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Veröffentlicht am 16.07.2023

Noch ein Tick besser als Teil 1

Halligzorn (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 2)
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Sommer auf Midsand. Es könnte so idyllisch sein, doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Bei Ausgrabungen wird ein Bernsteinpferd gefunden, welches kurz darauf gestohlen wird. Doch dies ist noch nicht ...

Sommer auf Midsand. Es könnte so idyllisch sein, doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Bei Ausgrabungen wird ein Bernsteinpferd gefunden, welches kurz darauf gestohlen wird. Doch dies ist noch nicht alles, womit sich Kommissarin Mieke van Hoorn beschäftigen muß, denn am Abend des Sommerfestes wird die Leiche der siebzehnjährigen Leonie, Tochter eines Bauunternehmers, in der Nordsee gefunden. Minke sieht sich mit einem Geflecht aus Lügen und Zorn konfrontiert, um diesen Fall zu lösen.

Dies ist der zweite Fall für Minke van Hoorn. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, können sie jedoch problemlos unabhängig voneinander gelesen werden. Greta Henning vermittelt hier alles Wissenswerte so geschickt, daß hier niemand Probleme haben wird. Ihr Schreibstil ist dabei herrlich leicht zu lesen und bringt immer wieder kleine Details ans Tageslicht, die für die Lösung des Falles wichtig sind. Was zunächst wie einzelne, nicht zusammen gehörende Teile aussieht, fügt sich zum Schluß zu einem runden Bild zusammen. Dadurch hält sie die Spannung natürlich sehr hoch und man verspürt einen richtigen Lesezwang (im positiven Sinne). Besonders positiv war für mich der wunderbare Lokalkolorit. Das Halligleben und die Landschaft werden hier einfach toll dargestellt. Man bekommt ein Gespür für die Besonderheit des Halliglebens. Man kennt sich, lebt miteinander und hat ein besonderes Verhältnis zur Natur.
Mir hat dieser zweite Teil sogar noch einen kleinen Tick besser gefallen als der erste Teil!

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Veröffentlicht am 14.07.2023

Für alle Ozeanfreunde ein Muß

Ein Leben für den Ozean
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Florian Sturm, freiberuflicher Journalist, und Christian Weigand, leidenschaftlicher Surfer, fanden über Chris Podcast "Helden der Meere" freundschaftlich zusammen und die Idee, aus Geschichten des Pocastes ...

Florian Sturm, freiberuflicher Journalist, und Christian Weigand, leidenschaftlicher Surfer, fanden über Chris Podcast "Helden der Meere" freundschaftlich zusammen und die Idee, aus Geschichten des Pocastes ein Buch zu schreiben, wurde geboren. Es entstand das wunderbare Buch "Ein Leben für den Ozean", in dem 10 Geschichten über Helden der Meere versammelt sind. Schon das Vorwort von Prof. Dr. Antje Boetius hat mich beeindruckt. Auf eingängige und sympathische Art erzählt sie aus ihrem Leben, vermittelt ihre Liebe zu ihrem Beruf und dem Meer. Die Akteure der nachfolgenden Geschichten sind nicht minder beeindruckend. So taucht man mit Karen Hissmann und Jürgen Schauer in ihrem Tauchboot Jago hinab in die Tiefe, spürt die Faszination Tauchboot hautnah und erlebt noch einmal die Aufregung, als der als ausgestorben geltende Quastenflosser entdeckt wurde. Weiter geht es mit dem Forschungstaucher, Meeresbiologen und Unterwasserfotografen Uli Kunz zu Walfriedhöfen, Höhlen in Frankreich und in die Kieler Förde, schwimmt mit André Wissing frei durch die Ozeane, forscht mit Karen Wiltshire vor Helgoland, erfährt von Geisternetzen vor Rügen und was für schöne Dinge daraus nach Bergung entstehen. Weitere Themen sind die Überfischung, hier werden verschiedene Fische im Portrait vorgestellt, erfährt von Seegrasanpflanzungen in der Kieler Förde und den Lahntauchern und ihren Funden. Die Geschichten sind teils als Interviews, teils als Erzählungen geschrieben und haben eines gemeinsam: Die Liebe zum Meer wird überdeutlich. Diese Geschichten sind lehrreich, bereiten Spaß und machen nachdenklich. Zu jeder Geschichte gehören wunderbare Farbfotos, zum Teil einfach wunderschön anzuschauen, zum Teil aufrüttelnd, wie die Bilder der verendeten Tiere in den Geisternetzen. Im letzten Kapitel geht es darum, was für die Ozeane getan werden muß - und was jeder für sich schon im kleinsten Rahmen und ohne Anstrengung tun kann.

