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Veröffentlicht am 15.07.2023

Umzug ins Verderben

Amissa. Die Verlorenen
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Amissa. Die Verlorenen ist der erste Teil einer Trilogie um die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius von Frank Kodiak (alias Andreas Winkelmann).

Panisch rennt ein Mädchen über die Autobahn und wird ...

Amissa. Die Verlorenen ist der erste Teil einer Trilogie um die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius von Frank Kodiak (alias Andreas Winkelmann).

Panisch rennt ein Mädchen über die Autobahn und wird von einem Auto erfasst, für sie kommt jede Hilfe zu spät. Beobachtet haben den Fall ausgerechnet die beiden Privatdetektive Rica und Jan Kantzius und an der naheliegenden Raststätte findet sich die Leiche des vermeintlichen Entführers des Mädchens.

Gegen den Willen der Polizei machen sich die beiden auf die Suche nach dem Täter und finden bald heraus, dass es ähnliche Entführungen schon früher gegeben hat. Eine Spur führt zur Hilfsorganisation „Amissa“. Schaffen die beiden es die Entführungsserie zu stoppen und weitere Mädchen zu retten?

Rica und Jan Kantzius konnten meine Sympathien von Beginn an für sich gewinnen, wurden mir am Ende dann jedoch etwas zu radikal, weswegen ich sehr gespannt bin wie sich die beiden Charaktere noch entwickeln werden.

Der Start ins Buch war furios und konnte mich direkt packen, aufgrund des hohen Tempos zu Beginn bin ich jedoch einige Male über das Vertauschen von Namen gestoppelt (Jens statt Jan). Zwischenzeitlich hatte Amissa auch seine Längen, da vieles sehr offensichtlich war und die Ermittlungen/Anfeindungen nicht die nötige Spannung mitbringen konnten.

Das Ende hatte es dann noch ein paar Überraschungen parat, wobei ich zugeben muss, dass der Reiz aufgrund des Endes etwas verflacht ist. Der Fall wurde spannend aufgebaut, aber die Auflösung und damit das Konstrukt der Trilogie wirkt in meiner Vorstellung nicht besonders reizvoll. Dementsprechend kann mich der zweite Teil eigentlich nur positiv überraschen und nachdem mich der Amissa. Die Verlorenen gut unterhalten konnte, wird dieser (trotz meiner Skepsis) mit Sicherheit noch gelesen.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

Good Girl, Bad Blood

Good Girl, Bad Blood
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Pip hat nach der Geschichte um Andie Bell genug vom Ermitteln, doch komplett abschließen kann sie mit dem Thema nicht, sodass sie einen True-Crime-Podcast startet, der über den Fall Andie Bell erzählt. ...

Pip hat nach der Geschichte um Andie Bell genug vom Ermitteln, doch komplett abschließen kann sie mit dem Thema nicht, sodass sie einen True-Crime-Podcast startet, der über den Fall Andie Bell erzählt.

Doch dann steht ihr Freund Connor vor der Tür und berichtet vom Verschwinden seines Bruders Jamie Reynolds. Kann Pip das Ermitteln unter solchen Umständen noch ruhen lassen?

Good Girl, Bad Blood ist der zweite Teil der A Good Girls Guide to Murder Reihe von Holly Jackson. Die Reihe sollte unbedingt in der entsprechenden Reihenfolge gelesen werden.

Wie bereits im ersten Teil wird auch hier die Geschichte auf verschiedenen Weisen erzählt. Wir lesen Blogeinträge, Interviews, Podcasts und die Erzählung. Bereits im ersten Band habe ich diese Art geliebt und finde sie im zweiten Teil noch feiner ausgearbeitet, sodass Good Girl, Bad Blood stilistisch ein pures Lesevergnügen wurde.

Die Charaktere sind fein ausgearbeitet und es sind immer wieder wunderschöne Dialoge entstanden, die die Charakterentwicklung auf beste Weise darstellen. Charaktere stagnieren in dieser Reihe nicht, sie entwickeln sich weiter, verlassen ihren Standpunkt und reflektieren über Geschehenes.

Zu Beginn steht der Fall aus dem ersten Band noch sehr stark im Vordergrund, doch bald erfahren wir mehr über den neuen Fall und der hat es in sich. Der Fall um Jamie Reynolds konnte mich emotional stärker mitnehmen, als sein Vorgänger, was gewiss auch daran liegt, dass wir hier noch die Hoffnung mit im Gepäck haben.

