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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2023

Was passiert, wenn wir die Augen schließen?

Kurz bevor der Wecker klingelt
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Wer kennt das nicht, dass die Kleinen und Kleinsten abend meinen etwas zu verpassen, wenn es Zeit wird zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen. Da kann dieses Bilderbuch als letzter gemeinsamer Ankerpunkt ...

Wer kennt das nicht, dass die Kleinen und Kleinsten abend meinen etwas zu verpassen, wenn es Zeit wird zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen. Da kann dieses Bilderbuch als letzter gemeinsamer Ankerpunkt helfen, die Phantasie zu beflügeln und so sanft einen Übergang in den Schlaf zu finden.
In `Kurz bevor der Wecker klingelt` ersinnt Cornelia Travnicek schönste kurze Texte zu dem was nachts die Dinge treiben, wenn wir kuschelig in unseren Betten liegen und träumen. Da gibt es schon mal Krähe, die Armdrücken machen, Eiswaffeltüten spielen fangen, Bäume tanzen und vieles vieles mehr. Die Autorin hat viele Ideen in dieses schöne Bilderbuch gebracht. Die Texte sind gereimt und wunderbar zum mehrfachen vorlesen geeignet. Keine Standard langeweile Reime, sondern künstlerisch geschrieben. Immer wieder fällt etwas sprachlich auf. Genauso wie auf den großartig illustrierten Bildern des Buches. So schön sind die Illustrationen von Raffaela Schöbitz. Es sind dunkle Bilder und einzelne Stellen werden wie mit einer Taschenlampe angeleuchtet. Aber auch in den „dunklen“ Ecken gibt es bei genauem betrachten viel zu entdecken.
Der Bogen ist am Schluss zu Ende gespannt, wenn die Menschen erwachen und der Tag seinen Lauf nimmt und die Dinge wieder „nur“ Dinge sind.
Ein phantasievolles ruhiges Bilderbuch für die Kleinen ab 4 Jahren, dass sich besonders dazu eignet vor dem Schlafengehen vorzulesen!

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Veröffentlicht am 15.07.2023

Trügerische laue Sommernächte

Nachts erzähle ich dir alles
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Anika Landsteiner schrieb sich in mein -Herz mit `So wie du mich kennst`, seitdem MUSS ich alles von ihr lesen was kommt und nun in diesem Sommer ` Nachts erzähle ich dir alles`. Schon der Titel lässt ...

Anika Landsteiner schrieb sich in mein -Herz mit `So wie du mich kennst`, seitdem MUSS ich alles von ihr lesen was kommt und nun in diesem Sommer ` Nachts erzähle ich dir alles`. Schon der Titel lässt auf einen guten Roman hoffen.
Im Mittelpunkt steht Léa, die das Glück hat ein Haus in Saint Martin an der Côte d’Azur im Familienbesitz zu wissen. Hierhin flieht sie im Sommer und bringt so Abstand zwischen sich und ihre Familie, sich und dem deutschen trubeligen Alltag und ihrer Trennung und möchte hier Ruhe und Kraft schöpfen. Am ersten Abend steht Alice vor ihrer Tür, ein junges Mädchen mit dem Léa ins Gespräch kommt. Angenehm und locker bei einem Glass Wein. Die beiden wollen lose im Kontakt bleiben und dann passiert das unfassbare. Alice nimmt sich das Leben und hatte bereits ein weiteres Leben unter dem Herzen. Émile ihr Bruder sucht Léa auf und die beiden beginnen einen intensiven Austausch. Die beiden kommen sich nahe, haben beide verschiedene Themen zu bewältigen, er die Trauer und sie eine Trennung hinter sich. Es wird noch komplizierter…
Ich habe es unheimlich gerne gelesen, ich mag diesen Tonfall des Buches. Ein heißer Sog, der einen in den Bann zieht. Wie eine zu warme Bettdecke, die man wegstrampeln möchte, aber die man dann doch so gerne spürt. Es gibt immer wieder spannende Wendungen und Perspektiven, die es zu erkunden gilt.
Gelungen an dem Roman sind die Aufarbeitung der mannigfaltigen Beziehungen. Vor allem der Erzählstrang um die Nachbarin Claire, die sich in Abwesenheit der Familie um das Feriendomizil kümmert. Sie kommt zu Wort und richtet sich an Léa mit ihren Beobachtungen, ihrer Aufarbeitung wie Frauen miteinander agierten und zeigt wie die Vergangeneheit nachwirkt.
Wirklich sehr gelungen und je nachdem was im Bücherherbst noch folgt, könnte das in die Highlights 2023 einziehen!

