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Christina19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2023

Ein wahrer Schatz an Informationen

Superorgan Darm
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Das Buch "Superorgan Darm" hat mich restlos begeistert! Dr. med. Christian Thuile beschreibt darin den gesamten Verdauungsprozess angefangen beim Kauen der Nahrung über die Verarbeitung im Magen und Darm ...

Das Buch "Superorgan Darm" hat mich restlos begeistert! Dr. med. Christian Thuile beschreibt darin den gesamten Verdauungsprozess angefangen beim Kauen der Nahrung über die Verarbeitung im Magen und Darm bis zum Ausscheiden der Reste. Er geht auf die Bedeutung der Mitte für unsere Gesundheit ein, benennt Freunde sowie Feinde des Darms und erklärt Krankheiten. Gut gefallen mir an dieser Stelle die vorgestellten, zahlreichen Therapiemöglichkeiten, die oft natürlicher Art sind und weitgehend ohne Medikamentierung auskommen. Der Autor versäumt es jedoch nicht darauf hinzuweisen, dass Hausmittel ihre Grenzen haben und an mancher Stelle die Vorstellung bei einem Schulmediziner notwendig ist.
Die Ausführungen von Dr. med. Thuile sind logisch gegliedert und absolut verständlich geschrieben. Außerdem sind sie um Illustrationen ergänzt, die das Verstehen erleichtern. Das gesamte Buch ist sehr übersichtlich gestaltet, sodass man sich leicht darin orientieren kann.
Ich werde dieses Buch auch in den nächsten Jahren immer wieder zur Hand nehmen und kann es für jeden empfehlen, der sich für den Darm interessiert oder selbst Verdauungsbeschwerden hat.

Veröffentlicht am 04.08.2023

Der beklemmende Alltag im 2. Weltkrieg - zwischen Angst und Widerstand

Zwischen den Sommern
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"Zwischen den Sommern" ist der zweite Band der Heimkehr-Trilogie von Alexa Hennig von Lange. Er erzählt von Isabell, die nach dem Tod ihrer Großmutter Klara Tonbänder findet, auf denen diese ihr Leben ...

"Zwischen den Sommern" ist der zweite Band der Heimkehr-Trilogie von Alexa Hennig von Lange. Er erzählt von Isabell, die nach dem Tod ihrer Großmutter Klara Tonbänder findet, auf denen diese ihr Leben rückblickend schildert: Klara lebte in der Zeit des Nationalsozialismus mit ihrem Mann Gustav in Sandersleben, wo sie ein Frauenbildungsheim leitete. Als die Lage immer gefährlicher wird, versucht sie zunächst ihre jüdische Ziehtochter Tolla in Sicherheit zu bringen, ehe Gustav nach Ausbruch des Krieges eingezogen wird. Auch während ihrer Arbeit im Heim spürt Klara die zunehmenden Einschränkungen durch die Nazis, die wiederkehrenden Sorgen und die tägliche Angst.

Die Handlung basiert auf den tatsächlich existierenden Tonaufnahmen der Großmutter der Autorin. Entsprechend lebensnah werden die Ereignisse erzählt. Die Berichte vom Kriegsausbruch, der Angst vor Gegenangriffen, die Nachrichten von gefallenen Angehörigen sind sehr beklemmend und führen einmal mehr vor Augen, was unsere Großeltern damals durchmachen mussten. Gleichzeitig führt der Roman dem Leser auch die Zerrissenheit der Menschen zwischen dem Widerstand gegen den Machtapparat und der Angst vor den drohenden Konsequenzen für sich selbst und die eigene Familie vor Augen. Ein Satz fiel mir in diesem Zusammenhang besonders auf: "Es müssen sich nur genügend Menschen zusammenfinden, die sich gemeinsam trauen, das Richtige zu tun." Insgesamt eine bedrückende Stimmung, die hier eindrücklich geschildert wird.
In meinen Augen ist dies ein Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte - und das sich auch gut lesen lässt, wenn man den ersten Band "Die karierten Mädchen" nicht kennt.

Veröffentlicht am 27.07.2023

Eine Bibliothekarin mit der richtigen Empfehlung für die nötigen Denkanstöße

Frau Komachi empfiehlt ein Buch
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Frau Komachi ist Bibliothekarin in einem Gemeinschaftszentrum in Tokio. Dort trifft sie nacheinander auf fünf Personen, die die Bibliothek aus unterschiedlichen Anlässen besuchen. Diese haben eines gemeinsam: ...

Frau Komachi ist Bibliothekarin in einem Gemeinschaftszentrum in Tokio. Dort trifft sie nacheinander auf fünf Personen, die die Bibliothek aus unterschiedlichen Anlässen besuchen. Diese haben eines gemeinsam: Sie alle befinden sich an einem Punkt ihres Lebens, an dem sie mit sich und besonders mit ihrer beruflichen Tätigkeit unzufrieden sind. Sie vertrauen sich Frau Komachi an, die daraufhin jedem ein Buch empfiehlt und ihnen als Zugabe eine ihrer gefilzten Figuren schenkt. Frau Komachi verhilft ihren Besuchern so zu neuen Denkweisen. Damit legt sie den Grundstein für die Erfüllung von deren sehnlichsten Wünschen und ihres persönlichen Glücks.