Dieses Buch ist für mich eine Perle unter den "Meeresbüchern". Ich kann jedem dringend empfehlen, sich mit diesem Buch ausgiebig zu beschäftigen - es lohnt wirklich!

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Das Geheimnis der Spargelbauern

Spargel-Geheimnis im Allertal
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Flora Kamphusen und ihre Familie sind mit ihrer Gastwirtschaft mitten in der Corona-Krise, als in einem nahegelegenen Spargelfeld ein blutüberströmter Mann gefunden wird. Flora, Mutter Anna und Großvater ...

Flora Kamphusen und ihre Familie sind mit ihrer Gastwirtschaft mitten in der Corona-Krise, als in einem nahegelegenen Spargelfeld ein blutüberströmter Mann gefunden wird. Flora, Mutter Anna und Großvater Carsten identifizieren ihn als Henry Baumert, ihren amerikanischen Gast, der durch Corona im Gasthof strandete und plötzlich verschwand. Er war auf der Suche nach seinen deutschen Wurzeln. Das Ermittlertrio stößt bei den Eickelohern Spargelbauern auf eine Mauer des Schweigens. Jeder scheint ein Geheimnis zu bewahren...

"Spargel-Geheimnis im Allertal" ist der zweite Krimi rund um Flora Kamphusen und ihre ermittelnde Familie. Bettina Reimann schafft es auch hier wieder, mich gut zu unterhalten. Flora und ihre sympathische Familie habe ich schon längst in mein Leserherz geschlossen und jetzt haben sie sich noch tiefer hinein gegraben. Gerade Großvater Carsten gefällt mir ausgesprochen gut. Er nutzt wirklich jeden noch so kleinen Trick, um an sein Ziel zu kommen. Floras Vater hat hier die Rolle des Corona-Leugners inne, der all den Verschwörungstheorien glauben schenkt. Die Reaktionen seines Umfeldes darauf sind schon sehr witzig. Aber hier wird auch die Not der Gaststätten, des Tourismus und der fehlenden Erntehelfer thematisiert. Dies macht das Buch authentisch und es bekommt einen großen Bezug zur Realität. Die Handlung rund um das Geheimnis des amerikanischen Touristen Henry Baumert ist sehr spannend und voller Geheimnisse. Die Spargelbauern haben offensichtlich alle etwas zu verbergen, so daß man niemandem von ihnen trauen kann. Man verfolgt bis zum Schluß immer wieder neue Spuren und erfährt die grausame und gruselige Wahrheit erst zum Schluß.

Mich hat auch dieser zweite, auch einzeln lesbare Band; vollends überzeugt!

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Veröffentlicht am 12.07.2023

Dieses Buch macht süchtig

Wie Spuren am See - Die Erbin
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Isabella lebt in Frankfurt und arbeitet als Fotografin. Als sie eines Tages einen Anruf bekommt, daß sie eine Villa am Bodensee geerbt hätte, glaubt sie zunächst an einen dummen Witz. Doch bald wird ihr ...

Isabella lebt in Frankfurt und arbeitet als Fotografin. Als sie eines Tages einen Anruf bekommt, daß sie eine Villa am Bodensee geerbt hätte, glaubt sie zunächst an einen dummen Witz. Doch bald wird ihr klar, daß niemand einen Scherz mit ihr gemacht hat, sondern daß sie wirklich von einer völlig unbekannten Frau dieses Haus geerbt hat. Gegen den Willen ihres Partners Bernd fährt sie an den Bodensee. Es verschlägt ihr den Atem, als sie das Haus sieht. Doch sofort kommen Fragen auf. Wer war die verstorbene Ada Beranger und wieso hat sie ausgerechnet Bella als ihre Erbin eingesetzt? Um diese Fragen zu klären, muß Bella tief in die Vergangenheit zurückgehen. Dabei hilft ihr der charmante Nachbar Chris. Zusammen mit ihm deckt Bella nicht nur ein altes Verbrechen auf, sie kommt auch einem Familiengeheimnis auf die Spur.

