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Veröffentlicht am 06.09.2023

So unterschiedlich können eigene Schätze sein!

Das große Buch der allergrößten Schätze
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Die Autorin Susanna Isern und die Illustratorin Rocio Bonilla haben schon einige Male bewiesen, dass sie zusammen ganz wunderschöne Bilderbücher erschaffen können. "Das große starke Buch" lässt Kinder ...

Die Autorin Susanna Isern und die Illustratorin Rocio Bonilla haben schon einige Male bewiesen, dass sie zusammen ganz wunderschöne Bilderbücher erschaffen können. "Das große starke Buch" lässt Kinder sich ihrer eigenen Stärken bewusst werden, sie benennen und erkennen, während "Das hier ist doch kein Dschungel" Kinder auf amüsante Weise dazu bringt, ihr Zimmer vielleicht doch ein bisschen häufiger aufzuräumen. In "Das große Buch der allergrößten Schätze" lernen wir nun einige Kinder und ihre ganz individuellen Schätze kennen. Und so findet sicherlich jeder kleine und große Leser heraus, welches sein ganz eigener großer Schatz im Leben ist.

Die Autorin und die Illustratorin:

Susanna Isern arbeitet als Schriftstellerin und Psychologin. Außerdem ist sie Dozentin für Lernpsychologie. Seit 2011 veröffentlichte sie über 30 Kinderbücher, welche in mehr als 16 Sprachen übersetzt wurden. Sie erhielt mehrfach die Silbermedaille des Moonbeam Children’s Book Award in den USA.

Rocio Bonilla (geboren 1970) ist Illustratorin und Autorin vieler Kinderbücher. Sie studierte Kunst an der Universität Barcelona und arbeitete vor ihrer schriftstellerischen Laufbahn als Malerin, Fotografin und Pädagogin sowie in der Werbebranche. 2010 erschien ihr erstes Kinderbuch, angeregt durch ihre eigene Tochter.

Inhalt:

„Was uns glücklich macht, das sind unsere allergrößten Schätze. Saras allergrößte Schätze sind ihre Freunde, Omars allergrößter Schatz ist die Natur, für Mika sind es seine Bücher und Isas allergrößter Schatz sind Tiere.
Familie, Erinnerungen, Natur, Träume, Zeit – was macht dich glücklich? Was ist dein allergrößter Schatz?“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Vor einem weißen Hintergrund sehen wir zwei der im Buch dargestellten Protagonisten. Ein Junge, der sich um eine Pflanze kümmert, die wild und frei über das Cover wuchert und ein Mädchen, welches auf dem Titel Platz genommen hat und auf dessen Hand ein Vogel sitzt. Die positive Stimmung strahlt einem regelrecht entgegen.

Auch im Innern sind die Bilder hell und freundlich gehalten. Manchmal vor ganz weißem Hintergrund, manchmal breiten sich die Farben aber auch über die kompletten Seiten aus. Auf jeder Doppelseite können wir ein neues Bild bewundern und erfahren in je drei Absätzen etwas über das Kind, welches gerade vorgestellt wird.

Die Texte sind gut verständlich formuliert und so können wir bei jedem erneuten Umblättern ein neues Kind und dessen allergrößten Schatz (manchmal sind es auch mehrere Schätze) kennenlernen. So vielfältig wie die einzelnen Charaktere sind, so individuell sind auch ihre Schätze. Wo des einen Schatz die Familie ist, ist es bei dem anderen die Liebe, Tiere oder die Natur. Jeder Schatz hat seine Berechtigung und beim Lesen dachten wir uns immer wieder: „Ja, das ist auch mein allergrößter Schatz!“. Denn wieso sollte man sich auch auf einen beschränken?

"Das große Buch der allergrößten Schätze" vereint das Können von Susanna Isern, was ihre Ideen und Texte betrifft, mit den fantasievollen Zeichnungen der Illustratorin Rocio Bonilla. Zu ihren Büchern greife ich immer wieder gerne, da sie voller Herzlichkeit, Freude und Liebe sind. Sie laden zum Innehalten und Nachdenken ein und lassen einen mit einem warmes Gefühl im Bauch zurück. Das Buch eignet sich auch super, um in pädagogischen Einrichtungen oder zu Hause mit Kindern in Kontakt zu kommen, sie näher kennenzulernen oder besser einschätzen zu können.

