Ich fand das Buch gut, aber ich hatte auch meine Probleme damit
Achtung: Band 3 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es macht mehr Sinn, nach der Reihe zu lesen.
Cal hat es lange genug vor sich hergeschoben, seine von seinem Großvater zur Bedingung gemachte Aufgabe ...
Achtung: Band 3 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es macht mehr Sinn, nach der Reihe zu lesen.
Cal hat es lange genug vor sich hergeschoben, seine von seinem Großvater zur Bedingung gemachte Aufgabe zu erfüllen, um seinen Teil des Erbes zu erhalten und damit das Ziel seiner Brüder, die Kontrolle über die Firma von ihrem Vater zu übernehmen, zu erreichen. Das Problem: Cal will sich am liebsten weiterhin drücken. Er soll das Sommerhaus der Familie verkaufen, nachdem er dort einen letzten Sommer verbracht hat, ein Haus, das dummerweise von seiner Ex, die er immer noch liebt und deren Tochter bewohnt wird und zur Hälfte ihr gehört. Alana sieht das Haus als ihr Zuhause an und will nicht verkaufen. Da Cal ihr nicht sagen darf, warum er es unbedingt verkaufen muss, ist Ärger vorprogrammiert.
Ich mochte Band 1 und 2 der Reihe sehr gern, obwohl ich die Protagonisten schon ab und an mal schubsen wollte und sie mich stellenweise arg aufgeregt haben. Cal steht dem in nichts nach, wobei es hier andere Gründe gab, aus denen ich ihn in den See schubsen wollte.
Cal ist funktionierender Alkoholiker. Immer wieder kommt es zu heftigeren Abstürzen, aber die meiste Zeit klappt es ganz gut. Cal braucht den Alkohol und seine inneren Stimmen – die verdächtig oft nach seinem schrecklichen Vater klingen – zum Verstummen zu bringen. Er ist der Versager der Familie und tut alles, um dieser Rolle gerecht zu werden. Denn noch viel schlimmer als der Versager zu sein, wäre es, wenn er sich wirklich bei etwas Mühe geben würde, nur um dann zu versagen. Deswegen versucht er es gar nicht erst. Er enttäuscht lieber alle von vorneherein. Er erfüllt ihre Erwartungen.
Alana ist alleinerziehende Mutter und tut alles für ihre Tochter. Nach dem Tod ihrer Mutter ist es allerdings nur noch schwerer für sie geworden. Ihre eigenen Träume hat sie an den Nagel gehängt und tut einfach alles für ihr Kind. Sie soll es eines Tages besser haben. Als Cal wieder auftaucht, zieht ihr das den Boden unter den Füßen weg. Er hat ihr damals sehr effektiv das Herz gebrochen und seitdem hat Alana nie wieder jemanden so nah an sich herangelassen. Jetzt ist er nicht nur wieder da, sondern will ihr obendrein auch noch ihr Zuhause wegnehmen, das Zuhause, in dem sie den größten Teil ihres Lebens gelebt hat, der einzige Ort, den ihre Tochter je ihr Zuhause nannte.
Fazit: Das Buch hat mich definitiv gepackt. Allerdings hatte ich auch von Anfang an Probleme damit. Einerseits konnte ich auf einer logischen Ebene verstehen, warum Cal sich so verhielt, wie er es tat. Sein Vater ist ein furchtbarer Mensch und wie er alle seine Söhne behandelt ist wirklich grausam. Jeder von ihnen hat darunter massiv gelitten und tut es bis heute. Andererseits kann ich aber nicht verstehen, warum Cal sich ständig selbst sabotierte. Dass er mit dem Alkohol seinen Schmerz betäuben will macht irgendwo Sinn, aber dennoch konnte ich seine Rückfälle und einfach seine Art nicht wirklich verstehen. Er tat mir leid, aber ich empfand ihn auch als sehr anstrengend.
Ein Handlungsstrang wurde nicht beendet. Er wurde angerissen und dann gar nicht mehr erwähnt, das fand ich schade und passte für mich nicht. Ich hatte erwartet, dass da noch was kommt.
Insgesamt fand ich das Buch gut, aber ich fand es schwächer als die anderen Bände der Reihe. Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.