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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2017

Geniales Buch - für mich zu heftig

Ginny Moon hat einen Plan
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Kennt ihr das, ihr lest einen Klappentext und bekommt plötzlich Lust, mal was anderes zu lesen? So ging‘s mir mit diesem Buch.
Das bunte Cover zog unweigerlich mein Interesse auf sich und auch die Kurzbeschreibung ...

Kennt ihr das, ihr lest einen Klappentext und bekommt plötzlich Lust, mal was anderes zu lesen? So ging‘s mir mit diesem Buch.
Das bunte Cover zog unweigerlich mein Interesse auf sich und auch die Kurzbeschreibung war vielversprechend.
Den Autor kannte ich nicht und da ich in letzter Zeit sehr viel Fantasy gelesen habe, wollte ich mal wieder etwas anderes ausprobieren.
Der Schreibstil ist unglaublich. Sehr lebendig und flüssig zu lesen. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der 14 jährigen Ginny, die seit ein paar Jahren von ihrer Mutter getrennt bei Pflegeeltern lebt.
Benjamin Ludwig hat auf unglaubliche Weise geschafft, mich mit seinen Worten in Ginnys Welt zu holen, mir ihre Gefühle und Gedanken vor Augen zu führen – und genau das ist mein Problem.
Eine 14 jährige Autistin zu verstehen; fällt mir extrem schwer.
Diese Bewertung hat mich sehr lange bewegt, denn wie bewerte ich ein Buch, dass sehr gut geschrieben ist, dessen Geschichte unglaublich authentisch ist und einem direkt unter die Haut geht?
Ich für mich musste feststellen, dass mich Ginnys Geschichte so bewegt und emotional berührt, dass ich sie nicht zu Ende lesen kann. Mir ging Ginny zu sehr unter die Haut, ihr Verhalten, ihre Gedanken, all das war so lebendig beschrieben, dass ich das Buch oft gerne an die Wand werfen wollte (ja, ich bin ein sehr leidenschaftlicher Leser ). Aber das wäre wirklich unfair dem Buch gegenüber.
Ginnys Leben ist sehr dramatisch gestartet und der Autismus macht das Ganze nicht einfacher. Ich lese sehr viele Jugendromane, doch dieser hat mich wirklich an meine Grenzen gebracht.

Mein Fazit:
Ich habe das Buch nach etwa 100 Seiten abgebrochen, da es mich zu sehr berührt hat. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst Mama bin, vielleicht war es auch nur die falsche Zeit.
Dennoch möchte ich dieses Buch jedem ans Herz legen, der gerne Gegenwartsliteratur liest, dramatische Lebensgeschichten.
Mag sein, dass ich zu früh aufgegeben habe, doch die liebe Ginny hat mir wirklich einiges abverlangt.

Hut ab, lieber Benjamin Ludwig, Sie haben einen wirklich tiefgreifenden Roman geschrieben.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Schöne Idee - Spannender Reihenauftakt

Die Magie der Namen
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Gesamteindruck:
Schon lange will ich die Geschichte, die sich hinter diesem geheimnisvollen Cover verbirgt, erkunden und endlich, jetzt, kurz bevor der zweite Teil erscheint, war es soweit.
Die Magie der ...

Gesamteindruck:
Schon lange will ich die Geschichte, die sich hinter diesem geheimnisvollen Cover verbirgt, erkunden und endlich, jetzt, kurz bevor der zweite Teil erscheint, war es soweit.
Die Magie der Namen, was für ein klangvoller Titel – und wie passend. In die Geschichte kam ich relativ gut rein, auch wenn es irgendwie irritierend war, statt Namen lediglich Nummern kennenzulernen. Allerdings musste ich nicht lange warten, bis den Nummern in einer sehr feierlichen Zeremonie ihre Namen verliehen/bekanntgegeben wurden. Nummer 19, der den außergewöhnlichen und gleichsamt unbekannten Namen Tirasan bekam, ist der Hauptprotagonist des Romans. Ein sympathischer junger Mann, der allerdings ab und an seine „5-Minuten“ hat und dann eher wie ein zickiges Mädel reagiert. Ich weiß ja, dass Teenager manchmal etwas anders ticken, doch Tirasan war ab und an schon eine Herausforderung  Was aber nicht heißt, dass ich ihn nicht mag, er ist mir lediglich ab und an zu weich, emotional, nicht Mann genug  Aber das liegt wahrscheinlich auch an seinem Werdegang.
Der Schreibstil ist super flüssig zu lesen. Man kommt gut in die Geschichte rein und die Autorin verpackt alles, was man verstehen und wissen muss, geschickt in die Handlung, ohne dass diese dadurch zäh oder langatmig wird.
Die Idee, die als Romangrundlage dient, ist genial. Eine ungewöhnliche Welt, die irgendwie komplett anders tickt, als das, was wir kennen. Gut gefallen hat mir, dass Nicole Gozdek immer wieder auch kritische Themen anspricht, die sie gekonnt in die Erzählung fließen lässt.
Auch wenn einiges durchschauen konnte, so hat die Autorin es immer wieder geschafft, mich mit kleinen unerwarteten Wendungen zu überraschen und die Spannung aufrecht zu erhalten.