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Omas können so viel für uns sein

Die beste Oma der Welt
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In dem Buch "Die beste Oma der Welt" erzählt uns ein kleines Mädchen aus ihrer Sicht vom Leben mit ihren zwei Großmüttern. Wir bekommen einen Einblick in die vielen Abenteuer und unvergesslichen Momente, ...

In dem Buch "Die beste Oma der Welt" erzählt uns ein kleines Mädchen aus ihrer Sicht vom Leben mit ihren zwei Großmüttern. Wir bekommen einen Einblick in die vielen Abenteuer und unvergesslichen Momente, die sie mit ihren Omas erlebt. Besonders die Einzigartigkeit und damit die Unterschiede der Omas, welche das kleine Mädchen so an ihnen liebt, werden hier deutlich. Die Omas sind für sie ganz besonders – jede von ihnen auf ihre eigene Art und Weise. Mich haben der Titel und das Cover des Buches sofort angesprochen – auch aus einem ganz persönlichen Grund: Ich selbst hatte meinerseits die beste Oma auf der Welt und darum war ich gespannt auf das, was mich in dem Buch erwartet. So viel möchte ich schon verraten – ich bin entzückt.

Die Autorin und die Illustratorin:

Bea Taboada lebt in der Nähe von Madrid. Sie hat den Instagram-Kanal taboada.bea, auf dem sie über das Schreiben und Elternsein berichtet. In ihren Kinderbüchern behandelt sie bedeutsame Themen für Klein und Groß. Eltern werden auf amüsante Art und Weise an ihre eigene Kindheit erinnert, während die Autorin in ihren Geschichten auch in die Gegenwart und Zukunft der Kinder blickt.
Viv Campbell arbeitet als Art Director und freiberufliche Illustratorin in Valencia. Ihre Zeichnungen bestechen durch eine Mischung aus Realismus und Fantasie. Dieser Zeichenstil spricht Kinder und Erwachsene gleichermaßen durch die klaren und doch verspielten Formen sowie den leuchtenden Farben an.

Inhalt:

„Für Großmütter gibt es viele verschiedene Namen: Omi, Oma, Omama, Nani, Nonna, Granny…
Die Namen sind so unterschiedlich wie die Omas selbst. Jede hat ihre eigene Art, auf dich aufzupassen, dich zu verwöhnen und dir Sachen beizubringen.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover sehen wir ein Mädchen, das herzlich eine von Ihren Omas umarmt. Diese Umarmung wird mit farbigen Blumen umrundet, was für mich noch einmal die Fröhlichkeit des Bildes unterstreicht.

Die Illustrationen im Buch sind farbenprächtig und ganz offensichtlich mit Liebe zum Detail gestaltet. Die einzelnen Situationen und Szenen sind sehr herzlich dargestellt und ich kann mir gut vorstellen, dass sich einige Leser in der einen oder anderen Szene wiederfinden werden. Mir haben sie in jedem Fall ein Lächeln auf die Lippen gezaubert, weil sie liebevoll viele typische Erlebnisse mit unseren Großeltern erzählen.

In dem Buch erzählt uns ein kleines Mädchen von ihren zwei Omas – unterschieden u.a. dadurch, dass die eine Oma und die andere Omi genannt wird. Wir lernen beide Großmütter durch die Augen des Kindes kennen, das uns aus dem Alltag und den Erlebnissen mit ihren Omas berichtet. Man sieht, wie sie die Zeit mit ihren Omas genießt und wie jede von ihnen sie auf ihre Art und Weise verwöhnt und ihr einen Teil von sich selbst mitgibt, indem sie ihr z.B. viel von „wie das damals war“ erzählen. Jede von ihnen ist anders und genau das liebt das kleine Mädchen besonders an ihren Omas. Sie bekommt das Beste aus beiden Welten. Jedoch so unterschiedlich sie sind, haben beide Omas etwas gemeinsam: sie tun das, wofür die meisten ihre Großeltern so lieben. Sie haben viel Zeit und Geduld, schenken ihrem Enkelkind viel Aufmerksamkeit, unternehmen tolle Sachen und kochen natürlich das beste Essen auf der Welt.

