Cover-Bild Dinge, die wir brennen sahen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 31.03.2023
  • ISBN: 9783847901150
Hayley Scrivenor

Dinge, die wir brennen sahen

Roman

Ein sengend heißer Freitagnachmittag in Durton, einer Kleinstadt im ländlichen Australien: Ronnie und Esther, beste Freundinnen, fahren gemeinsam nach der Schule nach Hause - doch nur Ronnie kommt schließlich dort an. Die zwölfjährige Esther bleibt zunächst verschwunden, eine groß angelegte Suche beginnt - bis wenige Tage später ihre Leiche gefunden wird. Was ist geschehen?

Die kleinstädtische Gemeinschaft kämpft mit Trauer und Schrecken ob des Verlusts - und mit gegenseitigen Verdächtigungen, die nicht lange auf sich warten lassen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2023

Willkommen in Dirt Town

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Durton, oder wie von den Kindern von Durton genannt, Dirt Town ist eine Kleinstadt im australischen Hinterland. An einem heißen Freitagnachmittag gehen die besten Freundinnen Ronnie und Esther gemeinsam ...

Durton, oder wie von den Kindern von Durton genannt, Dirt Town ist eine Kleinstadt im australischen Hinterland. An einem heißen Freitagnachmittag gehen die besten Freundinnen Ronnie und Esther gemeinsam nach der Schule nach Hause und auf dem Weg trennen sich ihre Wege. Dies ist das letzte Mal das Ronnie ihre beste Freundin Esther sieht. Esther ist danach spurlos verschwunden…
Eine hitzige Vermisstensuche beginnt. Was aber noch niemand weiß, Esther ist bereits tot.
Detective Sarah Michaels und ihr Kollege nehmen sich den Fall an und decken nach und nach den „Schmutz“ der Kleinstadt auf.

„Dinge, die wir brennen sahen“ von Hayley Scrivenor vermittelt bereits mit dem Cover die Atmosphäre des Romans. Heiß, einsam, weit und breit nichts. Der Schreibstil ist großartig, denn die verschiedenen Erzählperspektiven sind den Erzählern angepasst. Am meisten gefallen mir die „Wir“-Kapitel. Diese sind sehr mysteriös und kryptisch. Durch die vielen Erzähler erhält man als Leser verschiedene Perspektiven die einem Stück für Stück die Kleinstadt und die Bewohner näher bringen.
Der Spannungsbogen baut sich immer weiter auf. Während man als Leser bereits weiß das Esther tot ist, suchen ihre Eltern, die Ermittlerin und auch Ronnie verzweifelt weiter nach ihr. Während den Ermittlungen kommen immer mehr schmutzige Geheimnisse ans Licht, die die Stimmung der Stadt weiter drücken.

Meiner Meinung nach ist der Roman mehr als gelungen. Ich hab Kapitel für Kapitel verschlungen, mitgeraten wer der Mörder sein kann und war am Ende über die plötzliche und unerwartete Wendung mehr als geschockt. Insbesondere die hitzige Atmosphäre und die wechselnden Erzählperspektiven macht „Dinge, die wir brennen sahen“ zu einem fabelhaften Roman.

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Veröffentlicht am 03.04.2023

Dreckig, poetisch und liebevoll

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Ronnie und Esther sind 12 Jahre alt und die besten Freundinnen. Sie leben im kleinen australischen Ort Durton, welcher von den Kindern auch als Dirt Town bezeichnet wird. Doch dann verschwindet Esther ...

Ronnie und Esther sind 12 Jahre alt und die besten Freundinnen. Sie leben im kleinen australischen Ort Durton, welcher von den Kindern auch als Dirt Town bezeichnet wird. Doch dann verschwindet Esther an einem Freitag Nachmittag im November. Vier Tage später wird sie tot aufgefunden, eingewickelt in einer Plastikfolie und am Straßenrand eines Grundstückes vergraben. Was ist passiert?

Hayley Scrivenor beschreibt mit viel Gefühl und Feinfühligkeit die nächsten Tage der Bewohner und Bewohnerinnen. Wir erhalten Einblick in das Leben der kleinen Ronnie, die versucht ihre Freundin selbst zu finden. Wir leiden mit der Mutter von Esther, Constance, mit und lassen uns von ihrer Freundin Shelly trösten. Wir ermitteln mit Polizistin Sarah und versuchen herauszufinden, was geschehen ist. Und wir begleiten Lewis, Esthers Schulfreund. Stück für Stück fügt sich das Puzzle zusammen und offenbart grauenhafte Einzelheiten, die alle mit Esthers Verschwinden zusammenhängen.

