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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2023

Hilf, wenn Du kannst!

"Weil Gott sie liebt"
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Gestaltung:
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Das Titelbild mit der Autorin und dem T-Shirt der Hilfsorganisation casayohana vor dem Hintergrund einer peruanischen Landschaft wirkt sympathisch und macht neugierig. Das Buch ...

Gestaltung:
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Das Titelbild mit der Autorin und dem T-Shirt der Hilfsorganisation casayohana vor dem Hintergrund einer peruanischen Landschaft wirkt sympathisch und macht neugierig. Das Buch ist als Hardcover sehr wertig und liegt gut in der Hand. In der Mitte befinden sich ein paar Seiten mit beschrifteten Fotografien, um das Erzählte zu veranschaulichen. Es hätten aber gerne noch etwas mehr Bilder sein dürfen.

Inhalt:
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In einem sehr hilfsbereiten und christlich geprägten Elternhaus aufgewachsen, in dem es immer hieß "Wenn du helfen kannst, dann hilf!", war für Sabine Vogel immer klar, dass sie Kinderkrankenschwester werden wollte. Der Wunsch ging zunächst in Erfüllung. Doch Gott führte sie weiter auf andere Pfade über die Ausbildung zur Seelsorge- und Missbrauchsreferentin bis schließlich zur Verwendung als Krankenschwester in Peru.

Mein Eindruck:
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Dieses Buch ist ein Mix aus Biografie und Beschreibung des Landes Peru und das Leben der Einheimischen dort sowie Hintergründe über den Aufbau und die Verwaltung einer Hilfsorganisation. Die Autorin schreibt dabei sehr ehrlich, kompromisslos und immer auch mit einer Prise Humor.
Ihre Kindheit ist von Hilfsbereitschaft, Gottesglauben und Pflichtbewusstsein geprägt. Die Liedzeile eines Kirchenliedes begleitet sie oft: "Pass auf kleine Hand, was du tust, denn der Vater immer Himmel schaut herab auf dich." Sie empfindet dies als Erwartungsdruck von Gott, was dazu führt, dass sie sich als angehende Erwachsene anfangs von ihm entfernt. Doch dann spürt sie immer wieder, wie er sie trägt und wie er ihr immer wieder neue Möglichkeiten bietet, die sie schließlich zu ihrem aktuellen Leben führen. Diese Schritte mitzuerleben, fand ich beeindruckend und ich konnte nur staunen, wie sich immer wieder eins zum anderen fügte und Sinn machte.
Über das Land Peru wusste ich bisher noch wenig und ich war sehr geschockt, wie sehr Frauen und (besonders behinderte) Kinder unterdrückt und wie wenig sie wertgeschätzt werden. Auch dass aufgrund der Historie das Thema Alkoholismus verbunden mit Gewalt so stark verbreitet ist, wusste ich nicht. Umso mehr hat mich Sabines Mut beeindruckt, auf die Menschen zuzugehen und alleine durch Zuhören und Reden viel zu bewirken. Aber noch mehr bewunderte ich, wie sie sich in die Arbeit hineinstürzt, immer mehr Menschen dazu bewegt, ihr zu helfen und so ihre Hilfsorganisation Stück für Stück wächst. Über den Aufbau einer solchen Organisation hatte ich mir bislang auch wenig Gedanken gemacht, aber dies hautnah mitzuerleben durch ihre Erzählungen hat mir einige neue Erkenntnisse gebracht.
Zwischen den organisatorischen Abschnitten werden immer wieder einzelne Familien und ihre Schicksale beschrieben. Bei einigen lässt sich viel bewirken, bei anderen scheitert man. Auch mit diesen Misserfolgen klar zu kommen, gehört dazu. Beim Lesen konnte ich Sabines Gedanken gut nachvollziehen. Doch sie hat immer wieder Geduld und lässt sich nicht unterkriegen, schaut nach vorne und macht weiter, auch wenn sie dadurch schon mehrmals fast einen Burn-out erlitten hätte.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es hat mich aufgerüttelt und lässt mich Peru und seine Menschen mit anderen Augen sehen. Den Hinweis am Ende auf casayohana und Hilfsmöglichkeiten nehme ich gerne auf. Das Buch ist toll geschrieben und hat mich inspiriert!