Das Buch "Die beste Oma der Welt" zeigt uns durch die liebevollen Illustrationen und herzlichen Worte, was unsere Großeltern für uns sein können – ihre Vielfältigkeit dabei aber auch ihre Einzigartigkeit. Sie sind ein wichtiger Teil unseres Lebens, weil sie uns so viel Gutes mitgeben können. Sie haben die meiste Zeit ein Lächeln auf den Lippen, ein immer währendes Verständnis und die Zeit bei ihnen erscheint uns sorgenfrei. Es zeigt den Kindern (und erinnert uns Erwachsene) das unsere Großeltern unsere Superhelden*innen sein können und dass ihre Liebe unerschöpflich und bedingungslos ist. All das spiegelt dieses Buch auf eine wundervolle Art wider.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Das passende Hörbuch zum Schulanfang!

Valentina Wiedehopf – Endlich Schulkind
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Bei dem neuen Buch "Valentina Wiedehopf – Endlich Schulkind" von Dorothea Flechsig handelt es sich um eine spannende Geschichte voller Episoden aus dem Schulalltag für Kinder, die bald eingeschult werden ...

Bei dem neuen Buch "Valentina Wiedehopf – Endlich Schulkind" von Dorothea Flechsig handelt es sich um eine spannende Geschichte voller Episoden aus dem Schulalltag für Kinder, die bald eingeschult werden oder bereits zur Schule gehen. Die Hörbuch Version, welche nun erschienen ist, ist eine gelungene Umsetzung mit einer passenden Sprecherin, die der Geschichte noch mehr Leben einhaucht, als sie ohnehin schon hatte.

Die Autorin, die Sprecherin und die Illustratorin:

Dorothea Flechsig (geboren 1968 in Oberfranken) machte eine Ausbildung zur Drehbuchautorin und arbeitete lange Zeit als Journalistin. Sie schreibt bereits seit Jahren Geschichten für Kinder und ist Autorin verschiedener Buchreihen wie Petronella Glückschuh, Sandor, Pünktchen, Aurelia, sowie der Bücher Ritter Kahlbutz – Besuch aus der Vergangenheit, Das unsterbliche Nashorn, und Der Mäuseschwur welche sie in ihrem eigenen Verlag, dem Glückschuh-Verlag, erfolgreich veröffentlicht. Außerdem arbeitet sie für Blue Ocean Entertainment und den Egmont Ehapa Verlag.
Friedel Morgenstern ist bereits seit ihrer Kindheit als Sprecherin tätig. Außerdem arbeitet sie als Dialog- und Musikregisseurin im Synchronbereich und schreibt Dialogbücher. Zudem übersetzt sie Songtexte für Kinderserien.
Juliane Schlumberger (geboren 1986) studierte Kunstpädagogik und Grafikdesign und arbeitet seit 2017 als freiberufliche Grafikerin und Illustratorin. Berits seit ihrer Kindheit zeichnet und illustriert sie leidenschaftlich gerne. So konnte sie stets Erlebtes bildlich festzuhalten. Inzwischen sind ihre eigenen Kinder Teil ihrer Inspirationsquelle. Heute illustriert sie Kinder- und Schulbücher und lebt mit ihrer Familie in München.

Inhalt:

„Valentina Wiedehopf freut sich sehr auf die Schule. Sie möchte so viel können wie ihr großer Bruder. Als sie endlich in die 1. Klasse kommt, beginnt eine spannende Zeit! Einiges geht schief. Vieles ist anders, als sie dachte. Aber eines ist sicher: Das Wichtigste in der Schule ist, neue Freunde zu finden und in der Gruppe zusammenzuhalten!“ (Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover steht Valentina Wiedehopf mit ihren beiden Klassenkameraden Luisa und Tommy vor dem sonnig gelb gestrichenen Schulgebäude. Vor ihnen auf der Treppenstufe sitzt ein süßer, kleiner Hund, welcher auch seinen Auftritt im Buch haben wird. Außerdem darf natürlich der Schulranzen von Valentina nicht fehlen, darauf sind die kleinen Schulanfänger ja immer ganz besonders stolz.

