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Veröffentlicht am 25.11.2023

Identitätsfindung im Kontext historischer Fantasy

She Who Became the Sun
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„She who became the sun“ basiert teilweise auf historischen Fakten und bereitet die tatsächlichen Ereignisse um Chinas Befreiung aus mongolischer Herrschaft fiktional auf. Dabei schlüpft ein junges Mädchen ...

„She who became the sun“ basiert teilweise auf historischen Fakten und bereitet die tatsächlichen Ereignisse um Chinas Befreiung aus mongolischer Herrschaft fiktional auf. Dabei schlüpft ein junges Mädchen in die Rolle ihres Bruders, um sein bedeutendes Schicksal für sich selbst zu beanspruchen.

Der Schreibstil ist auf Anhieb fesselnd. Vor allem zu Beginn der Geschichte, als wir in die Kindheit der Protagonistin eintauchen, zeigt er sich in all seiner Stärke, denn ich war sofort gebannt, ohne dass es dafür groß Spannung brauchte.

Sehr ausführlich erleben wir anschließend Zhus erste Monate im Kloster. All das dient dazu, die Geschichte und Zhus Persönlichkeit kennenzulernen. Obwohl aus dritter Perspektive erzählt wird, befinden wir uns stets sehr nah am Charakter - und das obwohl die Protagonistin eingangs nur das namenlose Mädchen ist: „es“. Dieses „es“ wird schließlich ein Sinnbild für die Wandlung und Identitätsfindung des damals noch jungen Mädchens. Dabei begleiten wir es auf seiner Reise bis ins Erwachsenenalter.

Bereits früh zeigt sich dadurch: Dieser Roman ist weitaus mehr als historische Fantasy, denn es geht vor allem auch um Identität und Geschlecht. Und diese Themen behandelt die Autorin auf eindrucksvolle Weise.

Ich war überrascht, dass neben der Perspektive unserer Protagonistin nach und nach weitere Perspektiven hinzukamen. Diese hätte ich zum Teil so nicht gebraucht, sodass sie für mich die eine oder andere Länge darstellten.

Tatsächlich geht dieses Buch sehr tief in die chinesische Historie, darauf muss man sich einlassen wollen. Dementsprechend nimmt der Roman auch viel Zeit in Anspruch, um Spannung aufzubauen, weshalb ich vier gute Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Heldenreise und slow burn

Jade und Obsidian - Die Legende der Zwillingsschwerter
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Ahn ist in ärmlichen Verhältnissen in der Wüste aufgewachsen, während sie ein Geheimnis bewahrt, das ihr Leben verändern könnte. Altan dagegen ist der für tot geglaubte Prinz und rechtmäßiger Thronfolger. ...

Ahn ist in ärmlichen Verhältnissen in der Wüste aufgewachsen, während sie ein Geheimnis bewahrt, das ihr Leben verändern könnte. Altan dagegen ist der für tot geglaubte Prinz und rechtmäßiger Thronfolger. Und genau das will er: den Thron zurück, um den seine Familie vor Jahren beraubt wurde und wofür sie mit dem Leben bezahlt hat.

Und während die eine von den Zwillingsschwertern wie magisch angezogen wird, braucht der andere sie, um seinen Plan in die Tat umzusetzen.

Das Buch beginnt fesselnd, die Vergangenheiten der beiden Protagonisten werden angeteasert und machen Hoffnung auf eine spannende Handlung. Nach und nach werden die Vergangenheiten der beiden dann offen gelegt und während ich Altans Geschichte sehr authentisch und mitreißend empfand, war Ahns Geschichte für mich etwas zu klischeebehaftet. Es kommen Tropes zum Einsatz, die man vor allem aus Märchen kennt.

Auch was die Charaktere angeht, bleibt Altan mein Favorit. Ihn mochte ich auf Anhieb sehr gerne. Ahn dagegen blieb mir stellenweise etwas zu farblos.

Später, wenn sich die Handlungsstränge der beiden Protagonisten verbinden, wird die Geschichte fortlaufend und abwechselnd aus der Sicht der beiden erzählt. Diese regelmäßigen Abwechslungen empfand ich als sehr spannend, vor allem weil beide Anteile gleich groß waren und keine Perspektive dominiert hat.

