Cover-Bild Untenrum frei
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 24.04.2018
  • ISBN: 9783499631863
Margarete Stokowski

Untenrum frei

In ihrem Debüt «Untenrum frei» schreibt die Autorin und Spiegel-Online-Kolumnistin Margarete Stokowski über die kleinen schmutzigen Dinge und über die großen Machtfragen. Es geht darum, wie die Freiheit im Kleinen mit der Freiheit im Großen zusammenhängt, und am Ende wird deutlich: Es ist dieselbe. Mit scharfsinnigem Blick auf die Details gelingt ihr ein persönliches, provokantes und befreiendes Buch.
Stokowski erzählt von dem frühen Wunsch, unbedingt als Mädchen wahrgenommen zu werden, von unzulänglichem Aufklärungsunterricht, von Haaren und Enthaarung, von Gewalterlebnissen, von Sex, von Liebe und vom Feminismus. Und sie verbindet ihre wunderbar erzählten persönlichen Erlebnisse mit philosophischen, politischen und wissenschaftlichen Analysen und zeigt damit: Sie ist mit ihren Erfahrungen nicht alleine. Wir fühlen uns als freie, aufgeklärte Individuen, aber erst wenn wir Geschichte um Geschichte zusammentragen, wird die kollektive Schieflage, die strukturelle Ungleichheit sichtbar. Dennoch: «Wenn ich Geschichten aus meinem Leben erzähle, dann nicht, um langsam, aber sicher ein Bild von mir als Vollopfer aufzubauen», schreibt Stokowski – im Gegenteil. Ihr geht es um eine «Ent-Opferung». Humorvoll und klug geht sie damit der Frage nach, wie politisch das Private noch immer ist.
«Der Feminismus erklärt mir nicht, warum der Bus nicht auf mich wartet. Aber er erklärt mir, warum ich mich für mein Zuspätkommen entschuldigen werde, auch wenn ich nicht schuld war, sondern der Bus zu früh gefahren ist. Er erklärt mir, warum viele der Frauen, die ich kenne, sich auch noch entschuldigen würden, wenn sie von einem Meteoriten getroffen werden.»

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2023

Ein kraftvolles Plädoyer für Freiheit und Feminismus: Ein Lesemuss für ALLE

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Mit ihrem Debüt 'Untenrum frei' präsentiert Margarete Stokowski ein außergewöhnliches Buch, das nicht nur über persönliche Erfahrungen spricht, sondern auch die großen Machtfragen unserer Gesellschaft ...

Mit ihrem Debüt 'Untenrum frei' präsentiert Margarete Stokowski ein außergewöhnliches Buch, das nicht nur über persönliche Erfahrungen spricht, sondern auch die großen Machtfragen unserer Gesellschaft thematisiert. Als Autorin und Spiegel-Online-Kolumnistin gelingt es ihr auf beeindruckende Weise, die Verbindung zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlicher Freiheit herauszuarbeiten.

In 'Untenrum frei' teilt Stokowski ehrlich und schonungslos ihre eigenen Geschichten über den Wunsch, als Mädchen gesehen zu werden, unzureichende Aufklärung, Schönheitsideale, Gewalterlebnisse, Sexualität, Liebe und Feminismus. Dabei verwebt sie diese persönlichen Erlebnisse auf wunderbare Weise mit philosophischen, politischen und wissenschaftlichen Analysen. So wird deutlich, dass sie mit ihren Erfahrungen nicht allein ist. Durch die Zusammenführung individueller Geschichten wird die strukturelle Ungleichheit und kollektive Schieflage unserer Gesellschaft sichtbar.

Stokowski möchte jedoch nicht als Opfer dargestellt werden, sondern zielt auf eine "Ent-Opferung" ab. Mit ihrem scharfen Verstand und Humor hinterfragt sie, wie politisch das Private immer noch ist und regt zum Nachdenken an. Besonders beeindruckend ist ihre Feststellung: 'Der Feminismus erklärt mir nicht, warum der Bus nicht auf mich wartet. Aber er erklärt mir, warum ich mich für mein Zuspätkommen entschuldigen werde, auch wenn ich nicht schuld war, sondern der Bus zu früh gefahren ist. Er erklärt mir, warum viele der Frauen, die ich kenne, sich auch noch entschuldigen würden, wenn sie von einem Meteoriten getroffen werden.'

