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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2023

Toller Roman - basierend auf wahren Tatsachen - gegen das Vergessen ....

Helenes Versprechen
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Wie furchtbar muss es für eine Mutter sein, die Entscheidung treffen zu müssen, ihr Kind in ein fremdes Land zu schicken und wie sehr leidet ein Kind unter dieser Entscheidung? Helene und ihr Sohn Moritz ...

Wie furchtbar muss es für eine Mutter sein, die Entscheidung treffen zu müssen, ihr Kind in ein fremdes Land zu schicken und wie sehr leidet ein Kind unter dieser Entscheidung? Helene und ihr Sohn Moritz durchleben dieses Ereignis und können dabei nicht ahnen, dass es lange neun Jahre dauern wird, bis sie sich wiedersehen. Als Helene 1947 endlich in New York ankommt, sind sich die Beiden fremd. Moritz kann nicht nachvollziehen, warum ihn seine Mutter so lange im Stich gelassen hat, während Helenes Schwester Marlis sich in seinem Leben gerade zu eingenistet hat und aus ihm einen waschechten Amerikaner gemacht hat. Helene hingegen ist eine gebrochene, verängstigte Frau, die sich ihren Platz im neuen Leben erst erobern muss. Zugleich wird in Rückblenden die Geschichte Helenes erzählt, wie sie sich – zurückgeblieben in Nazideutschland – den Belangen der Juden annimmt, sie medizinisch behandelt und versucht, so gut es eben geht, sie vor der Deportation zu bewahren …
Ich war ein wenig überrascht über die Geschichte, so wie sie geschrieben war, denn anhand des Klappentextes hatte ich eigentlich gedacht, dass die Geschichte ausschließlich in New York spielen würde und ich Helene und Sohn Moritz bei und nach der Wiedervereinigung begleiten würde. Doch die Kriegszeit in Europa nimmt einen großen Part im Buch ein und dieser war wahrlich keine leichte Kost. Helenes bewundernswerter Kampf gegen die Ungerechtigkeit des Naziregimes hat mich beeindruckt, besonders da man ja weiß, dass die Erzählung auf wahren Tatsachen beruht. Ganz hat es nicht für die Bestnote gereicht, aber ich vergebe sehr gerne solide vier von fünf Sterne verbunden mit einer Hörempfehlung. Mal wieder ein eindringliches Werk gegen das Vergessen!

Veröffentlicht am 18.07.2023

Kate Linville ... ich mag sie einfach!

Einsame Nacht
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Ein Wiedersehen mit Kate Linville ist für mich inzwischen ein wenig wie nach Hause kommen. Mit „Einsame Nacht“ präsentiert die bekannte Autorin Charlotte Link bereits den vierten Teil der Reihe um die ...

Ein Wiedersehen mit Kate Linville ist für mich inzwischen ein wenig wie nach Hause kommen. Mit „Einsame Nacht“ präsentiert die bekannte Autorin Charlotte Link bereits den vierten Teil der Reihe um die Ermittler Kate Linville und Caleb Hale, wobei letzterer ja inzwischen bei der Polizei den Hut nehmen musste. Doch in diesem neuen Fall, in dem es um gleich zu Anfang eine junge ermordete Frau geht, tritt er wieder aufs Tapet, denn schnell gibt es Vermutungen, dass dieser Mord mit einem Cold Case aus der Vergangenheit zu tun hat. Kann Kate sich auf ihren ehemaligen Partner verlassen? Der Tod der jungen Frau bleibt nicht das einzige Verbrechen, das auf Aufklärung wartet …
In verschiedenen Lesesträngen schafft es Frau Link auch diesmal die Spannung stets aufrecht zu erhalten. Immer wieder wird man als Hörer auf neue Fährten geschickt, nur im dann doch wieder im Dunkeln zu tappen. Langsam, aber sicher knüpft sie die Fäden zu einem Ganzen zusammen, um mit einer überraschenden und ausgesprochen genialen Aufklärung zu enden. Ein paar Längen, manchmal ein wenig zu deprimierend kosten dem englischen Krimi ein kleines Sternchen, dennoch hat mich das Hörbuch überzeugt und bekommt von mir absolut verdiente vier von fünf Sternen. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil, denn die Geschichte von Kate und Caleb ist noch nicht zu Ende erzählt.

Veröffentlicht am 30.06.2023

Was wissen Sie über das verlassene Dorf?

Ginsterhöhe
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Der auf Tatsachen basierende Roman der Autorin Anna-Maria Caspari deckt mit den Jahren von 1919 bis 1949 einen Zeitraum von 30 Jahren Leben in dem Ort Wollseifen ab, den ein tragisches Schicksal ereilen ...

Der auf Tatsachen basierende Roman der Autorin Anna-Maria Caspari deckt mit den Jahren von 1919 bis 1949 einen Zeitraum von 30 Jahren Leben in dem Ort Wollseifen ab, den ein tragisches Schicksal ereilen sollte. Er beginnt mit der Rückkehr des jungen Soldaten wider Willen namens Albert Lintermann, dem wie durch ein Wunder das Leben erhalten bleibt, er aber dafür durch eine schwere Verletzung im Gesicht entstellt ist. Voller Entsetzen begegnen ihm Manche, ganz besonders und für Albert sehr schmerzhaft, seine Frau Bertha. Doch das Leben muss weitergehen und bald schon steht seine restliche Familie hinter ihm und ihm scheint wieder ein wenig Licht am Horizont. Doch während es um Albert wieder heller wird, beginnen braune, bedrohliche Wolken am Horizont aufzuziehen. Es kann doch nicht wahr sein, dass schon wieder mit den Säbeln gerasselt wird?