Scrivenor schafft es eine grauenhafte Geschichte auf ihre ganz eigene Weise fast poetisch, aber auch dreckig und vorallem liebevoll zu verpacken. Sie beschert den Leserinnen einen lesenswerten Roman über Bewohnerinnen einer Kleinstadt, die vom Schicksal geplagt werden. Ich kann dieses Buch empfehlen, es ist toll.

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Veröffentlicht am 03.04.2023

Ein Roman, der nachhallt!

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In "Dinge, die wir brennen sahen" erfahren wir die tragische Geschichte der jungen Esther, die eines Tages nicht von der Schule nach Hause kam. Esther und Ronnie sind beste Freundinnen, und trennen sich ...

In "Dinge, die wir brennen sahen" erfahren wir die tragische Geschichte der jungen Esther, die eines Tages nicht von der Schule nach Hause kam. Esther und Ronnie sind beste Freundinnen, und trennen sich jeden Tag am Heimweg von der Schule an derselben Stelle. So auch an einem besonders heißen Freitagnachmittag Ende November, mit dem Unterschied, dass Esther nie zu Hause ankommen wird.
Schnell wird die Polizei und auch die Bundesbehörde eingeschaltet, da es sich um einen Mythos handelt, dass vermisste Personen erst nach 24 Stunden gesucht werden. Vor allem bei Kindern und den Umständen von Esthers Verschwinden ist den Beamten klar, hier zählt jede Minute.
Sarah macht sich also mit ihrem Kollegen Smithy in die australische Kleinstadt Durton auf, um das Mädchen zu finden. Dort angekommen, erkennt Sarah aber bald, dass in dieser Kleinstadt mehr als das Verschwinden des Mädchens im argen liegt, und lang gehütete Geheimnisse kommen ans Licht.

FAZIT: Mir hat der Roman sehr gut gefallen, weil wir durch die Erzählung aus verschiedenen Perspektiven sehr gute Einblicke in das Leben in Durton und dessen Bewohner bekommen. Der Autorin gelingt es sehr gut zwischenmenschliche Beziehungen greifbar zu machen, und vor allem eine tolle Atmosphäre zu erzeugen. Man hat die Hitze und Trockenheit des australischen Sommers beim Lesen förmlich gespürt und konnte sich in die Gefühlslage der Protagonisten sehr gut hineinversetzen.

Ein besonderes Highlight, waren für mich die Kapitel aus der "Wir"-Perspektive. Diese Abschnitte waren aus der Sicht aller Kinder von Durton geschrieben, und haben mich an viele Szenen meiner eigenen Kindheit erinnert. Außerdem war die Sprache dieser Kapitel sehr poetisch und ich konnte mir viele Zitate makieren.

Einen kleinen Abzug gibt es von mir, da sich die Geschichte im Mittelteil meiner Meinung nach ein bisschen verliert. Hier fehlte mir ein roter Faden und ich wusste nicht genau wo die Autorin damit hinwollte. Am Ende konnte sie aber alle Fäden wieder zusammenführen, weshalb das auch wirklich nur Kritik auf hohem Niveau ist!

Große Leseempfehlung für alle Fans von Kleinstadtromanen mit etwas Spannung und "Von hier bis zum Anfang".

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Veröffentlicht am 15.07.2023

die Geheimnisse von Dirt Town

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Ich finde so Kleinstadtgeschichten vom anderen Ende der Welt immer irgendwie atmosphärisch und mag diese Art Verbrechen von nebenan, die Nachbarn verdächtig wirken lassen und die Bevölkerung erschüttern, ...

