Cover-Bild Ein Freund des Verblichenen
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inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 29.08.2003
  • ISBN: 9783257233674
Andrej Kurkow

Ein Freund des Verblichenen

Christa Vogel (Übersetzer)

Tolja möchte am liebsten Selbstmord begehen, aber er weiß, dass er dafür zu feige ist. Darum vergibt er den Auftrag per Postfach an einen professionellen Killer. Als er aber Lena trifft, will er plötzlich nicht mehr sterben. Doch der Profi ist bereits unterwegs.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2023

Eine Novelle aus Kyjiw

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Tolja lebt mit seiner Freundin in einer Einzimmerwohnung in Kyjiw. Das Leben ist nicht so, wie es ihm Gefällt, die Luft ist raus. Und so beschließt er, seinem Leben ein Ende zu bereiten. Doch nicht durch ...

Tolja lebt mit seiner Freundin in einer Einzimmerwohnung in Kyjiw. Das Leben ist nicht so, wie es ihm Gefällt, die Luft ist raus. Und so beschließt er, seinem Leben ein Ende zu bereiten. Doch nicht durch die eigene Hand soll er sterben, dafür bringt er nicht den Mut auf. Und so wird im Handumdrehen ein professioneller Auftragsmörder engagiert, eine viel heroischere und tragischere Art zu sterben, wenn man plötzlich ermordet wird, und niemand weiß wieso. Doch an dem Tag, an dem der Anschlag auf sein leben stattfinden soll, lernt er die junge Lena kennen, und plötzlich scheint das mit dem Sterben zu wollen doch nicht mehr so eine gute Idee. Doch, wie den Mörder abbestellen, wenn der jeden Moment zuschlagen könnte.

Hier findet man eine kurze Novelle, die durch atmosphärische Sprache punktet, und dennoch ein recht rasches Lesetempo erzeugen kann. Tolja irrt durchs Leben, man erfährt beim lesen nur hin und wieder ein paar Fakten über ihn. So scheint er arbeitslos zu sein, immer knapp bei Kasse und dem Tag mit durch die Gegend streifen und anderen ruhigen Beschäftigungen zu verbringen. Über die anderen vorkommenden Personen erfährt man ebenso wenig über das bisherige Leben, oder was sie außerhalb der erzählten Sequenzen so tun. Gerade durch diese Existenz im Hier und Jetzt funktioniert die Geschichte aber meiner Meinung nach so gut. Wenig Plotgetrieben - Toljan ist wirklich nur damit beschäftigt, mit seiner Angst jeden Moment getötet werden zu können, beschäftigt - überzeugt das Buch wirklich durch Atmosphäre und Studie um die menschliche Psyche in der Ausnahmesituation des Gewissens zu sterben.

Die Geschichte ist kurze Unterhaltung, literarischer Ausflug und emotionaler und intelligenter Nachklang zugleich, der allerdings mit wenig Geschichte aufwarten kann. Dennoch lesenswert und zu empfehlen.

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