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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2017

Etwas fehlte mir ...

Bildnis eines Mädchens
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Mit diesem Buch bin ich leider nicht so richtig warm geworden. Für mich plätscherte es einfach so vor sich hin. Die jungen Damen aus reichem Hause zickten so vor sich hin, die Herren der Schöpfung waren ...

Mit diesem Buch bin ich leider nicht so richtig warm geworden. Für mich plätscherte es einfach so vor sich hin. Die jungen Damen aus reichem Hause zickten so vor sich hin, die Herren der Schöpfung waren nicht viel besser. Interessant wurde es für mich eigentlich erst, als ich das Internet zu der Gegend, und im Besonderen zum dem Dorf Maloja befragte. Tatsächlich existiert es und ist am Malojapass zwischen dem Oberengadin und dem Bergell im Schweizer Kanton Graubünden angesiedelt. Auch der im Buch erscheinende Camille de Renesse ist real und ließ das Grandhotel „Kursaal Maloja“ im späten 19. Jahrhundert erbauen. Einer der wichtigsten Charaktere der Geschichte ist natürlich der Maler Giovanni Segatini, der seine letzten fünf Lebensjahre in dem berühmten Hotel verbrachte und als „der“ Engadiner Maler gilt. Die Geschichte um seine Muse, das Verdingmädel Nika, ist natürlich frei erfunden. Aber auch die Geschichte rund um die Verdingkinder ist sehr interessant, wenn auch sehr traurig.
Wie gesagt, das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, aber dem Roman an sich fehlt es an etwas Spannung, er bleibt trotz der prominenten Personen und Umstände ein wenig blass.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Geblendet in den Goldenen Zwanzigern ...

Tanz des Vergessens
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Eine spannende Zeit hat sich die bekannte Autorin Heidi Rehn für ihren Roman ausgesucht. Der schreckliche Erste Weltkrieg, gerne auch als der „Große Krieg“ bezeichnet, ist endlich zu Ende. Viele junge ...

Eine spannende Zeit hat sich die bekannte Autorin Heidi Rehn für ihren Roman ausgesucht. Der schreckliche Erste Weltkrieg, gerne auch als der „Große Krieg“ bezeichnet, ist endlich zu Ende. Viele junge Männer sind auf dem Feld geblieben, viele kamen verwundet und stark traumatisiert nach Hause. Das Leben soll nun aber für die Überlebenden endlich wieder Spaß machen.
Ein bisschen zu viel Spaß mutet sich die Protagonistin Lou meiner Meinung nach zu. Während ich verstehen kann, dass sie ihren Schmerz betäuben, am liebsten gerne vergessen oder ungeschehen machen will, habe ich doch oft wenig Verständnis mit ihrer Art dies in die Tat umzusetzen. Ich möchte sie gar manchmal nicht nur als leichtsinnig sondern sogar als egoistisch bezeichnen, was sie mir leider oft unsympathisch macht, was wiederum einen Schatten für mich auf den Roman legt. Keine Frage, das Buch ist flüssig und dadurch sehr gut lesbar geschrieben. Ein Roman, mit dem man sich morgens im Urlaub auf den sonnigen Balkon setzt und dann ganz überrascht ist, wenn man abends schon fast fertig ist. Dennoch kommen Frau Rehn und ich irgendwie nie ganz auf einen gemeinsamen Nenner, das ging mir ähnlich mit ihrem Buch „Der Sommer der Freiheit“. Auch da wurde ich mit der Protagonistin Selma einfach nicht warm.
Liebe Frau Rehn, nun bin ich gespannt auf Ihr Buch „Das Haus der schönen Dinge“, das bereits darauf wartet, von mir gelesen zu werden. Mal sehen, ob es mit der Familie Hirschvogl besser klappen wird.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Düster und bedrückend ...

Fuchskind
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Huch, was ist denn hier passiert? Ich hatte fast das Gefühl als würde ich das Buch einer anderen Autorin lesen …
Der Kriminalfall, beziehungsweise die Kriminalfälle, waren klasse beschrieben und schlüssig ...