Ich bin noch immer ganz fasziniert von dieser wunderschönen Geschichte. Der Roman "Wie Spuren am See - Die Erbin" von Sibylle Baillon hat alles, was man sich wünschen kann: ganz viel Herz, viel Romantik, etwas Grusel, eine Prise Humor und sogar Spannung. Sibylle Baillon erzählt ihre Geschichte mit so berührenden Worten, daß einem das Herz aufgeht. Die Seerosensage hat mir sehr gefallen. Daß Sibylle Baillon diese Sage selbst erfunden hat, ist erstaunlich. Die Geschichte klingt so echt und uralt. Ich muß gestehen, daß ich noch nie am Bodensee war. Da ich nun die lebhaften Beschreibungen dieser Gegend gelesen habe, bekomme ich den Eindruck, daß ich da etwas wunderschönes verpaßt habe. Der Roman ist eine Werbung für diese Landschaft, wie sie kein Tourismus-Manager besser erfinden könnte.

Sollte die Geschichte mit Bella und Chris weitergehen, bin ich gern dabei!

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Veröffentlicht am 12.07.2023

Di Bernardo ermittelt wieder in der Musikwelt

Di Bernardo
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Direkt neben der Basilica di San Giovanni in Laterano geschieht ein Doppelmord. Der römische Komponist Alessandro Ferro liegt in seinem Blut auf dem Platz, in seiner Hand eine Pistole. Wenige Meter von ...

Direkt neben der Basilica di San Giovanni in Laterano geschieht ein Doppelmord. Der römische Komponist Alessandro Ferro liegt in seinem Blut auf dem Platz, in seiner Hand eine Pistole. Wenige Meter von ihm entfernt liegt eine tote Frau, erschossen, niemand scheint sie zu kennen. Es stellt sich heraus, daß es sich um die rumänische Bogenbau-Auszubildende Livia handelt. Doch wurde sie wirklich von Ferro erschossen? Di Bernardo und Del Pino ermitteln erneut im Musikermillieu und sehen sich mit vielen Verdächtigen konfrontiert.

Natasha Korsakova, selbst Violinistin von Weltruhm, läßt ihre Kommissare Di Bernardo und Del Pino nun zum dritten Mal in der Musikszene ermitteln. Man merkt deutlich, daß sie vom Fach ist, denn man bekommt Hintergrundwissen über Dinge vermittelt, über die man sich nie Gedanken gemacht hat. Mir war z. B. nicht bewußt, daß die Geigenbögen aus Tropenholz hergestellt werden. Ebenso gewährt sie dem Leser einen schonungslosen Blick hinter die Kulissen dieses hart umkämpften Metiers. Auch hier gibt es Rivalität und psychischen Leistungsdruck, der zu den härtesten Mitteln greifen läßt und dem man gewachsen sein muß, um zu bestehen. Wunderbar beschreibt Natasha Korsakova Rom. Sie beschreibt die ewige Stadt sehr liebevoll, ohne sich jedoch in den Beschreibungen zu verlieren. Ihre Charaktere haben ihren Charme nicht verloren. Di Bernardo hat noch immer etwas Streß mit seinem Sohn, wird ständig von ihm in Umweltfragen belehrt und Del Pino hat seinen Appetit noch nicht verloren. Beide würde ich im wahren Leben gern einmal kennenlernen. Ein besonderes Highlight in diesem Buch sind die QR-Codes, die Natasha Korsakova und ihre Kunst an der Violine erklingen lassen.

Auch dieser dritte, unabhängig lesbare Band rund um Di Bernardo und Del Pino hat mir sehr gut gefallen. Hoffentlich dürfen sie noch viele Morde im Musikgeschäft aufklären!

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