Die Protagonistin Pip bleibt für mich weiterhin ein zweischneidiges Schwert. Ich mag ihre reflektierte Art, ihre Loyalität und ihren Wunsch nach Gerechtigkeit/der Wahrheit und doch agiert sie mir zu oft nicht dementsprechend. Manchmal reflektiert sie und heißt Dinge, die nicht ihrem eigentlichen Ethos entsprechen, dennoch gut und dann wiederum denkt sie gar nicht weiter über solche Dinge nach. Das macht sie für mich unberechenbar und lässt mich nicht komplett mit ihr mitfühlen und vermittelt das Gefühl, dass am Ende nicht die objektive Wahrheit/Gerechtigkeit zählt, sondern ihre.

Zudem scheinen mir manche Aktionen zu undurchdacht, wirken teilweise wie Logikfehler, da das Verhalten der Protagonistin ansonsten sehr clever und vorausschauend ist.

Dennoch konnte mich Good Girl, Bad Blood überzeugen und erneut zum Miträtseln animieren. Gerade gegen Ende hat die Spannung nochmal Höchstform erreicht und an Emotionalität gewonnen. Für mich war der zweite Band nochmal stärker als der Erste, auch wenn es wieder ‚nur‘ für 4 Sterne reicht. Ich bin auf jeden Fall gespannt aufs Finale der Reihe.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

"Mit den besten Empfehlungen von [Anndlich]"

Blutroter Schatten
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Thomas Rohde sitzt im Hochsicherheitstrakt einer Psychiatrie als in München viele Leichen gefunden werden, neben denen ein Zettel mit der Aufschrift „Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rhode“ liegt. ...

Thomas Rohde sitzt im Hochsicherheitstrakt einer Psychiatrie als in München viele Leichen gefunden werden, neben denen ein Zettel mit der Aufschrift „Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rhode“ liegt.

Kann Thomas Rohde mehr über die Taten wissen? Er ist bereit zu reden, jedoch nur mit seiner Tochter Sam, die keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater möchte. Doch als sie einwilligt, gerät sie selbst ins Visier des Täters.

Blutroter Schatten ist das erste Buch, das ich von Patricia Walter gelesen habe und mit Sicherheit nicht das Letzte. Die Grundidee des Falls fand ich sehr spannend, das hat sich auch inhaltlich gedeckt, sodass der Spannungsbogen gut ausgearbeitet war und ich das Buch extrem packend fand.

Ich hätte mir generell ein paar weniger Leichen, dafür aber mehr Tiefe in den einzelnen Passagen gewünscht. Sei es durch längere Sichtweisen der Täterperspektive oder die Sicht des Opfers, so fehlten mir an der Stelle etwas die Emotionen.

Dennoch kann ich jedem nur diesen Thriller ans Herz legen,

"Mit den besten Empfehlungen von [Anndlich]".

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Gehirn eines Mörders

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Lucien Folter ist zurück und mit ihm der Plan, sich an demjenigen zu rächen, der für seine Zeit in Sicherheitsverwahrung verantwortlich ist: Robert Hunter.

Jagd auf die Bestie ist der zehnte Fall des ...

Lucien Folter ist zurück und mit ihm der Plan, sich an demjenigen zu rächen, der für seine Zeit in Sicherheitsverwahrung verantwortlich ist: Robert Hunter.

Jagd auf die Bestie ist der zehnte Fall des Ermittler-Duos Robert Hunter und Carlos Garcia. Bisher habe ich lediglich die Empfehlung abgegeben, dass man die Vorbände vorab lesen sollte, jedoch jedes Buch auch als Einzelband lesen kann. Auch dieser Fall kann theoretisch als Einzelband gelesen werden, dann kann man sich wohl besonders gut mit dem Ermittler Carlos Garcia identifizieren. Dennoch würde ich hier stark dazu raten, zumindest den sechsten Band vorher gelesen zu haben, um die Geschichte des Lucien Folters besser nachvollziehen zu können.

Lucien Folter ist ein gefährlicher Psychopath, der nicht durch Emotionen geleitet wird, sondern durch seinen (kranken) Verstand. Wir erleben Jagd auf die Bestie aus unterschiedlichsten Perspektiven, eine davon ist die von Lucien Folter und diese hat es in sich. Es sind kranke Gedankengänge, die Folter vollzieht. Gedankengänge, die aber nicht an den Haaren herbeigezogen wirken, was möglicherweise an Chris Carters Vergangenheit als Kriminalpsychologe liegt.