Huch, was ist denn hier passiert? Ich hatte fast das Gefühl als würde ich das Buch einer anderen Autorin lesen …
Der Kriminalfall, beziehungsweise die Kriminalfälle, waren klasse beschrieben und schlüssig aufgeklärt. Der Teil des Buchs hat mir sehr gut gefallen und mir mal wieder vor Augen geführt, wie wenig Menschenleben in manchen Ländern wert sind. Frauen, Kinder, Babys … alle sind sie austauschbar und so ersetzbar.
Was mir so gar nicht gefallen hat, dass man als Quereinsteiger überhaupt keine Chance gehabt hätte sich in dieser Geschichte zurecht zu finden. Ich bin der Meinung, die Autorin hätte alles ein bisschen runder gestalten sollen. Wie war das damals, als Gesines kleiner Sohn starb. Was haben die Einträge über giftige Pflanzen zu bedeuten? Das ergibt für mich in diesem Band wenig Sinn … gut, ich habe den Vorgänger gelesen und verstand vieles gut aber so manches wahr doch auch wirklich etwas unwirklich … da kommt der Exmann ganz unerwartet aus dem Ostblock, scheint sogar direkt mit dem Mord zu tun zu haben und darf mit ermitteln? Auch Gesine, die nun wahrlich nicht gewissenskonfliktfrei ist, hat wieder ganz tief ihre Finger mit drin … mir war das alles ein bisschen „too much“, leider ….
Sehr gut dagegen hat mir die Erklärung des Titels gefallen … wenn man es so betrachtet, besteht da tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit, klasse Idee.
Ich hoffe, dass mir der bereits auf dem Markt erschienene dritte Teil der Reihe wieder besser gefallen wird. Gerne gebe ich der Autorin hier noch eine Chance.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Das geht noch besser ...

Lasset die Kinder zu mir kommen
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Nach und nach höre ich mich durch die Fälle des Commissario Brunettis und wünsche mir mal wieder einen richtigen Kracher. Dieser 16. Fall war es leider wieder nicht. Die Autorin verliert sich oft in unnötigen ...

Nach und nach höre ich mich durch die Fälle des Commissario Brunettis und wünsche mir mal wieder einen richtigen Kracher. Dieser 16. Fall war es leider wieder nicht. Die Autorin verliert sich oft in unnötigen Details und stellt Verknüpfungen zwischen Personen her, denen man nicht immer folgen kann. Ich spürte deshalb, wie ich beim Hören öfter abschweifte … Erst im letzten Drittel nimmt das Buch an Fahrt auf als langsam klar wird, wie alles zusammenhängt und wer tatsächlich den Kindesraub in die Wege geleitet hat. Da musste ich schon schlucken, auch wenn der Grund eigentlich gut nachvollziehbar ist. Kinderhandel ist und bleibt ein brisantes Thema, das sicher nicht nur im oft von vorne rein etwas korrupten Italien stattfindet. Traurig letztendlich für die Kinder, die wie eine Sache regelrecht „verscherbelt“ werden.
Ich habe im Internet schon mal in den Klappentext des nächsten Falls gelinst … leider auch hier nur mittelmäßige Bewertungen der Hörer. Aber ganz kann ich meine Finger trotzdem nicht von der Reihe lassen – der Commissario und sein Umfeld sind mir dafür einfach zu sympathisch 

Veröffentlicht am 07.07.2017

Kräuterkunde am Bodensee ...

Holunderliebe
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Eigentlich ein interessante Geschichte, die sich in einem Rutsch lesen ließ. Ich erwartete eine leichte Sommer-/Urlaubslektüre und wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, das Buch beleuchtete ein Thema, ...

Eigentlich ein interessante Geschichte, die sich in einem Rutsch lesen ließ. Ich erwartete eine leichte Sommer-/Urlaubslektüre und wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, das Buch beleuchtete ein Thema, mit dem ich mich so noch nicht befasst hatte, die Kräuterkunde und der Krieg der Mauren im frühen 9. Jahrhundert. Man lernt doch nie aus. Was mir allerdings so gar nicht gefallen hat, waren die vermeintlichen Träume der jungen Lena. Diesen Teil der Geschichte hätte man meiner Meinung nach anders verpacken können um ihn glaubhaft zu machen. Das war mir dann doch ein bisschen zu viel Fantasie. Ein netter Twist gibt der Geschichte am Schluss aber nochmal eine ganz neue Dynamik, was mir gut gefallen hat. Alles in allem nett, aber kein Muss.