Schade, dass diese wunderbare Reihe nun zu Ende ist!
WunderzeitSchon mit den drei Vorgänger-Bänden hat mich Corina Bomann begeistert und dieser 4. Band ist ein gelungener Abschluss der Waldfriede-Reihe!
Aufgebaut auf der realen Chronik des Krankenhauses, welche ...
Schon mit den drei Vorgänger-Bänden hat mich Corina Bomann begeistert und dieser 4. Band ist ein gelungener Abschluss der Waldfriede-Reihe!
Aufgebaut auf der realen Chronik des Krankenhauses, welche von einer der Schwestern überliefert ist, strickt die Autorin hier einen tollen Mix aus Fiktion und wahrem Hintergrund. Im Nachwort erklärt Corina Bomann in jedem Band, welche Handlungsstränge und Begebenheiten wahr sind und für welche sie ihre künstlerische Freiheit eingesetzt hat. Was mich in allen 4 Bänden fasziniert hat: meist waren es die unglaublichen Geschichten, die tatsächlich so passiert sind und ich habe beim Lesen des Nachworts oft gestaunt. Denn es bewahrheitet sich das Sprichwort: die besten Geschichten schreibt das Leben.
Nun, nicht immer die besten, aber auf jeden Fall die krassesten. In diesem Abschlussband ist es ein Mordfall, der unglaublich scheint und bei dem man zunächst denkt, dass dies bestimmt der Spannung wegen eingefügt wurde. Nur um im Nachwort zu lesen, dass zu dieser Zeit tatsächlich eine Lernschwester des Waldfriede unter ganz ähnlichen Umständen einem Mord zum Opfer gefallen ist!
Auch in diesem Roman habe ich daher bewundert, wie die Autorin es schafft Realität und Fiktion so zu verbinden, dass man das eine vom anderen nicht unterscheiden kann. Und es dazu noch so spannend zu verpacken, dass man förmlich durch die Seiten fliegt und den Roman in kürzester Zeit verschlingt.
In diesem letzen Band begleitet man die fiktive Figur Christina, ein Flüchtlingskind aus Ostpreußen, das nach einer Odyssee im Krankenhaus Waldfriede strandet und später als Lernschwester hauptsächlich auf der Entbindungsstation des Krankenhauses eingesetzt ist. Man erfährt ihre traumatische Geschichte, die sie noch lange in ihrem Leben beeinträchtigt, aber man begleitet sie auch durch glückliche Stunden, feiert kleine und große Erfolge und ist dabei, wenn sie ihre große Liebe kennenlernt.
Die Figuren bei Corina Boman sind immer sehr nahbar, man hat das Gefühl, es könnten Freundinnen sein. Und auch Schwester Hanna, die Chronistin des Waldfriede und somit eine halb-fiktionale Figur in dieser Reihe, wächst einem unheimlich ans Herz. Dass sie in allen 4 Bänden dabei ist und man ihr Leben von ihrer Jugend bis zu ihrem Ruhestand mitverfolgen kann, rundet die Geschichte ab und gibt ihr einen roten Faden. Gleiches gilt auch für Dr. Conradi, den Leiter des Waldfriede. Sein Weg von der Gründung des Krankenhauses bis ins Alter wird ebenfalls nachgezeichnet - wobei viele Begebenheiten und Eckpunkte aus seinem Leben belegt sind und von der Autorin genau so verwendet wurden.
Und so ist die Reihe „Die Schwestern vom Waldfriede“ viel mehr als nur nette Frauenunterhaltung rund um Ärzt*innen, Krankenschwestern und Pfleger. Sie ist außerordentlich gut recherchiert und vermittelt ein Bild vom Krankenhausbetrieb in den wohl bewegtesten Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Bücher setzen dem Haus und ihren vielen fleißigen Bediensteten ein Denkmal, wobei einige auch namentlich genannt werden oder Figuren ihren realen Vorbildern nachempfunden wurden. Für mich eine der besten unterhaltenden historischen Reihen, die ich in den letzten Jahren lesen durfte! Ich hoffe sehr, dass Corina Bomann auch weiterhin so wunderbare Romane schreibt - ich bin auf jeden Fall wieder mit dabei!