Ich finde so Kleinstadtgeschichten vom anderen Ende der Welt immer irgendwie atmosphärisch und mag diese Art Verbrechen von nebenan, die Nachbarn verdächtig wirken lassen und die Bevölkerung erschüttern, weil man meint, dass einem selbst sowas nie passieren würde. Weil man sich in falscher Sicherheit wiegt. Das Buch ist als Roman kategorisiert, was ich sehr treffend finde. Es passiert zwar ein Verbrechen, aber statt der Tat selbst stehen eher das Leben in Dort Town und die Menschen, die Esthers Leben berührt haben im Fokus…

Zum Inhalt: ein Tag wie jeder andere in einer dieser kleinen, aussterbende Städte. Es ist Sommer, direkt vor den Ferien, die Luft schwirrt vor Hitze und der Hoffnungslosigkeit eines Ortes, der seiner Jugend nichts zu bieten hat. An diesem Tag kehrt Esther nach der Schule nicht nach Hause zurück, nachdem sie sich von ihrer Freundin Ronnie vor der Kirche getrennt hat. Wo kann das Mädchen sein und wer würde ihr etwas antun in einem Ort, wo jeder jeden kennt und niemand was gesehen hat.

Was mir an dieser Geschichte total gut gefallen hat ist die Art, die Burton als Ort charakterisiert wird. Ich hatte direkt ein Bild vor Augen von dieser kleinen Stadt voller Perspektivlosigkeit. Das wird auch immer wieder anhand der diversen Gespräch innerhalb der Polizeiermittlungen aufgegriffen, sodass eine sehr stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen wird, voller Trostlosigkeit, Monotonie und Kleingeistigkeit.

Ähnlich hinterwäldlerisch wie Dort Town selbst sind auch einige der Charaktere angelegt, wodurch es direkt diverse potentielle Verdächtigen gibt.Ronnie, Lewis und Esther sind alle drei auf ihre eigene Art Außenseiter in dieser Geschichte und drücken ihr gewissermaßen ihren Stempel auf.

Erzähltechnisch interessant finde ich, dass es eine Erzählperspektive unter dem Namen "Wir" gibt, was quasi für die restlichen Kinder Durtons stehen soll. Diese wissen deutlich mehr als die anderen erzählenden Charaktere und schaffen eine Art auktorialen, zeitlosen Erzähler. Fand ich anfangs etwas befremdlich, passt aber an sich gut in diese Geschichte rein.

Die Spannung im Buch ist eher unterschwellig und das Erzähltem eher gemäßigt. Viel mehr werden hier viele Stimmungen und Beobachtungen eingefangen, denen der Fall um Esthers Verschwinden einen geschichtlichen Rahmen gibt.

Mit hat die Geschichte gut gefallen und die Auflösung kam für mich sehr überraschend, was gut gemacht war.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Gutes Buch mit interessantem Schreibstil

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Selten fand ich ein Cover passender als dieses. Denn es zeigt die öde, karge Landschaft in Australien. Man hat das Gefühl beim Anblick des Covers die Hitze auf der Haut zu spüren und bekommt daher noch ...

Selten fand ich ein Cover passender als dieses. Denn es zeigt die öde, karge Landschaft in Australien. Man hat das Gefühl beim Anblick des Covers die Hitze auf der Haut zu spüren und bekommt daher noch einmal beim lesen ein ganz anderes Feeling. Man liest nicht nur von der sengenden Hitze, man spürt diese förmlich. Auch die karge Landschaft spiegelt sich mehr als gut in dem Buch wider.

Das Buch lebt in meinen Augen sehr vom Schreibstil der Autorin. Denn er ist sehr bildhaft, sehr klar und deutlich. Sie findet genau die richtigen Worte und dies so gut punktiert, dass man beim lesen merkt, dieses Buch hat genau so viele Worte wie nötig, aber definitiv keines zu viel. Hier hat die Autorin exzellent gearbeitet um dem Leser das an die Hand zu geben, was er benötigt um der Story folgen zu können, ihren Beschreibungen und dem roten Faden. Ich konnte mich mehr als gut mit dem Stil identifizieren und bin absolut begeistert. Er ist still, sehr ruhig und sehr angenehm. Er nimmt nicht viel Raum ein, was noch einmal die Atmosphäre des Buches untermalt.

