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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2023

Willkommen auf dem Amt

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
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Ich folge Amtsfluencerin Conny schon seit längerem und kenne ihre Charaktere mittlerweile ziemlich gut. Natürlich wollte ich auch unbedingt ihr Buch lesen und wurde nicht enttäuscht. Die typischen Klischees ...

Ich folge Amtsfluencerin Conny schon seit längerem und kenne ihre Charaktere mittlerweile ziemlich gut. Natürlich wollte ich auch unbedingt ihr Buch lesen und wurde nicht enttäuscht. Die typischen Klischees über Beamte kennen wir alle: Früh im Büro erscheinen, erstmal Kaffee kochen, ausgiebig Frühstückspause machen und bloß nicht ans Telefon gehen, wenn ein Bürger anruft. Selbstverständlich ist pünktlich Feierabend und Freitag ab 13:00 Uhr erreicht man ohnehin niemanden mehr.

Conny war selbst lange Beamtin und nimmt uns mit in den "typischen" Alltag in einer Berliner Behörde. Wer jetzt denkt, das ist total langweilig, dem ich empfehle ich das Buch herzlich. Sie schafft es unfassbar humorvoll alltägliche Situationen darzustellen. Natürlich ist dabei auch viel Ironie im Spiel. Trotzdem klingt auch immer wieder die Realität durch. Der Personalmangel durch jahrelange Einsparungen, fehlende Motivation und die Hürden der Digitalisierung hinterlassen ihre Spuren. Und dennoch Überraschung: Auch in Ämtern arbeiten motivierte Menschen, denen nicht alles egal ist.
Vielen Dank an den dtv Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Eine unabhängige Frau

Ich bin Frida
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"Ich war lange genug die Muse von Diego. Aber ich will keine Muse mehr sein. Ich bin meine eigene Muse! Und ich male meine eigenen Bilder."

Frida Kahlo möchte endlich aus dem Schatten ihres Mannes treten. ...

"Ich war lange genug die Muse von Diego. Aber ich will keine Muse mehr sein. Ich bin meine eigene Muse! Und ich male meine eigenen Bilder."

Frida Kahlo möchte endlich aus dem Schatten ihres Mannes treten. Ihre erste Einzelausstellung in New York wird ein voller Erfolg. Dann begegnet sie dem Fotografen Nick und beginnt mit ihm eine Affäre, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Denn Nick verlangt von ihr die Scheidung einzureichen. Auch ihre künstlerische Karriere kommt nicht zum Stillstand. In Paris muss sie sich weiteren Herausforderungen stellen.

Ich wusste bisher relativ wenig über die berühmte Frida Kahlo. Die Autorin beginnt die Handlung im Jahr 1938, also bereits mitten im Leben von Frida. Und in einer wirklich spannenden Lebensphase, die von großen Herausforderungen geprägt ist. Obwohl der Schreibstil schlicht und sehr einfach zu lesen ist, bringt Bernard die Gedanken und Gefühle dieser Frau spielend leicht herüber. Ihr Kampf für die Freiheit als eigenständige Künstlerin in dieser Zeit und nicht nur als Frau von einem berühmten
mexikanischen Maler wahrgenommen zu werden, ihre sehr moderne Einstellung zur Liebe und ihr Alltag unter chronischen Schmerzen werden hier lebendig und gefühlvoll beschrieben. Das Nachwort der Autorin zu den konkreten Zeitabläufen und die Liste der ausgestellten Werke runden die Geschichte ab.

Eine absolute Empfehlung an alle Leser:innen, die mehr über Frida Kahlo erfahren möchten. Vielen Dank an den Aufbau Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Der Kampf gegen die Strigoi

Die Schwarze Königin
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"Alle spüren es. Dein wahres Blut ist laut. Sie vernehmen es von Prag bis in deine alte Seelenheimat. Alte Mächte sind erwacht."

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Der Wechsel zwischen den Kapiteln ...

"Alle spüren es. Dein wahres Blut ist laut. Sie vernehmen es von Prag bis in deine alte Seelenheimat. Alte Mächte sind erwacht."

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Der Wechsel zwischen den Kapiteln um Barbara und Vlad in der Vergangenheit und Len in der Gegenwart hat für mich in jedem Fall die Spannung erhöht. Der Autor webt zahlreiche Figuren und unterschiedliche Wesen der Anderswelt in die Geschichte ein. Hinzu kommen historische Hintergründe und ungarische Begriffe. Das Glossar zu Beginn des Buches war da wirklich hilfreich.

