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Veröffentlicht am 20.09.2023

Etwas zäh für Pirlos sonst so sprunghafte Art

Pirlo - Gefährlicher Freispruch
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„Gefährlicher Freispruch“ ist der dritte Fall füR Rechtsanwalt Anton Pirlo und seine Kanzlei Recht.Schaffen. Die Fälle lassen sich unabhängig voneinander lesen, um die Dynamik der Figuren untereinander ...

„Gefährlicher Freispruch“ ist der dritte Fall füR Rechtsanwalt Anton Pirlo und seine Kanzlei Recht.Schaffen. Die Fälle lassen sich unabhängig voneinander lesen, um die Dynamik der Figuren untereinander zu verstehen ist es ratsam die vorherigen Bände gelesen zu haben. Ich fand den Fall diesmal stellenweise sehr langatmig und der Fokus lag mir zu sehr auf dem Privatleben der Strafverteidiger

Zum Inhalt: dass ein nagelneues Corona-Testzentrum in Düsseldorf in Flammen aufgeht, ist an sich schon schlimm genug. Doch als herausgestellt, dass dort die neuen CoolCorona Masken vor ihrem Launch gelagert wurden, zieht der Fall immer größere Kreise. Und der Beschuldigte ist für Pirlo kein Unbekannter, was ihn mal wieder in eine prekäre Lage bringt.

Für uns als Leser der Reihe ist Pirlos Verwicklung in die Clan-Aktivitäten längst keine Überraschung mehr, eher ist es so, dass ich es langsam sehr vorhersehbar finde, dass seine Verbindungen zum organisierten Verbrechen ihm immer wieder zum Verhängnis werden. Umso überraschender ist es, dass Pirlo es auch in diesem Band nicht schafft bei seiner Kollegin reinen Tisch zu machen. So weit, so altbekannt aus vorherigen Büchern- da könnte für meinen Geschmack gerne mal was neues passieren.

Der Fall selbst ist diesmal sehr ausschweifend und langatmig angelegt. Über weite Strecken passiert einfach nichts, was wirklich zur Handlung beiträgt. Stattdessen viel Hinhaltetaktik und tiefe Einblicke in Sophies Datingleben. Kann man machen, sorgt aber dafür, dass ich Pirlos clevere und unkonventionelle Denkart über weite Strecken vermisst habe.

Das Ende war dann wieder der absolute Knaller und konnte wieder auf ganzer Linie überzeugen. Schade, dass es so lange gedauert hat.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Wie weit darf der Drang nach Selbstoptimierung gehen?

KRYO – Die Verheißung
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„Kryo- Die Verheißung“ ist der Auftaktband einer Triologie, die sich mit dem Thema Transhumanismus beschäftigt. Thematisch brisant und in schnellem Erzähltempo werden hier Möglichkeiten, aber auch Gefahren ...

„Kryo- Die Verheißung“ ist der Auftaktband einer Triologie, die sich mit dem Thema Transhumanismus beschäftigt. Thematisch brisant und in schnellem Erzähltempo werden hier Möglichkeiten, aber auch Gefahren dieser bahnbrechenden Technologie zu einem Netz aus Lügen und Betrug gesponnen. Hat eine Weile gebraucht, bis es mich gepackt hat, gegen Ende dann aber sehr spannend.

Zum Inhalt: Julia spricht nicht über ihre Vergangenheit und darüber wer sie war, als sie Deutschland, ihr altes Leben und ihre große Liede hinter sich ließ. Doch als dies zum Zerwürfnis mit ihrem Sohn Michael führt, hadert Julia zum ersten Mal mit dieser Entscheidung. Und als Michael verschwindet und ihre Vergangenheit sie einzuholen droht, muss Julia ihre Angst überwinden- für ihre Familie, für eine Zukunft ohne Angst und für sich selbst. Und schnell muss sie erkennen, dass Michael in eine Sache geraten ist, die so viel größer ist als sie selbst.

Es gibt zwei Haupthandlungsstränge, von denen einer in Russland und einer in den USA spielt. Generell treten sehr viele Personen auf, weshalb ich vor allem zu Anfang das Personenregister ganz hilfreich fand. Den Handlungsstrang rund um Russland fand ich bis zum Ende hin eigentlich eher zäh, weil da viel angedeutet, aber wenig Klartext gesprochen wird. Es wird zwar im letzten Drittel einiges klarer, aber so ganz hat mich dieser Handlungsstrang nicht abgeholt.

Deutlich spannender ist da Julia Schnitzeljagd auf den Spuren ihres verschwundenen Sohnes und die Lawine, die sie damit lostritt. Anfangs noch unübersichtlich setzt sich nach und nach das Puzzle der Geschichte rund um Michaels Verschwinden zusammen und auch zu Julias eigener Geschichte gibt es ein paar neue Erkenntnisse. Hier wird auch ordentlich Tempo vorgelegt, wobei ich immer wieder überrascht bin, wie weit Buchfiguren mit Lügen und Täuschungen kommen.

