Profilbild von Caillean

Caillean

Lesejury Star
offline

Caillean ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Caillean über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2023

Mit den Stewardessen in die Luft gehen...

Die Stewardessen. Bis zum Horizont
0

Ladies and Gentlemen, welcome on board! Zum 2. Mal bin ich mit den Stewardessen rund um Margot Frei "in die Luft gegangen" und auch dieser 2. Teil hat mich wieder begeistert!

Nach ihrer Karriere bei ...

Ladies and Gentlemen, welcome on board! Zum 2. Mal bin ich mit den Stewardessen rund um Margot Frei "in die Luft gegangen" und auch dieser 2. Teil hat mich wieder begeistert!

Nach ihrer Karriere bei der Lufthansa strebt Margot nach noch Höherem - nichts weniger als die PanAm soll es sein, die berühmteste Fluglinie der Welt. Ob Margot den Absprung nach New York schafft und ob sie am Ende glücklich wird... das müsst ihr selbst lesen.

Ich kann euch diese wunderbare Romanreihe über die Anfänge der Passagierluftfahrt wärmstens empfehlen - es ist locker-leichte Sommerlektüre, zugleich aber sehr atmosphärisch und gut recherchiert! Perfekt für den Sommerurlaub!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2023

Wahnsinn!

Das Kind in den Wellen
0

Was für ein Plot! 😲 Leute, wenn ihr in nächster Zeit einen Buddyread plant - nehmt dieses Buch. Ich habe mit einer Bekannten den Test gemacht und wir haben beide bis zum Schluss gerätselt, gegoogelt, überlegt ...

Was für ein Plot! 😲 Leute, wenn ihr in nächster Zeit einen Buddyread plant - nehmt dieses Buch. Ich habe mit einer Bekannten den Test gemacht und wir haben beide bis zum Schluss gerätselt, gegoogelt, überlegt und philosophiert. Von "es kann doch nicht sein, dass MichelBussi auf der ersten Seite schon die Auflösung präsentiert, oder?" bis kurz vor Schluss "jetzt werd ich komplett verrückt!" war alles dabei.

Ein Thriller, der bis an den äußersten Rand des Vorstellbaren geht und trotzdem gegen Ende noch einen Plottwist hinlegt, dem wir alle beide komplett auf den Leim gegangen sind.

Wofür also der halbe Stern Abzug? Naja, einen solchen Plot am Ende lückenlos und zweifelsfrei logisch aufzuklären ist wirklich schwierig. Und so haben wir uns mit ein, zwei Kleinigkeiten bei der Auflösung etwas schwer getan. Aber das war fast zu vernachlässigen angesichts des rasanten Leseabenteuers, das uns hier geboten wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2023

Soooooo schön!

Menschen, die wir noch nicht kennen
0

Sooooo schön! Die Geschichte von Frank, der über 60 Jahre lang nach einer Frau sucht, die ihm 1962 im Bus 88 begegnet ist, rührt zu Tränen. Dabei ist das Thema #Demenz sehr vordergründig und man sollte ...

Sooooo schön! Die Geschichte von Frank, der über 60 Jahre lang nach einer Frau sucht, die ihm 1962 im Bus 88 begegnet ist, rührt zu Tränen. Dabei ist das Thema #Demenz sehr vordergründig und man sollte durchaus ein paar Taschentücher bereithalten, wenn man diesen Roman liest.

Dafür bekommt man eine Geschichte, in die man sich absolut fallen lassen kann, die Mut macht, sich auf die eigenen Wünsche und Ziele zu besinnen (und nicht immer das zu tun, was andere für das Richtige halten). Bestimmt finden sich viele an der einen oder anderen Stelle in dem Buch wieder.

Nebenfigur Peggy hat hier eine interessante und für mich überraschende Rolle, wie sich herausstellen sollte - ich hatte eine ganz andere Konstellation vermutet und so war für mich sogar noch ein cooler Plottwist enthalten.

Ich kann euch dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen - als Sommerlektüre einfach perfekt!!!