Man merkt beim Lesen, dass Heitz seinen Schwerpunkt auf das Worldbuilding und die Beschreibung seiner Charaktere legt. Barbara hat eine starke Persönlichkeit und setzt ihre Ziele auch gegen Widerstände durch. Sie hält sich nicht an das Rollenbild der Frau in ihrer Zeit und zieht damit natürlich allerlei Neid und Gerüchte auf sich. Eine wirklich interessante historische Figur. Len ist nicht der typische Held eines Romans, der sofort zum Kampf bereit ist und dabei glänzend besteht.
Vielmehr wirkte er anfangs sehr überfordert und ist blind in jede Falle getappt. Seine Naivität verringert sich im Laufe der Geschichte und hat ihn für mich sehr menschlich und sympathisch gemacht.
Mit Klara bin ich nicht ganz warm geworden. Für mich war sie eher eine Nebenrolle und als Schwarm von Len eingeführt. Umso mehr hat mich ihre Rolle zum Ende der Geschichte überrascht. Und ja, sie hat mir doch ein bisschen das Finale verhagelt.

Eine Empfehlung an alle Fans von Fantasy, die Wert auf umfangreiches Worldbuilding und starke Charaktere legen. Vielen Dank an den Knaur Verlag, der mir in Kooperation mit Lovelybooks ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Junge Frauen zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und eigenen Träumen

Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle
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Chicago im Jahr 1910: Die Davenports zählen zu den wenigen schwarzen Familien, die aus Armut und Sklaverei stammend zu Ansehen in der Gesellschaft aufgestiegen sind. Für ihre Töchter Olivia und Helen wünschen ...

Chicago im Jahr 1910: Die Davenports zählen zu den wenigen schwarzen Familien, die aus Armut und Sklaverei stammend zu Ansehen in der Gesellschaft aufgestiegen sind. Für ihre Töchter Olivia und Helen wünschen sie sich das gleiche Glück und natürlich einen Ehemann. Doch die beiden Schwestern habe eigene Pläne, genau wie Olivias beste Freundin Ruby und das Dienstmädchen Amy-Rose.

Das Cover erinnert stark an eine beliebte Netflix-Serie und auch hier geht es vordergründig um die gleichen Probleme. Wie findet eine Dame von Stand einen geeigneten, natürlich vermögenden, Ehemann ohne Skandale in der Gesellschaft auszulösen? Abseits davon werden hier aber auch die Träume der Frauen aufgezeigt, die von den Erwartungen der Eltern sowie der Gesellschaft
abweichen. Was passiert, wenn eine privilegierte junge Frau über ihren Tellerrand hinausblicken und sich der Bürgerrechtsbewegung anschließen möchte? Kann eine Frau handwerklich talentierter als Männer sein und eine Ausbildung in einer Werkstatt beginnen wollen? Kann ein unverheiratetes schwarzes Dienstmädchen allein ein Geschäft eröffnen?

Der leichte Schreibstil der Autorin erleichtert das Lesen der Handlung, die aus wechselnden Perspektiven beschrieben wird. Die kurzen Kapitel helfen dabei ebenfalls. Die Liebesgeschichten sind nicht sonderlich schwer zu erraten, die Männer verhalten sich recht klischeehaft. Dabei
ging es hier aus meiner Sicht aber auch nicht. Die Entwicklung der Frauen stand für mich im Vordergrund und diese wurde gut beschrieben.

Die Geschichte der jungen entschlossenen Frauen zu lesen hat mir wirklich gut gefallen. Ich bin schon jetzt auf den zweiten Teil gespannt. Vielen Dank an den dtv Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Anna und Fritz ermitteln wieder

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2)
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Auch im zweiten Teil haben die bürgerliche Anna und der charmante Adlige Fritz wieder einen spannenden Kriminalfall zu lösen. Aber nicht nur die Arbeit in der Gerichtsmedizin hält Anna auf Trab, auch privat ...

Auch im zweiten Teil haben die bürgerliche Anna und der charmante Adlige Fritz wieder einen spannenden Kriminalfall zu lösen. Aber nicht nur die Arbeit in der Gerichtsmedizin hält Anna auf Trab, auch privat hat sie mit ihrer Schwester Franziska allerlei um die Ohren. Natürlich kommt die erfrischende Beziehung zwischen Anna und Fritz auch nicht zu kurz.

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der mich in die Zeit zurückversetzte. Der Erste Weltkrieg lastet schwer auf München. Familien, Freunde und Arbeitskollegen werden auseinander gerissen, die Stimmung ist selbst im sonst so lebhaften Künstlerviertel bedrückt. Aicher schafft es den Wandel von der herrschenden Kriegseuphorie zur Niedergeschlagenheit zu beschreiben.
Eine Empfehlung für alle Krimifans, die gern Fälle vor historischer Kulisse lösen.

Vielen Dank an den Ullstein Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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