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Veröffentlicht am 12.08.2023

Agatha Christie mit Titanic-Flair

Der Tod reist mit
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Im November 1924 sticht der Ozeandampfer Endeavor Richtung New York in See. 4 Tage vor Ankunft in New York wird ein älterer Herr tot am Fuß einer Treppe aufgefunden. Offizier Timothy Birch glaubt an einen ...

Im November 1924 sticht der Ozeandampfer Endeavor Richtung New York in See. 4 Tage vor Ankunft in New York wird ein älterer Herr tot am Fuß einer Treppe aufgefunden. Offizier Timothy Birch glaubt an einen Unfall. Jedoch befindet sich Scotland-Yard-Ermittler Janes Temple an Bord und dieser glaubt an Mord. Er stellt eine Verbindung zu einem verschwundenen Gemälde her. Birch und Temple müssen sich mit ihren Ermittlungen beeilen - denn es bleiben nur noch die vier Tage, um den Mörder zu finden, bevor er unbescholten von Bord geht...

Tom Hindle hat mit "Der Tod reist mit" eine gelungene Mischung aus Detektivarbeit im Stil von Agatha Christie und dem Flair der Titanic geschaffen. Beides Dinge, die ich sehr liebe. Gerade die Eingeschlossenheit auf einem Schiff, mitten auf dem Ozean, ohne Fluchtmöglichkeit vor dem Mörder, erzeugt hier schon Spannung. Denn hier könnte tatsächlich jeder der Mörder sein - also wem kann man trauen? Jedoch kristallisieren sich schnell ein paar Verdächtige heraus, die alle ihre Geheimnisse mit sich tragen und Intrigen spinnen. Dazu kommt noch der immense Zeitdruck, denn der Mord muß, trotz der vielen Verdächtigen, in 4 Tagen gelöst sein. Dabei bereitet das Ermittlerteam Birch/Temple richtig Spaß, denn sie sind doch sehr unterschiedlich. Der Schreibstil ist der Zeit angepasst, liest sich jedoch trotzdem locker. Auch wenn die Handlung fast gemächlich beginnt, steigert sie ihren Spannungsbogen durch die atmosphärische Darstellung und steuert auf ein grandioses Finale zu!

Eine Buchempfehlung für Freunde des ruhigen Krimis, der durch Atmosphäre und Ermittlungsarbeit lebt!

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Veröffentlicht am 15.07.2023

Spiegel der damaligen Zeit

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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In Dresden wird im Jahr 1841 die Semperoper eröffnet. So prunkvoll die Fassade auch ist, hinter den Kulissen spielen sich ganz private Tragödien ab. Bei ihrem ersten Besuch des neuen Opernhauses ist Elise ...

In Dresden wird im Jahr 1841 die Semperoper eröffnet. So prunkvoll die Fassade auch ist, hinter den Kulissen spielen sich ganz private Tragödien ab. Bei ihrem ersten Besuch des neuen Opernhauses ist Elise Spielmann sofort fasziniert. Die junge Violinistin hat nur einen Wunsch: Sie möchte selbst einmal auf der Bühne stehen und Musik machen. Doch für eine Frau schickt es sich nicht Geige zu spielen. Als sie dem Malergehilfen Christian Hildebrand begegnet, ist es für beide Liebe auf den ersten Blick. Doch die Verbindung ist unmöglich, denn der Standesunterschied ist zu groß. Außerdem hat Elises Vater bereits einen Ehemann für sie parat. Sein Jugendfreund Adam Jacobi zeigt Interesse an der jungen Elise. Als Gegenleistung erhofft sich Elises Vater eine Anstellung als Musiker im berühmten Orchester der Semperoper. Elise muß sich entscheiden, ob sie für ihre Liebe zu Christian das Wohlergehen ihrer Familie aufs Spiel setzen will.

Mit dem Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" lernt man eine ganz andere Anne Stern kennen. In der Serie um die Hebamme Hulda Gold geht es recht volkstümlich zu, dagegen ist hier die Sprache ganz anders. Die Geschichte ist so blumig und manchmal auch dramatisch geschrieben. Es dreht sich viel um Musik und die Fachausdrücke sind eher etwas für Eingeweihte. Trotzdem hat mich die Handlung mitgenommen und das Schicksal einiger Personen sehr bedrückt. Anne Stern hat die Pracht der Semperoper so plastisch beschrieben, daß man sie genau vor Augen hatte. Auch das alte Dresden entstand beim Lesen vor Augen. Man sah die Kutschen vorfahren und die feinen Herrschaften in ihren eleganten Roben besuchten die Oper. Man kann aber auch nicht umhin auch die Menschen zu sehen, denen es nicht so gut ging, die, hungerten und froren.

Das Buch ist ein Spiegel der damaligen Zeit. Es liest sich anders als die gewohnten Bücher von Anne Stern.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Wastl und Daisy wieder undercover

Der depperte Hund
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Der angesehene Makler Georg Weinberger wird erschossen im ruhigen St. Aloisius am Starnberger See aufgefunden. Und das ist nicht alles, was die Einwohner aufscheucht, denn sie warten seit Wochen auf den ...

Der angesehene Makler Georg Weinberger wird erschossen im ruhigen St. Aloisius am Starnberger See aufgefunden. Und das ist nicht alles, was die Einwohner aufscheucht, denn sie warten seit Wochen auf den neuen Dorfpfarrer, der einfach abgängig ist. Daisy Dollinger, die Sekretärin der Münchner Staatsanwaltschaft, wollte nach der geplatzten Hochzeitsreise eigentlich nur mit Dackel Wastl in St. Aloisius eine Hundeschule besuchen, doch nun steckt sie mitten in neuen Ermittlungen!