Der Roman ist in fünf Kapitel gegliedert, in denen jeweils ein Besucher Frau Komachis im Fokus steht. Gut haben mir die Verbindungen gefallen, die zwischen den Haupt- oder Nebenfiguren der einzelnen Abschnitte hergestellt werden. Mehrmals habe ich deshalb zurückgeblättert und einzelne Stellen noch einmal gelesen, um die Zusammenhänge besser greifen zu können. Die Figuren selbst sind allesamt liebenswürdig gezeichnet, angefangen bei der noch jungen Verkäuferin über den arbeitslosen Mangaliebhaber bis hin zu dem unglücklichen Rentner. Der Schreibstil der Autorin ist sehr ruhig und unaufgeregt, sodass sich das Buch leicht lesen lässt.
Das Cover finde ich sehr harmonisch gestaltet. Es zeigt auf den ersten Blick den Handlungsort in einer Bücherei im asiatischen Raum und strahlt viel Ruhe aus.
Wer asiatische Romane mit ruhiger Atmosphäre mag, ist mit "Frau Komachi empfiehlt ein Buch" gut beraten!

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Erschütternd und wachrüttelnd

Die Geschichte der Bienen
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Vor langem schon bin ich durch das schlichte, aber einprägsame Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Nun "musste" ich es auch endlich lesen!
Mir gefällt, wie Maja Lunde in "Die Geschichte der Bienen" ...

Vor langem schon bin ich durch das schlichte, aber einprägsame Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Nun "musste" ich es auch endlich lesen!
Mir gefällt, wie Maja Lunde in "Die Geschichte der Bienen" eigentlich drei Geschichten in einer erzählt. Jede der Handlungen spielt dabei in einem anderen Zeitfenster: eine in der Vergangenheit, eine in der Gegenwart und eine in der Zukunft. Alle Geschichten behandeln die Biene und heben auf unterschiedliche, teils dramatische Art und Weise ihre Bedeutung für die Natur und den Menschen hervor. Am Ende werden sie gelungen miteinander verknüpft.
Das Buch hat mich ziemlich erschüttert zurückgelassen - bewirkt dadurch aber, dass man wachgerüttelt wird und nach Handlungsmöglichkeiten sucht, unsere Insekten zu schützen. So sind nach der Lektüre bei mir bienenfreundlichere Blumen und ein Insektenhotel eingezogen. Der Roman hat seine Wirkung also nicht verfehlt!

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Unerwartet feministisch

Der schönste Irrtum meines Lebens
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"Der schönste Irrtum meines Lebens" ist ein Roman, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Er erzählt von Alyssa, die mit ihren Freunden eine Agentur gründet, um Männern in Beziehungen den nötigen ...

"Der schönste Irrtum meines Lebens" ist ein Roman, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Er erzählt von Alyssa, die mit ihren Freunden eine Agentur gründet, um Männern in Beziehungen den nötigen Rückhalt zu geben, ihr ganzes Potential auszuschöpfen: Sie helfen ihnen, in ihrer Karriere den nächsten Schritt zu wagen oder die Beziehung zu ihrer Freundin/Frau zu pflegen. Eines Tages soll Aly ihren Jugendfreund und früheren Schwarm Dylan für dessen erfolgsverliebte Freundin auf Vordermann bringen. Ihr moralischer Kompass und die Gefühle, die für Dylan wieder aufleben, machen Aly allerdings noch einige Probleme...

Die Geschichte um Aly hat mich immer wieder überrascht, da der Handlungsverlauf Wendungen nahm, die nicht vorhersehbar waren. Bis zum Schluss war es eine Achterbahnfahrt der Gefühle und blieb entsprechend spannend. Dazu beigetragen hat sicherlich auch die Erzählperspektive in der Ich-Form, sodass man als Leser stets nah an Alys Gedanken und Gefühlen war. Generell hat Lauren Forsythe einen in meinen Augen tollen, gut lesbaren Schreibstil.
Ich hatte nicht erwartet, dass die Autorin mit ihrer Geschichte die Brücke zum Feminismus schlägt. Durch die Protagonistin Aly klingt im Roman an, dass man sich als Frau nicht ausnutzen lassen sollte, sondern eigene Bedürfnisse sowie eigenes Potential erkennen und für sich selbst einstehen muss - Stichwort Selbstfürsorge und Selbstverwirklichung. Außerdem wird vermittelt, dass man sich stets so zeigen sollte, wie man ist, und niemandem etwas vorspielen sollte, nur um zu gefallen. Diese Botschaften finde ich unglaublich wichtig!

"Der schönste Irrtum meines Lebens" ist ein Roman, aus dem man sich insbesondere als Frau viel für das eigene Leben mitnehmen kann!

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