Fazit:
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Eine starke Frau hilft in Peru behinderten Kindern und unterdrückten Frauen: Beeindruckend und berührend geschrieben!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2023

Wenn ein Krimiautor und sein Protagonist gemeinsam ermitteln

Wenn Worte töten
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Gestaltung:
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Das Titelbild ist vorwiegend in dunklen Blautönen gehalten und zusammen mit den Blutflecken auf dem Felsen stimmt es wunderbar ein auf einen britschen Cosy Crime auf ...

Gestaltung:
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Das Titelbild ist vorwiegend in dunklen Blautönen gehalten und zusammen mit den Blutflecken auf dem Felsen stimmt es wunderbar ein auf einen britschen Cosy Crime auf einer Insel: Die perfekte Mischung aus Idylle und Unheil. Als Hardcover mit Schutzumschlag ist das Buch hochwertig verarbeitet. Zur Perfektion fehlt nur das Lesebändchen.

Inhalt:
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Der Schriftsteller Anthony Horowitz wird zusammen mit Daniel Hawthorne, der Hauptfigur seiner Kriminalromane, zu einem Literaturfestival auf die Insel Alderney eingeladen. Sie sollen dort Werbung für ihren ersten Roman machen. Doch dann wird der Geldgeber des Festivals plötzlich ermordet und Hawthorne als Berater der Polizei beauftragt. Horowitz steckt somit tiefer in einem Krimi, als ihm lieb ist.

Mein Eindruck:
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"Das also war das Ensemble: ein Fernsehkoch der Kategorie fett, süß und ungesund, eine blinde Hellseherin, ein Kriegshistoriker, eine Kinderbuchautorin, eine französische Performance-Dichterin, Hawthorne und ich. Nicht gerade die glorreichen Sieben, ging es mir durch den Kopf." (S. 31)

Dies ist der dritte Teil der Hawthorne-Reihe, spielt aber von der Zeitebene her vor dem Erscheinen des ersten Romans. Ich kenne die Vorgängerbände noch nicht, daher habe ich keinen Vergleich. Fest steht, dass man diesen Band unabhängig zu den anderen lesen kann. Er ist in sich geschlossen und alles hinreichend erklärt. Doch die Anspielungen auf die anderen Fälle machen natürlich neugierig. Der Roman ist aus der Perspektive von Horowitz in der Ich-Form geschrieben. Der Autor hat somit sein fiktives Ich in die Geschichte eingewoben und für den Leser scheinen Realität und Fiktion zu verschmelzen. Man kann am Ende nicht sagen, wie viel der Figur Horowitz mit dem echten Schriftsteller übereinstimmt bzw. welcher Teil erfunden ist. Amüsant zu lesen sind die vielen, manchmal ironischen Bemerkungen über andere Literaturgenres und natürlich über das Krimigenre.

"Es war das erste Mal, dass ich jemanden sah, der die Zusammenarbeit mit Hawthorne rundheraus ablehnte. So etwas passiert überhaupt ziemlich selten ... zumindest in Krimis. Wenn der Detektiv Fragen stellt, werden sie von den Verdächtigen stets beantwortet. Es gehört zu den Konventionen des Genres, dass die Schuldigen stets Antwort geben, auch wenn sie Angst haben müssen, dass sie sich verplappern und etwas sagen, was sie verrät." (S. 179)

Der Fall selber ist anfangs gemächlich, es deutet anfangs wenig auf einen Krimi hin, der Mord geschieht erst nach dem ersten Viertel des Buches. Danach gestalten sich die Ermittlungen ganz im Stil von Agatha Christie und Co.: Es gibt viele Verdächtige, viele Geheimnisse und manche Dinge entwickeln sich anders als erwartet. Zudem gibt es noch Hawthornes Vergangenheit, die in diesem Fall auch eine tragende Rolle spielt. Es gibt also wenig Nervenkitzel, aber dafür interessantes und amüsantes Rätselraten mit einer überraschenden, aber schlüssigen Auflösung. Am Ende gibt es noch einen kleinen Cliffhanger, der neugierig auf die weiteren Hawthorne-Fälle macht.

