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Christina19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2023

Eine Bibliothekarin mit der richtigen Empfehlung für die nötigen Denkanstöße

Frau Komachi empfiehlt ein Buch
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Frau Komachi ist Bibliothekarin in einem Gemeinschaftszentrum in Tokio. Dort trifft sie nacheinander auf fünf Personen, die die Bibliothek aus unterschiedlichen Anlässen besuchen. Diese haben eines gemeinsam: ...

Frau Komachi ist Bibliothekarin in einem Gemeinschaftszentrum in Tokio. Dort trifft sie nacheinander auf fünf Personen, die die Bibliothek aus unterschiedlichen Anlässen besuchen. Diese haben eines gemeinsam: Sie alle befinden sich an einem Punkt ihres Lebens, an dem sie mit sich und besonders mit ihrer beruflichen Tätigkeit unzufrieden sind. Sie vertrauen sich Frau Komachi an, die daraufhin jedem ein Buch empfiehlt und ihnen als Zugabe eine ihrer gefilzten Figuren schenkt. Frau Komachi verhilft ihren Besuchern so zu neuen Denkweisen. Damit legt sie den Grundstein für die Erfüllung von deren sehnlichsten Wünschen und ihres persönlichen Glücks.

Der Roman ist in fünf Kapitel gegliedert, in denen jeweils ein Besucher Frau Komachis im Fokus steht. Gut haben mir die Verbindungen gefallen, die zwischen den Haupt- oder Nebenfiguren der einzelnen Abschnitte hergestellt werden. Mehrmals habe ich deshalb zurückgeblättert und einzelne Stellen noch einmal gelesen, um die Zusammenhänge besser greifen zu können. Die Figuren selbst sind allesamt liebenswürdig gezeichnet, angefangen bei der noch jungen Verkäuferin über den arbeitslosen Mangaliebhaber bis hin zu dem unglücklichen Rentner. Der Schreibstil der Autorin ist sehr ruhig und unaufgeregt, sodass sich das Buch leicht lesen lässt.
Das Cover finde ich sehr harmonisch gestaltet. Es zeigt auf den ersten Blick den Handlungsort in einer Bücherei im asiatischen Raum und strahlt viel Ruhe aus.
Wer asiatische Romane mit ruhiger Atmosphäre mag, ist mit "Frau Komachi empfiehlt ein Buch" gut beraten!

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Erschütternd und wachrüttelnd

Die Geschichte der Bienen
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Vor langem schon bin ich durch das schlichte, aber einprägsame Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Nun "musste" ich es auch endlich lesen!
Mir gefällt, wie Maja Lunde in "Die Geschichte der Bienen" ...

Vor langem schon bin ich durch das schlichte, aber einprägsame Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Nun "musste" ich es auch endlich lesen!
Mir gefällt, wie Maja Lunde in "Die Geschichte der Bienen" eigentlich drei Geschichten in einer erzählt. Jede der Handlungen spielt dabei in einem anderen Zeitfenster: eine in der Vergangenheit, eine in der Gegenwart und eine in der Zukunft. Alle Geschichten behandeln die Biene und heben auf unterschiedliche, teils dramatische Art und Weise ihre Bedeutung für die Natur und den Menschen hervor. Am Ende werden sie gelungen miteinander verknüpft.
Das Buch hat mich ziemlich erschüttert zurückgelassen - bewirkt dadurch aber, dass man wachgerüttelt wird und nach Handlungsmöglichkeiten sucht, unsere Insekten zu schützen. So sind nach der Lektüre bei mir bienenfreundlichere Blumen und ein Insektenhotel eingezogen. Der Roman hat seine Wirkung also nicht verfehlt!

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Unerwartet feministisch

Der schönste Irrtum meines Lebens
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"Der schönste Irrtum meines Lebens" ist ein Roman, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Er erzählt von Alyssa, die mit ihren Freunden eine Agentur gründet, um Männern in Beziehungen den nötigen ...

"Der schönste Irrtum meines Lebens" ist ein Roman, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Er erzählt von Alyssa, die mit ihren Freunden eine Agentur gründet, um Männern in Beziehungen den nötigen Rückhalt zu geben, ihr ganzes Potential auszuschöpfen: Sie helfen ihnen, in ihrer Karriere den nächsten Schritt zu wagen oder die Beziehung zu ihrer Freundin/Frau zu pflegen. Eines Tages soll Aly ihren Jugendfreund und früheren Schwarm Dylan für dessen erfolgsverliebte Freundin auf Vordermann bringen. Ihr moralischer Kompass und die Gefühle, die für Dylan wieder aufleben, machen Aly allerdings noch einige Probleme...

