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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2017

Simply too much ...

Der Circle
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Der Inhalt dürfte durch die weit verbreitete Werbung bekannt sein, da möchte ich nicht mehr näher darauf eingehen. Meinen Eindruck zu diesem Buch möchte ich jedoch kurz schildern, er ist definitiv zweigeteilt. ...

Der Inhalt dürfte durch die weit verbreitete Werbung bekannt sein, da möchte ich nicht mehr näher darauf eingehen. Meinen Eindruck zu diesem Buch möchte ich jedoch kurz schildern, er ist definitiv zweigeteilt. Einerseits finde ich es gut, dass den Menschen durch eine, wenn auch recht überzogene, Darstellung eines totalen Kontrollszenarios mal wieder vor Augen geführt wird, wie schnell man in eine komplette Abhängigkeit und Überwachung geraten kann und was das auch für Folgen nach sich zieht. Andererseits ging mir eben dieses Überzogene doch etwas auf die Nerven. So naiv kann doch wohl kaum ein Mensch sein, oder? Ein ähnliches Szenario wurde auf kleinem Niveau in einem meiner Lieblingsfilme „Die Welle“ dargestellt, da aber viel glaubhafter!
Schade, dass der Stoff im Buch „Der Circle“ so in Hollywood Manier aufgemacht wurde, als Film wird er sich aber sicher hervorragend eignen. Den werde ich mir im Herbst natürlich nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 03.07.2024

Schade, viel verschenktes Potential ...

Moonlight und die Tochter des Perlenfischers
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Wie viele vor und nach ihnen wandert die Familie Brightwell 1886 nach Australien aus. Der Vater wittert das große Geld mit der Perlenfischerei und der Rest der Familie muss natürlich mit. Nur sehr zögerlich ...

Wie viele vor und nach ihnen wandert die Familie Brightwell 1886 nach Australien aus. Der Vater wittert das große Geld mit der Perlenfischerei und der Rest der Familie muss natürlich mit. Nur sehr zögerlich leben sich Mutter und Kinder ein. Doch obwohl es eine harte und nicht ungefährliche Arbeit ist, ist der Vater sehr erfolgreich. Sein Unternehmen entwickelt sich als außerordentlich profitabel, doch die Konkurrenz schläft nicht. Als Tochter Elizas Bruder jedoch eines Tages ohne ihn vom Perlenfischen zurückkommt, ist die Not groß. Der Vater verschwand, ohne eine Spur zu hinterlassen und Eliza will nicht glauben, dass er tot ist. Sie macht sich auf die Suche nach ihm und nach Aufklärung und gerät mehr als einmal selbst in große Gefahr …

Der durchaus spannend klingende Klappentext ließ mich zu diesem Buch greifen. Ich liebe Auswanderergeschichten und Australien im vorletzten Jahrhundert versprach eine aufregende Geschichte. Leider kam ich mit dem steif und nüchtern wirkenden Schreibstil der Autorin so gar nicht zurecht. Während man einiges Wissenswertes über die damalige Zeit und natürlich besonders die Perlenfischerei erfährt, bleiben die Charaktere blass, ja fast unsympathisch. Schade, ich habe schlussendlich viel quergelesen und kann leider keine Empfehlung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 18.07.2023

Das schöne Cover hält leider nicht, was es verspricht ...

Lichte Tage
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Ellis‘ Mutter Carol zieht ein Gewinnerlos bei einer Tombola. Entgegen den Wünschen ihres Mannes entscheidet sie sich für das Gemälde von van Gogh. Die beiden Freunde Ellis und Michael finden zueinander ...

Ellis‘ Mutter Carol zieht ein Gewinnerlos bei einer Tombola. Entgegen den Wünschen ihres Mannes entscheidet sie sich für das Gemälde von van Gogh. Die beiden Freunde Ellis und Michael finden zueinander und werden erwachsen, doch das Bild ist schon längst in den Hintergrund getreten. Vielmehr geht es um die Selbstentdeckung der Jungs, ihre Liebe zueinander und schließlich auch der zu Annie, deren Auftauchen alles zu verändern scheint …
Hört sich gut an, findet ihr? Ihr habt nicht unrecht, aber dennoch konnte mich das Hörbuch in keinster Weise überzeugen. Ich vermisste den roten Faden, war verwirrt durch die ewigen Zeitsprünge, hätte gerne noch mehr über Annie und vor allem auch über die Rolle des Bildes erfahren. Wie doch so einige vor mir, hat mich das wunderschöne Cover verbunden mit dem Klappentext zu dem Buch hingezogen. Leider war die Umsetzung so unstimmig, dass ich hier nur zwei kleine gut gemeinte Sterne vergeben kann. Schade, ich hatte mir hier echt mehr erwartet.

