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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2018

Sehr kalte, langatmige Geschichte

Der Reisende
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Deutschland, 9. November 1938. Otto Silbermann ist Jude und arbeitete als Kaufmann. Nachdem seine Wohnung gestürmt wurde und er verhaftet werden sollte, begibt er sich mit seiner Aktentasche und seinem ...

Deutschland, 9. November 1938. Otto Silbermann ist Jude und arbeitete als Kaufmann. Nachdem seine Wohnung gestürmt wurde und er verhaftet werden sollte, begibt er sich mit seiner Aktentasche und seinem Geld auf die Flucht. Er wird zum Reisenden. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch über die Grenze, lebt er von nun an im Zug. Er fährt quer durch Deutschland und trifft auf viele unterschiedliche Menschen – Nazis, Juden, Gute, Schlechte. Doch dann scheint er seinen Verstand zu verlieren.

Dieser Roman wurde 1938 von dem damals 23-jährigen Ulrich Alexander Boschwitz verfasst. Doch erst in diesem Jahr wurde dieser Roman in Deutschland herausgebracht.
Leider wurde ich mit diesem Roman nicht warm. Ich habe einen Monat gebraucht um dieses Buch zu beenden. In der Zwischenzeit habe ich sechs weitere Bücher gelesen. Der Schreibstil und die Erzählweise sind sehr kalt und distanziert. Eine wirkliche Handlung gibt es nicht. Es ist eher eine Aufzählung von Begebenheiten und Gesprächen. Es werden zwar die unterschiedlichen Meinungen, die zu dieser Zeit herrschten dargestellt und es werden die Ängste von vielen verdeutlicht. Doch fesseln oder berühren konnte mich dieser Roman leider nicht. Auch Otto Silbermann war mir sehr unsympathisch. Die Geschichte war sehr langatmig und teilweise war ich schon sehr versucht über die Seiten zu springen. Ich hatte mir unter diesem Roman etwas ganz anderes vorgestellt und bin enttäuscht. Daher vergebe ich nur zwei von fünf Sterne. Die vielen positiven Rezensionen kann ich leider nicht verstehen.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Hätte mehr erwartet

Die Endlichkeit des Augenblicks
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Dieser Roman handelt von drei gebrandmarkten jungen Menschen und ihrer Liebe zueinander. Sebastian und Joshua sind seit klein auf beste Freunde. Nach einem tragischen Unfall sind sie wie miteinander verschmolzen. ...

Dieser Roman handelt von drei gebrandmarkten jungen Menschen und ihrer Liebe zueinander. Sebastian und Joshua sind seit klein auf beste Freunde. Nach einem tragischen Unfall sind sie wie miteinander verschmolzen. Basti sitzt seit dem im Rollstuhl. Und Josh gibt sich die Schuld daran und möchte am Liebsten sein Leben für Basti geben. Er zieht sich vollkommen in seine Depression zurück. Dann lernen die beiden Samantha kennen. Sie hat es ebenfalls nicht leicht. Ihre Schwester ist Autistin und ihr Vater hat die Familie deshalb verlassen. Auch Sam gibt sich hierfür die Schuld. Wie soll es anders sein, Basti und Sam verlieben sich in einander. Doch dann bekommt Sam einen Zugang zu Josh und holt ihn aus seinem Schneckenhäuschen.
Leider basiert dieser Roman scheinbar auf Schuldzuweisungen. Die erste Hälfte des Romans war die reinste Qual. Josh und Sam wettstreiten schon fast, wer bemitleidenswerter ist und das Lesen macht keinen Spaß. Josh verbreitet eine sehr depressive Stimmung, die leider auch nicht durch Basti und Sam wieder aufgefangen wird. Die zweite Hälfte ist dann etwas angenehmer. Allerdings konnte dies das Ganze auch nicht mehr rausreißen. Die Geschichte war recht hervorsehbar, vor allem nach dem Lesen des Klappentexts. Der Schreibstil von Jessica Koch ist leicht und flüssig zu lesen. Zwischendurch gab es einige schöne Zitate/Aussagen, in denen viel Wahrheit steckt. Die Charaktere waren mir in diesen Kombination zu negativ. Keiner hatte ein normales Leben – bei allen Tragik pur.
Das war mein erstes Buch von Jessica Koch. Ich hatte schon einiges Positives über ihre Bücher – vor allem die Danny-Trilogie – gehört und freute mich aufs Lesen dieses Buches, als ich es geschenkt bekam. Doch leider wurde ich sehr enttäuscht. Und ich hätte es am Liebsten nach 50 Seiten aus der Hand gelegt. Doch da ich jedem Buch die Chance gebe mich doch zu überzeugen, habe ich es zu Ende gelesen. Die letzten 50 bis 70 Seiten waren dann auch wirklich gut. Ich glaube es wäre eine bessere Geschichte geworden, wenn Sam nicht auch ein „gebrandmarktes Kind“ gewesen wäre.
Ich kann leider nur zwei von fünf Sternen vergeben

