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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2024

Lesevergnügen

Zwischen den Zeiten leuchtet der Schnee
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Die Enkelin hat eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Großvater. Er stirbt völlig überraschend im Januar 1968 am Tag nach ihrem achten Geburtstag. Sie berichtet, was ihr ihre Großmutter - Ohme, wie sie ...

Die Enkelin hat eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Großvater. Er stirbt völlig überraschend im Januar 1968 am Tag nach ihrem achten Geburtstag. Sie berichtet, was ihr ihre Großmutter - Ohme, wie sie sie nennt - aus diesem Anlass von ihrem Großvater, dem Kennenlernen der Großeltern und ihrem gemeinsamen Leben erzählt.

"Zwischen den Zeiten leuchtet der Schnee" ist eine Familiengeschichte, leise und unaufgeregt abwechselnd in Rückblenden und am Todestag des Großvaters erzählt. Die Protagonisten, besonders die Großeltern, sind detailreich und liebevoll gezeichnet. Über die Enkelin erfährt man wenig, sie tritt eher in den Hintergrund und übernimmt fast schon die Rolle der unabhängigen Beobachterin.

Der ruhige, teilweise lakonische Ton gibt die Ausdrucksweise einer Achtjährigen vortrefflich wieder. Trotzdem will er für mich nicht so recht zu den dramatischen Ereignissen, von denen an mancher Stelle die Rede ist, passen. Dies ist aber nur ein kleiner Makel an Wiete Lenks Roman und tut dem Lesevergnügen absolut keinen Abbruch.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Biografie einer starken Frau

Die Formel der Hoffnung
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Dorothy Horstmann ist Ärztin mit Leib und Seele und hat sich der Suche nach einem Impfstoff gegen Kinderlähmung verschrieben. In den 1940er Jahren tut sie sich schwer, in einer Männerwelt Fuß zu fassen, ...

Dorothy Horstmann ist Ärztin mit Leib und Seele und hat sich der Suche nach einem Impfstoff gegen Kinderlähmung verschrieben. In den 1940er Jahren tut sie sich schwer, in einer Männerwelt Fuß zu fassen, aber sie gibt nicht auf und arbeitet mit Forschern wie Sabin zusammen.

"Die Formel der Hoffnung" ist die Biografie einer starken Frau, die dem Frauenbild der damaligen Zeit so gar nicht entspricht - eine Kämpferin an zwei Fronten, im Beruf und im Privaten. Lynn Cullen beschreibt sie als sehr sympathisch und kompetent, aber auch als eigenwillig und ehrgeizig.

Die Autorin hat Biografisches mit Fiktivem vermischt, so ist ihr eine lesenswerte Romanbiografie gelungen, in der sie den Zeitgeist der 1940er Jahre überzeugend beschreibt. Sie hat eine fiktive Geschichte um reale Personen ersonnen, die sich genau so zugetragen haben könnte, eine Geschichte, die sich trotz der tragischen Umstände leicht liest und im Gegensatz zu einer oft holprigen reinen Biografie großen Spaß macht.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Viel mehr als ein Krimi

Die Erfindung des Lächelns
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Im August 1911 ereignete sich ein dreistes Verbrechen - Diebe marschierten in den Louvre und stahlen La Jaconde, das Gemälde, das heute als Mona Lisa bekannt ist. Commissaire Lenoir soll den Fall aufklären.

Tom ...

Im August 1911 ereignete sich ein dreistes Verbrechen - Diebe marschierten in den Louvre und stahlen La Jaconde, das Gemälde, das heute als Mona Lisa bekannt ist. Commissaire Lenoir soll den Fall aufklären.

Tom Hillenbrandt hat mit "Die Erfindung des Lächelns" einen sehr gut recherchierten, atmosphärischen Roman vorgelegt, der auch ein Kriminalroman ist. Er entführt darin seine Leserinnen und Leser ins Paris des beginnenden 20. Jahrhunderts und macht sie mit berühmten Persönlichkeiten wie Pablo Picasso oder Guillaume Apollinaire bekannt.