In der Kombination mochte ich dann auch beide Protagonisten sehr gerne. Die Liebesgeschichte ist sehr süß: Slow burn vom Feinsten und null Spice und damit genau nach meinem Geschmack.

In diesem Buch kommt auch Magie zum Tragen - eine Magie der Elemente. Auf diese hätte man meiner Ansicht nach noch etwas detaillierter eingehen können. Daneben gibt es die seltene Magie der Lebensräuber. Diese wurde für mich etwas seltsam geschildert und schien mir nicht wirklich glaubwürdig.

Zum Schluss noch ein größerer Kritikpunkt: Mir scheint die Übersetzung des Buches nicht sonderlich gelungen. Die Dialoge kamen mir manchmal etwas gestelzt und emotionslos vor. Es wurden zum Teil Worte benutzt, die ich für Jugendfantasy eher unpassend finde, z. B. „behände“. Kennt die Jugend von heute dieses Wort überhaupt noch? Da hätte man mit einem Übersetzungslektorat sicherlich noch einiges machen können.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Gesunde und nahrhafte Snacks für unterwegs

Gesunde Snacks für Kinder
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Maria Serdarusics Kinderkochbuch „Gesunde Snacks für Kinder“ ist ein super Alltagsbegleiter, um auch unterwegs hungrige Kindermäulchen gesund und nahrhaft zu sättigen. Sie teilt darin über 60 Rezepte, ...

Maria Serdarusics Kinderkochbuch „Gesunde Snacks für Kinder“ ist ein super Alltagsbegleiter, um auch unterwegs hungrige Kindermäulchen gesund und nahrhaft zu sättigen. Sie teilt darin über 60 Rezepte, neben den Snacks für unterwegs auch Rezepte für zuckerfreie Kuchen. Gesüßt wird mit Dattel und Co. Da es auch mir wichtig ist, in der Kinderernährung weitestgehend auf Zucker zu verzichten, finde ich die Rezepte sehr hilfreich. Sie sind gut umsetzbar. Häufig hat man einen Großteil der Zutaten sowieso schon im Haus. Und das meiste lässt sich zudem noch einfrieren. Dabei ist auch die Gestaltung der Rezeptseiten ein Eyecatcher. Einzig kleiner Kritikpunkt: Wie bei fast jedem Kinderkochbuch sollte man auch hier die ersten einführenden Seiten mit Tipps zur Kinderernährung nicht zu streng nehmen. Häufig wird einem hier das Gefühl vermittelt, man macht bei der Kinderernährung alles falsch, wenn man seinem unter zwei Jahren alten Kind auch mal etwas Zuckerhaltiges oder Salzhaltiges erlaubt. Dieses Gefühl vermittelte mir auch dieses Buch. Und meiner Meinung nach unnötigerweise muss das scheinbar einfach jedes Kinderkochbuch thematisieren. Aber seien wir doch mal ehrlich: Die Realität – in der man zum Beispiel in der Kita keine Kontrolle mehr darüber hat, was das Kind isst oder nicht isst – sieht einfach anders aus. Überfliegt man diese Seiten also, dann ergibt sich ein super Kochbuch für gesunde Snacks, nach dem ich noch sehr häufig kochen und backen werde.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Düstere Romantasy

Twisted Fate. Wenn Magie erwacht
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In Faith und ihrem Bruder Levy schlummert Magie, die sie aber vor allen anderen verbergen müssen. Das und ständige Dämonenangriffe sorgen dafür, dass die beiden regelmäßig umziehen müssen. An der Uni hoffen ...

In Faith und ihrem Bruder Levy schlummert Magie, die sie aber vor allen anderen verbergen müssen. Das und ständige Dämonenangriffe sorgen dafür, dass die beiden regelmäßig umziehen müssen. An der Uni hoffen sie nun auf ein ruhigeres Leben, doch es taucht wieder ein Dämon auf - und mit ihm auch ein geheimer Orden, der die Dämonen bekämpft und stärker mit ihrer Familie verbunden ist als sie geahnt hätten.