Die Sprecherin Friedel Morgenstern hat eine sehr passende Stimme für dieses Hörbuch. Sie gibt den Text kindlich und fröhlich wieder, sodass eine ganz tolle und vor allem entspannte Atmosphäre entsteht, in welcher man sich voll und ganz auf die Geschichte einlassen kann. Dabei ist natürlich sehr hilfreich, dass die Autorin den Text in ihrem gewohnt leicht verständlichen Schreibstil verfasst hat und uns Leser so durch die verschiedenen Episoden in Valentinas Schulalltag geleitet. Das Mädchen erlebt allerhand und manches davon ist gar nicht so toll, wie es sich Valentina vor der Einschulung vorgestellt hatte. Dennoch bleibt die Schule immer ein Ort, an dem man sich wohlfühlen kann, auch wenn mal nicht alles so läuft, wie man es gerne hätte und manch ein gemeiner Widersacher ist ganz vielleicht ja doch gar nicht so doof, wie man immer dachte.

Bereits vor der Einschulung lässt sich die Audio-CD gut zur Einstimmung hören, damit vielleicht die ein oder andere Angst vor der Einschulung oder dem Schulalltag genommen werden kann. Dabei sind die Themen sehr vielfältig. Es geht um das gemeinsame Miteinander, Freundschaften, Nächstenliebe, Sicherheit und weitere wichtige Themen.

Die Hörbuch Umsetzung von "Valentina Wiedehopf – Endlich Schulkind" durch Friedel Morgenstern ist äußerst gut gelungen. Die Sprecherin hat genau die passende, kindliche und doch aufmüpfige Stimme, die ich mir bereits beim Lesen des Buches so vorgestellt habe. Auch der Intro Song „Valentinas Lied“ zeigt, wie wunderbar fröhlich und bunt das Leben als Schulkind ist. Die CD passt außerdem super in die Schultüte und bringt viel Freude und Humor mit sich. Am Ende dürfte allen klar sein: die Schule ist ein sicherer Ort, manchmal ist man vielleicht nicht gleicher Meinung, aber gemeinsam macht alles trotzdem viel größeren Spaß. Eine klare Hörempfehlung unsererseits!

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Eine Liebeserklärung an alle Bäume dieser Welt!

Hallo, Bäume
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In dem Buch "Hallo, Bäume" von Bailey Bezuidenhout geht es um ein kleines Mädchen, das die Welt der Bäume erkundet und sich voller Neugier und Offenherzigkeit Fragen über sie stellt. Das Bilderbuch hat ...

In dem Buch "Hallo, Bäume" von Bailey Bezuidenhout geht es um ein kleines Mädchen, das die Welt der Bäume erkundet und sich voller Neugier und Offenherzigkeit Fragen über sie stellt. Das Bilderbuch hat sofort mein Interesse dahingehend geweckt, was für eine Erzählung auf mich wartet und wie die Welt aussieht, die ich betreten werde, sobald ich das Buch geöffnet habe. Was soll ich sagen – ich war entzückt und verblüfft in welch faszinierende, grüne Welt ich eintauchen durfte und wie ich über die Worte nachdenkend zurückgelassen wurde.

Die Autorin und die Illustratorin:

Bailey Bezuidenhout lebt mit ihrem Mann und ihren sechsjährigen Zwillingstöchtern in Johannesburg. Sie hat in New York Medienwissenschaften studiert und anschließend neben dem Schreiben auch mit dem Illustrieren begonnen. Hallo, Bäume ist das erste Kinderbuch, das sie verfasst hat.
Maria Lebedeva arbeitet als freiberufliche Illustratorin in Somerset West, Südafrika. Sie liebt Kinderbücher und schreibt an einer Doktorarbeit über Silent Books Bilderbücher (Bücher ohne Text). Wenn sie nicht gerade mit Kinderbüchern oder ihrer Doktorarbeit beschäftigt ist, lässt sie sich gerne auf ihren Reisen inspirieren oder trinkt mit Ruhe gepaart eine Tasse Kaffee.

Inhalt:

„Manchmal überlege ich…
Haben Bäume eine Seele? Wieso haben sie so runzlige Haut? Freuen sie sich über die Vogelnester in ihren Ästen? Was denkst du?
Ein kleines Mädchen stellt sich ganz große Fragen über Bäume.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover werden wir von einem lächelnden, kleinen Mädchen angeschaut und begrüßt. Das warme und saftige grün der verschiedenen Blätter lässt uns erahnen wohin wir in diesem Bilderbuch entführt werden.