Mein Fazit:
Ein wirklich gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht. Auch wenn mich die Protagonisten, allen voran Tirasan, immer mal wieder emotional gefordert haben, so konnte ich das Buch dennoch nicht aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht. Ich bin froh, dass der Folgeband Die Magie der Lüge schon in den Startlöchern steht. Ich kann diesen Fantasyroman nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2023

Spannungsgeladene Lovestory

Brynmor University – Geheimnisse
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Dieses Buch hat es wahrlich in sich. Eine Elite-Schule, dazu eine mysteriöse, aber überaus einflussreiche Studentenverbindung, etliche Geheimnisse und das alles vor der traumhaften Kulisse Cornwalls. Was ...

Dieses Buch hat es wahrlich in sich. Eine Elite-Schule, dazu eine mysteriöse, aber überaus einflussreiche Studentenverbindung, etliche Geheimnisse und das alles vor der traumhaften Kulisse Cornwalls. Was will man mehr?!?!
Die Story ist spannend und geheimnisvoll, direkt mit der ersten Seite taucht man vollkommen ein und begibt sich gemeinsam mit Samuel auf Spurensuche. Eine Gratwanderung beginnt, denn auch wenn er um jeden Preis herausfinden will, was seinem Bruder zugestoßen ist, muss er vorsichtig an dieses Thema rangehen. Was er jedoch herausfindet, wirft ein ganz anderes Licht auf die Dinge. Viele Fragen kommen auf und ... Nein, das müsst ihr selbst herausfinden. Natürlich kommen auch die Gefühle nicht zu kurz. Schon an seinem ersten Tag lernt Sam Connor kennen und sofort ist das Interesse geweckt. Leider nahm mir das ganze Gefühlswirrwarr zu viel Raum ein. Ich weiß ja, dass diese Art von Roman eher dem Typ Young Adult entspricht und die Tendenz da doch eher zum Gefühlschaos geht. Mir war das allerdings ein wenig zu viel Drama und Gefühlsduselei, was den Fokus meiner Ansicht nach zu sehr verschoben hat. Außerdem bekam ich nicht wirklich Zugang zu den Figuren, weshalb ich nicht so sehr mit ihnen mitfiebern konnte. Mich haben tatsächlich mehr die mysteriösen Hintergründe rund um Philipps Unfall und die Geheimverbindung interessiert. Ich bin gespannt, wie es weitergeht, denn in den nächsten Bänden werden wir die Geschichten anderer Figuren entdecken.

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Veröffentlicht am 14.07.2023

Ganz nett

Die Buchverliebten
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Ein zauberhaft verträumtes Cover, ein prägnanter Titel; sofort war die Lust auf dieses Buch geweckt. Ich hatte das Glück, vorab das Hörexemplar zu bekommen und legte direkt los.
Die Sprecherin hat eine ...