Dieses Buch bedient sich einiger Tropes wie dem Love Triangle oder der Forbidden love. Beide wurden hier gut umgesetzt, die Liebesgeschichte ist weder zu kitschig noch zu aufdringlich. Daneben gibt es noch ein bisschen Unileben, den geheimen Orden, Hexen und Dämonen inklusive Kampfszenen. Mir hat die Mischung sehr gut gefallen.

Faith ist mir als Protagonistin sympathisch, auch wenn ihr Charakter für mich nicht herausstechend ist. Einige andere Figuren empfand ich da als interessanter und auch charakterstärker. Durch sie wurde die Geschichte daher sehr gut ergänzt.

Die Spannung baut sich erst langsam auf, spitzt sich zum Ende hin aber immer weiter zu. Die Autorin hält einige Überraschungen und unvorhersehbare Wendungen bereit, sodass der Ausgang dieses ersten Bandes für mich überraschend blieb.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm. Die Kapitel sind in der Regel kürzer gehalten und dennoch immer passend abgeschlossen, was ich ebenfalls gut fand.

Die Hörbuchsprecherin passte gut zur Protagonistin, aus deren Ich-Perspektive erzählt wird. Herausragend empfand ich den männlichen Sprecher, der hier (leider) nur zwei kurze Kapitel übernimmt, die nicht aus Faith‘ Sicht sind. Leider konnte ich bisher nicht herausfinden, wer der Sprecher ist, aber er hat perfekt gepasst und die beiden Kapitel unheimlich authentisch gemacht.

Insgesamt ist „Twisted Fate“ ein Romantasybuch, das zwar aus dem Genre nicht heraussticht, aber dennoch guten Unterhaltungswert und eine originelle Idee hat.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Liebevolle Geschichte mit tollen Botschaften

Meck und Schneck. Ein Löwe ist kein Kuscheltier
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„Meck und Schneck“ erzählt die Geschichte einer Schnecke namens Schneck, die sehr ängstlich ist. Von den anderen Schnecken wird sie damit aufgezogen, darum möchte Schneck einmal mutig sein und einen Löwen ...

„Meck und Schneck“ erzählt die Geschichte einer Schnecke namens Schneck, die sehr ängstlich ist. Von den anderen Schnecken wird sie damit aufgezogen, darum möchte Schneck einmal mutig sein und einen Löwen fangen. Kurzerhand macht sie sich auf den Weg und trifft dabei auf Meck, der sie auf ihrem Abenteuer begleitet.

Dieses Kinderbuch handelt nicht nur davon, seine Ängste zu überwinden und mutig zu sein, sondern auch von Freundschaft, Vertrauen und dem gegenseitigen Mutmachen. Die Geschichte ist äußerst liebevoll erzählt. Der Schreibstil ist angenehm und kindgerecht.
Süß gezeichnet ist das Buch ebenfalls. Besonders Meck habe ich sehr in mein Herz geschlossen, und das nicht nur, weil er so niedlich gezeichnet ist. Allerdings bin ich bisher nicht dahinter gekommen, was für ein Tier er darstellen soll. Das ist aber nicht weiter schlimm.
Es gibt auf den illustrierten Seiten nicht allzu viel Abwechslungsreiches zu entdecken. Wessen Kind lieber bunte Bilder, in denen es besonders viel zu entdecken gibt, liebt, sollte sich dem hier bewusst sein. Hier stehen mehr Geschichte und Botschaft als die Illustrationen im Mittelpunkt.
Eine kleine Kritik besteht für mich lediglich darin, dass die Geschichte an manchen Stellen nicht konkret auserzählt wird. So finden sich die Freunde vor der Herausforderung wieder, einen umgestürzten Baum zu überwinden. Wir sehen zwar hinterher in der Illustration, dass es ihnen gelungen ist, das wird in der Geschichte aber nicht erzählt.
Ansonsten kann einem das Buch aber schöne Lesemomente verschaffen, daher vergebe ich vier Sterne.

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