Chris Carter schafft es zudem eine hohe Emotionalität einzuführen, indem er geschickt Sequenzen einbaut, die Sympathien zu gewissen Charakteren fördert und ein mitleiden unumgänglich macht.

Zudem hat mir gefallen, dass Hunter nicht fehlerfrei dargestellt wird. In seiner Nähe zum aktuellen Fall macht er Fehler, die ihm an anderer Stelle wohl nicht unterlaufen wären. Das macht Hunter nicht nur menschlich, sondern auch den Fall authentischer. Denn Folter ist Hunter emotional näher als dieser es sich wünschen würde.

Einzig der Showdown konnte mich nicht überzeugen, dieser war mir zu plump dargestellt und hat nicht zum Rest des Werks gepasst. Dennoch konnte mich auch Jagd auf die Bestie wieder überzeugen.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Der Weg nach oben!

Unkaputtbar
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„Wenn du ein Synonym für Heidenheim suchst, dann ist das unkaputtbar“ (Lukas Kwasniok, 2022).

Der Aufbau des Buchs als Life-Ticker gefällt mir ausgesprochen gut, dadurch wirkt die Biografie nicht trocken, ...

„Wenn du ein Synonym für Heidenheim suchst, dann ist das unkaputtbar“ (Lukas Kwasniok, 2022).

Der Aufbau des Buchs als Life-Ticker gefällt mir ausgesprochen gut, dadurch wirkt die Biografie nicht trocken, sondern lässt sich sehr schnell runterlesen. Dafür sorgen auch einige Anekdoten von Frank Schmidt.

Zwei Drittel des Buches beschäftigen sich mit Schmidts Leben als Spieler und den ersten 15 Jahren als Heidenheim-Coach. Das letzte Drittel nimmt die Rückrunde der Saison 2022/2023 ein, eine Rückrunde die in die Geschichtsbücher ging. Dennoch hätte ich sehr gerne mehr von Schmidts Spielerlaufbahn erfahren und vor allem von den anfänglichen Jahren als Trainer des 1. FC Heidenheim 1846. Das letzte Drittel war gewiss nicht uninteressant, an der Stelle gab es für mich aber zu viele Wiederholungen und zu wenig Neues.

Dennoch konnte ich viel interessante Einblicke in das Leben von Frank Schmidt als Spieler und Trainer eines außergewöhnlichen Klubs gewinnen. Ein Klub, der vielleicht nicht die Tradition hat wie man sie in Kaiserslautern, Gelsenkirchen oder Hamburg findet und deswegen (noch) eine kleinere Anhängerschaft, aber die den Weg in die Bundesliga auf eine erstaunliche Art und Weise geschafft haben. Während mir Frank Schmidt als Fußballfan natürlich geläufig war, hatte ich u.a. keine Ahnung vom Vorstand in Person von Holger Sanwald. Eine Persönlichkeit, die mich aufgrund Schmidts Beschreibungen beeindruckt hat. Neben dem Festhalten an einem Trainer, gewiss ist dies durch die Persönlichkeit Frank Schmidts und die geringe Medienpräsenz auch ein wenig einfacher als bei anderen Klubs, hat mich beeindruckt, dass Sanwald den 1. FC Heidenheim mit einem klaren Plan und trotz geringer Mittel bis in die Bundesliga geführt hat. Eine Leistung die meinen größten Respekt hat und in Zeiten von Klubs wie RB Leipzig ein tolles Kontrastprogramm darstellt.

Doch zurück zu Frank Schmidt. Neben Eindrücken zum Verein, gibt Schmidt auch seine Ansichten zur Menschenführung mit. Der ich in vielerlei Hinsicht entsprechen würde, nicht in jeder, aber das muss auch nicht der Anspruch des Buches/Trainers sein. Der Erfolg gibt ihm recht und in gewisser Hinsicht, auch wenn ich nie der Hau-drauf-Typ war, konnte mich das Buch in manchen Dingen auch nochmal sensibilisieren.

Dem Klub und Frank Schmidt wünsche ich in jedem Fall noch viele erfolgreiche gemeinsame Jahre. Für die Region, aber auch für die Fans des traditionellen Fußballs.

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