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Veröffentlicht am 09.07.2023

Eine schöne, gefühlvolle Geschichte

Wo das Meer den Himmel umarmt
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- Ich habe das Taschenbuch gelesen -

Eine starke Frau geht ihren Weg, egal wie lang er auch sein mag.
Kurz und knapp, aber darum geht es in dieser Geschichte und sie ist sooooo schön und hat „Pippi inne ...

- Ich habe das Taschenbuch gelesen -

Eine starke Frau geht ihren Weg, egal wie lang er auch sein mag.
Kurz und knapp, aber darum geht es in dieser Geschichte und sie ist sooooo schön und hat „Pippi inne Augen Potenzial!

Diese Geschichte ist was fürs Herz, einfach nur schön, ohne übertrieben zu sein.
Sarah ist eine Frau, die sich nie unterkriegen lässt und immer positiv eingestellt ist, dabei aber ihre Ängste an die Zukunft nicht außer Acht lässt.
Sie hat schon einige Enttäuschungen in ihrem Leben hinter sich. Die schlimmsten waren wohl ihre Krankheit, vor dem Traualtar alleine zu stehen und dass ihr Sohn lieber bei ihren Eltern auf einer kleinen Insel zu bleiben, statt mit ihr nach New York zugehen und eine vernünftige Schulausbildung zu machen.
Sie versteht einfach nicht, warum, Mike lieber bei seinen Großeltern auf der Gänsefarm ist, statt bei ihr ein Leben zu haben, dass mehr seinem Alter entspricht.

Dann ist da der geschiedenen Will, dessen Tochter Susan bei ihrer Mutter und Stiefvater lebt, aber viel lieber bei ihrem Vater, dem Piloten, ist.
Susan, die an Erinnerung an ihrem vor Jahren verunglückten Bruder noch immer seine Socken trägt und ständig ihren Namen wechselt, als Verbindung zu ihrem toten Bruder.
Will, dessen Ehe an dem toten Sohn gescheitert ist. Ein Pilot für kleine Charterflüge und Rundflüge in der Nähe einer kleinen, privaten Fluggesellschaft.

Klar, dass in solchen Geschichten die Schicksale aufeinandertreffen.
So auch hier.
Aber wie das geschieht, ist für mich immer maßgeblich. Es darf nicht zu kitschig sein und sollte noch realistisch nachvollziehbar sein.
Und genau das ist es hier. Nichts wo man die Augen verdreht, sondern alles kann genauso passiert sein.
Schön wie die Figuren sich selbst und auch zusammen entwickeln. Ich konnte bei jeder Figur die Gedanken und Gefühle nachempfinden. Auch die Figuren, die mir zu Anfang noch unsympathisch waren, konnte ich am Ende was abgewinnen.
Bleibt die Frage:
Muss jede Geschichte ein Happy End haben?

Mein Fazit:
Eine schöne, gefühlvolle Geschichte mit „snief“-Potenzial, wobei der Leser für sich selbst entscheidet, ob er ein Happy End sieht, oder nicht.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Mit Leichtigkeit geschrieben, aber mit Tiefgang und starken Figuren.

Kleiner Mann – was nun?
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Ab und an lese ich immer mal wieder gerne Klassiker und als ich diese Ausgabe mit original Text ungekürzt fand, musste der DHL-Bote unbedingt mal wieder bei mir klingeln.
Der Inhalt war mir gar nicht ...

Ab und an lese ich immer mal wieder gerne Klassiker und als ich diese Ausgabe mit original Text ungekürzt fand, musste der DHL-Bote unbedingt mal wieder bei mir klingeln.
Der Inhalt war mir gar nicht bekannt, den bei Klassikern schaue ich eher nach Autoren, was ich sonst so gut wie gar nicht mache.
Der Klappentext hat dann mein Interesse geweckt und habe dann spontan zugegriffen.
Endlich auch mal wieder ein schönes Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen zum angenehmen Preis!
Das war so toll, dies Buch in den Händen zu halten, aber genau so toll fand ich die Geschichte.

Das Buch ist aufgeteilt in:

Vorspiel – Die Sorglosen (3 Kapitel)
Erster Teil – Die kleine Stadt (12 Kapitel)
Zweiter Teil – Berlin (30 Kapitel)
Nachspiel – Alles geht weiter (6 Kapitel)
Anhang / Quellennachweis und Erklärungen zu dieser Ausgabe.