Für alle, die britische Krimis im Stil von Agatha Christie mögen und sich zudem über ein wenig Selbstironie des Krimiautors erfreuen, ist dieser Krimi genau das Richtige! Ich werde auf jeden Fall die anderen Fälle noch lesen und freue mich darauf, wenn der vierte Band auch ins Deutsche übersetzt wird.

Fazit:
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Unterhaltsamer Cosy Crime im Agatha-Christie-Stil mit amüsanten Seitenhieben auf das Krimigenre. Sehr empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.07.2023

Familie ist mehr als man denkt

Das alles ist Familie
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Inhalt:
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Lars findet vor seinem Haus ein Päckchen, adressiert an eine Familie in seiner Straße. Jedoch kann man Namen und Hausnummer nicht mehr entziffern, da es feucht geworden ist. Damit ...

Inhalt:
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Lars findet vor seinem Haus ein Päckchen, adressiert an eine Familie in seiner Straße. Jedoch kann man Namen und Hausnummer nicht mehr entziffern, da es feucht geworden ist. Damit niemand umsonst auf die Postsendung wartet und vielleicht enttäuscht ist, beschließt Lars, bei allen Häusern der Straße persönlich anzufragen. Dabei lernt er viele seiner Nachbarn kennen, erkennt, dass Familie viele Formen annehmen kann und gewinnt neue Freunde.

Mein Eindruck:
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Das Buch spricht einen von den bunten und liebevollen Illustrationen an, die sich nicht nur auf dem Titelbild befinden, sondern über alle Buchseiten erstrecken. Heutzutage sollte es selbstverständlich sein, dass eine Familie nicht immer nur das Modell "Vater, Mutter und Kind(er)" umfasst, sondern aus sehr unterschiedlichen Konstellationen bestehen kann. Dennoch ist dieses alte Rollenmodell immer noch in vielen Köpfen verankert. Der Autor hat es geschafft, in einer locker und ungezwungen erzählten Geschichte dem Leser nahe zu bringen, dass es nicht auf Alter, biologische Zuordnung, Herkunft, Hautfarbe oder sexuelle Orientierung ankommt, ob man sich als "Familie" bezeichnen darf. Da gibt es eine internationale Familie, ein Mehrgenerationenhaus, eine Familie mit Adoptivkindern, eine Patchworkfamilie, Alleinerziehende, homosexuelle Paare mit Kind uvm. Auch Lars merkt, dass er trotz der Scheidung seiner Eltern immer noch in einer Familie lebt. Und mir gefiel, dass er durch diese Aktion erstmals viele seiner Nachbarn kennenlernt und neue Freunde gewinnt. Das ist ein gutes Vorbild, sich mit seiner eigenen Nachbarschaft genauer auseinanderzusetzen.
Am Ende des Buches werden die einzelnen Familien in Kürze konkreter vorgestellt, das war ein runder Abschluss und half, das Gelesene kurz zu rekapitulieren. Außerdem kommt man dadurch mit seinem Kind auch noch mal ins Gespräch über das Thema. Und man kann sogar ein Bild der eigenen Familie dazu kleben. Toll gemacht!

Fazit:
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Wunderschönes Buch über die Vielfalt von Familienkonstellationen, nicht nur für Kinder!

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 29.06.2023

Eine faszinierendes Lebensgeschichte

Ich, ein Sachse
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Cover:
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Der Autor schaut auf dem Titelbild dem Betrachter direkt in die Augen. Der Blick fesselt einen und ich musste das Buch daher genauer in Augenschein nehmen. Der Gesichtsausdruck ist schwer ...

Cover:
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Der Autor schaut auf dem Titelbild dem Betrachter direkt in die Augen. Der Blick fesselt einen und ich musste das Buch daher genauer in Augenschein nehmen. Der Gesichtsausdruck ist schwer zu deuten: ernst, aber nicht unfreundlich. Entschlossen, aber doch irgendwie entspannt. Er weckte meine Neugierde.

