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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2023

Ein Kriminalfall der anderen Art mit einem Ermittler in der Lebenskrise

Ein Sommer in Cassis
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Vorneweg: Ich habe bei diesem Buch keinen üblichen Kriminalfall erwartet, da mit bewusst war, dass Peter Berg auch die Vorstellung der Region, wie in einer Art Reiseführer, als Ziel hat. Wer hier einen ...

Vorneweg: Ich habe bei diesem Buch keinen üblichen Kriminalfall erwartet, da mit bewusst war, dass Peter Berg auch die Vorstellung der Region, wie in einer Art Reiseführer, als Ziel hat. Wer hier einen spannungsgeladenen Thriller erwartet, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht werden, obwohl es mehr als nur eine Leiche gibt.
Kurz zum Inhalt: Jens Schneider, Kriminalkommissar aus Frankfurt und ausgebrannt, fährt nach Südfrankreich in den wunderschönen Ort Cassis, einer Kleinstadt am Mittelmeer in einer Bucht der Calanque-Küste unweit von Marseille. Schnell wird er Mordfälle verwickelt und gerät selbst in Verdacht.
Meine Meinung: mir persönlich haben die Beschreibungen der Landschaft gut gefallen, der Autor hat die Region schön beschrieben. Das geht etwas zu Lasten der eigentlichen Kriminalhandlung, die das Buch tragen sollte. Tagebucheinträge des Kommissars werden als Stilmittel eingesetzt, um die Gedanken des Kommissars dem Leser näher zu bringen und hebt sich stilistisch auch deutlich ab. Er lässt seine Gedanken kreisen, das führt auch zu der einen oder anderen Wiederholung. Ich habe mich öfters dabei ertappt, die Passagen dann nur flüchtig zu lesen. Die eingearbeitete Liebesgeschichte gehört zu der Geschichte zwar dazu, hätte ich aber nicht gebraucht und an manchen Stellen hätte auch eine Andeutung gereicht.
Zum Ende war ich wieder zufrieden, denn der überraschende Schluss des Falls versöhnt und ist nachvollziehbar. Daher (und wegen des umfassenden Lokalkolorits) gibt es 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Ein phantasievolles Abenteuer, welches weitergehen muss

Die Gesellschaft der geheimen Tiere
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Ein phantasievolles Abenteuer, welches weitergehen muss
Edith, genannt Edie, lebt in einem Internat, da ihre Eltern ständig auf Forschungsreisen unterwegs sind. Zu Beginn der Sommerferien soll sie eigentlich ...

Ein phantasievolles Abenteuer, welches weitergehen muss
Edith, genannt Edie, lebt in einem Internat, da ihre Eltern ständig auf Forschungsreisen unterwegs sind. Zu Beginn der Sommerferien soll sie eigentlich von Ihnen abgeholt werden, da sie jedoch vermisst werden, können sie nicht kommen. Edith wird auf die Reise zu ihrem Onkel geschickt, der in einer abgeschiedenen Gegend lebt. Und damit beginnt für Edith ein Abenteuer, welches ihre bisherige Welt auf den Kopf stellt. Edie reist schon bald mit ihrem Onkel in den Himalaya, wo eine Yeti-Familie ihre Hilfe benötigt.
Der Autor nimmt sich Zeit, an Ediths Probleme mit ihren spontan auftretenden Kopfschmerzen heranzuführen, bis dann die Ursache ersichtlich wird: Edie kann sich gedanklich mit den Tieren verständigen. Und Luke Gamble beschreibt dies überhaupt nicht langweilig, so kommt man gut in die Geschichte rein und will wissen, wie es weitergeht. Spannend wird es dann, wenn Edith auf die Farm ihres Onkels kommt, sie ihn und die weiteren Bewohner kennen lernt und ihn schließlich bei seiner Arbeit als ganz besonderer Tierarzt unterstützen kann. Hund Arnold ist ihr dabei eine gute Unterstützung und sorgt auch für die Prise Humor, schon allein, wenn er Würstchen erbettelt. Mir gefiel auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Onkel und Edie und wie sie lernt, ihn und die Ursache für seine anfängliche Distanziertheit zu verstehen.
Kommunikation mit Tieren ist ja kein neues Thema für ein Kinderbuch, aber hier wurde es etwas anders umgesetzt und auch die abenteuerliche Geschichte mit vielen Bösewichtern ist toll ersonnen. Spannungsmomente sind reichlich vorhanden und das Buch liest sich einfach gut.
Schön sind auch die gezeichneten Karten der Umschlaginnenseiten, vorne die Farm im Waldgebiet und am Ende die Darstellung der Himalaya-Region. Das Cover ist auffällig und farbenfroh, derweil der Pegasus eine große Rolle in diesem Buch spielt, wird der Phoenix wohl erst im nächsten Buch auftauchen. Denn die Geschichte ist nicht auserzählt. Offen bleibt, was mit Ediths Eltern ist. Hierauf wurde im Buch leider zu wenig eingegangen, im zweiten Teil interessiert es die Protagonisten nicht mehr, was mit ihnen geschehen ist. Das kam mir etwas zu kurz. Lesenswert ist auch das Nachwort, in dem Luke Gamble, selber Tierarzt, den Kindern aufzeigt, welche Möglichkeiten es gibt, mit Tieren beruflich zu arbeiten und was dies für einen bedeuten kann.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Krimi mit außergewöhnlichem Schwerpunkt

Die Spur der Aale
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Sommer in Frankfurt am Main, eine Wasserleiche wird geborgen und Staatsanwältin Vogelsang ermittelt. Der Tote, Zollfahnder Mathissen, hatte ihr zuvor schon einige Hinweise zum Handel mit wertvollen Glasaalen ...