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Leben im „Nie-Wieder“-Land

Fremd
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Dieses Buch habe ich ausschließlich zur Hand genommen auf Grund einer Empfehlung von Maria Piwowarski. Sie stellte das Buch in der Folge 52 des blauschwarzberlin Podcasts vor. (Kann überall nachgehört ...

Dieses Buch habe ich ausschließlich zur Hand genommen auf Grund einer Empfehlung von Maria Piwowarski. Sie stellte das Buch in der Folge 52 des blauschwarzberlin Podcasts vor. (Kann überall nachgehört werden!). Und ich bin ihr dafür (wie immer!) sehr dankbar.
Nun aber zu ‚FREMD‘, ein extrem persönlicher Text von Michel Friedman. Ein Text, der tiefe Einblicke gewährt in das was ihn prägte, prägt und zu dem macht was er ist. Ein Mann, der als Kind zweier polnischer Holocaust-Überlebenden eine tiefe Verantwortung für seine Eltern empfindet, da die Familie außer in diesem Kern nicht-existent ist und dann auch noch in der Fremde. Erst Paris, dann Deutschland.
Alleine die Form des Textes ist grandios, denn es ist keine profane Prosa. Es sieht nach Lyrik aus und ist doch ein Text mit viel Tiefe und wenig Wörtern. Aus meiner Sicht eine große Kunst so komprimiert Stimmungsbilder und innere emotionale Zustände so auf den Punkt zu bringen!
„Papa sagt:
Sprache ist wichtig.
Sprache heißt dazuzugehören.
Freiheit.
Mitreden.
Mitschreiben.“
(S. 130)

Ganz ehrlich, diese Perspektive auf das Leben von Michel Friedman lässt ihn für mich noch mal in einem ganz anderen Licht erschienen. Leid und Freud liegt im Leben nah beieinander und hier ist ein sehr reflektierter Blick auf die eigene Vergangenheit zu lesen, die uns allen hilft unser Bewusstsein für das zu schärfen wie hier die Fremde wahrgenommen wird.

Ohne Frage: Lesenswert und arbeitet noch nach.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Aufklären - aber in gut und in Romanform!

Selma, Küsse, Kuddelmuddel
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So langsam wird das was mit den guten Aufklärungsbüchern! Hier ist ein phänomenal gutes Duo am Start, die schon zwei Bücher zum Thema Aufklärung im leykam Verlag veröffentlich haben.
Laura Melina Berling ...

