Ganz schön viele Klischees
ElternabendIch liebe die. Bücher von Fitzek, auch die aus dem Nicht-Thriller-Bereich. Dieses Buch finde ich thematisch sehr speziell und noch dazu ist randvoll gepackt mit Klischees, Dad Jokes und Pseudowitzen, die ...
Ich liebe die. Bücher von Fitzek, auch die aus dem Nicht-Thriller-Bereich. Dieses Buch finde ich thematisch sehr speziell und noch dazu ist randvoll gepackt mit Klischees, Dad Jokes und Pseudowitzen, die man alle schonmal irgendwo in ähnlicher Form gehört hat. Wer das abkann oder sogar witzig findet, wird an diesem Buch seine helle Freude haben.
Zum Inhalt: das Schlimmste am Elterndasein sind die schulischen Verpflichtungen. Und die Königsdisziplin ist der Elternabend. Schlimmer noch, wenn man eigentlich gar kein Kind hat und nur versehentlich in diese Situation geraten ist. Und dann auch noch mit einer Frau, die nicht deine Ehefrau ist und die gerade dein Auto zertrümmert hat, das du gestohlen hast. Wie kommt man da nur wieder raus?
Der Leser bekommt die Geschichte aus der Sichtweise von Pechvogel Sascha Nebel erzählt. Dabei adressiert die Figur auch immer wieder den Leser direkt, so als würde er dem Leser die Geschichte persönlich erzählen und müsste bestimmte Stellen nochmal separat erläutern. Finde ich ganz nett gemacht. Was mir auch gefällt sind die thematisch passenden Zeichnungen zwischen den Kapiteln. Die haben aufgrund der kurzen Kapitel und der Tatsache, dass so ein Bildchen immer eine ganze Seite beansprucht aber auch ein bisschen den Beigeschmack von Füllmaterial, denn die eigentliche Story kommt auf unter 280 Seiten. Was ich nicht schlimm finde, mir halt aber aufgefallen ist.
Storytechnisch passiert einfach wahnsinnig viel im Buch und das auch an verschiedenen Fronten. Denn parallel zum Elternabend setzt auch die Ermittlung gegen das flüchtige Paar ein und es treten ein paar Nebencharaktere auf den Plan. Die sind durch die Band weg sehr klischeehaft dargestellt und die Art von Humor, die innerhalb der Geschichte dominiert wirkte auf mich sehr abgedroschen. Ich mag witzige Bücher, aber hier triefte es teilweise schon vor schlechten Witzen und überspitzten Situationen.
Tatsächlich überrascht das Buch aber mit einer Wendung, die dann doch ungeahnten Tiefgang aufweist und wichtige Themen dann schon fast vorsichtig und einfühlsam anspricht. Dazu gibt es auch direkt am Anfang eine Triggerwarnung im Buch. Dieser Twist hat mich dann dich wieder versöhnlich gestimmt mit der Odyssee der Peinlichkeiten davor.
Für mich nicht unbedingt ein Meisterwerk, aber doch irgendwie lesenswert.