Sommer in Frankfurt am Main, eine Wasserleiche wird geborgen und Staatsanwältin Vogelsang ermittelt. Der Tote, Zollfahnder Mathissen, hatte ihr zuvor schon einige Hinweise zum Handel mit wertvollen Glasaalen zukommen lassen und in ihr kommen Zweifel hoch, ob sie diese nicht hätte ernster nehmen müssen. Auch sie gerät nun in den Fokus der Schmuggler.
Der Krimi hat mich überrascht. Neben den Ermittlungen wurden hier das private Umfeld der Staatsanwältin, die Auseinandersetzungen im Kollegenkreis und das Thema Artenschutz beleuchtet. Man erhält dazu Informationen zu den Schmugglernetzwerken - das alles spielt in meiner Heimatstadt Frankfurt, was zu meinem Interesse an dem Buch beigetragen hat. Dies alles auf 240 Seiten unterzubringen, ist nicht einfach und geht auch nicht ohne Abstriche. So hätten einige Charaktere noch tiefer ausgearbeitet, auf die ein oder andere Nebenhandlung verzichtet und dafür andere Aspekte vertieft werden können. Die internationale Verflechtung des Schmugglerrings wurde ansatzweise aufgezeigt. Das Buch las sich insgesamt gut, vom Stil her flüssig und die Story ist interessant. Die Hauptfigur hat Potential und ich bin neugierig auf einen Folgeband. Mal ein ganz anderer Krimi für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 21.06.2023

Träume in Hollywood begraben

City of Dreams
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Danny Ryan muss mit Vater und Sohn und dem Rest seiner eingeschworenen Gang fliehen, verfolgt vom FBI und gesucht von den Anhängern der italienischen Mafiagang aus Providence. Seine Flucht führt ihn nach ...

Danny Ryan muss mit Vater und Sohn und dem Rest seiner eingeschworenen Gang fliehen, verfolgt vom FBI und gesucht von den Anhängern der italienischen Mafiagang aus Providence. Seine Flucht führt ihn nach Kalifornien und San Diego. Das FBI bietet Danny einen Deal an, auf den er eingehen muss, will er nicht sterben. Er findet in dem Filmstar Diane eine neue Liebe und fängt an, auf ein neues Leben zu hoffen.
Der zweite Band der City-Trilogie von Don Winslow erzählt die Geschichte von Danny Ryan fast nahtlos weiter. Der Autor versteht es, die Geschichte so zu erzählen, dass man in ihren Bann gezogen wird. Die familiären und freundschaftlichen Bande werden klar beleuchtet, die Charaktere gut beschrieben. Ich hatte keine Probleme, den unterschiedlichen Protagonisten zu folgen. Durch Winslows klare Sprache und gradlinige Erzählkraft wird das Kopfkino angeregt, die Handlung wird plastisch. Auch gewalttätige Szenen sind noch gut lesbar und verfolgen einen nicht. Für mich eine spannende, mafiatypische Geschichte, die das Potential für eine Verfilmung hat - allerdings kein echter Thriller, sondern ein dramatisches Epos. Ich empfehle, die Bücher in Reihenfolge zu lesen, sonst entgeht einem zu viel an Zusammenhängen und Hintergründen. Band drei ist für mich ein Muss.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Eine fantasievolle Welt im Erdinneren erwartet uns.

Im Bann der Elemente (Bd. 1)
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Jacob wird von dem Wasserwesen Nereide überredet, mit auf eine Reise tief in die Erde zu kommen, um - ganz einfach - die Welt zu retten. Seine Freunde Taio und Lili lassen sich nicht davon abhalten, ihn ...

Jacob wird von dem Wasserwesen Nereide überredet, mit auf eine Reise tief in die Erde zu kommen, um - ganz einfach - die Welt zu retten. Seine Freunde Taio und Lili lassen sich nicht davon abhalten, ihn zu begleiten. Und seine kleine Schwester Putte ist ungeplant auch dabei.
Eine abenteuerliche, fantasievolle Geschichte wartet auf die junge Leserschaft. Erzählt wird aus Sicht von Jacob in einem ganz eigenen, frischen und auch witzigen Stil. An den Schreibstil muss man sich erst gewöhnen. Dabei wird auch mal mit Großbuchstaben zur Verstärkung gearbeitet. Das verdeutlicht dann gut, wie es Jacob in der jeweiligen Situation geht. Das Buch ist abwechslungsreich gestaltet, viele schwarz-weiß-Zeichnungen lockern den Text auf. Einige Seiten sind mit weißem Text auf schwarzem Hintergrund gedruckt. Das Buch bietet sowohl für Jungen als auch für Mädchen Identifikationsfiguren, die einzelnen Charaktere sind gut ausgearbeitet und jedem kommt eine besondere Rolle zu. Etwas den Lesefluss störend ist zuweilen die Sprache einzelner Wesen, die die Buchstaben verdrehen, so wird ein Sch-Laut schon mal zu einem F-Laut. Kinder, die noch Unsicherheiten bei der Rechtschreibung haben, könnten verwirrt werden, wenn sie das Buch alleine lesen. Ein Buch, dessen Geschichte jedoch Spaß beim Lesen macht, abwechslungsreich und spannend ist. Die Empfehlung für Kinder ab 9 Jahre halte ich für passend.

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