die Heldinnen von Troja
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 15.06.2023
  • ISBN: 9783423218658
Natalie Haynes

A Thousand Ships – Die Heldinnen von Troja

Der Mythos Troja rebellisch neu erzählt
Lena Kraus (Übersetzer)

Alles ist so gekommen, wie sie es vorausgesagt hatten…

… nur noch schlimmer! Troja brennt, der Krieg ist verloren. Warum hat Hektor nicht auf die weisen Worte seiner Frau gehört? Doch Andromache empfindet keine Genugtuung darüber, dass sie recht hatte – sondern stetig wachsendes Grauen. Denn während die Männer im Krieg ihr Leben verlieren, verlieren die Frauen alles andere. Doch sie zeigen ihren Tränen nicht. Vielmehr erzählen sie ihre Geschichte, als wäre sie ein Gedicht: melodisch, klug und unterhaltsam. Ihre Erinnerungen sind schmerzhaft, doch ihr Kampfgeist ist ungebrochen.


›A Thousand Ships – Die Heldinnen von Troja‹ füllt eine Leerstelle: Endlich hören wir von den Frauen, deren Leben, Lieben und Rivalitäten durch den tragischen Krieg für immer verändert wurden – eindrucksvoll übersetzt von Lena Kraus

»Elegant und intelligent … Haynes verbindet ihr umfassendes Wissen über die griechische Mythologie mit der Gabe, fesselnd zu erzählen« - The Times

Für alle Leser*innen von Madeline Miller

Lesen Sie auch › STONE BLIND – Der Blick der Medusa ‹ von Natalie Haynes. Poetisch und klug erzählt Natalie Haynes darin die Geschichte einer Frau, die von anderen zum Monster gemacht wird – und sich doch selbst behauptet.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2023

A Thousand Ships – Die Heldinnen von Troja

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Nachdem ich Blinde Stone von Natalie Haynes großartig fand, musste ich auch ihr neustes Werk lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Hast du je von Oinone gehört, der ersten Frau von Paris? Oder von Chryseis, ...

Nachdem ich Blinde Stone von Natalie Haynes großartig fand, musste ich auch ihr neustes Werk lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Hast du je von Oinone gehört, der ersten Frau von Paris? Oder von Chryseis, Polyxena, Hekabe? Nein? Hier wirst du von ihnen hören, von den vergessenen, den ermordeten, den verlassenen und den heldenhaften Frauen des trojanischen Krieges.

Hier bekommen wir die Geschichte der Frauen von Troja erzählt, aber nicht nur, denn es gab auch noch andere Frauen, die leiden mussten durch diesen Krieg, auch ihre Geschichte wird hier erzählt. So wechselt die Perspektive von Kapitel zu Kapitel, eine Protagonistin gibt es nicht. So viele Frauen, so viele Schicksale, so viel unerzähltes. Natalie Haynes gibt ihnen eine Stimme, wie sie schon Medusa eine Stimme gab.

Man könnte meinen, es sei schwer eine emotionale Bindung aufzubauen, da die Perspektiven so oft wechseln, aber dem ist nicht so. Auch wenn man die Frauen, immer nur ein paar Seiten begleitet, prägt sich ihr Schicksal ein und unweigerlich fühlt man mit ihnen mit. Dabei erzählt die Autorin die Schicksale nicht über dramatisch, sondern eher, nüchtern oder resigniert. Denn die Geschichte ist bereits geschrieben und es ist nicht ihre Aufgabe, etwas zu beschönigen, nein, sie erzählt lediglich die altbekannte Geschichte aus der Sicht der Frauen.

Für mich war Blinde Stone ein Highlight und auch die Heldinnen von Troja hat mir außerordentlich gut gefallen. Ich liebe die griechische Mythologie und es war interessant und bewegend, die Geschichte mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten und mein kleines feministisches Herz hat an manchen Stellen rebelliert, geschluchzt und gehüpft.

Fazit:
Für alle Fans von Madeline Miller und griechischer Mythologie.
Natalie Haynes gibt den vergessenen Frauen rund um den Trojanischen Krieg eine Stimme. Von mir eine große Empfehlung.

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Bis auf eine Kleinigkeit, richtig genial

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Troja ist gefallen und zurück bleiben nicht die Helden, die im Kampf gestorben sind, sondern die Frauen. Sie sind diejenigen, die auf dem Strand vor der Stadt zusammengedrängt werden und darauf warten, ...

Troja ist gefallen und zurück bleiben nicht die Helden, die im Kampf gestorben sind, sondern die Frauen. Sie sind diejenigen, die auf dem Strand vor der Stadt zusammengedrängt werden und darauf warten, was die siegreichen Griechen mit ihnen machen werden.