Vom Klappentext her könnte man meinen, dass es eine Geschichte ist, die um das (Über)Leben in Krisenzeiten ist und von daher eine düstere Stimmung hat.
Hat es aber nicht!
Das „Vorspiel“ ist ziemlich kurz und da kann man schon sehen wie „einfach und naiv“ Lämmchen und Pinneberg sind. Was ich aber überhaupt NICHT abwertend meine!
Im Gegenteil, manchmal könnte man sich von den Beiden eine Scheibe abschneiden.
Egal was passiert und wie das Leben auch kommt, man muss nehmen wie es ist und das Beste daraus machen.
Ab dem ersten Teil nimmt man dann so richtig am Leben der Beiden Teil.
Sie wollen mit den wenigen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, ihr Leben zu zweit und ihre erste gemeinsame Wohnung einrichten. Pinnebergs Arbeit ist nicht so leicht, nicht gut bezahlt und die Kollegen sind auch nicht das Gelbe vom Ei, erst Recht nicht der Chef.
In der kleinen möblierten Wohnung fühlt sich Lämmchen auch nicht richtig wohl, aber sie macht das Beste daraus und liebt ihren Pinneberg über alles.
Lämmchen ist es auch, die dafür sorgt, dass sie nach Berlin zu seiner Mutter ziehen, wo das Leben besser werden soll.
Leider läuft das auch nicht alles wie erhofft, aber irgendwann haben sie dann auch eine kleine, unkonventionelle Wohnung, wenn diese auch nicht ganz so legal ist. Lämmchen: „Aber es wird schon.“

Pinneberg hat dann auch eine Arbeit als Konfektionsverkäufer in einem gar nicht mal kleinem Warenhaus bekommen. Als dann auch endlich der kleine „Murkel“ zur Welt kommt, kann es perfekter nicht sein und es wird geplant, wie es noch besser werden kann.
Doch leider ist die Realität doch nicht so perfekt.
Im Warenhaus spitzt sich die Lage auch immer mehr zu. Die Rede ist von Einsparungen, Quotenverkäufe und einige Kollegen sind eben auch keine.

Wird die kleine Familie ihr Einkommen behalten können, kommen sie aus dieser eigentlichen illegalen Wohnung jemals raus – und wenn ja, wo werden sie dann wohnen?
Kann Pinneberg seine Anstellung behalten – oder werden die Zeiten noch schlechter? Die Fragen wird euch das Buch in den Kapiteln zweiter Teil und Nachspiel beantworten!
Das Buch hat mir so gut gefallen, dass ich mir schon seine anderen Bücher von Hans Fallada (Rudolf Ditzen) rausgesucht und auf meine WuLi gesetzt habe.
Mir gefällt die Leichtigkeit der beiden, wie sie allen Umständen zum Trotz und deren Sorgen doch immer wieder weiterkommen.

Der Schreibstil ist leicht, flüssig und gut verständlich, ohne groß zu „Berlinern“. Es ist die einfache Sprache des kleinen Mannes in der der Bevölkerung und auch wenn es den einen oder anderen berlinerischen Ausdruck hat, so macht es den Charm der damaligen Zeit aus und bleibt trotzdem verständlich.
In der Geschichte wechseln sich der Erzähler mit Pinneberg Lämmchen und den anderen Personen ab. Also trotz dass es eine erzählte Geschichte ist, kommt viel wörtliche Rede zwischen den einzelnen Figuren vor, was die Geschichte sehr lebendig und voller Leben hält. Auch nimmt man an die Gedanken von Lämmchen und Pinneberg immer Teil, so dass es eine nie langweilig werdende Geschichte von Anfang bis Ende ist.

Einige Zitate, bei denen ich schmunzeln musste und die die Naivität der beiden, aber auch die Leichtigkeit des Schreibstils ein wenig einfängt:

Das erste Essen, welches Lämmchen in der ersten Wohnung kocht ist eine Erbsensuppe – aber sie schmeckt einfach nicht…
Zitat:

„Acht Liter – und ein halbes Pfund Erbsen. Ich glaube Lämmchen“, sagt er geheimnisvoll, „es liegt an dem Wasser. Das Wasser ist zu dünn.“
[Seite 89]

Es kommen Kunden in Pinnebergs Abteilung, inklusive:
Zitat:

Eine Dame mit stark vorgebautem Meiereigelände […]
[Seite 180]

Und jetzt dürft ihr raten was ein „Meiereigelände“ ist!