Inhalt:
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Samuel Meffire ist nach seinem Vater benannt. Dieser stammte aus Kamerun und wurde unter den Versprechen einer guten Ausbildung und Arbeit in den 1960er-Jahren in die ehemalige DDR nach Sachsen gelockt, wo er seine zukünftige Frau, Samuels Mutter kennenlernte. Sie heirateten und bekamen 2 Kinder. Doch Samuel hat seinen Vater nie kennenlernen dürfen, denn er wurde kurz vor seiner Geburt ermordet. Durch den Schock der Mutter und die sonstigen Umstände verläuft seine Kindheit und Jugend nicht sehr gut. Er verkriecht sich im Sport und in Büchern und Halt gibt ihm auch sein Glaube an Gott. Eigentlich möchte er nur Gutes bewirken, aber die Gewalt um ihn herum und die Ohnmacht, die er teilweise verspürt, dagegen vorzugehen, führen ihn von der Polizei weg und auf den falschen Weg. Doch er lässt sich nicht unterkriegen.

Mein Eindruck:
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"Das Schreiben ist mein Sprechen, das bin einfach ich. Wie der Schreiner Teil des Tisches ist. Und der Metzger Teil vom Schnitzel. Wir sind, was wir tun. Wir tun, was wir gut können."
(S. 259)

Mich hat das Buch von Anfang an in seinen Bann gezogen. Der Einstieg beginnt damit, dass die jüngste Tochter des Autors auf Kartons mit alten Fotos stößt und ihren Vater drängt, ihr über die abgebildeten Personen etwas zu erzählen. So beginnt er von vorne, angefangen von der Kindheit seiner Eltern und wie es zu
deren Kennenlernen kam. Nach und nach wird daraus die ganze Geschichte unterbrochen von kleinen Passagen in der Gegenwart, in der der Autor Rückfragen seiner Kinder beantwortet oder in eigene Gedankenwelten abdriftet.
Der erste Eindruck hat mich getäuscht, bei dem Cover hätte ich nie eine so packende Biografie erwartet. Man merkt, dass Herr Meffire sehr viele Romane, auch aus dem Fantasybereich gelesen hat. Bei einer Lesung hätte ich an seinen Lippen gehangen, so hing mein Blick an jeder Zeile. Obwohl seine Vergangenheit sehr gewaltbeherrscht war und es einige unschöne Szenen gibt, so liest es sich nur halb so schrecklich, da die Beschreibungen stellenweise schon poetisch und abstrahierend sind. Seine Mutter ist beispielsweise die "dunkle Königin", die Rechtsradikalen bezeichnet er als "Vampire" und manchmal hat er es im Verbrechermilieu auch mit Orks zu tun. Bei seinen Schilderungen blitzt immer wieder schwarzer Humor und auch Sarkasmus durch. Trotz der schlimmen Tatsachen musste ich des Öfteren schmunzeln, v. a. wenn er mal wieder Kritik an unserer Gesellschaft und dem politischen System übt. Auch schreibt er in seiner Freizeit kleine Gedichte, die er an passende Stellen in die Biografie eingewoben hat.
In seinem Leben hat er so viele Jobs, dass man auch tiefe Einblicke in unterschiedliche Milieus erhält: Türsteher bei einem Nachtklub, Sozialarbeiter bei rechtsradikalen (!) Jugendlichen, Polizeiarbeit und natürlich auch als Sporttrainer.
Ich war gefesselt von seinem Leben und staunte, wie ein Mensch so viel Schlechtes durchmachen kann und dennoch immer wieder aufsteht und seine Energie darauf verwendet, anderen zu helfen und etwas Positives draus zu machen. Ja, es gibt auch dunkle und erschreckende Phasen, aber positiv finde ich, dass der Autor diese Passagen seines Lebens bereut und aufgearbeitet hat. Ich habe sehr viel Respekt vor Herrn Meffire bekommen und wünsche ihm, dass er mit seiner Familie nun in Glück und Frieden leben kann.

