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Veröffentlicht am 12.07.2023

Wem kannst du trauen?

Zwei Fremde
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Remie hat ihre letzte Nachtschicht in einem fast leeren Hotel in den Highlands vor sich, als dieses durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten wird. Und als wäre dies nicht schon genug, verlangen ...

Remie hat ihre letzte Nachtschicht in einem fast leeren Hotel in den Highlands vor sich, als dieses durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten wird. Und als wäre dies nicht schon genug, verlangen im Laufe der Nacht zwei Fremde Einlass, die beide von sich behaupten, ein Polizist zu sein, der Remie und die Gäste vor dem jeweils anderen schützen muss. Nun liegt es an Remie zu entscheiden, wem sie vertrauen kann. wird sie sich richtig entscheiden?

"Zwei Fremde" von Martin Griffin hat mich schnell in seinen Bann gezogen, der Schreibstil war flüssig und angenehm zu lesen und das Setting zunächst gekonnt gesetzt. Richtig spannend wurde es dann, als die beiden "Polizisten" auftauchten und das Rätselraten losging. Gerade dachte man, man hätte sich eine Meinung zu dem einen oder dem anderen gebildet, da gab es wieder eine kleine Wendung, die einen wieder alles hinterfragen ließ.
Bis dann unerwartet früh die Auflösung kam und man etwas ratlos zurückblieb mit der Frage, was denn jetzt in der zweiten Hälfte noch passieren soll.
Nach einem kleinen Durchhänger in der Spannungskurve konnte der Autor dann doch noch mal überraschen, zumindest ein bisschen, und es gab einen an sich soliden Show-down.
Leider taten sich hier dann aber auch ein paar Logiklücken auf, und ein paar Nebenstränge der Handlung blieben ungeklärt.

Der Thriller hat mich nicht atemlos zurückgelassen, für ein alles in allem kurzweiliges Lesevergnügen hat er aber gesorgt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 24.04.2018

Solider, kurzweiliger Krimi mit wenig Überraschungen

Blumen des Todes
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Besonders viel Zeit hatte Archibald Wilson nicht, um seinen großen Lottogewinn zu genießen: Schon bald nach seinem großen Glück wird er an einen Grabstein gelehnt in der Glasgower Nekropole gefunden, seine ...

Besonders viel Zeit hatte Archibald Wilson nicht, um seinen großen Lottogewinn zu genießen: Schon bald nach seinem großen Glück wird er an einen Grabstein gelehnt in der Glasgower Nekropole gefunden, seine Leiche wie in einem seltsamen Ritual in Szene gesetzt. Doch handelt es sich wirklich um einen Ritualmord? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter, etwas aus Wilsons Vergangenheit, das ihn nicht zu einem zufälligen, sondern sorgfältig ausgewählten Opfer machte?
Während von allen Seiten Druck gemacht wird, dass die Ermittlungen schnell abgeschlossen werden, hat Pereira auch noch mit ihrem komplizierten Privatleben zu kämpfen, und an keiner der beiden Fronten scheint sie voranzukommen...

Dieser zweite Fall für Pereira und Bain ist die perfekte leichte Lektüre für nebenbei. Die Handlung entwickelt sich relativ klar und linear ohne große Überraschungen oder erstaunliche Wendungen, bleibt dabei aber durch den bildhaften, teils gewitzt-ironischen, teils einfühlsam-emotionalen und kreativen Schreibstil recht kurzweilig.
Das Cover hingegen wirkt leider etwas lieblos gestaltet und etwas "zusammengewürfelt", und bisweilen ist der tiefgreifende Einblick in Pereiras Privatleben auch etwas anstrengend - dieses Thema ist in Krimis in letzter Zeit leider etwas zu sehr in Mode gekommen und wirkt mittlerweile doch etwas ausgelutscht.
Alles in allem bietet "Die Blumen des Todes" (bedauerlicherweise) nicht genug Spannung für schlaflose Nächte, für eine leichte Urlaubslektüre ist es aber perfekt geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Spannung
  • Stil
Veröffentlicht am 16.10.2017

Solider Thriller mit gewissen Längen

Sie zu strafen und zu richten
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Detective Corrigan muss in einem neuen Fall all sein Können unter Beweis stellen: Ein "Rächer des Volkes" entführt MitarbeiterInnen des Finanzsektors und stellt sie auf der Internetplattform "Your View" ...

Detective Corrigan muss in einem neuen Fall all sein Können unter Beweis stellen: Ein "Rächer des Volkes" entführt MitarbeiterInnen des Finanzsektors und stellt sie auf der Internetplattform "Your View" für ihre (angeblichen) Verbrechen während der Bankenkrise, die einige "Normalbürger" vieles gekostet hat, vor "Gericht". Die Jury sind die Zuschauer des Live-Streams, die per Voting entscheiden können, ob sie die Person für schuldig halten oder nicht. Die Strafe ist denkbar drastisch: Wer für schuldig befunden wird, wird getötet. Doch auch die anderen Entführungsopfer kommen nicht gänzlich ungestraft davon...
DI Corrigan steht also mächtig unter Druck, die Chefetage will Ergebnisse sehen, die Politik mischt sich ein, und irgendwie scheinen ihn diesmal seine Fähigkeiten im Stich zu lassen, denn er findet einfach nicht in den Kopf des Mörders hinein...

Der Thriller startet mit der Hinrichtung des ersten Opfers und damit einem mehr als fulminanten Auftakt, der leider mehr verspricht, als er letztendlich halten kann. Immer wieder hat das Buch mit gewissen Längen zu kämpfen, die leider trotz spannender Passagen hartnäckig zurückkehren, wenn auch gegen Ende etwas weniger. Auch werden teilweise Handlungsstränge und Ansatzpunkte für die Ermittlungen eröffnet, die dann nicht weiterverfolgt werden und ins Leere verlaufen.
Bis auf die wirklich wichtigen Hauptcharaktere sind die einzelnen Akteure leider etwas schwach herausgearbeitet, hier ist viel Potenzial für wirklich griffige unnd spannende Charaktere verschenkt worden.

Aber der Thriller hat auch seine Stärken: Der Schreibstil ist äußerst flüssig und angenehm und das Lesen macht - vor allem in den spannenden Passagen - durchaus Spaß. Die Handlung ist bis auf ein paar kleine Schwächen solide ausgearbeitet und definitiv etwas für Spürnasen: Gegen Ende überrascht das Buch mit einer gelungenen Wendung, doch der Autor streut geschickt immer wieder Hinweise ein, mit deren Hilfe man sich irgendwann ganz gut selbst zusammenreimen kann, wer sich hinter der Maske des Rächers verbirgt - ohne aber zu viel vorwegzunehmen, denn es macht ja auch Spaß, mitzufiebern und herauszufinden, ob man richtig liegt.

Alles in allem wurde hier also zwar Potential verschenkt, ich würde diesen Thriller aber dennoch zumindest als leichte Urlaubslektüre oder etwas in der Art weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Originalität
  • Authentizität
Veröffentlicht am 07.05.2021

Trotz spannender Momente kein "Pageturner"

Die Katze und die Leiche in der Scheune
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Zum Inhalt: Clarice Beech, Töpferin und leidenschaftliche Tierretterin, begibt sich nach einem Hinweis auf die Suche nach dem vermissten Kater einer Freundin - und findet mehr als nur - in diesem Fall ...

