Zu ausschweifend und manches ist unlogisch
Atlas - Die Geschichte von Pa SaltWas haben wir alle auf dem Abschlussband der "Sieben Schwestern Reihe" hingefiebert. Ich erinnere mich noch sehr gut an die gemeinsame Blogger-Leserunde des 7. Bandes, als wir erfuhren, dass Lucinda Riley ...
Was haben wir alle auf dem Abschlussband der "Sieben Schwestern Reihe" hingefiebert. Ich erinnere mich noch sehr gut an die gemeinsame Blogger-Leserunde des 7. Bandes, als wir erfuhren, dass Lucinda Riley verstorben ist.
Endlich wird erzählt, wer eigentlich Pa Salt ist und warum er seine Töchter aus allen Herren Länder adoptiert hat. Alle Fragen werden beantwortet und trotzdem konnte mich auch der letzte Band nur teilweise überzeugen.
Ich möchte jedoch Harry Whittaker, dem Sohn von Lucinda Riley, danken, dass er die Aufzeichnungen seiner Mutter vollendet und den Leser:innen diese Geschichte geschenkt hat. Was gibt es Unbefriedigenderes als sieben Bücher zu lesen, die alle auf ein Geheimnis hindeuten und dieses nicht gelöst wird? Harry Whittaker hat die Leser:innen der "Sieben Schwestern Reihe" somit zufriedengestellt.
Ich denke die meisten wissen, dass sich diese Reihe um sieben Schwestern dreht, die von Pa Salt adoptiert wurden. Nach seinem Tod bekommt jede der jungen Frauen einen Brief mit den Koordinaten ihrer Heimat.
Die Idee, die Töchter nach dem Sternbild der Plejaden zu benennen, finde ich großartig. Und auch die jeweiligen Ausflüge in verschiedene Länder auf der ganzen Welt. Damit hat Lucinda Riley wahrlich etwas Großes geleistet. Die einzelnen Geschichten lesen sich unterschiedlich und ich denke jede von uns hat ihre Lieblingsbände. Aber zurück zum Abschlussband.....
In Paris im Jahr 1928 wird ein verstörter 10-jähriger Junge aufgefunden und von einer Bildhauerfamilie aufgenommen. Der extrem talentierte Knabe spricht nicht, erzählt aber seinem Tagebuch, was er erlebt. Trotzdem gibt er auch dem Tagebuch keine Geheimnisse preis, denn jemand könnte ja darin lesen. Dies ist bereits ein Punkt, bei dem ich den Kopf schütteln musste. Weiters schreibt der Junge, der sich nach einiger Zeit Bo nennt, in einer Sprache, die sehr gebildet und erwachsen erscheint. Sie passt ganz einfach nicht zu einem Kind, auch wenn es außergewöhnlich klug ist. Irritiert hat mich ebenfalls die Ansprache "Liebe Leserin, lieber Leser"....wer bitte schreibt soetwas in sein Tagebuch? Noch dazu, wo er doch eigentlich nicht will, dass jemand seine Aufzeichnungen liest. Zusätzlich hat mich diese Ansprache immer wieder aus dem Lesefluss gerissen. Unglaubwürdig fand ich auch die Tatsache, dass Pa Salt als Kind monatelang allein auf sich gestellt auf der Flucht war und diese überlebt hat.
Trotzallem hat mir dieser Abschnitt in Paris in der Vergangenheit am Besten gefallen. Man erfährt über "Pa Salts" Talente, wie er bei dieser Familie aufwächst, die ihn sehr unterstützt, und zu der Person wird, die er später ist. Auch seine Ängste und Sorgen werden geteilt. Wir erleben, wie er seine große Liebe kennenlernt und wodurch seine Reiseleidenschaft beginnt.
Danach wird es allerdings sehr oberflächlich. Die Erzählung, wie Pa Salt zu seinen Töchtern gekommen ist, wird im Schnelldurchlauf und immer nach dem gleichen Schema erzählt. Zudem konnten mich die Vorhgehensweisen der Adoptionen nicht überzeugen. Hier hätte ich mir so viel mehr erwartet und mir auch plausiblere Erklärungen gewünscht. Vorallem aber, mehr Zeit für das Aufwachsen der Mädchen.
Im "Gegenwartsstrang" sind wir in der Ägäis im Jahre 2008. Die sieben Schwestern sind auf der Titan, der Yacht von Pa Salt, vereint. Dort wollen sie sich gemeinsam von ihrem Adoptivvater verabschieden. Zu aller Überraschung erhält die "verschwundene Schwester" seine Aufzeichnungen und gemeinsam enthüllen sie Pa Salts Geheimnisse. Diese werden allesamt nach und nach aufgelöst. Im Mittelpunkt stehen dabei vorallem Maia und Mary, während die anderen Töchter zur Nebensache degradiert werden. Ebenfalls vermisst habe ich, wie es den Schwestern seit den Ereignissen rund um das Geheimnis ihrer Herkunft ergangen ist.
Im Großen und Ganzen hat die Geschichte unnötige Längen, während man an anderen Stellen gerne länger verweilt wäre.
Die sieben Vorgänger habe ich gerne gelesen, war aber nie richtig überzeugt. Fünf Sterne Buch war keines dabei. Manche Geschichte mochte ich lieber, manche weniger. Die letzten Bände waren meiner Meinung nach die schwächsten und bereits zu langgezogen.
Die Idee drumherum finde ich jedoch großartig und der Abschlussband beantwortet schlussendlich alle offene Fragen. Für Harry Whittaker war es eine unendlich schwierige Aufgabe das Vermächtnis seiner Mutter zu beenden. Davor ziehe ich meinen Hut!
Fazit:
Mit dem Vermächtnis von Lucinda Riley und dem allerletzten Band der "Sieben Schwestern" Reihe sind nun alle Fragen beantwortet. Meine Erwartungen sind jedoch nicht ganz erfüllt worden. Manches war absolut realitätsfern, es gab viele Längen, aber vorallem der Teil rund um die Adoptionen und den Mädchen selbst, kam mir einfach zu kurz. Trotzdem möchte ich Harry Whittacker danken, dass er diese Mammutaufgabe auf sich genommen hat und und einen ereignisreichen letzten Band erschaffen hat.