Veröffentlicht am 22.09.2022

Wenn der Satz "Keine Macht den Drogen" plötzlich eine ganz neue Bedeutung bekommt ...

Winters Knochen
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Mit „Winters Knochen“ von Daniel Woodrell hatte ich mal wieder ein altes Schätzchen aus den Tiefen meines Stapels ungelesener Bücher gezogen auf das ich richtig Lust hatte. Ich selbst hatte einige Jahre ...

Mit „Winters Knochen“ von Daniel Woodrell hatte ich mal wieder ein altes Schätzchen aus den Tiefen meines Stapels ungelesener Bücher gezogen auf das ich richtig Lust hatte. Ich selbst hatte einige Jahre in Missouri gelebt und war mit dem im Klappentext genannten eisigen uns schneereichen Winter bestens vertraut. Wenn kalt, dann richtig kalt! Während ich mich damals selbst eher in konservativen Kreisen ohne nennenswerten Drogenkonsum bewegte, war ich doch neugierig auf die wohl bevorstehenden Erlebnisse der jungen Ree Dolly, die ganz offensichtlich in einem weit weniger kuscheligen Elternhaus aufgewachsen war als ich selbst. Sehr bildhaft beschreibt der Autor gleich zu Anfang die Umgebung mit den halbverfallenen Häusern, Mobile Homes, ausgedienten Autowracks und verwilderten Gärten „out in the middle of nowhere“. Doch diese Umgebung scheint für Dee im Moment das kleinste Problem zu sein, denn sie muss ihren Vater finden, der einen wichtigen Gerichtstermin nicht versäumen darf um der verbliebenen Familie nicht das Dach über dem Kopf nehmen zu lassen. Die gefährliche Suche beginnt und bringt Dee mehr als einmal an ihre Grenzen und in Lebensgefahr …

Während ich zu Anfang des Romans noch an den Beschreibungen der riesigen Familie Dolly, von denen alle ihre Finger in zwielichtigen Geschäften zu haben schienen, klebte, merkte ich doch recht schnell, dass der Roman in eine Atmosphäre abdriftete, mit der ich so gar nicht klar kam. Drogen und brutale Gewalt gegenüber allem und jedem dominierte die Zeilen und ich ertappte mich dabei, wie ich schlussendlich nur noch quer las. Würden die Männer der allmächtigen Dolly Familie in Missouri lesen, hätte sie vielleicht Freude an der Story gefunden. Ich hingegen war enttäuscht und vergebe leider auch nur zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 29.08.2022

Was war das denn?

Mit dem Rücken zur Wand
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Es passiert wirklich selten, dass ich eine derart schlechte Note vergebe, und ich möchte anmerken, dass mir die vorangegangen Bücher der Autorin, die auf wahren Begebenheiten basieren, durch die Bank gut ...

Es passiert wirklich selten, dass ich eine derart schlechte Note vergebe, und ich möchte anmerken, dass mir die vorangegangen Bücher der Autorin, die auf wahren Begebenheiten basieren, durch die Bank gut bis sehr gut gefallen haben. So war ich dann auch schon sehr gespannt auf Saras Story, die zusammengefasst im Klappentext doch recht tragisch anmutete. Der Vater, ein Narzisst, der seine Familie über viele Jahre terrorisiert, scheint endlich seine gerechte Strafe zu erhalten. Nicht nur gegen seine inzwischen verstorbene Frau, sondern auch gegenüber Tochter Sara und seiner jetzigen Freundin wird er immer wieder gewalttätig und das Maß ist voll. Wie kann man dann aber, so fragte ich mich beim Hören des Buchs immer wieder, als Tochter direkt nebenan einziehen und das Glück, sich als Erwachsene endlich von diesem Psychopaten gelöst zu haben, so leichtfertig aufs Spiel zu setzen? Über viele Stunden versuchen Protagonistin und Autorin diese Konstellation zu rechtfertigen. Aber nicht nur diese, sondern auch warum Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen die Antwort bringt sie in Erklärungsnot. Sicher, man spürt die Verzweiflung und Hilflosigkeit aber möchte Sara gleichzeitig schütteln und ihr raten, das Weite zu suchen. Verzweifelt kämpft die Hörbuchsprecherin Svenja Pages gegen die Langeweile, die den Hörer trotz der ganzen Tragik befällt, denn die Geschichte dreht sich immer wieder im Kreis und lässt leider keinen Spannungsbogen zu. Es tut mir leid, aber diesmal konnte Hera Lind bei mir nicht punkten und ich war fast froh, als das Hörbuch endlich zum Ende kam. Von mir gibt es aufgerundet gut gemeinte zwei von fünf Sternen für dieses Werk.