Im Anhang werden dann ausführlich die ganzen Umständen erklärt und begründet, wie es zu den Einkürzungen und gestrichenen Textteilen gekommen ist. Auch über Fallada selbst erfährt man hier noch eine Menge.
Hier hat mir auch der Anhang in allen Einzelteilen sehr gut gefallen und ich hab selbst den mit Interesse gelesen, was auch nur selten bei mir vorkommt.

Auch wenn mir das Buch von Anfang bis Ende gefallen hat, so waren doch Situationen da, die mich ein wenig aus der heutigen Sicht geärgert bzw. aufgewühlt haben.
Ja ich bin auch Mama, auch wenn mein Sohnemann inzwischen 22 Jahre ist, ich bin nie eine Helikoptermama gewesen und ich weiß, dass das damals so ist– aber trotzdem, ich wollte sie schütteln!
Und dann die damalige Einstellung der Firmen….
Gut das sich DIESE Zeiten geändert haben!

Mein Fazit:
Ein Buch das mich berührt und zum Schmunzeln gebracht hat, aber auch zum Nachdenken. Mit Leichtigkeit geschrieben, aber mit Tiefgang und starken Figuren.
Ein Buch, das mich voll und ganz unterhalten hat.
Von mir eine klare Leseempfehlung und ich bin schon auf weitere Geschichten von Hans Fallada gespant!

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Was, wenn du nicht mehr Du bist?

Der Trakt
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Nachdem ich meinen ersten Arno Strobel gelesen habe, hab ich mir gleich den nächsten aus meinem RuB gezogen – und wurde auch bei diesem nicht enttäuscht.
Ich konnte das Buch zwar zwischendurch weglegen, ...

Nachdem ich meinen ersten Arno Strobel gelesen habe, hab ich mir gleich den nächsten aus meinem RuB gezogen – und wurde auch bei diesem nicht enttäuscht.
Ich konnte das Buch zwar zwischendurch weglegen, hatte es dann aber immer im Hinterkopf, weil ich doch wissen wollte wie es weiter geht.

Hier geht es um Sibylle.
Sie weiß noch wer sie ist und kann sich an den Weg durch den nächtlichen Park erinnern, als sie aus dem Koma erwacht.
Im Gegensatz zu anderen Komapatienten weiß sie noch alles von sich, ihrer Familie und Freunden – und ihrem Sohn Lukas.

Die Geschichte fängt auch gleich mit dieser Szene aus dem Park an, in dem ihr Sohn entführt wird.
Als sie benommen im Krankenhaus erwacht, hielt sie ihre Erinnerung daran erst für einen Traum und kann sich nicht erklären, warum sie in einem Krankenhaus erwacht.
Langsam sortieren sich ihre Gedanken und sie kann sich wieder an alles erinnern, auch wie der Abend vor der Entführung abgelaufen ist.
Und je klarer ihre Gedanken werden, desto komischer kommt ihr das Krankenhaus vor.
Wieso hat sie keinerlei Verletzungen und ist doch an Geräten angeschlossen wie auf eine Intensivstation? Warum ist weit und breit kein Mensch da, nicht mal die üblichen Geräusche auf dem Flur?
Wo ist die Patientenklingel, um sich bemerkbar zu machen und wieso hat ihr Zimmer kein Fenster?
Wo ist ihr Mann? Wenn ihr irgendwas zugestoßen sein sollte – woran sie sich nicht erinnern kann -, sollte er dann nicht an ihrem Bett sitzen?
Das alles kann Sibylle sich nicht erklären. Als kurze Zeit nach ihrem Erwachen doch ein Arzt nach ihr sieht, scheint sich alles zu klären …

Allerdings nur für kurze Zeit, denn schon im ersten Gespräch erzählt der Arzt ihr Dinge, die so nicht stimmen können und ihre Fragen weicht er auch aus.
Als der Arzt das Zimmer verlässt will sie hinter her, doch die Tür hat keine Klinke und kann nur mit einem Schlüssel geöffnet werden.
Sie ist eingesperrt!
Warum hat man sie eingesperrt, wenn sie doch zwei Monate im Koma gelegen hat und wieso behauptet der Arzt, sie hätte überhaupt kein Kind?
Diese und noch viele weitere Fragen will Sibylle beantwortet haben……
Und ich als Leser auch!