Das Blau auf dem Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Zusammen mit dem reflektierenden Gold ist das Cover trotz seiner Schlichtheit ein Blickfang.
Wer kennt sie nicht, die Sagen über die Helden von Troja? Wenn Hector und Achilles aufeinandertreffen? Oder der schlaue Odysseus sich seine List ausdenkt?
Doch was geschieht nach dem Krieg? Wenn Troja gefallen ist und die Griechen siegreich nach Hause zurückkehren? Vor allem, was geschieht mit den Frauen?
Dieser Frage hat sich Natalie Haynes gewidmet und meiner Meinung nach wirklich sehr gut. 😊
Aus verschiedenen Sichten erzählt sie den trojanischen Krieg nach und legt dabei das Augenmerk auf die Frauen, die zusehen müssen, wie ihre Männer und Söhne sterben, um danach als Kriegsbeute verteilt zu werden.
Einige Perspektiven waren mir daher unbekannt, so wusste ich überhaupt nicht, was mit Kreusa, Aeneas Frau, passiert. Ich kenne nur die Geschichte wie er seinen Sohn und Vater rettet. Oder auch die erste Frau von Paris, die Nymphe Oinone, ist in der eigentlichen Saga nur eine Randfigur. Es ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen, den Schmerz und das Leid all dieser Frauen einzufangen und gebührend darzustellen.
Und wenn dann noch Kalliope dem Dichter seine Geschichte vorgibt, macht sie das mit viel Fantasie und wahren Worten. Wer der Dichter genau ist, weiß man nicht, aber dass er zunächst nicht versteht, wie er ein Heldenepos mit Frauen schreiben soll, ist leider allzu verständlich. Denn die Frauen werden leider sehr oft einfach nicht erwähnt.
Einzig die Erzählungen von Penelope konnte mich nicht so überzeugen, denn in Briefen an Odysseus erzählt sie ihm einfach nur das, was er erlebt hat. Ohne groß auf ihre eigenen Gefühle einzugehen. Wie ist es ihr denn ergangen, 20 Jahre von ihrem Mann getrennt und mit einer Horde Freier im eigenen Haus? Das Odysseus die Zeit, die er von Ithaka getrennt war, nicht allzu traurig gewesen sein konnte (immerhin hatte er mindestens zwei Geliebte während der Zeit), ist mir klar. Aber warum hat Penelope 20 Jahre ausgeharrt, ohne sich neu zu verlieben? Mit so viel Hoffnung, dass Odysseus irgendwann wiederkommt? Das hätte mich schon interessiert.
Am Ende erzählt die Autorin ein wenig darüber, was sie zu diesem Buch inspiriert hat. Das finde ich immer sehr interessant. 😊

Mein Fazit: Wenn sich die Autorin zu Penelope etwas anderes hätte einfallen lassen, hätte mich das Buch uneingeschränkt überzeugen können. Aber auch so, ist es einfach ganz toll geschrieben und wirklich sehr interessant. Denn wie Kalliope so treffend sagt: „Ein Krieg ignoriert nicht die Hälfte der Menschen, deren Leben er berührt. Warum also tun wir das?“
Mit diesem Buch hat Natalie Haynes den Frauen, den Heldinnen von Troja eine Stimme gegeben und sie hat das wirklich sehr gut gemacht. Dieses Buch kann ich nur empfehlen! 😊

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Heldinnen von Troja

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Heldinnen von Troja

Ich bin ein großer Fan von der griechischen Geschichte und ihren Sagen.
Ich finde es faszinierend, welche Welten erschaffen wurden und wie sie in die eigene Geschichte eingeflochten ...

Heldinnen von Troja

Ich bin ein großer Fan von der griechischen Geschichte und ihren Sagen.
Ich finde es faszinierend, welche Welten erschaffen wurden und wie sie in die eigene Geschichte eingeflochten wurden.

So wie auch in “Die Heldinnen von Troja”. Es geht um eben genau diese Stadt, den Krieg, wie es eingenommen wurde und was es mit den Menschen gemacht hat.
Denn Troja war schon für die antiken Griechen ein Schlüsselbegriff. Dort liegt ihre Gegenwart begründet und hat ihre Geschichte begonnen. Deshalb wurden wohl viele Mythen mit Troja verknüpft, die direkt und indirekt mit dem berühmten zehnjährigen Kampf und dem Untergang der Stadt zu tun haben.

Doch was ist anders an diesem Buch als bei allen anderen, die sich dem Thema widmen? Es beleuchtet die Frauen des Krieges. Wie sie um Söhne, Männer und Gefährten trauern müssen. Wie sie selbst versuchen, sich zu retten und dem Untergang zu entgegentreten. Es geht um Rache, Verzweiflung und Wut.

Das Buch beginnt mit Kalliope, Muse der schreibenden Künste.
Sie begleitet einen Dichter dabei, dieses Werk rund um die Heldinnen zu verfassen. Jedoch auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Dann begleiten wir die unterschiedlichsten Frauen durch das Ende des Krieges. Einfache Bewohnerinnen, die Königin und Amazonen, die diesen Krieg nutzen, um das eigene Leben zu lenken.

Eine der wichtigsten ist wohl Helena.
Helena gilt als Auslöser des Trojanischen Krieges. Sie war die wunderschöne Frau von König Menelaos von Sparta. Wurde jedoch von Paris, dem Prinzen von Troja, entführt. Dies führte zu einem Kriegszug der Griechen gegen Troja, um sie zurückzuholen.