Fazit:
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Fesselnd, knallhart ehrlich mit einer Prise Poesie und Humor - eine Biografie, die berührt und Mut macht

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2023

Was wäre wenn ...

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
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Gestaltung:
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Das Titelbild lädt schon zum Träumen ein, in wunderschönen, kräftigen Farben. Die Kinder laufen mitten im Buch und es scheint etwas Magisches davon auszugehen. Auch im Inneren ...

Gestaltung:
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Das Titelbild lädt schon zum Träumen ein, in wunderschönen, kräftigen Farben. Die Kinder laufen mitten im Buch und es scheint etwas Magisches davon auszugehen. Auch im Inneren sind kleinere, wunderschöne Schwarz-Weiß-Illustrationen enthalten. Sehr ansprechend und toll gestaltet!

Inhalt:
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Die 12-jährige Rachel und ihr zwei Jahre älterer Bruder Robert wachsen in Krasnia auf, einem Land, das von dem Kinderhasssenden Tyrannen Charles Malstain regiert wird, nachdem er den Kaiser gestürzt hat. Er hat Krasnia vollständig unter seiner Kontrolle. Alle Dinge, die Spaß machen, wie bspw. Spielen und Aufenthalt im Freien oder Lachen, sind nicht erlaubt. Auch die meisten Bücher sind verboten und der Zugang zu Bibliotheken stark eingeschränkt. Besonders fantasiereiche Bücher sollen auf einmal vernichtet werden, u. a. "Das Buch der gestohlenen Träume". Rachels Vater Felix ist Bibliothekar und muss dies verhindern. Leider wird er beim Diebstahl geschnappt und so obliegt es Rachel und Robert, das Buch in Sicherheit zu bringen und sich nicht von Charles Malstain und seinem Gefolge fangen zu lassen. Denn der Diktator hat seine eigenen, egoistischen Gründe, das Buch in seine Hände zu bekommen.

Mein Eindruck:
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"Die Buchseiten waren weich und vergilbt. Neunundvierzig Träume standen darauf, geschrieben in Altkrasnisch. Für jeden Traum gab es eine eigene Seite, genau wie ihr Vater gesagt hatte. Und jede Seite war ganz wunderbar illustriert. Die Farben der Tinte leuchteten – blauer Himmel, goldenes Licht, strahlend rote Blumen, grünes Gras. Und Vögel. Überall Vögel. Aber was hatte das alles zu bedeuten?" (S. 63)

Bereits in der Einleitung, in der Rachel bei ihrer Reise in ein anderes Land auf einen geheimnisvollen Mann trifft, hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Dann gibt es einen Zeitsprung, bei dem der Leser erfährt, wie das Leben von ihr und Robert bis zu diesem Moment verlaufen ist.
Hier werden viele Themen miteinander verwoben. Beim Lesen über den Diktator und seine Anordnungen hatte ich oft das Gefühl, dass der Autor hier auf die Zeit um den zweiten Weltkrieg herum anspielt. Auch Sachen wie Ausgangssperre, Nachrichtenverbot, Untergrund-Widerstandsgruppen sowie Verhaftungen von Personen, deren Meinung dem Regenten schaden könnten, ließen mich daran denken. Neben diesen realistischen und erschreckenden Themen spielt David Farr aber auch mit der Frage, was wäre, wenn wir unsterblich wären, die Grenze zwischen Tod und Leben überwinden könnten?
Und was wäre, wenn eine Tyrannei ewig dauern würde, weil der Tyrann nicht zu stoppen ist? Das sind viele interessante Fragen, die hier spannend in eine actionreiche Geschichte verwoben werden. Rachel und Robert wissen nie, wem sie vertrauen können, und dennoch finden sie schließlich Unterstützter bei ihrem Vorhaben und schaffen es immer wieder, den Geheimdienst von Krasnia auszutricksen.
Obwohl ich altersmäßig längst nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, habe ich das Buch in wenigen Stunden verschlungen und blieb am Ende gerührt und nachdenklich zurück.

Fazit:
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Facettenreiches, spannendes und actionreiches Fantasie-Jugendbuch, das fesselt und einen nachdenklich zurücklässt

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