Ihr gelingt die Flucht und ab da beginnt ihre Odyssee.
Keiner will sie kennen, nicht einmal ihr Ehemann und ihre beste Freundin. Selbst auf IHREN Hochzeitfotos ist eine andere Frau an ihrer Stelle zu sehen.
DAS soll Sibylle Aurich sein, die nie ein Kind bekommen konnte?
Überall wird sie als Betrügerin oder eine aus der Psychiatrie entflohene hingestellt, der keiner glauben will? Oder doch?

Ich hab ab einem bestimmten Punkt NIEMANDEN mehr geglaubt!
Nicht einmal Sibylle.
Nicht weil die Geschichte so konfus erzählt wurde, sondern weil Arno Strobel es wieder geschafft hat alle hervorragend in die Irre zu führen.
Die Guten werden geschickt in Frage gestellt, so dass ich selbst nicht mehr wusste, wer denn nun noch zu den Guten und wer zu den Bösen gehörte.
Es gibt da ja auch noch den „mysteriösen“ Hans, der für mich ein gesteuerter Psychopath war, nur von wem wurde er gesteuert? Ein guter Polizist und einer der in die Geschichte verstrickt ist? Irgendwie stand jeder auch noch von einer anderen Person unter Beobachtung und ein Doktor im Hintergrund, der Sibylle nur ‘Jane Doe‘ nennt.
Aber warum war Sibylle eine ‘Jane Doe‘? Werden so nicht unbekannte, tote Frauen benannt?
Da ist die ältere Rosi, die Sibylle quasi zufällig nach ihrer Flucht aus dem Trakt vor dem Krankenhaus aufliest. Dann gibt es zwei ganz unterschiedliche Polizisten, steht zumindest einer davon auf ihrer Seite?

Die Auflösung am Ende ist schlüssig und auch irgendwie gruselig….
Ja, sowas könnte durchaus auch in der heutigen Realität passieren!
Und genau DAS finde ich so interessant bei diesem Autor, es sind am Ende Themen, die es auch real in unserer Welt geben kann.
Auch gab es wieder im „Showdown“ für mich einige Überraschungen und Wendungen, die mein „Sherlock-Gen“ übersehen hatte.

Mein Fazit:
Bei Arno Strobel scheint mein „Sherlock-Gen“ völlig zu versagen.
Spannend bis zum Ende, ohne dabei zu übertreiben und ich wollte einfach nur wissen WIESO es Sibylle so erging – oder war sie am Ende gar nicht Sibylle?
Findet es heraus!

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Aktuelle Themen spannend zusammengebracht

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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"Bei Arno Strobels Thrillern brauchen Sie kein Lesezeichen, man kann sie sowieso nicht aus der Hand legen. [...]"
[Sebastian Fitzek]

Wie es bei seinen anderen Büchern ist, kann ich (noch) nicht beurteilen, ...

"Bei Arno Strobels Thrillern brauchen Sie kein Lesezeichen, man kann sie sowieso nicht aus der Hand legen. [...]"
[Sebastian Fitzek]


Wie es bei seinen anderen Büchern ist, kann ich (noch) nicht beurteilen, da "Die App" mein erstes Buch von Arno Strobel war - aber das Zitat kann ich für dieses Buch nur bestätigen!
Das Buch fängt mit einem Prolog in Kursivschrift an – und das ist bei Psychothrillern nie ein gutes Zeichen.
Hier auch nicht.
Hier liest man die Perspektive der Opfer; und ich war schon mitten drin. Andere Bücher bauen den Spannungsbogen erst langsam auf, hier war die Spannung sofort da!
Gerade die Sicht des Opfers zog mich sofort ins Buch. Es war gruselig das zu sehen, was das Opfer sah und fühlte – ich war irgendwie selbst das Opfer …
Nach vier Seiten fing dann die eigentliche Geschichte an, nicht bevor ich das Buch einmal à la Daumenkino die Seiten durchlaufen lies – und ja – es gab immer wieder Kapitel in Kursivschrift …