Die Aufklärungsarbeit der Polizei ist eingewoben in das Porträt einer geheimnisvollen Zeit und ungewöhnlicher Menschen. Der Roman ist auf eine ganz besondere Art fesselnd. Das mag an der überzeugenden Darstellung der Belle Epoque liegen, aber auch an der detaillierten Beschreibung der Charaktere.

"Die Erfindung des Lächelns" ist ein vielschichtiger Roman, der auf ruhige und dezente Weise spannend ist und viel mehr als ein Krimi.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Abschluss einer stimmigen historischen Trilogie

Der Makel der Hoffnung
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Elke Bergsmas Trilogie "Wege in eine neue Zeit" handelt in den frühen 1920er Jahren in Ostfriesland, Berlin und Duisburg und beschreibt die Geschichte der Geschwister Ulferts und ihrer zahlreichen Wegbegleiter.

"Der ...

Elke Bergsmas Trilogie "Wege in eine neue Zeit" handelt in den frühen 1920er Jahren in Ostfriesland, Berlin und Duisburg und beschreibt die Geschichte der Geschwister Ulferts und ihrer zahlreichen Wegbegleiter.

"Der Makel der Hoffnung" ist der Abschluss der Trilogie. Die ersten beiden Teile zu kennen, ist keine Voraussetzung, sie gehören aber zum Gesamtbild dazu, runden dieses ab und sind dementsprechend lesenswert und hilfreich.

Die Autorin überzeugt mit einer packenden fiktiven Familiengeschichte vor einem gut recherchierten historischen Hintergrund, die sie abwechselnd aus Sicht ihrer vielfältigen Protagonisten erzählt. Diese gehören verschiedenen Gesellschaftsschichten an, leben unter verschiedensten Umständen in der Großstadt oder auf dem Land, sind jung oder alt und haben unterschiedliche politische Überzeugungen. Sie beschreibt deren Lebensumstände zwischen den Weltkriegen und während des aufziehenden Nationalsozialismus authentisch und zeichnet so das Porträt einer ganzen Generation.

Die zahlreichen Charaktere sind detailreich und liebevoll beschrieben. Einziger Kritikpunkt, die Namen Edith und Elisabeth waren für mich zu ähnlich, so fiel es mir schwer, die beiden dahintersteckenden Figuren zu unterscheiden. Vielleicht ist diese Ähnlichkeit aber beabsichtigt, um dem vergleichbaren Hintergrund der beiden Damen Rechnung zu tragen.

Der Makel der Hoffnung ist Teil einer stimmigen historischen Trilogie und absolut empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 22.06.2023

Ansprechende gut umsetzbare Vorschläge

Überlebenskünstler
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Der Klimawandel zeigt seine Auswirkungen in vielen Lebensbereichen. Besonders im Garten wird es immer wichtiger, sich diesem zu stellen und auf Veränderungen zu reagieren. Simone Kern zeigt in ihrem Buch ...

Der Klimawandel zeigt seine Auswirkungen in vielen Lebensbereichen. Besonders im Garten wird es immer wichtiger, sich diesem zu stellen und auf Veränderungen zu reagieren. Simone Kern zeigt in ihrem Buch „Überlebenskünstler“, welche Pflanzen sich besonders für die „neuen“ Witterungsbedingungen eignen und wie diese in die Gartengestaltung integriert werden können. Sie macht Vorschläge für verschiedene Standorte und Themen wie Alternativen zu Rasen oder Dachbegrünung. Zu jedem Vorschlag gibt es ansprechende Fotos, Skizzen und eine Einkaufsliste. Damit macht sie große Lust, den eigenen Garten klimafreundlich zu gestalten und erleichtert die praktische Umsetzung. Ein tolles Buch, um direkt loszulegen oder eigene Ideen zu entwickeln.