PS. Und wenn ihr mal wieder euer Englisch ein bisschen aufpolieren wollt, hört in die englische Hörbuchfassung rein, die ist sehr schön gesprochen und gut verständlich! Ich habe das Buch teilweise gelesen (deutsch) und teilweise gehört (englisch) und beides war ein Genuss!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2023

Perfekte Verbindung zwischen historischen Fakten und Unterhaltung!

Bergleuchten
0

Es war ein Jahrhundertprojekt - der Bau des Gotthardtunnels in der Schweiz in den 1870er Jahren. Von jeher war es äußerst mühsam, über den Gotthardpass zu kommen, der die Schweiz mit Italien verband. Auch ...

Es war ein Jahrhundertprojekt - der Bau des Gotthardtunnels in der Schweiz in den 1870er Jahren. Von jeher war es äußerst mühsam, über den Gotthardpass zu kommen, der die Schweiz mit Italien verband. Auch im 19. Jahrhundert noch waren die Fuhrhalter, die mit ihren Fuhrwerken Waren über den Pass brachten, in großer Gefahr. Denn Wind und Wetter waren unberechenbar am Pass, die Straßen steil und die Kehren eng.

Doch dann begann ein kühnes Bauvorhaben: ein 15 km langer Tunnel durch das Gotthardmassiv, von Göschenen in der Schweiz bis Airolo auf italienischer Seite. Es veränderte das kleine Bergdorf Göschenen in kürzstester Zeit. Zu Hunderten kamen italienische Bergarbeiter, sogenannte Mineure, und arbeiteten in den Stollen. Der Wohnraum wurde knapp, die Spannungen zwischen den alteingesessenen Bewohnern und den Arbeitern wuchsen. Gastwirtschaften und neue Läden schossen wie Pilze aus dem Boden, während die Fuhrhalter der Region um ihre Existenz bangten. Denn wenn der Eisenbahntunnel da war - wer würde sie dann noch zum Warentransport beauftragen?

In diesem Spannungsfeld erzählt Karin Seemayer einen dramatischen historischen Roman, der die Geschichte des Tunnelbaus akribisch nachzeichnet. Die Geschehnisse sind tatsächlich historisch verbürgt, angefangen von den Aufständen der Arbeiter bis zu den im Roman vorkommenden Unglücken im und am Tunnel (und davon gab es reichlich).

In diesem Setting hat die Autorin Protagonisten von beiden „Seiten“ erschaffen - einerseits die Fuhrhalterstochter Helene, deren ganze Welt sich wandelt, als das große Bauvorhaben beginnt und die zwischen Faszination und Besorgnis hin und her gerissen ist. Andererseits den Italiener Piero, der als Mineur, also als Bergarbeiter, nach Göschenen kommt und durch dessen Augen man den Tunnelbau sieht und die schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bergleute miterlebt. Da der Bauherr, Luis Favre, ein halsbrecherisches Angebot vorgelegt hatte, um den Zuschlag für den Tunnelbau zu bekommen, spart er an allen Ecken und Enden. Gleichzeitig muss er die vereinbarte Bauzeit einhalten, da sonst horrende Strafzahlungen drohen. Ein Himmelfahrtskommando für die Bergleute, die im Stollen arbeiten...

Und so nimmt eine dramatische und hochspannende Geschichte ihren Lauf, die natürlich mit einer Liebesgeschichte angereichert ist, aber trotzdem wahrheitsgetreu die Zustände während der Bauphase des Tunnels beleuchtet.

Dieser Roman vermittelt damit auf unterhaltsame Weise Wissen und ich muss tatsächlich sagen, dass mich die Geschichte des Tunnelbaus tief beeindruckt hat. Ich habe mir dazu im Nachgang eine Dokumentation angeschaut („Mythos Gotthard“), die ebenfalls den Tunnelbau ab 1872 beleuchtet und habe dort tatsächlich alle Themen des Romans 1:1 wiedergefunden.