Am spannendsten ist eigentlich aber die Hintergrundgeschichte um Michaels Verschwinden, sowie die Ausblicke in das Thema Transhumanismus, um Technologie und Ethik und darum, welche Auswirkungen das haben könnte.

Insgesamt ist es ein klassischer Auftaktband, der seine Handlung erstmal vorbereiten musste. Ab der Hälfte nimmt dann die eigentliche Storyline Fahrt auf und wird auch verständlicher. Ein paar Antworten gibt es schon zum Ende von Band 1, aber ich denke in den Folgebänden kommt nicht einiges Auf den Leser zu. 3,5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 14.07.2023

Ganz schön viele Klischees

Elternabend
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Ich liebe die. Bücher von Fitzek, auch die aus dem Nicht-Thriller-Bereich. Dieses Buch finde ich thematisch sehr speziell und noch dazu ist randvoll gepackt mit Klischees, Dad Jokes und Pseudowitzen, die ...

Ich liebe die. Bücher von Fitzek, auch die aus dem Nicht-Thriller-Bereich. Dieses Buch finde ich thematisch sehr speziell und noch dazu ist randvoll gepackt mit Klischees, Dad Jokes und Pseudowitzen, die man alle schonmal irgendwo in ähnlicher Form gehört hat. Wer das abkann oder sogar witzig findet, wird an diesem Buch seine helle Freude haben.

Zum Inhalt: das Schlimmste am Elterndasein sind die schulischen Verpflichtungen. Und die Königsdisziplin ist der Elternabend. Schlimmer noch, wenn man eigentlich gar kein Kind hat und nur versehentlich in diese Situation geraten ist. Und dann auch noch mit einer Frau, die nicht deine Ehefrau ist und die gerade dein Auto zertrümmert hat, das du gestohlen hast. Wie kommt man da nur wieder raus?

Der Leser bekommt die Geschichte aus der Sichtweise von Pechvogel Sascha Nebel erzählt. Dabei adressiert die Figur auch immer wieder den Leser direkt, so als würde er dem Leser die Geschichte persönlich erzählen und müsste bestimmte Stellen nochmal separat erläutern. Finde ich ganz nett gemacht. Was mir auch gefällt sind die thematisch passenden Zeichnungen zwischen den Kapiteln. Die haben aufgrund der kurzen Kapitel und der Tatsache, dass so ein Bildchen immer eine ganze Seite beansprucht aber auch ein bisschen den Beigeschmack von Füllmaterial, denn die eigentliche Story kommt auf unter 280 Seiten. Was ich nicht schlimm finde, mir halt aber aufgefallen ist.

Storytechnisch passiert einfach wahnsinnig viel im Buch und das auch an verschiedenen Fronten. Denn parallel zum Elternabend setzt auch die Ermittlung gegen das flüchtige Paar ein und es treten ein paar Nebencharaktere auf den Plan. Die sind durch die Band weg sehr klischeehaft dargestellt und die Art von Humor, die innerhalb der Geschichte dominiert wirkte auf mich sehr abgedroschen. Ich mag witzige Bücher, aber hier triefte es teilweise schon vor schlechten Witzen und überspitzten Situationen.

Tatsächlich überrascht das Buch aber mit einer Wendung, die dann doch ungeahnten Tiefgang aufweist und wichtige Themen dann schon fast vorsichtig und einfühlsam anspricht. Dazu gibt es auch direkt am Anfang eine Triggerwarnung im Buch. Dieser Twist hat mich dann dich wieder versöhnlich gestimmt mit der Odyssee der Peinlichkeiten davor.

Für mich nicht unbedingt ein Meisterwerk, aber doch irgendwie lesenswert.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Die Macht der Worte

Nicht ein Wort zu viel
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Andreas Winkelmann schreibt sehr solide Thriller, die oft mitten aus dem Leben gegriffen und vom Thema her sehr aktuell sind. In diesem Buch spielt Social Media und die Reichweite des Internets eine zentrale ...

Andreas Winkelmann schreibt sehr solide Thriller, die oft mitten aus dem Leben gegriffen und vom Thema her sehr aktuell sind. In diesem Buch spielt Social Media und die Reichweite des Internets eine zentrale Rolle, auch wenn das Buch thematisch nicht die selbe Brisanz wie seine Vorgänger hat. Mir waren es in diesem Buch zu viele Nebenhandlungen, die den eigentlichen Fall in den Hintergrund gedrängt haben

Zum Inhalt: als Faja eine Videonachricht von einem befreundeten Buchblogger bekommen, hält sie diese für einen geschmacklosen Witz. An einen Stuhl gebunden verkündet ein Schild vor seiner Brust, dass er sterben wird, sollte Faja sich keine spannende Geschichte mit fünf Worten einfallen lassen können. Doch was wie ein böser Scherz beginnt wird bitterer ernst, der auch Fajas Leben zu bedrohen beginnt.