Nach dem Prolog hab ich mich gefragt, was das jetzt mit einer App zutun hat, so wie es im inneren Klappentext ausführlicher beschrieben wurde, aber das ergab sich dann ja nach und nach.
Obwohl … irgendwie waren es auch zwei Geschichten, die parallel zu einander verliefen. Einmal die Geschichte der App, dem Smart-Home-System mit Namen „Adam“ und dann immer wieder die Opfer, die erstmal so gar keinen Bezug zu einer App hatten, da sie sich in einem ganz anderen Bereich befanden.
Gruselig waren aber beide Seiten, jede auf ihre Art.
Allein schon der Gedanke, dass man in einem Haus wohnt, wo man nicht mal mehr das Licht betätigen muss, weil alles automatisch von „Adam“ gesteuert wird und selbst die Waschmaschine und der Kühlschrank eigenständig mit dir über die App „sprechen“.
Alles wird nur noch mit deinem Fingerprint und Augenscan über die App eingestellt und ab da wird alles über Kameras und Audio gesteuert – wenn DAS nicht gruselig ist, dann weiß ich auch nicht!
Ja viele hippe Technikfreaks (sorry für den Ausdruck ^^) finden sowas modern und mit der Zeit gehen. Sie belächeln mich höchstwahrscheinlich mit meiner „konservativen“ Meinung zu solcher Technik, ABER …
Schonmal drüber nachgedacht wie solche Technik entstanden ist, was oder wer diese Technik auf den Weg gebracht hat?
WER kann mit 100%iger Sicherheit behaupten, dass da ausschließlich niemand, wirklich NIEMAND mehr Zugriff darauf hat, außer du selber???
Und genau DAS ist hier der Kernpunkt!

Das musste leider Hendrik schmerzlich herausfinden, als seine Verlobte plötzlich und unerwartet ohne eine Spur zu hinterlassen nicht mehr da ist, als er nachts von einem Noteinsatz im Krankenhaus zurückkommt.
Die Polizei glaubt ihm nicht, denn es sind keine Einbruchspuren zu finden und Lindas Koffer fehlt auch. Für die Polizei ist der Fall klar. Seine Verlobte hat den nächtlichen OP-Einsatz genutzt und ist wahrscheinlich mit einem Liebhaber durchgebrannt, denn so ein Smart-Home hätte ja auch Alarm bei einer technischen Manipulation geschlagen.
Aber hätte es das wirklich? Kann eine Manipulation auch ganz anders als ein Einbruch funktionieren?
Nach einem für Hendrik eindeutigem Beweis das Linda eben nicht einfach so gegangen ist, startet er mit Lindas Bild eine Suchanzeige auf Facebook.
Zwischen vielen idiotischen Antworten sind aber auch zwei Frauen dabei, die ebenfalls ihre Männer vermissen und es gibt eine Gemeinsamkeit …
„ADAM“

Ehrlich, ich hab das Buch so durchgesuchtet!
Jede Unterbrechung hat mich so genervt und wären die nicht gewesen, hätte ich es erst nach der letzten Seite aus der Hand gelegt.
War ich bei Hendrik, wollte ich unbedingt wissen wie es im nächsten Kursiv-Kapitel weiter geht und umgekehrt. Jeder Kapitelwechsel hörte mit einem Cliffhanger auf und so gab es erst gar nicht die Möglichkeit, dass der Spannungsbogen abfiel.
Mein Kopfkino lief auf Hochtouren, die Spannung des Geschichtsverlaufs war immer gegenwärtig und mein „Sherlock-Gen“ lief auch heiß.
Immer wenn sich im Hinterkopf eine Ahnung auftat, wie die zwei Erzählstränge zu einer Verbindung kamen, wurde sie auch schon wieder in Frage gestellt. Immer wenn ich dachte, dass Hendrik einem „Helfer“ vertrauen konnte, dann kamen mir auch schon wieder Zweifel. Irgendwann zum Schluss hin war mir schon klar womit die zwei Erzählstränge verbunden waren, aber das kam auch daher, dass man als Leser alle Seiten erzählt bekommt.
Nur aus der Perspektive von Hendrik wäre ich auch nicht darauf gekommen. Allerdings fand ich ihn ab und an schon etwas naiv und leichtgläubig. Ich wäre wohl nicht so arglos auf die Hilfe von Alexandra, - und einigen anderen - die sich als Studentin hervorragend im Darknet auskannte, eingegangen.
Aber warum kannte sie sich da so gut aus?
Was hat „Adam“ mit den Opfern zu tun? Was hat der eine Erzählstrang mit dem anderen zu tun?
Die und auch noch so einige andere Fragen wurden mir am Ende alle beantwortet und meine Vermutung was die Kursiv-Kapitel angeht, letztendlich auch bestätigt und auch wenn ich es vor dem Ende wusste, so war die Spannung nie weg!

Mein Fazit:
Aktuelle Themen spannend zusammengebracht, mit der Erkenntnis:
Ein Smart-Home kommt mir NIE ins Haus!
Spannend von Anfang an, auch wenn ich die Lösung schon vorher hatte, war ich doch über die Auflösung der einzelnen Täter überrascht.
Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Mit einem Mal ist nichts mehr so wie es war.....

