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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2023

Abwechslungsreich, unterhaltsam, manchmal verstörend

Das rote Tuch
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Die vorliegende Anthologie ist ein bunter Strauß von Geschichten aus unterschiedlichen Genres. Verbindendes Element ist das Rote Tuch, das jedes Mal eine mehr oder minder bedeutende Rolle spielt.

Ich ...

Die vorliegende Anthologie ist ein bunter Strauß von Geschichten aus unterschiedlichen Genres. Verbindendes Element ist das Rote Tuch, das jedes Mal eine mehr oder minder bedeutende Rolle spielt.

Ich habe mich völlig unvorbereitet in das Leseabenteuer gestürzt , da ich nur die Autorin Fondraz kannte, deren Bücher ich sehr mag. So ist es nicht überraschend, dass einige Geschichten mich fesseln konnten, andere nicht so meinen Lesegewohnheiten entsprachen. Aber das ist auch das spannende an einer Anthologie, man wird "gezwungen "Neuland zu betreten und seinen Horizont zu erweitern.

Wenn ich nun einige Geschichten hervor hebe, dann entspricht es meinem Geschmack und bedeutet nicht, dass die anderen nicht lesenswert sind.

Ich mag Märchen, deshalb hat mir " Das nasse Grab " gut gefallen. Hier wird viel Seemannsgarn gesponnen. "Das rote Tuch " lässt Erinnerungen an die Hochzeit der Pandemie wach werden und in einigen Sätzen habe ich mich wieder erkannt.

Auch die letzte Geschichte " Morgen ist auch noch ein Tag " , die in der Zukunft spielt, hat mich durch ihren hoffnungsvollen Tenor angesprochen.

Mir hat die Anthologie insgesamt sehr gut gefallen und mir die Möglichkeit gegeben, mir bisher unbekannte Autorinnen, zu entdecken.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

Wer tötet eine Alkoholikerin ?

Preißnmörder
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Das ist meine erste Begegnung mit der resoluten Kommissarin Maria, die alle nur Mary nennen und die das Herz auf dem rechten Fleck hat.

Sie steckt mitten in den Vorbereitungen zur Hochzeit mit Hauptkommissar ...

Das ist meine erste Begegnung mit der resoluten Kommissarin Maria, die alle nur Mary nennen und die das Herz auf dem rechten Fleck hat.

Sie steckt mitten in den Vorbereitungen zur Hochzeit mit Hauptkommissar Toni, als die dorfbekannte Alkoholikerin Betti tot aufgefunden wird. Leider bestätigt sich der Verdacht eines Unfalls nicht und Mary steckt mitten in einer Mordermittlung. Da die Tote nicht gerade beliebt war, gibt es Verdächtige zuhauf, nur ein Motiv drängt sich nicht auf. Dabei hat die Dorfgemeinschaft den Täter bereits ausgemacht - der zugereiste Nachbar der Toten und macht mächtig Stimmung gegen ihn. Zu Marys Leidwesen mischt ihr Schwiegervater kräftig mit. Als auch noch Marys Schwester mit dem 5 Monate alten Nepomuk auftaucht, rückt die Hochzeit endgültig in den Hintergrund. Und wäre das nicht genug, sitz ihr der Staatsanwalt im Genick und lässt wenig Wertschätzung erkennen.

Der Krimi bietet beste Unterhaltung und bietet eine gelungene Mischung aus Krimihandlung, Lokalkolorit und privaten Problemen.

Mary verkörpert für mich die Idealfigur eines ländlichen Ermittlers. Sie bearbeitet den Fall mit der nötigen Sorgfalt und Vehemenz. Dabei zeigt sie Empathie und lässt die Kirche im Dorf, als die Dorfbewohner über das Ziel hinaus schießen.

Die übrigen Personen ergänzen das Umfeld perfekt. Angefangen bei dem behäbigen Kollegen Bär, über den grantigen Schwiegervater bis hin zu der in meinen Augen nervigen Schwester.

Höhepunkt der Ermittlung ist eine filmreife Verfolgungsjagd. Gelungen fand ich auch die Sprache des Krimis. Die Autorin nutzt eine gehörige Portion Dialekt, der zum Lokalkolorit beiträgt, aber so dass auch ein "Zugereister" es versteht.

Eigentlich überflüssig zu erwähnen, aber natürlich gehört auch eine gute Portion Humor und Romantik dazu.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Vertrauen ist der Schlüssel zur Liebe

Verführung in Justitias Antlitz
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Erneut schickt mich die Autorin auf eine spannende und emotionale Reise nach Schottland des Jahres 1746. Dieser - leider - letzte Band schildert die Liebesgeschichte zwischen der Anwältin Anni und dem ...

Erneut schickt mich die Autorin auf eine spannende und emotionale Reise nach Schottland des Jahres 1746. Dieser - leider - letzte Band schildert die Liebesgeschichte zwischen der Anwältin Anni und dem schottischen Krieger Kendrick. Man kann den Band ohne Vorkenntnisse der anderen sehr gut lesen.

Der besondere Reiz der Reihe wie auch hier liegt im Zusammentreffen der unterschiedlichen Zeitebenen und der Schilderungen der Ereignisse in der Vergangenheit. Kendrick wird in die Gegenwart geschickt und trifft dort auf Anni. Man kann sich Kendricks Verwirrung nur annähernd vorstellen, als er sich in der Zukunft wiederfindet. Anni dagegen weiß, dass Zeitreisen möglich sind, heiratet ihre beste Freundin doch den Krieger Alexander. Nach der ersten Begegnung Annis mit Kendrick wird nun sie in die Vergangenheit versetzt und trifft dort erneut auf Kendrick, der sie nicht erkennt. Sie verliebt sich in ihn und wird kurz darauf von ihm getrennt. Anni erlebt hautnah die Ereignisse, die zu Kendricks Verbitterung geführt haben, mit. Mir als Leserin wird bewusst, welches Ausmaß der Betrug und das Unrecht hatten, die Kendricks Leben fortan bestimmten und er verdient in meinen Augen jedes Mitgefühl und Verständnis.

