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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2023

Ganz schön viele Klischees

Elternabend
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Ich liebe die. Bücher von Fitzek, auch die aus dem Nicht-Thriller-Bereich. Dieses Buch finde ich thematisch sehr speziell und noch dazu ist randvoll gepackt mit Klischees, Dad Jokes und Pseudowitzen, die ...

Ich liebe die. Bücher von Fitzek, auch die aus dem Nicht-Thriller-Bereich. Dieses Buch finde ich thematisch sehr speziell und noch dazu ist randvoll gepackt mit Klischees, Dad Jokes und Pseudowitzen, die man alle schonmal irgendwo in ähnlicher Form gehört hat. Wer das abkann oder sogar witzig findet, wird an diesem Buch seine helle Freude haben.

Zum Inhalt: das Schlimmste am Elterndasein sind die schulischen Verpflichtungen. Und die Königsdisziplin ist der Elternabend. Schlimmer noch, wenn man eigentlich gar kein Kind hat und nur versehentlich in diese Situation geraten ist. Und dann auch noch mit einer Frau, die nicht deine Ehefrau ist und die gerade dein Auto zertrümmert hat, das du gestohlen hast. Wie kommt man da nur wieder raus?

Der Leser bekommt die Geschichte aus der Sichtweise von Pechvogel Sascha Nebel erzählt. Dabei adressiert die Figur auch immer wieder den Leser direkt, so als würde er dem Leser die Geschichte persönlich erzählen und müsste bestimmte Stellen nochmal separat erläutern. Finde ich ganz nett gemacht. Was mir auch gefällt sind die thematisch passenden Zeichnungen zwischen den Kapiteln. Die haben aufgrund der kurzen Kapitel und der Tatsache, dass so ein Bildchen immer eine ganze Seite beansprucht aber auch ein bisschen den Beigeschmack von Füllmaterial, denn die eigentliche Story kommt auf unter 280 Seiten. Was ich nicht schlimm finde, mir halt aber aufgefallen ist.

Storytechnisch passiert einfach wahnsinnig viel im Buch und das auch an verschiedenen Fronten. Denn parallel zum Elternabend setzt auch die Ermittlung gegen das flüchtige Paar ein und es treten ein paar Nebencharaktere auf den Plan. Die sind durch die Band weg sehr klischeehaft dargestellt und die Art von Humor, die innerhalb der Geschichte dominiert wirkte auf mich sehr abgedroschen. Ich mag witzige Bücher, aber hier triefte es teilweise schon vor schlechten Witzen und überspitzten Situationen.

Tatsächlich überrascht das Buch aber mit einer Wendung, die dann doch ungeahnten Tiefgang aufweist und wichtige Themen dann schon fast vorsichtig und einfühlsam anspricht. Dazu gibt es auch direkt am Anfang eine Triggerwarnung im Buch. Dieser Twist hat mich dann dich wieder versöhnlich gestimmt mit der Odyssee der Peinlichkeiten davor.

Für mich nicht unbedingt ein Meisterwerk, aber doch irgendwie lesenswert.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Die Macht der Worte

Nicht ein Wort zu viel
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Andreas Winkelmann schreibt sehr solide Thriller, die oft mitten aus dem Leben gegriffen und vom Thema her sehr aktuell sind. In diesem Buch spielt Social Media und die Reichweite des Internets eine zentrale ...

Andreas Winkelmann schreibt sehr solide Thriller, die oft mitten aus dem Leben gegriffen und vom Thema her sehr aktuell sind. In diesem Buch spielt Social Media und die Reichweite des Internets eine zentrale Rolle, auch wenn das Buch thematisch nicht die selbe Brisanz wie seine Vorgänger hat. Mir waren es in diesem Buch zu viele Nebenhandlungen, die den eigentlichen Fall in den Hintergrund gedrängt haben

Zum Inhalt: als Faja eine Videonachricht von einem befreundeten Buchblogger bekommen, hält sie diese für einen geschmacklosen Witz. An einen Stuhl gebunden verkündet ein Schild vor seiner Brust, dass er sterben wird, sollte Faja sich keine spannende Geschichte mit fünf Worten einfallen lassen können. Doch was wie ein böser Scherz beginnt wird bitterer ernst, der auch Fajas Leben zu bedrohen beginnt.

Einerseits finde ich es gut, dass man als Leser abwechselnd so viele unterschiedliche Charaktere begleitet, die dadurch sehr plastisch wirken und mit einer authentischen Vita ausgestattet werden. Andererseits lenkt das ziemlich vom eigentlichen Fall hab, der gefühlt nicht mal die Hälfte des Buches ausmacht. Und dabei ist der wirklich interessant und spannend angelegt. Aber durch die Unterbrechungen in der Erzählstruktur ist der Spannungsbogen immer wieder abgeflacht.