So langsam wird das was mit den guten Aufklärungsbüchern! Hier ist ein phänomenal gutes Duo am Start, die schon zwei Bücher zum Thema Aufklärung im leykam Verlag veröffentlich haben.
Laura Melina Berling schreibt wunderbare Texte (auch bekannt durch ihren Kanal @littlefeministblog) und Hannah Rödel illustriert das ganze gekonnt und kindgerecht.
Es sind beides Kinderromane ab 10 Jahren, die den jungen Menschen auf dem Weg ins Neuland helfen soll. Welches Neuland? Pubertät! Daher auch erst ab 10 Jahren geeignet. Die beiden geben an, dass das Ganze bis 14-15 Jahren gut geht.
Laura Melina Berling ist von Hause aus Sozialpädagogin in Frankfurt ist und setzt sich dezidiert mit all den Themen rund um die Pubertät auseinander und wie es den Kindern erleichtert werden kann sich zu finden und zu verstehen was abgeht mit ihrem Körper.
Der erste Band richtet sich in erster Linie an Mädchen, aber eben auch an alle die sie verstehen möchten: „Selma, Küsse, Kuddelmuddel“. Es geht vor allem um die 12jährige Selma, die zum ersten Mal ihre Periode bekommt, die Laune fährt Achterbahn und irgendwie wird alles ein wenig anders und doch will sie noch ein bisschen Kind bleiben dürfen.
Der zweite Band „Yunus, Zocken, Zeugs“ richtet sich eher an Jungs, aber auch hier sind alle eingeladen zu verstehen. Hier ist der 12jährige Yunus die Hauptfigur und er möchte eigentlich den ganzen Tag auf seiner Konsole rumhämmern, aber da geht noch mehr ab bei ihm, dass er sortieren muss.
In beiden Bänden geht es übrigens nicht nur um die weltbewegende Pubertät, das Gange ist jeweils in eine spannende Geschichte eingebettete für den es einen Klassen-Detektiv-Club benötigt!
Fazit: Roman und Aufklärung zugleich – sehr sehr gelungen!!!! Ich kann allen Eltern nur raten ihre Kinder mit diesen Büchern zu beglücken. Wenn es nicht gleich gelesen wird, macht nix. Irgendwann wird es zu Rate gezogen.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Aufklären - aber in gut und in Romanform!

Yunus, Zocken, Liebeszeugs
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So langsam wird das was mit den guten Aufklärungsbüchern! Hier ist ein phänomenal gutes Duo am Start, die schon zwei Bücher zum Thema Aufklärung im leykam Verlag veröffentlich haben.
Laura Melina Berling ...

So langsam wird das was mit den guten Aufklärungsbüchern! Hier ist ein phänomenal gutes Duo am Start, die schon zwei Bücher zum Thema Aufklärung im leykam Verlag veröffentlich haben.
Laura Melina Berling schreibt wunderbare Texte (auch bekannt durch ihren Kanal @littlefeministblog) und Hannah Rödel illustriert das ganze gekonnt und kindgerecht.
Es sind beides Kinderromane ab 10 Jahren, die den jungen Menschen auf dem Weg ins Neuland helfen soll. Welches Neuland? Pubertät! Daher auch erst ab 10 Jahren geeignet. Die beiden geben an, dass das Ganze bis 14-15 Jahren gut geht.
Laura Melina Berling ist von Hause aus Sozialpädagogin in Frankfurt ist und setzt sich dezidiert mit all den Themen rund um die Pubertät auseinander und wie es den Kindern erleichtert werden kann sich zu finden und zu verstehen was abgeht mit ihrem Körper.
Der erste Band richtet sich in erster Linie an Mädchen, aber eben auch an alle die sie verstehen möchten: „Selma, Küsse, Kuddelmuddel“. Es geht vor allem um die 12jährige Selma, die zum ersten Mal ihre Periode bekommt, die Laune fährt Achterbahn und irgendwie wird alles ein wenig anders und doch will sie noch ein bisschen Kind bleiben dürfen.
Der zweite Band „Yunus, Zocken, Zeugs“ richtet sich eher an Jungs, aber auch hier sind alle eingeladen zu verstehen. Hier ist der 12jährige Yunus die Hauptfigur und er möchte eigentlich den ganzen Tag auf seiner Konsole rumhämmern, aber da geht noch mehr ab bei ihm, dass er sortieren muss.
In beiden Bänden geht es übrigens nicht nur um die weltbewegende Pubertät, das Gange ist jeweils in eine spannende Geschichte eingebettete für den es einen Klassen-Detektiv-Club benötigt!
Fazit: Roman und Aufklärung zugleich – sehr sehr gelungen!!!! Ich kann allen Eltern nur raten ihre Kinder mit diesen Büchern zu beglücken. Wenn es nicht gleich gelesen wird, macht nix. Irgendwann wird es zu Rate gezogen.

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