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
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Der Klappentext ist ja wieder sehr knapp gehalten und gerade das finde ich gut.
Ein Klappentext, der wieder alles offen lässt und überhaupt nicht zeigt, was im eigentlichen Buch passiert.
Klar, es geht ...

Der Klappentext ist ja wieder sehr knapp gehalten und gerade das finde ich gut.
Ein Klappentext, der wieder alles offen lässt und überhaupt nicht zeigt, was im eigentlichen Buch passiert.
Klar, es geht ums Teilen und es ist ein Psychothriller.
Aber wie perfide kann man „Sachen“ teilen, bzw. was muss man teilen, wenn es von einem verlangt wird? Oder muss man Anweisungen folgen, damit etwas nicht geteilt wird?
Es gibt auch noch einen Klappentext innen, den habe ich aber erst jetzt, nachdem ich das Buch durch hatte, gelesen.
Also die Geschäftsidee des Pärchens hier finde ich gut. Carsharing und Wohnungssharing, warum nicht?
In beiden Bereichen gibt es Potenzial zu teilen. Auto ist ja klar, kennt man schon, aber auch Wohnungen können effizient geteilt werden.
Beispiel: wie viele Ferienwohnungen stehen 8 -10 Monate im Jahr leer und keiner kümmert sich drum?
Warum also nicht in der Leerzeit vermieten, also teilen?

So weit, so gut.
Das Geschäft von Markus und Bettina läuft auch sehr gut und sind auch schon damit recht bekannt geworden. Zusammen haben sie eine Teenie-Tochter von 15 Jahren, die absolut ein Mama-Kind ist. – Und trotzdem verstehe ich ihre Reaktion später ihrem Vater gegenüber nicht, aber das hat der Autor vielleicht auch extra so eingefädelt …. –
Eine heile Welt? Vielleicht ……
Aber auch wenn, ist sie wie mit einem Fingerschnips zerstört.

Ich will jetzt hier nicht auf irgendwas eingehen, weil ich sonst spoilern würde, aber sicherheitshalber setzt ich hier mal eine TRIGGERWARNUNG rein, für (sexuelle) Gewalt.
Sie ist zwar nicht im Detail aufgeführt, beinhaltet aber doch viel Raum für das eigene Kopfkino.

Arno Strobel versteht es auch hier wieder den Leser auf viele falsche Fährten zu führen, ohne dass es wirr wird, oder der rote Faden verloren geht.
Schon nach kurzer Zeit fing ich an, an meine eigenen Gedanken zu zweifeln. Eben noch war die Situation klar und – Bäm – schwebten erste Fragezeichen um meinen Kopf herum. Und sie wurden nicht weniger, je weiter ich las.
Der Autor lässt Figuren auftauchen und wiegt den Leser in Sicherheit, wo ich dachte „Gut, dass ihm überhaupt noch jemand hilft.“ – „Warum glaubt ihm denn sonst niemand?“ – „Ja, DASS ist der bestimmt, ein eindeutiges Motiv!“ – „Aber was hat der jetzt damit zutun?“ - „Ja, tolle Freundin ……
Ach, und noch so vieles mehr ging mir durch den Kopf. In verschiedenen Situationen, bei bestimmten Leuten.

Ich war wieder sowas von mitten drin im Geschehen!
Hab mit gefiebert, konnte die Angst spüren, verstand die Tochter genauso wenig wie Markus, die Wut – einfach alles.
Bei der Auflösung war wieder alles rund und machte Sinn, aber für mich wieder nicht vorhersehbar. Bei einigen, wichtigen Figuren hab ich mich wieder täuschen lassen, bei einigen nicht und die „Abrechnung“ mit zwei, mir sehr unsympathischen Menschen, war für mich eine kleine Genugtuung.

Tja, was soll ich sagen?
Das war wieder ein Arno Strobel, der mich mit seiner Schreibweise und mit viel Kopfkino fesseln konnte.
Irgendwann schaffe ich es vielleicht doch mal, mich nicht immer von ihm in die Irre führen zulassen – oder ich teste mal, ob man wirklich SO ins Darknet kommt


Mein Fazit:
Für mich wieder ein fesselnder Thriller, der mich nur so durchs Buch fliegen lassen hat.
Wer sich nicht an die Triggerwarnung stört, einfach LESEN!

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