Mit bildgewaltiger Sprache erweckt die Autorin die Gegend um den heutigen Eifelpark mit ihrer Geschichte zum Leben. Es war einst eine stille und karge Gegend, die durch den Größenwahn der Nationalsozialisten zum Spielball der Gegner im Zweiten Weltkrieg mutieren sollte. Eine erschütternde Entwicklung, wenn man bedenkt, dass dieser Teil des Romans den Tatsachen entspricht. Doch Frau Caspari vermittelt dem Leser auch Eindrücke in den ganz normalen Alltag der Familien in der Eifel, ihre Sorgen und Nöte aber auch ihre Freuden, die sie miteinander teilten. Ein Buch, in das ich eintauchen konnte und dennoch gibt es einen kleinen Sternenabzug, denn besonders zum Ende hin, scheint mir vieles zu gerafft, hundert Seiten mehr hätten nicht geschadet. Von mir gibt es daher vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung, für alle, die gerne in die Vergangenheit reisen, natürlich vor allem für alle Eifelkenner und -liebhaber. So nicht schon geschehen, ist die Geschichte um den Ort Wollseifen eine Wissenslücke, die unbedingt geschlossen werden sollte.

Veröffentlicht am 14.06.2023

Schmöker dich weg ...

Heldinnen werden wir dennoch sein
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Ein langes Wochenende, ein schöner Schmöker, ein Glas Tee und eine bequeme Couch … hier passte wirklich mal wieder alles. Dank einer Lesechallenge lies ich mich also auf besagtem Sofa nieder und war schnell ...

Ein langes Wochenende, ein schöner Schmöker, ein Glas Tee und eine bequeme Couch … hier passte wirklich mal wieder alles. Dank einer Lesechallenge lies ich mich also auf besagtem Sofa nieder und war schnell eingetaucht in die Geschichte um die fünf Freundinnen, die sich schon aus Jungendzeiten kennen. Inzwischen sind sie Mitte fünfzig und haben so einige Höhen und Tiefen überstanden aber die Nachricht über den Tod des Freundes, der ihre kleine Clique damals immer wieder zum Lachen brachte, wirft sie doch aus der Bahn. In Rückblicken reflektieren sie über ihr Leben und was man besser hätte machen können. Kritisch stellen sie sich die Frage, ob sie gescheitert sind oder gewonnen haben und so manches Geheimnis findet den Weg an die Oberfläche. Warmherzig und gleichzeitig schonungslos ehrlich offenbarten sich mir als Leserin die Werdegänge von Susi, Helma, Ellie, Ute und Marie uns schnell waren mir die fünf ans Herz gewachsen. Vieles kam mir beim Lesen bekannt vor, viele ihrer Erfahrungen habe ich in meinem Leben selbst gemacht. Ich konnte mich mit den Frauen wunderbar identifizieren, auch ich war in jungen Jahren Teil einer für mich damals sehr wichtigen Clique. Meine Freundschaften von damals haben nicht überlebt, umso schöner fand ich es, dass die Romanmädels bis in die Gegenwart zusammengehalten haben. Gerne vergebe ich hier vier wohlverdiente Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 23.05.2023

Mein Fernweh ist geweckt ...

Kretische Feindschaft
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Frühling auf Kreta … schon, wenn ich diese erste Zeile des Klappentexts lese, möchte ich sofort wieder meine Koffer packen! Gerade habe ich selbst einen wunderschönen Urlaub auf der Insel verbracht und ...

Frühling auf Kreta … schon, wenn ich diese erste Zeile des Klappentexts lese, möchte ich sofort wieder meine Koffer packen! Gerade habe ich selbst einen wunderschönen Urlaub auf der Insel verbracht und die Beschreibungen der Straßen rund um die Suche des armen Bürgermeisters sind mir absolut präsent. Und so freue ich mich dann auch Kommissar Charisteas kennen zu lernen, der den Fall bezüglich des verunglückten Mannes aufklären darf. Zeitglich mit der Aufklärung des Falls trifft auch Michaelis‘ deutsche Freundin ein, die die Familie und ihn selbst mal wieder ein wenig aus dem Tritt bringt. Während Hannah ihren Platz in Chania zu finden versucht, begibt Michaelis sich auf Spurensuche …

Ich gestehe, man muss schon ein wenig in die Insel verliebt sein, um dem Kriminalroman etwas abzugewinnen, denn der eigentliche Fall tritt neben den Geschichten um Familie und Co. schnell ein wenig in dem Hintergrund. Wer allerdings sein ureigenes Kretafeeling in Form eines Romans nochmal erleben möchte, dem sei zu „Kretische Feindschaft“ mehr als geraten. Ich persönlich habe mir natürlich schon den nächsten Teil der Reihe besorgt und freue mich auf diesen kleinen literarischen Ausflug, um die Nichturlaubszeit in Deutschland zu überbrücken. Mit ein wenig Luft nach oben vergebe ich gerne wohlverdiente vier von fünf Sternen verbunden mit einer Leseempfehlung an alle Kreta Fans und die, die es noch werden möchten!

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