'Untenrum frei' ist ein geniales Buch, das die Botschaft von Margarete Stokowski prägnant auf den Punkt bringt. Es ist ein kraftvolles Plädoyer für Freiheit und Feminismus, das Lesende aller Geschlechter unbedingt lesen sollten. Es ist nicht nur eine persönliche Auseinandersetzung, sondern dient auch als Grundlage für Diskussionen mit Eltern und anderen Menschen, die einem möglicherweise weniger zuhören. Mit ihrer klaren und kraftvollen Stimme bereichert Margarete Stokowski die feministische Literaturszene und zeigt, dass persönliche Geschichten die Kraft haben, gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen. 'Untenrum frei' ist ein Buch, das man nicht verpassen darf."

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Alle mal lesen, das schadet niemandem!

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Interessiert stand ich neulich in der Buchhandlung und hatte beide Bücher von Margarete Stokowski, „Untenrum frei“ in der einen Hand, „Die letzten Tage des Patriarchats“ in der anderen Hand. Verlassen ...

Interessiert stand ich neulich in der Buchhandlung und hatte beide Bücher von Margarete Stokowski, „Untenrum frei“ in der einen Hand, „Die letzten Tage des Patriarchats“ in der anderen Hand. Verlassen hab ich die Buchhandlung mit Ersterem und wünschte mir, ich hätte gleich beide mitgenommen!


Stokowski vertritt einen neuen Feminismus, der für Gleichberechtigung beider Geschlechter ist und somit den Mann keineswegs außen vor lässt. Sie gibt dem Feminismus ein neues Gesicht abseits der „frigiden männerhassenden Hexen“, als die Feministinnen oft empfunden werden. Auch in ihrem Werk wird klar, was längst alle wissen (sollten), dass Frauen eben häufig noch immer benachteiligt werden.

In den ersten Kapiteln ihres Buches gibt Margarete Stokowski einen Rückblick in ihr eigenes Leben. Dass nicht einfach, Bumms!, der Feminismus kam wie ein unerwartetes Klingeln an der Tür, sondern der sich auch bei ihr mit vielen Situationen und später mal über diese nachzudenken aufgebaut hat. Margarete Stokowski hat Sozialwissenschaften und Philosophie studiert. Physik oder Mathematik hätte sie auch gut gekonnt, auf einen unentspannten Wettstreit, in dem immer auch ihr Geschlecht eine Rolle gespielt hätte, hatte sie aufgrund von Erfahrungen aus der Schule aber keinen Bock. Sie sensibilisiert mit Themen wie unzureichendem Aufklärungsunterricht, Sex, männlichem/weiblichen Auftreten, Gewalterfahrungen und geschlechtlichen Ungerechtigkeiten die Leserschaft ihres Buches für all die kleinen und großen Ungerechtigkeiten, über die wir uns selbst manchmal nicht klar sind, weil wir sie nicht reflektieren – wir merken zwar, dass etwas zwickt ohne ganz erfassen zu können warum uns das so stört. Manche Vergleiche in diesem Buch haben mich zum Losprusten gebracht, weil sie so witzig und sarkastisch dargestellt sind, mehr sogar noch haben mich zum Grübeln und Resümieren gebracht.

Schade, dass ich erst Mitte Dreißig werden musste, bis ich in den Genuss dieser Lektüre gekommen bin! Ich wünsche mir, dass viele junge Frauen dieses Buch lesen. Nicht, um männerstrafende Furien zu werden, sondern um bereits früh mehr Einblick/Ansicht und dadurch Möglichkeiten zu haben. Ich wünsche mir aber auch, dass viele Männer dieses Buch lesen, um auch ein paar neue Eindrücke der Welt um sich herum bekommen.

Veröffentlicht am 13.09.2022

Die Poesie des "Fuck you"

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"Untenrum frei" stand lange auf meiner Wishlist und auf starkes Anraten einer Userin auf Instagram habe ich es mir endlich zugelegt - und ich bereue es nicht!

Margarete Stokowski berichtet nicht nur wissenschaftlich-fundiert ...

"Untenrum frei" stand lange auf meiner Wishlist und auf starkes Anraten einer Userin auf Instagram habe ich es mir endlich zugelegt - und ich bereue es nicht!