Als die beiden sich erneut in der Gegenwart begegnen, hat Anni die schwere Aufgabe, Kendrick von ihrer Aufrichtigkeit zu überzeugen.

Die Liebesgeschichte ist wunderbar erzählt. Durch die dramatischen Vorfälle in der Vergangenheit ist zusätzlich für viel Spannung gesorgt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Zusammen ergibt sich ein Leseerlebnis, das fesselt und zu Herzen geht.

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Wenn das Schicksal miese Karten verteilt

Im Nebel des Kartells
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Was ich an diesem Krimi bemerkenswert finde, ist die eher ungewöhnliche Schilderung der Ereignisse. Normalerweise begleite ich die Ermittler bei ihrer Tätigkeit und begebe mich mit ihnen auf Spurensuche. ...

Was ich an diesem Krimi bemerkenswert finde, ist die eher ungewöhnliche Schilderung der Ereignisse. Normalerweise begleite ich die Ermittler bei ihrer Tätigkeit und begebe mich mit ihnen auf Spurensuche. Hier steht der Täter, der zugleich Opfer ist, im Mittelpunkt.

Matt Simmons ist jemand , der versucht mit ehrlicher Arbeit, seiner Familie ein bescheidenes angenehmes Leben zu bieten. Er hat ein paar Jugendsünden begangen, aber das ist Schnee von gestern bis zu dem Tag, als das Schicksal in Form einer exorbitanten Forderung des Altenheims, in dem Matts Mutter lebt, zuschlägt. Der Autor nimmt sich Zeit, mir Matts Lebenssituation und seinen Charakter näher zu bringen . Mir hat das gefallen, weil so ein besseres Verständnis für ihn bekommen habe.

Er versucht nun bei illegalen Pokerspielen, das Geld zu gewinnen, was keine gute Idee ist. So kommt eins zum anderen und Matt sieht sich mit der realen Möglichkeit konfrontiert, sein restliches Leben im Gefängnis zu verbringen.

Ich mochte Matt , mit seinem ernsthaften Wunsch ein rechtschaffenes Leben zu führen und fand deshalb, dass das Schicksal ganz schön ungerecht mit ihm umgehet. Er bemüht sich mit aller Kraft, das richtige zu tun und hat dennoch keine Chance. Ein wenig war ich auch der Polizei gram, die in Matt nur eine gute Möglichkeit sieht, einem Drogenkartell auf die Füße zu treten. Meine Sympathien lagen ganz klar bei Matt und seiner Familie und ich habe jedes Mal, den Atem angehalten, wenn es wieder ein Stück abwärts ging.

Der Schluss, der mit einem packenden Showdown aufwartet, ist zu meiner Erleichterung versöhnlich und auch die Polizei kann Punkte gut machen.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Turbulente Ermittlungen im sommerlichen Marseille

Die Marseille-Morde - Der Tote von Port Pin
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Die Leiches eines Journalisten wird gefunden. Seine Freundin gilt als vermisst. Und da ist noch der Mord an einem Tabakwarenhändler.

Mehr als genug zu tun und so ergibt sich, dass ein reines Frauenteam ...

Die Leiches eines Journalisten wird gefunden. Seine Freundin gilt als vermisst. Und da ist noch der Mord an einem Tabakwarenhändler.

Mehr als genug zu tun und so ergibt sich, dass ein reines Frauenteam unter Leitung von Nadine Aubertin mit der Aufklärung des Falles um den toten Journalisten und seine Freundin betraut wird. Ich fand das ausgesprochen erfreulich, dass Frauen die Verantwortung tragen und nicht nur Wasserträger für die Herren der Schöpfung sind. Die vier Frauen haben es nicht nur mit schwierigen Ermittlungen zu tun, sondern auch mit typischen Vorurteilen,.

So führt eine Spur in einen sozialen Brennpunkt Marseilles. Die Bewohner lehnen jede Polizeipräsens vehement ab und es kommt zu einem dramatischen Zwischenfall. Die Presse stürzt sich mit Begeisterung darauf und spricht den Frauen pauschal ihre Kompetenz ab und noch schlimmer, reduziert sie auf ihr Aussehen und privaten Hintergrund. Dabei sind sie mit ihren Nachforschungen nicht weniger erfolgreich wie ihre männlichen Kollegen. Spuren erweisen sich als falsch, manches erhält erst später seine Bedeutung. Brisant wird der Fall, als sich eine Verbindung zum größten Arbeitgeber der Region ergibt, der in der Vergangenheit bereits wegen Umweltvergehen am Pranger stand.

Mich hat der Krimi auf eine spannende Lesereise geschickt. Ich fand das Frauenteam kompetent und sympathisch.

Die Handlung kommt eher bedächtig daher. Die Autorin gibt den Landschaftsbeschreibungen und den Schilderungen sozialer und umweltpolitischer Themen Raum. Mir hat das gefallen und ich fand es interessant, darüber etwas aus meinem Nachbarland zu erfahren. Auch einige private Aspekte der Ermittlerinnen werden angesprochen.

Am Ende entwickelt sich die Suche nach den Tätern zu einem Wettlauf gegen die Zeit und der Spannungsfaktor steigt. Zu meiner Freude klärt die Autorin alle offenen Fragen und es bleiben keine losen Fäden.

Mich hat der Krimi gut unterhalten, gerade weil er auch anderen Themen, die die Ermittlungen berühren, Raum gibt.

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