Veröffentlicht am 10.10.2017

Der Zufall ist sein bester Freund

Unsichtbare Spuren
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1999 verlässt die 17-jährige Sabine Körner überstürzt ihr Zuhause. Sie möchte zu einer Bekannten nach Flensburg und dort ein neues Leben anfangen. Doch in Flensburg kommt sie nie an. Denn sie gerät durch ...

1999 verlässt die 17-jährige Sabine Körner überstürzt ihr Zuhause. Sie möchte zu einer Bekannten nach Flensburg und dort ein neues Leben anfangen. Doch in Flensburg kommt sie nie an. Denn sie gerät durch einen Zufall in die Hände ihres Mörders. Hauptkommissar Sören Henning ermittelt. Schnell wird ein Tatverdächtiger festgenommen und verurteilt. Doch dieser war es nicht. Er begeht Selbstmord in seiner Zelle und für Sören Henning bricht eine Welt zusammen. Er verschanzt sich vier Jahre im Innendienst. Bis eine weitere junge Frau auf dieselbe Art und Wiese wie Sabine Körner ermordet wird. Sören Henning hält es im Büro nicht mehr aus. Er muss wieder ermitteln. Wird er mit seiner jungen Kollegin Lisa Santos den wahren Mörder endlich finden?

Dies ist der erste Fall für die Kieler-Ermittler Sören Henning und Lisa Santos. Leider fehlte mir etwas die Spannung. Der Leser kennt von Anfang an den Täter und weiß alles über ihn. Somit wartet man nur darauf, dass die Polizei ihn endlich in die Hände bekommt. Erzählt wurde die Handlung gut. Allerdings schien das Hauptaugenmerk auf Sören Henning und seinen Problemen zu liegen, statt auf dem Verbrechen.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und man konnte sich gut in die Handlung hineinversetzen. Die Charaktere wurden sehr detailliert beschrieben. Nicht nur charakterlich, sondern auch äußerlich. Ich empfand dies als gut. Vor allem, bei den Ermittlern war dies gut, da dies ihr erster (geschriebener) Fall war. Wobei ich sie mir meist selbst vorstelle und die Beschreibungen des Autors auch mal ignoriere.
Ich bin ein richtiger Andreas Franz-Fan. Doch dieser Krimi hat mich sehr enttäuscht. Die gewohnte Franz-Spannung fehlte einfach, daher kann ich leider nur gute zwei Sterne vergeben. Den dritten Teil der Kiel-Reihe habe ich schon gelesen, dieser war deutlich besser!

Veröffentlicht am 31.08.2017

Nette Novelle – ausbaufähig

Vom Ende an
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In England steht eine große Flut bevor. Währenddessen bekommt die Erzählerin, deren Namen man nicht kennt, ein Kind. Dieses muss sie nun auf der Flucht großziehen. Dabei muss sie immer wieder auf ihr nahestehende ...

In England steht eine große Flut bevor. Währenddessen bekommt die Erzählerin, deren Namen man nicht kennt, ein Kind. Dieses muss sie nun auf der Flucht großziehen. Dabei muss sie immer wieder auf ihr nahestehende und sie liebende Menschen verzichten.