Was ein wenig mehr Aufmerksamkeit fordert sind die Kapitel, die aus den unterschiedlichsten Perspektiven erzählt werden. Somit erlebt der Leser die Story aus der Sicht von vielen verschiedenen Personen. Dies hat mich stellenweise ein wenig mehr Zeit gekostet, da man doch ganz genau lesen musste, ganz genau Abwegen musste, wer nun gerade Akteur in diesem Kapitel ist und was vorher war.
Es gibt auch Kapitel die betitelt sind mit „Wir“. Hier braucht man ein bisschen mehr Zeit um zu verstehen, wer damit gemeint ist. Ich persönliche tippe auf die Kinder die in Durton leben. Zu zeigen, wie sie leben, was sie ausmacht um dann verstehen zu können, wie das Leben in der Einöde ist.
Dieser Wechsel der Perspektiven braucht viel Aufmerksamkeit, denn in jedem Kapitel erfahren wir etwas Neues. Etwas, was derjenige zu Tage fördert, oder aber ein Geheimnis wird gelüftet was Jahrelang verborgen war.

Diese verschiedenen Perspektiven machen es einem nicht immer leicht, denn diese Wechsel bringen auch verschiedene Tiefen mit sich und auch Formulierungen. Denn wenn das Ganze aus der Sicht der Kinder erzählt, ist der Stil einfacher, kindgerechter und weniger ausformuliert, da merkt man, dass es die Gedanken und Erzählweisen der kindlichen Perspektive sind.

Ich persönlich fand es schwierig, Sympathien für die Protagonisten zu entwickeln. Daher habe ich es irgendwann nicht mal mehr versucht. Im Nachhinein betrachtet, war es auch nicht schlimm. Denn am Ende zählt bei diesem Buch die Story und die Auflösung.
Gut hat mir dennoch gefallen, dass man trotz alledem einiges über jeden einzelnen erfahren hat. Dinge, die im Geheimen liegen und plötzlich bei diesem Todesfall ans Tageslicht gelangen. Hier merkt man, wie sehr manche mit dem Dorf verflochten sind und wie tief verwurzelt manch einer ist.

Auch wenn mich diese Art der Erzählperspektiven mehr eingenommen haben beim Lesen, haben sie am Ende der Story ganz und gar nicht geschadet. Denn dadurch kommt die Dynamik besonders gut zum Vorschein und das Verschwinden von Ester wird greifbarer.

Die Story hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn man bereits zu Beginn des Buches wusste, dass Esther Tod ist, war der Weg zum Täter und dem Wieso umso dramatischer. Denn mehr als die Hälfte des Buches, brauch es, um wirklich die Leiche zu finden. Man merkt die stetige Ungewissheit, die Angst, die Hoffnung und das Suchen der Detektive, zuletzt aber noch der Glaube daran das Esther gefunden wird. Dies alles treibt die Story voran und auch das Buch. Denn als Leser wird man Zeuge, wie sich eine Eigendynamik entwickelt, innerhalb er Bewohner von Durton, die selbst nun wissen wollen, was mit Esther passiert ist. Die nicht auf die Ergebnisse der Ermittler warten, sondern selbst ermitteln wollen.

Die Spannung ist recht seicht angestiegen und immer wieder bei einem Perspektivenwechsel abgefallen, da es dann meist um eine Andere Sache ging. Dadurch hatte man keine dauerhafte Spannung, sondern musste mit Wellen innerhalb dieser auskommen.

Als am Ende die Auflösung folgte, war ich arg überrascht, denn ich habe nicht mit dieser gerechnet. Klar war, dass es Hinweise innerhalb des Buches geben muss, die ich leider nicht mitbekommen habe, daher fand ich es eigentlich gut. Denn man muss am Ende nicht immer die Lösung parat haben, sondern kann sich von dieser überraschen lassen.
Etwas was mir gut gefallen hat. Auch das es zum Schluss noch einen Blick in die Zukunft gegeben hat, um ein wenig zu zeigen, wie die Eltern und auch Freunde mit diesem Verlust umgegangen sind und was die Zeit ihnen gebracht hat.



Meine Bewertung: 4 Sterne
Dieses Buch muss man sich bewusst aussuchen. Es ist kein typischer Krimi aber auch kein wirklicher Roman. Es wird jungen Erwachsenen gefallen, wie auch Erwachsenen selber. Es ist recht vielschichtig und eröffnet Möglichkeiten. Man sollte es lesen, sich auf die unterschiedlichen Perspektiven einlassen und beim lesen einfach in das Buch hineinfühlen. Nur dann kann man am Ende sagen, es hat mir gefallen oder nicht. Dieses Buch ist im Großen und Ganzen gut, wobei ich die Perspektivenwechsel als Schwäche ansehe, weil sich dadurch keine kontinuierliche Spannung aufbaut.