Ich muss auch gestehen, dass ich die Auflösung letztendlich sehr mau fand. Es werden viele falsche Fährten gelegt, die mir letztendlich alle besser gefallen hätten als die tatsächliche Erklärung, die man am Ende serviert bekommt. Das erschien mir einfach nicht so ganz logisch, sondern vielmehr sehr willkürlich, besonders was die Opferwahl anging.

Winkelmann schreibt gewohnt flüssig und gekonnt, verstrickt die einen Handlungsstränge geschickt miteinander und webt aus ihnen großes Gesamtkunstwerk, das alles in allem stimmig zusammenpasst. Am Ende hatte ich allerdings das Gefühl als wäre es zu gewollt in die vordefinierte Form gepresst worden.

Nicht unbedingt mein Lieblingsbuch des Autors aber trotzdem sehr lesenswert für Spannungsfans- 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

ein bisschen zu viel Tragik und zu wenig Herz

A Place to Belong
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Ich liebe die Bücher von Lilly Lucas und habe mich auch in der Cherry Hill-Reihe direkt wieder heimisch und behaglich gefühlt. Ich war daher ein bisschen überrascht, dass in in diesem Buch um keine der ...

Ich liebe die Bücher von Lilly Lucas und habe mich auch in der Cherry Hill-Reihe direkt wieder heimisch und behaglich gefühlt. Ich war daher ein bisschen überrascht, dass in in diesem Buch um keine der McCarthy Frauen gehen sollte, weil die vier Bände ja an sich nahelegten, dass jede der Frauen einen eigenen Band bekommt. Stattdessen wird quasi eine außenstehende mit viel Dramatik in die Geschichte eingeführt. Kann man machen, war einfach nicht, was ich mir erhofft hatte.

Zum Inhalt: Als Maggy zufällig auf einen Teil der Vergangenheit ihrer Mutter stößt, steht ihre Welt Kopf. Denn der Mann, der nie ein Vater für sie war ist tot und so wird sie eine Chance haben, ihn kennenzulernen. Kurzentschlossen fährt sie nach Palisade um mehr über ihren Vater und die Familie die er zurückgelassen hat in Erfahrung zu bringen. Zu spät merkt sie, dass es vielleicht ein Fehler war, sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen bei den Mc Carthys vorzustellen. Da hat sie die Familie schon zu sehr ins Herz geschlossen.

Was ich an den Büchern von Lilly Lucas immer so liebe ist das fantastische, ländliche Setting und die Wohlfühlatmosphäre, die damit einhergeht. Das ist auch hier wieder absolut so. Palisade, die Farm und die Menschen dort, haben nicht nur mich wieder in ihren Bann geschlagen, sondern auch Maggy.

Deren Backgroundgeschichte und alles was es für die Frauen von Cherry Hill bedeutet, war in meinen Augen schon ungewohnt dramatisch und bringt einfach einen etwas trübsinnigen, traurigen Tonus mit sich. Das hatte ich einfach irgendwie überhaupt nicht erwartet. Lilly Lucas bringt das auch fantastisch rüber und ich mochte Maggy total gerne, trotzdem wirkte sie fast ein bisschen wie ein Eindringling in der Idylle.

Ich glaube die Geschichte an sich hätte mir besser gefallen, wenn sie eine Auskopplung aus der Reihe gewesen wäre oder so, einfach weil ich für mich schon eine grobe Vorstellung und die entsprechende Erwartungshaltung hatte, was ich gerne innerhalb dieser Reihe lesen wollte. Ich glaube deshalb hat mich dieser Band weniger gecatcht als die vorherigen, obwohl die Geschichte für sich natürlich wieder sehr gefühlvoll und schön erzählt ist.

Fazit: jetzt will ich nur noch lieber das Buch über Poppy lesen. ;)

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Vom Ankommen

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
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Ich liebe Bücher, in denen Bücher, Buchhandlungen und das Lesen eine zentrale Rolle einnehmen. Das erzeugt bei mir immer direkt eine Art Wohlfühloase und bei diesem Buch ist allein schon das Cover wahnsinnig ...

Ich liebe Bücher, in denen Bücher, Buchhandlungen und das Lesen eine zentrale Rolle einnehmen. Das erzeugt bei mir immer direkt eine Art Wohlfühloase und bei diesem Buch ist allein schon das Cover wahnsinnig einladend. Die Geschichte ist unaufgeregt, fast schon zurückhaltend und hat mir aufgrund dessen trotzdem gut gefallen.