Margarete Stokowski berichtet nicht nur wissenschaftlich-fundiert über die Geschichte des Feminismus und die Wichtigkeit dahinter (auch wenn man sich selbst dabei nicht unbedingt als Feminist:in bezeichnen muss), sondern erzählt auch von persönlichen Erlebnissen - von Erfahrungen, die sie als Kind mit Rollenbildern und Ungleichheiten gesammelt hat, bis hin zum Erwachsenenalter. Sie spricht von sexueller Freiheit und Nicht-Freiheit, von dem führenden Männerbild in Schulen, Zeitschriften, Medien und zwischenmenschlichen Interaktionen, von Gewalt und sexuellen Übergriffen, von dem Herabreden dieser Situationen durch die Öffentlichkeit und vom Totschweigen.

Ich fand diesen Wechsel zwischen wissenschaftlichen und persönlichen Informationen sehr interessant. Am Anfang dachte ich oft, dass ich mich nicht wirklich mit den Gedanken der jungen Margarete identifizieren kann, weil mir entweder so etwas nicht passiert ist oder ich in der Hinsicht als Kind aufgeklärter war. Und dann ist mir an einigen Stellen doch bewusst geworden, dass ich mich in einigen Punkte wiedersehe.

Ein einziger Kritikpunkt ist die Platzierung der Triggerwarnung. Zwar hatte die Autorin in ihrem Vorwort erwähnt, dass auf den entsprechenenden Seiten Triggercontent enthalten ist. Die Seite merkt man sich allerdings beim Lesen nicht, weswegen ich von der Schilderung des sexuellen Übergriffs mehr als überrumpelt wurde und ich für einen Moment schockiert war. Ich hätte mir zusätzlich noch eine Fußnote gewünscht, die kurz vor der Szene auf den triggernden Abschnitt verweist.

Ansonsten kann ich das Buch wirklich jedem empfehlen, der wissen möchte, was hinter Feminismus steckt (und vielleicht sogar eine voreingenommene Einstellung gegenüber diesem Begriff hat) und der unsicher darüber ist, ob wir in diesem Jahrhundert immer noch für Gleichberechtigung und Freiheit kämpfen müssen. Denn ja, müssen wir, in jeder Hinsicht.

Veröffentlicht am 13.05.2020

Jede*r sollte dieses Buch gelesen haben!

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Inhalt

Margarete Stokowski ist Autorin und Spiegel-Online Kolumnistin. In ihrem Buch erzählt sie, wie es ist als Mädchen in Deutschland aufzuwachsen. Sie beschreibt ihren Aufklärungsunterricht, der mehr ...

Inhalt

Margarete Stokowski ist Autorin und Spiegel-Online Kolumnistin. In ihrem Buch erzählt sie, wie es ist als Mädchen in Deutschland aufzuwachsen. Sie beschreibt ihren Aufklärungsunterricht, der mehr als nur große Lücken hinterließ. Erzählt von traumatischen Gewalterlebnissen, von Sex und Liebe. Mit ihren Essays will sie aufzeigen, dass die Geschlechtergerechtigkeit noch immer entfernt ist.


Durch die Challenge #WirLesenFrauen bin ich auf die Autorin Margarete Stokowski aufmerksam geworden und habe nun endlich ihr Buch „Untenrum frei“ gelesen. Feminismus muss in unser aller Köpfe endlich Gestalt annehmen, damit die Gleichberechtigung aller Menschen nach und nach gelingen kann. Margarete Stokowski gelingt es mit ihrem Buch die Aufmerksamkeit auf den Feminismus zu lenken und durch ihren Schreibstil, der zwischen locker und leicht, derbem Humor und wichtigem Faktenwissen gekonnt wechselt, macht sie es ihren Leserinnen leicht sich für das Thema zu erwärmen.