Ich kann diesen Roman von Herzen empfehlen, sowohl für Leser, die sich ein Bild von den historischen Gegebenheiten und von den Anfängen des Gotthardtunnels machen wollen als auch für Leser, die unterhaltsame Urlaubslektüre suchen. Mein großer Respekt für die Autorin, die den Spagat zwischen realistischer Darstellung und kurzweiliger Lektüre so gut hinbekommen hat - verdiente 5 Sterne!




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2023

Ein Leuchtturm mit Geheimnissen!

Lighthouse Bookshop
0

Mitten in einem kleinen Ort in Schottland, meilenweit von der Küste entfernt, steht ein Leuchtturm. So weit, so kurios. Noch kurioser ist, dass der Leuchtturm eigentlich ein Buchladen ist. Natürlich wurde ...

Mitten in einem kleinen Ort in Schottland, meilenweit von der Küste entfernt, steht ein Leuchtturm. So weit, so kurios. Noch kurioser ist, dass der Leuchtturm eigentlich ein Buchladen ist. Natürlich wurde er ursprünglich nicht für diese Nutzung gebaut, sondern... ja, wofür eigentlich?

Sharon Gosling nimmt uns mit in die Geschichte des kleinen (fiktiven) Ortes Newton Dunbar und präsentiert eine wunderschöne Geschichte zum Schmunzeln, Nachdenken, Seufzen und Dahinschmelzen!

Rachel arbeitet seit 5 Jahren in der Leuchtturm-Buchhandlung, die der betagte Cullen führt. Er und sein bester Freund Ron pflegen dort ihre Schachwettkämpfe, während Rachel sich um die Buchhandlung kümmert. Cullen lässt sie auch dort wohnen, seit sie damals in dem kleinen Ort „hängen geblieben“ ist. Warum sie unterwegs war, hat sie noch nie jemandem erzählt. Zu den regelmäßigen Stammkunden zählen auch Edie und Ezra, die Nachbarn sind, sich aber offenbar so gar nicht riechen können. Journalist und Ex-Kriegsberichterstatter Toby hat sich nach Newton Dunbar zurückgezogen, um dort an seiner Autobiografie zu arbeiten. Die Jugendliche Gilly hängt auch ständig in dem Ort ab - aber keiner weiß so richtig, wohin sie eigentlich gehört. Weiß sie es überhaupt selbst?

Als Cullen plötzlich an einem Herzinfarkt stirbt, müssen alle Dorfbewohner - ob alteingesessen oder neu dazu gekommen - zusammenhalten und um ihre (Wahl-)Heimat kämpfen. Und der Leuchtturm birgt ein Geheimnis, das am Ende alle noch viel näher zusammenbringen wird - im übertragenen und im Wortsinn.

Mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen zeichnet die Autorin das Bild eines idyllischen Ortes, dessen Idylle gerade nicht nur von der Landschaft abhängt - sondern vor allem von den Menschen, die den Ort bevölkern. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und trotzdem lernen alle, sich aufeinander zu verlassen und füreinander da zu sein. Diesen Prozess begleiten wir als Leser und lernen die Dorfbewohner, allen voran Rachel und Toby, Stück für Stück näher kennen (und lieben!). Und so wird Newton Dunbar im Laufe des Buches zu einem Ort, den man selbst am liebsten sofort besuchen möchte.

Überrascht hat mich, dass das Buch trotz der vielen Problemfelder, die es thematisiert, nicht überfrachtet wirkt. Das muss einem Autor erst einmal gelingen! Statt dessen ist man begierig, immer tiefer in die Welt der Figuren einzutauchen und sie und ihre Träume, Wünsche und Ängste immer besser kennenzulernen.

Wie schon in „Fishergirls Luck“ (dessen Schauplatz im Übrigen an einer Stelle als kleines EasterEgg vorkommt) schafft es die Autorin, einen Wohlfühlroman zu schreiben, obwohl viele ernste Themen angesprochen werden und ein positives Gefühl zu hinterlassen, ohne dass die Geschichte ins Kitschige abdriftet. Sehr gut gemacht und sehr lesenswert! 4,5 Sterne von mir.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere