Grandiose Dialoge, bedrückende Grundstimmung
Cleopatra und FrankensteinIn den Leben von Cleo und Frank gibt es eigentlich nicht viele Überschneidungen, daher ist es Zufall, als sie in einer New Yorker Silvesternacht aufeinandertreffen und sich ziemlich schnell ineinander ...
In den Leben von Cleo und Frank gibt es eigentlich nicht viele Überschneidungen, daher ist es Zufall, als sie in einer New Yorker Silvesternacht aufeinandertreffen und sich ziemlich schnell ineinander verlieben. Aber auch danach ist ihre Beziehung eine wahre Achterbahnfahrt der Emotionen…
Kaum ein paar Seiten hineingelesen, da wusste ich schon: Mit Cleo und Frank muss ich unbedingt noch mehr Zeit verbringen – allein schon wegen der amüsanten Dialoge! Mit meinem ersten Eindruck einer literarisch anspruchsvolleren Version von „Sex and the City“ lag ich dann auch gar nicht so falsch, auch wenn es doch wesentlich dramatischere Züge hatte.
Cleo und Frank sind nicht wirklich Charaktere, die man liebgewinnt – und Gleiches gilt auch für viele Nebenfiguren. Sie alle werden unbeschönigt, manchmal schonungslos, mit sämtlichen Fehlern und Macken dargestellt. Die Dialoge fand ich durchweg grandios geschrieben, der Humor war total meins und auch die Liebes- und Leidensgeschichte der beiden hatte definitiv eine große Sogwirkung.
Allerdings war es mir stellenweise zu provokant, zu dramatisch und auch einfach zu lang, was ich wirklich schade fand, weil mich das Buch zunächst so begeistern konnte.
Alles in allem hält das Buch genau das was es verspricht: Es geht um die Liebe in New York, es ist unheimlich emotional und toll geschrieben, aber es ist auf jeden Fall auch sehr bedrückend und meinen Geschmack hat es damit leider nicht ganz getroffen.