Ich finde die Idee, eine Geschichte aus so vielen Perspektiven zu lesen, erstmal sehr spannend. Man hat einen roten Faden und wir sind in jedem Kapitel an einem anderen Schauplatz. Manche der Frauen lesen nur ein Kapitel, manche kommen wieder. Manchmal wusste ich beim Lesen nicht, ob ich es mag oder nicht. Denn wenn man eine ins “Herz geschlossen” hat, war es schon wieder vorbei. Manchmal hätte ich doch gern mehr erfahren oder wäre einen Weg länger gegangen.

Doch alles in allem habe ich das Buch sehr gern gelesen, habe all diese Frauen begleitet und mit ihnen gelitten. Denn diese Heldinnen von Troja haben auf ihre Weise zum Verlauf der Geschichte beigetragen, sei es durch ihre tragischen Schicksale, ihre Tapferkeit oder ihre Weisheit. Ihre Geschichten sind ein wichtiger Teil der umfangreichen Saga des Trojanischen Krieges.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Die vergessenen Geschichten der Heldinnen von Troja

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"Es war nie die Geschichte von einer Frau oder von zweien. Es war die Geschichte von ihnen allen. Ein Krieg ignoriert nicht die Hälfte der Menschen, deren Leben er berührt. Warum also tun wir das?"

Für ...

"Es war nie die Geschichte von einer Frau oder von zweien. Es war die Geschichte von ihnen allen. Ein Krieg ignoriert nicht die Hälfte der Menschen, deren Leben er berührt. Warum also tun wir das?"

Für mich eine durchaus berechtigte Frage. Warum gibt es so viele Geschichten über die Helden des Krieger, selbstverständlich - von den Amazonen abgesehen - ausschließlich Männer. Warum können die Frauen keine Heldinnen sein? Weil sie nicht auf dem Schlachtfeld gekämpft haben? Die Autorin gibt endlich den Frauen eine Stimme. Sie zeigen das Leid, die Verzweiflung und Ungerechtigkeit eines Krieges, ausgelöst durch die kindischen Zankereien der Götter.

Haynes beschreibt viele unterschiedliche Protagonistinnen, weshalb Vorwissen über die Verwandtschaftsverhältnisse durchaus von Vorteil sind. Für alle Anderen gibt es eine Übersicht am Beginn des Buches. Trotz der häufig wechselnden Perspektiven konnte ich den Geschichten gut folgen und habe in den kurzen Kapiteln nicht die emotionale Bindung verloren. Vielleicht gerade wegen der nüchternen Schreibweise habe ich mit den Frauen mitgefühlt. Haynes beschreibt Erniedrigungen, Tod, Vergewaltigung. Sie beschönigt nichts.
Besonders gut gefallen hat mir die Sicht von Penelope, die ihrem Mann Odysseus in Briefen ihre Gefühle mitteilt. Herrlich zynisch beschreibt sie seine lange Reise auf dem Weg zurück nach Ithaka.

Ein absolutes Muss für alle Fans von griechischer Mythologie. Vielen Dank an den dtv Verlag, der mir in Kooperation mit Lovelybooks ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Sing, Muse!

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Was für ein Durcheinander: Eine schöne Frau lässt sich von einem schönen Mann verführen, der die Macht einer Göttin hinter sich hat. Der Mann, Paris, nimmt die Frau, Helena, mit zu sich nach Hause, Troja. ...

Was für ein Durcheinander: Eine schöne Frau lässt sich von einem schönen Mann verführen, der die Macht einer Göttin hinter sich hat. Der Mann, Paris, nimmt die Frau, Helena, mit zu sich nach Hause, Troja. Und dann segeln 1000 Schiffe los, um Menelaos' Frau zurückzuholen: Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Oder? Wir kennen nur die Sicht der Männer. Wir hörten von dem listigen Odysseus, den heldenhaften Achill, Trojas Verteidiger Hektor. Aber was ist mit den Frauen? Ist wirklich Helena die Schuldige an der zehnjährigen Belagerung und dem anschließenden Massaker? Warum hörte niemand auf Kassandras Warnungen? Was passierte mit der Königin von Troja, ihrem Hofstaat, den Bewohnerinnen? Die Männer verloren ihr Leben, die Frauen alles andere.

Mit dieser Geschichte erhalten sie alle eine Stimme. Hekabe, die anstrengende Königin. Polyxema, Andromache, Penelope (okay, sie war Griechin, aber auch sie hat unter der laaaaangen Abwesenheit ihres Mannes leiden müssen. Haynes schafft es, uns hautnah miterleben zu lassen; an der Dummheit von Trojas Verteidigern, am Feuer, an der Angst, der Verzweiflung der Frauen. Dabei wird die Handlung nicht stringent erzählt, aber wie schon bei Medusa richtet sich zum Schluss alles zusammen, fügt sich zu einem Gesamtbild. Das ist zwischendurch ein bisschen irritierend, nichtsdestotrotz entsteht ein Bild aus Trauer und Hoffnung, der Stärke und auch dem Mut all dieser Frauen, die meistens immer nur eine Randnotiz im großen Geschehen der Mythen und Vergangenheit sind. Einmal ans Licht geholt, können sie nie wieder vergessen werden.