Ein schwieriges Thema locker und leicht aufgearbeitet
Die 14jährige Hollis Darby-Barnes und der 15jährige Milo Robinson-Clark haben je 2 Mütter und einen gemeinsamen Vater – einen Samenspender, den sie beide nicht kennen. Nun aber will Milo das ändern. Bei ...
Die 14jährige Hollis Darby-Barnes und der 15jährige Milo Robinson-Clark haben je 2 Mütter und einen gemeinsamen Vater – einen Samenspender, den sie beide nicht kennen. Nun aber will Milo das ändern. Bei seinen Recherchen findet er weitere Kinder des Spenders mit der No. 9677, seine Halbgeschwister. Zusammen mit Hollis, Abby und Noah macht er sich auf den Weg, ihren Vater zu finden.
Das Buch „No. 9677 oder wie mein Vater an 5 Kinder von 6 Frauen kam“ behandelt ein sehr sensibles Thema: Samenspende. In dieser Geschichte geht es hauptsächlich darum, wie die entstandenen Kinder mit dem Thema und ihrer Zeugung im Reagenzglas umgehen. Es geht aber auch um das Thema Familie an sich. Sind zwei Frauen oder zwei Männer mit Kindern ebenso eine Familie wie Mann, Frau und Kinder? Werden adoptierte Kinder von ihren neuen Eltern ebenso geliebt wie leibliche? Haben Geschwister eine engere Verbindung wie Halbgeschwister?
Im Fall von Hollis, Milo, Abby, Noah und Milos Freund Jonah „JJ“ tauche ich in ihren Gedanken ganz tief in diese Fragen ein.
Hollis und Milo sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Ich kann mich sehr gut in sie hinein versetzen, kann ihre Gedanken gut nachvollziehen und ihre Ängste verstehen. Mein absoluter Liebling der Geschichte ist allerdings JJ, der beste Freund von Milo. Er hat eine so erfrischende, ehrliche Art, tritt immer wieder in irgendwelche Fettnäpfchen und offenbart mir erst sehr spät, welche Probleme er mit seiner Adoption hat.
Die Teenies und ihre Familien sind so unterschiedlich, so menschlich und scheinen sehr real. Mit den ihnen eigenen Charaktereigenschaften geben sie für mich ein sehr sympathisches Bild ab. Die Dialoge zwischen allen machen das Bild einfach komplett.
Da die Geschichte immer aus Sicht einerseits von Hollis, andererseits von Milo, erzählt wird, bin ich in ihren Gedanken noch tiefer drin und kann beide Seiten gut verstehen.
Ein wunderbares Jugendbuch, dass auch ich als Ü60 sehr gerne gelesen habe.