„Der Feminismus erklärt mir nicht, warum der Bus nicht auf mich wartet. Aber er erklärt mir, warum ich mich für mein Zuspätkommen entschuldigen werde, auch wenn ich nicht schuld war, sondern der Bus zu früh gefahren ist. Er erklärt mir, warum viele der Frauen, die ich kenne, sich auch noch entschuldigen würden, wenn sie von einem Meteoriten getroffen werden.“ (S. 43)

In sieben Kapiteln wird nicht nur die Lebensgeschichte der Autorin thematisiert, sondern auch Themen angesprochen, die alle Leser
innen interessieren können. Es geht um unterschiedliche Rollenbilder, die als Kind manifestiert werden. Die Pubertät und das Erwachsenwerden sind ebenfalls Thema. Außerdem auch Sex, der uns Menschen ständig umgibt und nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und junge Erwachsene beeinflusst. Es geht auch um sexuelle Freiheit, Unsicherheiten, Ungerechtigkeiten und Gewalterlebnisse. Doch auch die Liebe und Vielfalt kommt nicht zu kurz.
Die Aufteilung und Reihenfolge der Essays im Buch finde ich toll und gut gewählt. Man bekommt einen Eindruck darüber, wie Stokowski aufgewachsen ist und was sie geprägt hat. Wie sie zum Feminismus und ihrem Kampf für Gleichberechtigung gekommen ist und sie klärt auf, wie man selbst diesen Weg einschlagen kann und letztlich auch muss, um für Gleichberechtigung sorgen zu können.

Dabei hilft vor allem ihr lockerer und leichter Schreibstil. Sie vermittelt die Inhalte, die sie bewegen mit einer ordentlichen Portion derbem Humor, der mir mehr als einmal ein lautes Lachen entlockt hat. Es macht Spaß den Gedanken von Stokowski zu folgen und ihr Buch hat mich ordentlich zum Nachdenken gebracht, denn man kann sich sehr gut mit ihren Berichten identifizieren und auf das eigene Erleben übertragen. Wie war es, als ich selbst ein Kind oder Jugendliche war? Wie wurde ich großgezogen, welche Stereotypen wurden mir auferlegt und habe ich mich daraus befreit oder ist es noch immer so, dass ich mich in diesen Rollenbildern und -vorstellungen verliere? Was hat Sex und die Darstellung von Sex für Bilder in meinen Kopf projiziert? Wie habe ich mir als Jugendliche Sex vorgestellt? Und dann natürlich die Erkenntnis: von diesen verqueren Darstellungen aus Magazinen und dem Fernsehen ließ ich mich beeinflussen. Und tue es noch. Nicht im Bezug auf Sex, jedoch im Bezug darauf, wie eine Frau, wie ich, auszusehen habe. Der perfekte Beach-Body, die perfekten Haare, der perfekte Eyeliner, usw… Es gibt so vieles, worüber man aufklären und sprechen sollte. Nicht nur mit jungen Mädchen, sondern auch mit Jungs. Es muss ein Gefühl für die Werbung, das Fernsehen und Social Media entstehen. Die Kinder und Jugendlichen sollen wissen, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Und „Untenrum frei“ kann hierbei ein gutes Beispiel geben. Es klärt auf, öffnet Augen und regt zum Nachdenken an.

„Untenrum frei zu bedeutet Freiheit im sexuellen Sinne. Es bedeutet zu wissen, was uns gefällt und was wir uns wünschen, und es bedeutet uns das Begehren zu erlauben, das in uns ist – immer so weit, dass die Freiheit der anderen respektiert bleibt. Obenrum frei zu sein bedeutet Freiheit im politischen Sinne: frei von einengenden Rollenbildern, Normen und Mythen.“ (S. 143)

Fazit

Margarete Stokowski hat mit „Untenrum frei“ einen Essayband veröffentlicht, der klug, witzig und unglaublich wichtig ist. Seite um Seite klärt sie mit ihrer lockeren Art auf ohne die Ernsthaftigkeit der Thematik aus den Augen zu verlieren. Man erkennt, was im eigenen Leben schief gelaufen ist und wie man sich davon befreien kann. Stokowski macht klar, dass man sich diesen veralteten Vorstellungen nicht mehr unterordnen soll, dass alle gemeinsam, unabhängig vom Geschlecht, dem Feminismus anhängen sollten, um für Gleichberechtigung und Gleichheit zu sorgen. Eine große Empfehlung! Ihr zweites Buch werde ich definitiv auch noch lesen!