Zum Inhalt: Clarice Beech, Töpferin und leidenschaftliche Tierretterin, begibt sich nach einem Hinweis auf die Suche nach dem vermissten Kater einer Freundin - und findet mehr als nur - in diesem Fall - den flauschigen Dreibeiner. Bei der Leiche, auf der Clarice nach einem Sturz unglücklicherweise zum Liegen kommt, handelt es sich um eine Dorfbewohnerin, die Clarice flüchtig gekannt hat: Rose oder, wie sie offenbar früher hieß, Sharon.
Welchen Grund hatte sie, ihre Identität zu verschleiern, und hat das etwas mit ihrer Ermordung zu tun?
Schon bald tun sich erste Hinweise auf, und Clarice muss bald erkennen, dass ihr der Mörder vielleicht näher steht, als ihr lieb ist...

Insgesamt ist "Die Katze und die Leiche in der Scheune" unterhaltsam, zieht sich allerdings leider auch immer wieder ein bisschen. Das liegt unter anderem an der manchmal etwas zu ausführlichen und detailreichen Beschreibung von Clarices "nicht-detektivischen" Aktivitäten, die die Handlung nicht wirklich nach vorne bringen oder bereichern, sondern eher etwas ablenken.
Verwirrend war teilweise auch die große Zahl an Charakteren, sowohl menschlicher als auch tierischer Natur, und wie diese zueinander in Beziehung stehen. Eine kleine Aufstellung wäre hier sicher hilfreich gewesen.
Die Charaktere, die mit Clarice eng in Verbindung stehen, waren anschaulich beschrieben, einige wurden einem mit der Zeit richtig sympathisch. Es gab aber auch Personen aus Clarices Bekanntenkreis, die mir mit der Zeit immer unsympathischer wurden und zu denen ich keine richtige Verbindung aufbauen konnte. Hier fehlte mir etwas der "Tiefgang".
Meinen Eindruck fand ich ein wenig in Clarices Interaktionen mit ihnen gespiegelt, die auf mich etwas gefühlskarg wirkten. Insgesamt kam Clarices emotionales Erleben und ihr "innerer Monolog" meiner Meinung nach etwas zu kurz, wodurch die Erzählung manchmal etwas flach ausfällt.
Unterhaltsam wird die Geschichte dennoch durch den fließenden Erzählstil, der immer wieder mit kleinen Anekdoten, einer feinen Prise trockenem Humor, viel Ernst und ungewöhnlichen, aber interessanten Sprachbildern angereichert ist.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 15.04.2017

Krimi mit einer großen Portion Romantik

Angst in deinen Augen
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Zum Inhalt:
Erst wird Nina am Hochzeitstag von ihrem Verlobten sitzen gelassen, und dann wird auch noch ein Attentat auf die Kirche verübt, in der sie heiraten wollte. Zum Glück ist Detective Sam Navarro ...

Zum Inhalt:
Erst wird Nina am Hochzeitstag von ihrem Verlobten sitzen gelassen, und dann wird auch noch ein Attentat auf die Kirche verübt, in der sie heiraten wollte. Zum Glück ist Detective Sam Navarro zur Stelle, um sich auf die nervenaufreibende Suche nach dem Täter zu machen. Was zunächst aussieht wie ein Zufall, wird schnell zu einem Katz-und-Maus-Spiel, denn der Täter scheint es gezielt auf Nina abgesehen zu haben, zu der sich Sam auf unerklärliche Weise hingezogen fühlt. Und zu allem Überfluss scheint er es bei dem Attentäter auch noch mit einem Toten zu tun zu haben...

Alles in allem ein Krimi mit allem was es braucht, einem geheimnisvollen Attentäter, dessen nervenaufreibender Verfolgung, einigen Wendungen und außerdem einer verbotenen Liebe. Obwohl die Story durchaus solide und unterhaltsam ist, schafft die Autorin es aber leider nicht, die immer wieder gut aufgebaute Spannung aufrecht zu erhalten. Und auch die Liebesgeschichte erinnert eher an einen Liebesroman für Teenager und wirkt etwas unreif erzählt. Insgesamt also eher ein etwas schwächerer Gerritsen-Krimi, daher auch nur drei Sterne.