Zum Inhalt: Takako ist am Boden zerstört, als ihr Freund und Arbeitskollege ihr eröffnet, dass er heiraten wird. Und zwar eine andere Frau mit der er schon länger zusammen ist. Kurzerhand kündigt sie ihren Job und flüchtet in die Buchhandlung ihres Onkels, wo sie durch die Kraft der Bücher und Menschen in ihrer Umgebung ihren Platz findet.

Das Buch ist quasi in zwei Geschichten unterteilt, einmal die über Takako und dann eine über die Rückkehr ihrer Tante Momoko, die man auch getrennt voneinander lesen kann. Denn obwohl die Geschichte insgesamt fortschreitend ist, hatte ich schon das Gefühl, dass es nach dem ersten Teil einen Cut gab und sich der Fokus in der zweiten Geschichte verschoben hat, obwohl sie immer noch aus Takakos Sicht erzählt wird. Beide verbindet aber ein ähnliches Leitmotiv- das Heimkehren, Ankommen, seinen Platz finden.

Ich mag die ruhige Erzählweise der Geschichte, es wird unaufgeregt aus dem Alltag erzählt, an manchen Stellen plätschert die Geschichte einfach so vor sich hin, Jahreszeiten ziehen vorbei. Trotzdem ergibt sich ein stimmiges Bild und besonders im ersten Teil merkt man die Veränderung, die Takako durchlebt.

Für mich eine schöne Geschichte für zwischendurch, wenn man mal einen Ruhepol braucht.

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Der Genuine-Skandal ist noch nicht vorbei

Genuine Conspiracy
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Der zweite Band der Genuine-Dilogie schließt quasi nahtlos an den ersten Band an und obwohl es ein kleines „2was zuletzt geschah“ gibt, würde ich schon empfehlen zuerst „Genuine Madness“ zu lesen. Das ...

Der zweite Band der Genuine-Dilogie schließt quasi nahtlos an den ersten Band an und obwohl es ein kleines „2was zuletzt geschah“ gibt, würde ich schon empfehlen zuerst „Genuine Madness“ zu lesen. Das Buch hat mir wieder gut gefallen, auch wenn ich mir vom Fortschreiten des Genuine-Projekts für diesen Band irgendwie mehr erhofft hatte.

Zum Inhalt: nachdem Elaine und John das Genuine-Projekt in der Unterwelt Atlantas auffliegen ließen, müssen sie sich bedeckt halten. Denn trotz gezielter Tipps fand die Polizei nichts. Und auch die Regierung scheint nicht an einer Aufklärung interessiert zu sein. Vielmehr sprechen sinkende Verbrechensraten dafür, dass Atlanta noch nie so sicher war. Gleichzeitig verschwinden weiterhin Obdachlose von den Straßen. Elaine und John beschließen sich erneut der Sache anzunehmen.

Ich fand Teil 1 inhaltlich richtig interessant, eine gute Mischung aus Politthriller und Dystopie-Elementen. Und ich hatte im zweiten Teil auf noch mehr Intrigen und eine Zuspitzung des Genuine-Projekt gehofft, was aber irgendwie ausblieb. Ja, das Projekt geht weiter und Elaine deckt sogar noch eine weitere Komponente des Skandals auf. Aber im Fokus stand diesmal mehr die Hetzjagd auf die beiden Protagonisten, die politischen und wirtschaftlichen Verstrickungen, sowie die Frage nach einem Maulwurf bei der Polizei.
Das war alles auch gut und durchaus spannend umgesetzt, war aber nach dem ersten Band thematisch nicht mehr wirklich was neues.

Womit ich mich direkt am Anfang wieder etwas schwergetan habe waren die vielen Namen, Perspektiven und Handlungsorte, die ich erstmal wieder zusammenpuzzeln musste. Da kommt man aber rein. Auch sprachlich ist es anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber gut zur Handlung und den Figuren. John beweist auf jeden Fall mal wieder, dass er alles andere als „lame“ ist und stürzt sich mit seinen Freunden vom Obdachlosenheim in den Kampf.
Bemerkenswert sind hier mal wieder die technischen Komponenten, die zum Tragen kommen und die Waffengewalt, vor der nicht zurückgeschreckt wird. Besonders der Polizist Morrison hat mir in diesem Band gut gefallen, da er nicht zurückschreckt zu ermitteln und John zu unterstützen.

Das Ende war gut umgesetzt und bildet einen guten Abschluss für die Story.

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