Isolde Peter läßt mit "Der depperte Hund" ihr Dreamteam Daisy Dollinger und Dackeline Wastl erneut undercover ermitteln. Daisy hat ihre unbeschwerte Art auch hier nicht verloren, auch wenn ihre Hochzeitsreise ausgefallen ist. Stattdessen geht's dann halt mit Dackeline Wastl in die Hundeschule und geradewegs in einen neuen Fall. Und der besticht wieder durch viele Verdächtige, falsche Fährten und Spannung! Dabei bleibt Daisy sich selbst treu und mischt privates und dienstliches in einem gesunden Maß. Selbstverständlich trifft man hier auf viele Charaktere des ersten Bandes. Das gefällt mir sehr gut, denn ich mag einfach jeden der Charaktere mit seinen speziellen Eigenheiten und verfolge gern, wie deren Leben sich weiterentwickelt. Mein wahrer Star ist natürlich Wastl, die tatsächlich eine Hündin ist und mal wieder alle mit ihrem dackeltypischen Charme um den Finger wickelt. Dackel durch und durch halt. Isolde Peter hat ein Händchen dafür, ganz viel Lokalkolorit zu versprühen. Hier spürt man bayrischen Flair und fühlt sich richtig mitten drin in dieser herrlichen Region. Dieser Krimi ist ein typischer Regionalkrimi, der durch sympathische Charaktere, eine wunderbare Landschaft und unterschwellige Spannung besticht. Es braucht keine bluttriefende und actiongeladene Handlung, um gute Unterhaltung zu erzeugen- hier hat man wieder den besten Beweis dafür!

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Großer Spaß

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren
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Sybille fühlt sich in ihrem Beruf als Pflegerin in einem Altenheim wohl. Jedenfalls bis Rüdiger Otterle das Heim erbt und er den Chefposten übernimmt. Mit null Ahnung aber großem Ehrgeiz will er das "Haus ...

Sybille fühlt sich in ihrem Beruf als Pflegerin in einem Altenheim wohl. Jedenfalls bis Rüdiger Otterle das Heim erbt und er den Chefposten übernimmt. Mit null Ahnung aber großem Ehrgeiz will er das "Haus Sonnenuntergang" zum "Heim des Jahres" machen. Sybille muß nun ihr völlig überarbeitetes Team motivieren, dem täglichen Pflegewahnsinn trotzen und Streitigkeiten zwischen den Heimgangs Bandidos und Rollator Angels schlichten. Und nebenbei sucht sie in ihrer eigentlich nicht vorhandenen Freizeit noch den Mann fürs Leben....

Sybille Bullatschek beschreibt in "Sie haben ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren" auf humorvolle Art den Alltag in einem Altenheim. Hier muß man die Realität einfach einmal ausblenden, denn so lustig ist es für die wahren Pfleger gewiss nicht. Gelingt dies, so erhält man hier ein Buch, das richtig gut unterhält. Schon allein die Streitigkeiten zwischen den Gangs Bandidos und Rollator Angels sorgen hier für Lachtränen. Die Charaktere sind absolut liebenswert gezeichnet. So witzig das Buch ist, so werden die Senioren jedoch nicht lächerlich gemacht. Ja, sie handeln oft so, daß einem die Lachtränen in die Augen schießen, jedoch ist der Humor nicht respektlos. Sybille Bullatschek schreibt einfach sehr locker. Dadurch kann man dieses Buch genießen und ist relativ schnell damit durch.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Frau Huber ermittelt wieder

Peter kommt später
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Es ist Frühling in Glaubenthal. Alles könnte so schön sein, doch zuerst verschandelt ein Bürgermeisterwahlplakat das Dorf und dann liegt die Brucknerwirtin auch noch tot mit dem Gesicht im Kaiserschmarrn. ...

Es ist Frühling in Glaubenthal. Alles könnte so schön sein, doch zuerst verschandelt ein Bürgermeisterwahlplakat das Dorf und dann liegt die Brucknerwirtin auch noch tot mit dem Gesicht im Kaiserschmarrn. Das sieht erst nach Unfall aus, hat aber Wirkung auf das Wahlergebnis. Denn zufällig ist sie die Mutter des Siegers. Doch es kommt noch heftiger, wird doch auch noch die Dorfälteste, Tante Hertha, ermordet. Hannelore Huber muß der wieder völlig falsch ermittelnden Polizei erneut helfen.

Thomas Raab läßt Frau Huber in "Peter kommt später" zum dritten Mal im beschaulichen Glaubenthal ermitteln. Ein Dorf, in dem man sich durchaus wohl fühlen könnte - trotz der ziemlich skurrilen Einwohner, bei denen man nie so wirklich weiß, wo man dran ist. Frau Huber jedoch hat sich bei mir alle Sympathiepunkte erobert. Sie ist diejenige, die das Heft in die Hand nimmt und das Herz am rechten Fleck trägt. Ohne sie würde die Polizei wohl keinen Mörder dingfest machen können. Thomas Raab verbreitet auch in diesem Krimi wieder gute Laune durch seinen doch recht schwarzen Humor. Allerdings findet man hier auch tiefsinnige Szenen, über die man zum Verständnis des Buches nachdenken muß. Wie gewohnt schreibt Thomas Raab auch hier locker und leicht, so daß man dieses Buch sehr zügig lesen kann. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Sinn für besonderen Humor hat!

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