Die erste Geschichte aus Holt
Das Band, das uns hält!ein Lesehighlight 2023!
Klappentext:
„Die achtzigjährige Edith Goodnough wurde verhaftet. Ihr Nachbar weiß um Ediths Lebenstragödien und die kleinen Lichtblicke, die vielleicht unweigerlich zu diesem ...
!ein Lesehighlight 2023!
Klappentext:
„Die achtzigjährige Edith Goodnough wurde verhaftet. Ihr Nachbar weiß um Ediths Lebenstragödien und die kleinen Lichtblicke, die vielleicht unweigerlich zu diesem Januar 1977 führten: die entbehrungsreiche Kindheit, der Tod der Mutter, der durch einen Unfall abhängige, stets wütende Vater. Wahrhaftig und einfühlsam entführt Kent Haruf abermals in ein Leben, in dem es an dem meisten fehlt, in dem es Herz und Beharrlichkeit braucht, um die Geschenke darin zu entdecken.“
Harufs Dauer-Leser bewegen sich hier wieder im fiktiven Örtchen Holt. Es ist Harufs erstes Werk und somit der Beginn der Holt-Reihe. Vorweg sei gesagt, alle Bände lassen sich sehr gut unabhängig von einander lesen aber Vorsicht sei geboten: Wenn man einmal sich an Holt festgelesen hat, kommt man nie wieder davon los!
Als Haruf-Fan war es ein großer Genuss seinen Erstling zu erlesen. Ja, sein Schreibstil sein Ausdruck und auch seine Führung der Figuren war hier und da etwas steif und noch nicht so ausgefeilt wie in den Nachfolgern aber das tut der Story und ihrem Verlauf überhaupt keinen Abbruch. Ich muss auch klar sagen, diese noch recht staksige Sprache passte hervorragend zu den Figuren. Hauptprotagonistin Edith soll also in ihrem hohen Alter noch der Prozess gemacht werden. Aber warum? Erlesen Sie es! Edith ist aber nicht die einzige Person in diesem Buch. Uns werden noch Edith‘ Vater und ihr Bruder vorgestellt. Ja, es sind alles verkappt Seelen und ja, es ist nunmal das Band was sie zusammen hält. Man könnte nach allem Bösen und Guten in diesem Buch meinen, Blut ist dicker als Wasser. Vielleicht ist es das auch?! Haruf zeichnet trotz seines kantigen Schreibstils feine und sehr ausdrucksstarke Figuren mit Herz (auch egal wie sehr man sie hasst) und Verstand. Sein Humor ist teils unheimlich schwarz und bissig aber schlussendlich passt es perfekt! Wie soll man denn sonst diesen Wahnsinn durchstehen in Holt? Er nutzt mal harte mal feine Worte, er formt stets einen stimmigen Spannungs- und Erzählbogen, dass einem der Ort mit seinen Bewohnern tief ans Herz wächst. Man merkt schnell, die Bewohner dieses kleinen Städtchens haben alle ihren Rucksack im Leben zu tragen. Haruf „klingelt hier an die Haustür der Familie Goodnough, er öffnet diese Tür und wir lernen ihre Geschichte kennen. Wie herrlich es ist, dass wir noch mehr Bewohner Holts kennenlernen oder diese bereits kennen und so irgendwie auch zu einem Teil von ihnen werden! Ein wenig „Holt“ steckt irgendwie in uns allen…5 Sterne für dieses Werk!