Ein ordentliches Debütwerk, aber nicht so gut, wie gehofft.
Die unglaubliche Grace AdamsKurz gesagt:
Hat wunderbar angefangen, wurde dann aber weit hergeholt. Einige Teile davon waren wirklich gut, aber ich wünschte, die Autorinn hätte nicht versucht, so viele Themen in eine einzige Handlung ...
Kurz gesagt:
Hat wunderbar angefangen, wurde dann aber weit hergeholt. Einige Teile davon waren wirklich gut, aber ich wünschte, die Autorinn hätte nicht versucht, so viele Themen in eine einzige Handlung zu packen. Ein ordentliches Debütwerk, aber nicht so gut, wie gehofft.
Zusammenfassung der Geschichte:
Anfang der 2000er Jahre. Grace ist eine Polyglotte, die gerade bewiesen hat, wie großartig sie ist, indem sie den Titel „Polyglotte des Jahres“ gewonnen hat.
Heute ist die 45-jährige Grace eine frustrierte Frau, die eines Tages einfach ausrastet und aus ihrem im dichten Verkehr steckenden Auto steigt. Seine Tochter Lotte will nicht mit ihr sprechen, und ihr Mann Ben hat ihr gerade die Scheidungspapiere zugestellt. Aber Grace ist aus gutem Grund entschlossen, ihrer Tochter zu zeigen, dass sie großartig ist.
Wie Amazing Grace Adams innerhalb von zwei Jahrzehnten von ganz Oben nach ganz Unten gelangte, müsst ihr lesen und herausfinden.
Die Geschichte ist in einer eingeschränkten Third-Person-Perspektive, hauptsächlich von Grace. Die Hauptgeschichte spielt an einem einzigen Tag, zwei weitere Zeitleisten liefern den Hintergrund für die aktuellen Ereignisse.
Was fand ich gut?
🧡 Mir gefiel die Idee, dass Grace und Ben mehrsprachig sind und sich auf einem Sprachkongress treffen. Es war schön zu sehen, wie Geeks eine romantische Beziehung eingingen. Auch, dass sie sich trotz des schnellen Starts lieben.
🧡 Man kann sich mit Grace Problemen zumindest Teile davon identifizieren. Und sonst fühlt man so sehr mit ihr mit, dass es teils weh tut.
🧡 In der Erzählung sind regelmäßig einige schöne fremdsprachige Wörter verstreut. Es hat Spaß gemacht, diese zu lernen.
🧡 Einige der darin dargestellten Erziehungsprobleme sind erschreckend real.
Wobei mich das Buch mit gemischten Gefühlen zurückließ:
❤️🩹 Graces Charakter hatte viele bewundernswerte, aber auch viele nervige Seiten. Während es leicht ist, ihre Haltung, für sich selbst zu stehen, zu bewundern, haben ihre Einstellung und ihre Herangehensweise an Probleme sie bei mir nicht gerade beliebt gemacht. Ich konnte nur bedingt mit ihr sympathisieren. Es waren in Summe evtl. auch zu viele Probleme, mit denen Grace umgehen musste.
Wo das Buch für mich besser hätte funktionieren können:
💔 Es war viel zu übertrieben, insbesondere in der aktuellen Zeitleiste. Es ist unglaubwürdig zu glauben, dass der ganze Tag nur ein schreckliches Ereignis nach dem anderen war. Ein ausgewogener Ansatz hätte sich realistischer angefühlt.
Es ist einfach too much und trotz impulsivem Verhalten das verständlich ist.
💔 Wie die meisten Debütautoren wirft auch diese Autorin alles in ihr Buch ein.
Es gibt viel zu viele Themen und die meisten davon sind für die Haupthandlung nicht wirklich notwendig. Am Ende verwässern sie nur den Kernpunkt des Buches, nämlich den einer Mutter, die unbedingt wieder Kontakt zu ihrer Tochter im Teenageralter haben möchte.
💔 Die Handlung erscheint uns in drei umlaufenden Zeitlinien: „Jetzt“, „Vier Monate früher“ und 2002 (ab). Es ist manchmal schwierig, den Überblick darüber zu behalten, was in welcher Zeitleiste passiert ist. Darüber hinaus endet die Erzählung in drei Richtungen mit einer Vorahnung, was es für mich schwierig macht.
Alles in allem hatte ich erwartet, dass ich dieses Buch lieben würde, denn es versprach eine starke Protagonistin mittleren Alters, die endlich genug davon hatte, dass alle sie für selbstverständlich hielten. Aber das Potenzial wird nicht wirklich ausgeschöpft und das Buch endet für mich als durchschnittliche Lektüre. Der Autor verspricht viel – es ist keine leichte Aufgabe, dafür zu sorgen, dass drei Zeitlinien nahtlos ineinander übergehen. Aber vielleicht hätte ein wenig Bearbeitung und Feinabstimmung geholfen, insbesondere in der übertriebenen zweiten Hälfte.
Ich habe aber so sehr mit Grace gelitten, so viele Schicksalsschläge und Probleme, Vorfälle, es ist zu viel und wird dadurch unrealistisch, aber ich habe dennoch so sehr mit ihr gelitten.
Die Autorin erwähnt em Ende, dass diese Handlung vom Film „Falling Down“ inspiriert ist, sodass Fans dieses Films es vielleicht einmal ausprobieren möchten. Da ich den Film nicht gesehen habe, kann ich keinen Vergleich anstellen.