Einerseits finde ich es gut, dass man als Leser abwechselnd so viele unterschiedliche Charaktere begleitet, die dadurch sehr plastisch wirken und mit einer authentischen Vita ausgestattet werden. Andererseits lenkt das ziemlich vom eigentlichen Fall hab, der gefühlt nicht mal die Hälfte des Buches ausmacht. Und dabei ist der wirklich interessant und spannend angelegt. Aber durch die Unterbrechungen in der Erzählstruktur ist der Spannungsbogen immer wieder abgeflacht.

Ich muss auch gestehen, dass ich die Auflösung letztendlich sehr mau fand. Es werden viele falsche Fährten gelegt, die mir letztendlich alle besser gefallen hätten als die tatsächliche Erklärung, die man am Ende serviert bekommt. Das erschien mir einfach nicht so ganz logisch, sondern vielmehr sehr willkürlich, besonders was die Opferwahl anging.

Winkelmann schreibt gewohnt flüssig und gekonnt, verstrickt die einen Handlungsstränge geschickt miteinander und webt aus ihnen großes Gesamtkunstwerk, das alles in allem stimmig zusammenpasst. Am Ende hatte ich allerdings das Gefühl als wäre es zu gewollt in die vordefinierte Form gepresst worden.

Nicht unbedingt mein Lieblingsbuch des Autors aber trotzdem sehr lesenswert für Spannungsfans- 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

ein bisschen zu viel Tragik und zu wenig Herz

A Place to Belong
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Ich liebe die Bücher von Lilly Lucas und habe mich auch in der Cherry Hill-Reihe direkt wieder heimisch und behaglich gefühlt. Ich war daher ein bisschen überrascht, dass in in diesem Buch um keine der ...

Ich liebe die Bücher von Lilly Lucas und habe mich auch in der Cherry Hill-Reihe direkt wieder heimisch und behaglich gefühlt. Ich war daher ein bisschen überrascht, dass in in diesem Buch um keine der McCarthy Frauen gehen sollte, weil die vier Bände ja an sich nahelegten, dass jede der Frauen einen eigenen Band bekommt. Stattdessen wird quasi eine außenstehende mit viel Dramatik in die Geschichte eingeführt. Kann man machen, war einfach nicht, was ich mir erhofft hatte.

Zum Inhalt: Als Maggy zufällig auf einen Teil der Vergangenheit ihrer Mutter stößt, steht ihre Welt Kopf. Denn der Mann, der nie ein Vater für sie war ist tot und so wird sie eine Chance haben, ihn kennenzulernen. Kurzentschlossen fährt sie nach Palisade um mehr über ihren Vater und die Familie die er zurückgelassen hat in Erfahrung zu bringen. Zu spät merkt sie, dass es vielleicht ein Fehler war, sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen bei den Mc Carthys vorzustellen. Da hat sie die Familie schon zu sehr ins Herz geschlossen.

Was ich an den Büchern von Lilly Lucas immer so liebe ist das fantastische, ländliche Setting und die Wohlfühlatmosphäre, die damit einhergeht. Das ist auch hier wieder absolut so. Palisade, die Farm und die Menschen dort, haben nicht nur mich wieder in ihren Bann geschlagen, sondern auch Maggy.

Deren Backgroundgeschichte und alles was es für die Frauen von Cherry Hill bedeutet, war in meinen Augen schon ungewohnt dramatisch und bringt einfach einen etwas trübsinnigen, traurigen Tonus mit sich. Das hatte ich einfach irgendwie überhaupt nicht erwartet. Lilly Lucas bringt das auch fantastisch rüber und ich mochte Maggy total gerne, trotzdem wirkte sie fast ein bisschen wie ein Eindringling in der Idylle.

Ich glaube die Geschichte an sich hätte mir besser gefallen, wenn sie eine Auskopplung aus der Reihe gewesen wäre oder so, einfach weil ich für mich schon eine grobe Vorstellung und die entsprechende Erwartungshaltung hatte, was ich gerne innerhalb dieser Reihe lesen wollte. Ich glaube deshalb hat mich dieser Band weniger gecatcht als die vorherigen, obwohl die Geschichte für sich natürlich wieder sehr gefühlvoll und schön erzählt ist.

Fazit: jetzt will ich nur noch lieber das Buch über Poppy lesen. ;)

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