Ein zauberhaft verträumtes Cover, ein prägnanter Titel; sofort war die Lust auf dieses Buch geweckt. Ich hatte das Glück, vorab das Hörexemplar zu bekommen und legte direkt los.
Die Sprecherin hat eine tolle Stimme und verleiht mit ihrer Art den Figuren einen ganz persönlichen Charme. Ob beim Kaffee, der Hausarbeit oder beim Autofahren, es ist angenehm der Story zu folgen und sich in die Situation hineinzuversetzen. Immer wieder wechseln wir in den Zeitebenen, erfahren so nicht nur mehr über Gesas Geschichte, sondern bekommen auch einen Einblick in Oles Leben, dass ähnlich zu Gesa einige unschöne Einschnitte aufzuweisen hat. Dennoch stellen beide sich den Herausforderungen und werden nun vom Schicksal – oder Zufall, wie man es auch nennen mag, zusammengeführt. Plötzlich geht es darum, sich seinen Ängsten zu stellen, Wagnisse einzugehen und Gefühle zuzulassen, denn das Leben bedeutet nun mal Risiken einzugehen, denn auch wenn es immer mal wieder Rückschläge gibt, man würde viel verpassen, würde man sich nicht trauen.
Diese Botschaft wird in diesem Buch ganz deutlich, was mir sehr gefallen hat.
Allerdings gibt es für mich auch ein paar Kritikpunkte, die mein Lesevergnügen etwas getrübt haben. Zum Beispiel ist die Protagonistin für mich keine 60-jährige. Sie soll es darstellen, das Gefühl habe ich aber nicht bekommen. Sie wirkte die meiste Zeit vielmehr wie eine etwas naive Mittdreißigerin oder so. Ich weiß nicht, ob das dem Alter der Autorin geschuldet ist, da es immer schwer ist, sich in Lebensphasen einzudenken, die man selbst noch nicht erlebt hat, aber das war wirklich ein Manko für mich. Daraus resultierten auch einige Charakterzüge, die Gesa unsympathisch erscheinen ließen. Aber das ist ein ganz persönlicher Eindruck, anderen mag es damit anders gehen.
Dennoch war es alles in allem eine nette Geschichte für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Grandiose Grundidee, in der Umsetzung leider nicht ganz ins Schwarze getroffen.

Gallant
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Wow, das Cover! Ein Augenschmaus, der Lust auf mehr macht. Man will die Geheimnisse dieser Familie, dieses Anwesens lösen und sich tief hineinziehen lassen in diese außergewöhnliche Story.
Tatsächlich ...

Wow, das Cover! Ein Augenschmaus, der Lust auf mehr macht. Man will die Geheimnisse dieser Familie, dieses Anwesens lösen und sich tief hineinziehen lassen in diese außergewöhnliche Story.
Tatsächlich hat mich das Buch von der ersten Seite an gepackt. V. E. Schwab versteht sich rauf, mit ihren Worten eine düstere Stimmung aufzubauen. Zeile um Zeile wird es immer geheimnisvoller und mysteriöser. Auch Protagonistin Grace wird interessant beschrieben; kein klassischer Charakter, sondern eher einer, an dem man sich durchaus auch reibt. Ich mag facettenreiche Figuren und auch wenn ich nicht alles, was sie getan hat, gut fand, konnte ich es dennoch nachvollziehen. Mit teilweise angehaltenem Atem habe ich sie begleitet, mir immer wieder überlegt, wie alles zusammenhängt. Welches dunkle Geheimnis Gallant birgt. Manche Dinge haben sich mir recht schnell erschlossen, manche erst nach und nach, andere ließen mich mit Fragen zurück. Und das ist auch das große Manko bei diesem Roman, der mit tollen Grafiken, faszinierenden Stilelementen punktet: Das Ende ist für mich ein Mix auf Logiklücken und zu wenig Raum. Nachdem so viele Erwartungen geschürt wurden, die Spannung beinahe ins Grenzenlose getrieben wurde, kommt das Ende lieblos daher. Als hätte die Autorin schnell zum Ende kommen müssen. Frustrierend, denn ich denke, mit ein paar Seiten mehr hätte die Geschichte so viel gewonnen, ihr Potenzial ausschöpfen können. Dieses Buch klang nach einem Highlight, auf das ich mich richtig gefreut habe, doch nun bleibe ich ein wenig ernüchtert zurück. Vielleicht liegt es an meinem Alter, dieses Buch spricht vielleicht doch eher Jüngere an, oder daran, dass ich zu viel lese und meine Erwartungen zu hoch sind. Daher denke ich, jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen. Was der eine kritisiert, gefällt dem anderen äußerst gut.

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