Die Illustrationen in dem Buch sind in Aquarelltechnik gestaltet, wobei hauptsächlich lebendige und warme Farben ausgewählt und verwendet wurden. Besonders die kräftigen Grüntöne sprechen mich an und haben mich von Anfang an in ihren Bann gezogen – genauso wie die verspielte Aquarellmalerei, die ich bei Kinderbüchern noch nicht häufig gesehen habe. Die Technik lässt die Geschichte besonders lebendig erscheinen. Wenn man die einzelnen Seiten betrachtet, dann fühlt man sich, als ob man dem kleinen Mädchen entweder von gegenüber zuschaut oder sie von oben betrachtet.

In dem Buch werden uns zu Beginn und zum Ende hin Bäume in ihrer Einzigartigkeit wie Form, Farbe, unterschiedliche Arten und einiges mehr beschrieben und gezeigt. Im nächsten Teil widmet sich das kleine, neugierige Mädchen, das uns durch das ganze Buch begleitet, den Gefühlen der Bäume. Dies tut sie, indem sie sich allerlei Gedanken dazu macht und sich laut Fragen über die Bäume stellt. Hier rückt die mögliche Gefühlswelt der Bäume in den Vordergrund.

Wenn man sich das Buch anschaut, dann fühlt und erkennt man die Liebe des kleinen Mädchens zur Natur und im Speziellen zu den Bäumen. Auch die liebevollen, ausdrucksstarken Zeichnungen und die gewählten Farben machen das für den Leser sichtbar.

Was mir auch gut gefällt, ist, dass sich die Jahreszeiten durch das Buch ziehen, indem es mit dem Frühling beginnt und mit den anderen Jahreszeiten fortgeführt wird. Die zentrale Frage des Buches ist „Was Bäume wohl fühlen?“ und ich finde die Fragen, mit denen sich das Mädchen im Buch beschäftigt, tiefgründig und eine gute Grundlage, um das Thema Natur und Bäume mit Kindern zu beleuchten. Ganz besonders aus dem Blickwinkel der Bäume.

Das Bilderbuch "Hallo, Bäume" lehrt die Kinder (und erinnert uns Erwachsene), wie wertvoll und einzigartig Bäume sind. Während des Betrachtens der Bilder wird ganz deutlich, was die Bäume den Kindern für vielfältige und abenteuerliche Möglichkeiten schenken. Das Buch verleiht der Natur – und mit ihr ihren Bäumen – eine Stimme und zudem ist es eine Liebeserklärung eines kleinen Mädchens an alle Bäume dieser Welt!

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Über die Vielfältigkeit von Autismus

Schattenspringer
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Inzwischen ist schon der dritte Band der Schattenspringer-Reihe "Schattenspringer 3 – Spektralfarben" erschienen. Hier bekamen nun ganz verschiedene Personen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu schildern. ...

Inzwischen ist schon der dritte Band der Schattenspringer-Reihe "Schattenspringer 3 – Spektralfarben" erschienen. Hier bekamen nun ganz verschiedene Personen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu schildern. Daniela Schreiter hat diese in tolle Comic-Zeichnungen verwandelt und vermittelt auf unterhaltsame Weise, wie es ist, im autistischen Spektrum unterwegs zu sein.

Die Autorin und Illustratorin:

Daniela Schreiter ist in der 80ern in Berlin geboren. Schon früh begann sie zu zeichnen, mit vier zeichnete sie ihren ersten Comic. Sie absolvierte ein Studium als Illustratorin und ist seither als Comic-Zeichnerin tätig. Sie ist Asperger Autistin und beschreibt in Ihrer Schattenspringer-Reihe Erfahrungen aus ihrem Leben. Die täglichen Hürden und Herausforderungen, die sie zu meistern hat, illustriert sie mit viel Witz sowohl in Bild als auch in Wort. Auf ihrer Webseite Fuchskind zeigt sie seit 2010 ihre Comics und Cartoons.

Inhalt:

„Ich spreche diesmal mit mehreren diagnostizierten Autistinnen und Autisten über ihre Erfahrungen und zeichne diese Geschichten auf! […] Es gibt den Spruch: Wer einen Autisten kennt, kennt genau EINEN Autisten! Genau so ist es! Und da ihr nicht nur meine Wahrnehmung der Welt kennenlernen sollt, wird es dieses Mal viel bunter! Autismus ist ein riesiges Spektrum, bunt wie ein Regenbogen! Und einen kleinen Teil davon möchte ich euch hier nun näherbringen!“ (Auszug aus dem Comic auf der Buchrückseite)

Kritik und Fazit:

Das Cover gefällt mir unheimlich gut. Denn es ist bunt, fröhlich und steckt voller Phantasie und Energie. Man sieht sofort, dass mehrere am Entstehen dieses Buch beteiligt sind und was es mit den ganzen Wesen auf sich hat, erfährt man im Buch. Was mir auffällt, ist, dass die Cover der Bücher von Mal zu mal heller werden. Vielleicht zeigt das auch einen Prozess. Die Autorin bringt mit ihren Büchern schließlich immer mehr Licht ins Dunkel.