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Novelle. Sie ist in einem sehr lyrischen Schreibstil geschrieben und sehr bildlich. So konnte man sich als Leser ein Bild von der Situation machen und hat selbst die Wassermassen gesehen. Zwischen der eigentlichen Handlung gibt es immer wieder Zitate aus der Mythologie und Religion, zum Beispiel aus der Geschichte Arche Noah.
Die Geschichte wird in der Ich-Form erzählt. Die Erzählerin verwendet leider keine Namen, sondern nur die Anfangsbuchstaben der Namen. So wird es etwas verwirrend wer noch mal N, wer R und wer O ist. Außerdem schafften diese Buchstaben eine gewisse Distanz zu den Personen. So dass ich mir von keinem einzigen Charakter ein Bild machen konnte und mich schon gar nicht in ihn hineinversetzten konnte. Des Weiteren gibt es einige Zeitsprünge, so dass manche Aussagen sich auf eine jahrealte Handlung beziehen und die nächste Aussage wieder aktuell ist.
Einen tieferen Sinn konnte ich in dieser Novelle leider nicht entdecken. Da mich auch die kurzen Aussagen, die die Handlungen gestaltet haben, nicht so richtig angesprochen haben, vergebe ich leider nur zwei von fünf Sternen. Ich hatte mit eine bessere und in sich schlüssigere Geschichte vorgestellt. Irgendwie machte die ganze Geschichte einen sehr fiktiven und unrealistischen Eindruck. Die Flut war einfach zu groß. Es wirkte als wäre ganz England versunken. Es gab keine Erklärungen zu dieser Naturkatastrophe, nichts. Es war leider nicht meins.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Als Jugendthriller ok

Schlusstakt
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In Deutschland gibt es eine neue Castingshow – Germany‘s MegaStar – in der Deutschlands bester Sänger gewählt werden soll. Vicky ist eine der Kandidatinnen die unter den letzten Fünfzig ist. Diese besten ...

In Deutschland gibt es eine neue Castingshow – Germany‘s MegaStar – in der Deutschlands bester Sänger gewählt werden soll. Vicky ist eine der Kandidatinnen die unter den letzten Fünfzig ist. Diese besten Fünfzig befinden sich nun auf einer abgeschiedenen Insel der Malediven. Vicky lernt das Showbusiness kennen und merkt schnell, dass dieses sehr hart ist. So manch einer würde über Leichen gehen um zu gewinnen. Und dann passiert es. Eines Morgens wird Vicky Mitbewohnerin Carolin erschlagen am Strand aufgefunden. Doch die Show muss weitergehen. Auch wenn der Mörder noch auf der Insel ist.

Erzählt wird die Geschichte von einem Erzähler, der aus Vickys Sicht berichtet. Zwischendurch gibt es kurze Kapitel in denen einer der Beteiligten aus seiner Kindheit berichtet. Sie dienen der Hintergrundinformation. Der Schreibstil war sehr einfach und für Jugendliche sehr gut geeignet. Das Thema, Castingshow, ist aktuell und spricht mit Sicherheit die Mehrheit der Jugend an. Die Handlung an sich erinnert sehr stark an „Deutschland sucht den Superstar“.
Bei einem Thriller erwarte ich Spannung pur. Damit konnte dieser Jugendthriller leider nicht dienen. Das Buch ist recht kurz, nur etwas über 200 Seiten. Leider dauert es über 100 Seiten bis wirklich etwas Thriller-mäßiges passiert. Vorher wird nur über die Abgründe der Show geschrieben. Und das war sehr zäh. Nach dem Mord wurde es etwas spannender, allerdings auch nicht so arg, dass man das Buch nicht hätte weglegen können. Im Vordergrund standen eindeutig die Abgründe dieser Show und wie menschverachtend eine Produktion, aus Quotengründen, sein kann. Meiner Meinung nach war das eine recht realistische Darstellung. Beispielsweise die Tatsache, dass Gespräche so zusammengeschnitten wurden, dass ganz andere Zusammenhänge herauskamen.
Die Charaktere in diesem Thriller konnten mich nicht überzeugen. Sie wirkten nicht sehr ausgearbeitet und dadurch nicht real, sondern eher als Mittel zum Zweck. Die Handlung war leider sehr vorhersehbar. Wenn man beim Lesen sich einige Aussagen oder Handlungen merkt, weiß man recht schnell, wie es ausgehen wird.
Ich hatte mir von diesem Buch mehr erwartet, da mir die Erwachsenen-Thriller von Arno Strobel sehr gut gefallen! Deshalb kann ich leider nur zwei von fünf Sternen vergeben.