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Veröffentlicht am 15.02.2020

Ein wichtiges Buch

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Inhalt:

In sieben Kapiteln, die mit sehr persönlichen Erfahrungen gespickt sind, erzählt Margarete Stokowski von ihren eigenen Erlebnissen als Tochter, Schwester, Partnerin, Freundin, Angestellte, Mitarbeiterin ...

Inhalt:

In sieben Kapiteln, die mit sehr persönlichen Erfahrungen gespickt sind, erzählt Margarete Stokowski von ihren eigenen Erlebnissen als Tochter, Schwester, Partnerin, Freundin, Angestellte, Mitarbeiterin und Selbstständige. Sie schreibt über Liebe, Sex, darüber, was im Aufklärungsunterricht in der Schule schief läuft und über den Gender Pay Gap. Sie fordert einen Feminismus, der allen Menschen unabhängig ihres biologischen Geschlechts, ihrer Hautfarbe und Religion die gleichen Möglichkeiten zugesteht und räumt ausserdem mit Halbwahrheiten auf, indem sie die Bedeutung einiger Begriffe verständlich erklärt, diverse PhilosophInnen und WissenschaftlerInnen zitiert und nicht nur einen äusserst aufschlussreichen und detaillierten Quellennachweis mitliefert, sondern auch gleich noch eine Auflistung weiterführender Literatur.


Meine Meinung:

Ich bin nicht die einzige (und schon gar nicht die erste) Person, die dieses Buch am liebsten bereits im Teenageralter gelesen hätte. "Untenrum frei" plädiert für Selbstliebe und das genaue Benennen von Vorgängen im und am Körper, von Körperteilen, eigenen Wünschen und Vorlieben. Ich kann mir vorstellen, dass vor allem die Kapitel, in denen über die (sexuelle) Selbstbestimmung, über auf Augenhöhe geführte Beziehungen und faire Entlöhnung geschrieben wird, junge Menschen ansprechen. Zudem wird mit einigen Vorurteilen und Verallgemeinerungen aufgeräumt, es werden Anfeindungen erwähnt, die wir wohl alle aus unserem Alltag kennen und gleich noch angeführt, wie man damit umgehen kann, damit man erstens nicht selber daran zugrunde geht und zweitens auch noch aufklären, kontern und es selber in Zukunft besser machen kann.

Margarete Stokowski steht ein für junge Menschen, die sich in ihrem Körper und mit ihre Sexualität unsicher fühlen, die von ihren Familien nicht verstanden oder akzeptiert werden und die eine durch pinke und hellblaue Spielsachen geprägte Kindheit hatten und nun nicht wissen, wie sie sich von diesen vorgefertigten Bildern lösen und ihren Kindern später mehr Möglichkeiten aufzeigen können. Ausserdem erhebt sie ihre Stimme für Frauen, die eigentlich selbstbestimmt wären und dann durch die Geburt ihres ersten Kindes in mittelalterliche Rollenverhältnisse zurückgeworfen werden, die trotz gleicher Ausbildung und gleicher Arbeit nicht die gleichen Löhne bekommen, wie ihre männlichen Mitarbeiter und für Menschen, die sexuelle Gewalt, Diskriminierung und diverse Verunsicherungen erlebt haben und sich nicht selber wehren können.


Schreibstil:

Sprachlich ist dieses Buch ebenfalls sehr gelungen, da es offensichtlich von einer äusserst emanzipierten und intellektuellen Philosophin und Sozialwissenschaftlerin geschrieben worden ist, aber stets einfach gehalten ist, in kurzen, thematisch geordneten Kapiteln auf verschiedenste - meiner Meinung nach sehr wichtigen Themen - eingeht und dabei immer sehr verständlich bleibt. Neue oder eventuell mit Vorurteilen behaftete Begriffe werden ausserdem einfach und nachvollziehbar erklärt und mit ausreichend vielen Belegen, Nachweisen und weiterführender Literatur ergänzt.


Meine Empfehlung:

"Untenrum frei" ist provokativ und kritisch, aber vor allem auch sehr informativ und fundiert und ein Buch, das wirklich alle gelesen haben sollten. Es räumt mit Vorurteilen auf, liefert Erklärungen, Belege, Beispiele und Diskussionsgrundlagen und ist doch nie belehrend oder gar schwer verständlich, sondern aufgrund der vielen Beispiele (leider) komplett aus dem Leben gegriffen.