Im dritten Band der Reihe hat die Autorin sich ein ganz neues Konzept überlegt. Bereits in den vorangegangenen Büchern wird deutlich: Autisten sind vielleicht anders, als der Mainstream, aber es gibt nicht nur einen Autisten, es gibt viele Menschen aus dem Autismus Spektrum und sie sind alle unterschiedlich. Sie sind vielleicht anders als der Durchschnitt, aber Nicht-Autisten sind auch nicht alle gleich. Also hat die Autorin Interviews mit anderen Autist:innen geführt und diese in ihrem typischen Stil dem Leser näher gebracht.

Wie bereits in "Schattenspringer – Wie es ist, anders zu sein" gelingt es Daniela Schreiter auch in diesem Werk mit guten Beispielen das Anderssein ihrer Interview-Partner darzustellen und somit für den Leser zugänglich und nachvollziehbar zu machen. Die ein oder anderen „Macken“ findet man auch mal bei sich selbst wieder, allerdings wohl in abgeschwächter Form, und auch daran kann man sehen, wie weit das Feld reicht. Dass nicht alles schwarz oder weiß ist, sondern dass es viele verschiedene Nuancen gibt. Seit ich die Bücher der Autorin gelesen habe, sehe ich das Verhalten meiner eigenen Kinder in einem anderen Licht. In einer Welt, in welcher ständig die Zeit im Nacken sitzt, verlangt man auch von seinen Kindern manchmal über den eigenen Schatten zu springen. Da stellt man sich doch die Frage, ist das überhaupt richtig? Verbiege ich mein Kind? Muss es in die Gesellschaft passen, oder sollte sich die Gesellschaft nicht eher anpassen bzw. offener für Andersartiges sein? Und muss man überhaupt immer im Fluss mit schwimmen, ist es nicht vielleicht auch einmal ganz schön, Pause zu machen und die Welt in einem anderen Blickwinkel wahrzunehmen?

Die Themen, die hier zur Sprache kommen sind äußerst vielfältig. Die Autist:innen sprechen über ihre Erfahrungen während des Studiums, in einer Partnerschaft, mit Freunden und Bekannten, ihren Weg zur Diagnose, das Mobbing in der Schule, die Hilfe aber auch das Unverständnis der Lehrer, die ständige Reizüberflutung oder komplizierte Arztbesuche. Außerdem wird immer wieder deutlich, dass die Menschen den Fehler beim Autisten suchen, anstatt alle Menschen einfach so zu nehmen und zu schätzen, wie sie eben sind. Eine neutrale Mimik muss beispielsweise nichts Negatives sein.

Hin und wieder musste ich Begriffe wie „Stimmings“ oder „komorbide Störungen“ nachschlagen. Ich weiß nicht, ob nur ich diesbezüglich unwissend bin, oder auch andere. Ein kleiner Vermerk in Form einer Fußnote wäre aber bestimmt nicht verkehrt.

Mit "Schattenspringer 3 – Spektralfarben" schafft es die Autorin wieder einmal ein Buch zu schreiben und zu illustrieren, welches betroffenen Menschen Mut macht, Trost spendet und Hoffnung gibt. Nicht-Autisten bekommen auf leichte und vor allem authentische Art Antworten auf zentrale Fragen im Umgang mit Autisten. Und es wird wieder ganz klar, in jedem Defizit steckt auch immer ein Talent, welches es zu entwickeln gilt. Das Positive am Autismus wird auch in diesem Buch wieder ganz deutlich. Als Autist ist man einzigartig und es hat auch seine Vorzüge Autist zu sein.

Wer selbst im neurodiversen Spektrum unterwegs ist, dem kann ich übrigens die kostenlosen Kommunikationskarten von Daniela Schreiter (auf ihrer Webseite zu finden) nur ans Herz legen.

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