Die Geschichte um Aly hat mich immer wieder überrascht, da der Handlungsverlauf Wendungen nahm, die nicht vorhersehbar waren. Bis zum Schluss war es eine Achterbahnfahrt der Gefühle und blieb entsprechend spannend. Dazu beigetragen hat sicherlich auch die Erzählperspektive in der Ich-Form, sodass man als Leser stets nah an Alys Gedanken und Gefühlen war. Generell hat Lauren Forsythe einen in meinen Augen tollen, gut lesbaren Schreibstil.
Ich hatte nicht erwartet, dass die Autorin mit ihrer Geschichte die Brücke zum Feminismus schlägt. Durch die Protagonistin Aly klingt im Roman an, dass man sich als Frau nicht ausnutzen lassen sollte, sondern eigene Bedürfnisse sowie eigenes Potential erkennen und für sich selbst einstehen muss - Stichwort Selbstfürsorge und Selbstverwirklichung. Außerdem wird vermittelt, dass man sich stets so zeigen sollte, wie man ist, und niemandem etwas vorspielen sollte, nur um zu gefallen. Diese Botschaften finde ich unglaublich wichtig!

"Der schönste Irrtum meines Lebens" ist ein Roman, aus dem man sich insbesondere als Frau viel für das eigene Leben mitnehmen kann!

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Zauberhaft erzählt und sehr berührend

Die Erinnerungsfotografen
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"Die Erinnerungsfotografen" erzählt von Hirasaka, der ein besonderes Fotostudio betreibt: Seine Kunden sind Menschen, die gerade verstorben sind und sich auf dem Weg vom Diesseits ins Jenseits befinden. ...

"Die Erinnerungsfotografen" erzählt von Hirasaka, der ein besonderes Fotostudio betreibt: Seine Kunden sind Menschen, die gerade verstorben sind und sich auf dem Weg vom Diesseits ins Jenseits befinden. Bei Hirasaka dürfen sie sich Fotografien aus ihrem Leben ansehen, die schönsten für ihre Drehlaterne auswählen und eine verblasste Erinnerung durch eine Zeitreise auffrischen.

Ich mochte die Geschichte um Hirasaka und seine insgesamt drei Besucher wahnsinnig gerne! Die Autorin erzählt den Inhalt auf eine so ruhige Art und Weise, dass sie eine friedvolle Stimmung erschafft - passend zur Zwischenwelt, in der das Fotostudio liegt. Die Besucher Hirasakas sind wohlbedacht gewählt: eine alte Dame, ein Mitglied der Yakuza und ein junges Mädchen. So unterschiedlich ihre Lebenswege sind, so gekonnt werden diese von der Autorin sowohl inhaltlich als auch sprachlich dargestellt. Das Ende war so nicht zu erwarten und hat mich entsprechend überrascht. Gleichzeitig war es sehr berührend!
Das Gestaltung des Buches passt richtig gut zum Inhalt. Das Cover ist schlicht gehalten und wirkt dadurch ebenso friedlich wie die Geschichte. Kleine Details wie die Laterne und die Vögel finden sich auch zu Beginn neuer Kapitel wieder und machen das Buch besonders. Die Farbe der Sonne wiederholt sich außerdem im Inneren sowie durch den Farbschnitt. Eine wirklich tolle Gestaltung!
"Die Erinnerungsfotografen" ist für mich ein ganz besonderes Buch, dessen Wert weit über die Unterhaltung hinausgeht und das den Blick auf die schönen Dinge des Alltags zu lenken vermag. Es erinnert daran, wie kostbar das Leben ist und dass man jeden einzelnen Tag schätzen sollte!

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Ein Neuanfang auf Amrum

Das Glück ist nur eine Insel entfernt
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Nachdem sich die 51-jährige Rosalie von ihrem Mann getrennt hat, tritt sie einen vierwöchigen Minijob auf Amrum an. Sie trifft dort auf Justus, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Während sie mit ...

Nachdem sich die 51-jährige Rosalie von ihrem Mann getrennt hat, tritt sie einen vierwöchigen Minijob auf Amrum an. Sie trifft dort auf Justus, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Während sie mit ihm anbandelt, entdeckt sie eine alte Leidenschaft wieder. Als Rosalies Exmann auf Amrum auftaucht, ist ihr neugewonnenes Glück plötzlich in Gefahr...

Auf den Roman bin ich durch sein ansprechendes Cover aufmerksam geworden. Der abgebildete Strand vermittelt augenblicklich Urlaubsfeeling. Dieses kommt während der Geschichte auch nicht zu kurz. Die Autorin hat viele Informationen über Amrum einfließen lassen, sodass man gedanklich voll und ganz in die Nordseeinsel abtauchen kann.
Der Schreibstil hat es mir leicht gemacht, mich in die Hauptfigur Rosalie hineinzuversetzen. Gerade ihre Gedanken - ihre innere Stimme - meldet sich regelmäßig.
Neben Rosalie bindet Jette Jacobson eine Reihe weiterer Charaktere in ihren Roman ein. Ich mochte die ganz unterschiedlichen Inselbewohner mit ihren Eigenheiten sehr gerne! Die Autorin hat es geschafft, diese vielschichtig zu skizzieren, sodass sie sehr lebendig rüberkommen.
Die Handlung des Romans ist verzückend und realistisch gleichermaßen. Ohne zu geradlinig oder gar zu kitschig zu sein, werden die Entwicklung Rosalies und ihr Start in einen erfüllenden neuen Lebensabschnitt beschrieben.
Einen zweiten Teil der Inselromanze kann ich mir gut vorstellen!

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