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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2023

Fesselnd und erschreckend

Wir sind das Urteil
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In Deutschland wurde das Rechtssystem in weiten Teilen digitalisiert. Zudem wurde die Todesstrafe wieder eingeführt. Durch die App Judge werden seitdem in ausgewählten Fällen, die User aufgefordert, ihr ...

In Deutschland wurde das Rechtssystem in weiten Teilen digitalisiert. Zudem wurde die Todesstrafe wieder eingeführt. Durch die App Judge werden seitdem in ausgewählten Fällen, die User aufgefordert, ihr Urteil abzugeben. Sie entscheiden über das Schicksal des Angeklagten. Die Wahlmöglichkeiten lauten: Freispruch, Haft oder Todesstrafe.
Auch die Schülerin Pinar und ihre Freunde benutzten die App, denn jede Stimme zählt. Doch als der jüngere Bruder von Pinar beschuldigt wird, ein schwerwiegendes Verbrechen begangen zu haben und sich dem Urteil der Bürger in Judge stellen muss, sieht sich Pinar mit der Frage konfrontiert, ob Judge nicht doch gefährlich ist.

Der Schreibstil war sehr angenehm. Mich hatte die Geschichte sofort gefesselt. Pinar war beliebt, hatte viele Freunde und war aktiv in der Theater AG. Außerdem hatte sie ihren Freund Jonathan Siegmeier, der Sohn vom Besitzer der Judge-App. Ihr Bruder Yasin war ein bisschen proletenhaft, aber er steckte auch mitten in der Pubertät. Als dann Yasin beschuldigt wurde, die Tochter der Siegmeiers (Jonathans Schwester) absichtlich vor ein Auto gestoßen zu haben, ging es sofort in der Schule und in den sozialen Netzwerken los. Es entstanden sofort Lager und es wurde immer rassistischer. Selbst vor Familie und Freunden wurde nicht halt gemacht. Es war sehr erschreckend, aber auch realistisch vorstellbar.

Das Buch hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen. Dadurch wurde wieder gezeigt, wie schnell sich viele Menschen beeinflussen lassen. Leider merkt man dies ja auch tagtäglich in der Realität. Wie schnell Hass und Hetze entstehen kann, wurde in dieser Geschichte sehr gut geschildert. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

Fazit:
Eine fesselnde Geschichte.

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Veröffentlicht am 29.07.2023

Ein Highlight

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
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Es wurden bereits sechs tote Jungen gefunden, die nur in einem Schlafanzug bekleidet und mit einem Teddybären im Arm erfroren sind. Es gibt keinerlei Hinweise auf Gewalteinwirkung. Die Sonderkommission ...

Es wurden bereits sechs tote Jungen gefunden, die nur in einem Schlafanzug bekleidet und mit einem Teddybären im Arm erfroren sind. Es gibt keinerlei Hinweise auf Gewalteinwirkung. Die Sonderkommission hat keine Spur zum Täter und die Medien machen dazu noch Druck. Als dann das siebte Opfer des Sandmanns lebend gefunden wird, hat die Fallanalytikerin Sophie Kaiser zum ersten Mal eine heiße Spur. Allerdings liegt der Junge im Koma und ob er durchkommen wird, ist noch fraglich. Sophie, die durch ihr Asperger-Syndrom Zusammenhänge anders bewertet als ihre Kollegen, ist sich sicher, dass diese Fälle etwas mit einer Serie von vor 30 Jahren zutun haben. Ist Sophie auf der richtigen Spur?

Ich war von Anfang an begeistert von diesem Buch. Sophie war eine außergewöhnliche und beeindruckende Ermittlerin, die aufgrund ihres Asperger-Syndroms die Dinge anders wahrnahm. Bei sozialen Interaktionen hatte sie zwar ihre Schwierigkeiten und manch andere Ticks, weswegen sie belächelt oder auch Robo-Cop genannt wurde. Aber ich fand sie einfach nur faszinierend. Leonhard war ebenfalls ein sehr guter Ermittler und er ließ sich auf Sophie ein und lachte sie nicht aus. Er akzeptierte sie so, wie sie war.

Es gab unterschiedliche Sichten. Meistens wurde aus Sophies und Leonhards Sicht erzählt, aber auch von einem Jungen in Gefangenschaft. Den Erzählstrang von Leonhard konnte ich erst einmal überhaupt nicht zuordnen, da man keinen Zusammenhang zum Sandmann sehen konnte. Aber als erfahrene Crime-Leserin war mir natürlich klar, dass irgendwann die Fälle zusammenlaufen würden.

Dieses Buch war für mich ein Highlight. Es war spannend, man hat mit dem Jungen im Koma mitgelitten und die Ermittler waren fantastisch. Ich möchte definitiv mehr von diesem Autorenduo lesen. Auch das Nachwort zum tatsächlichen Sandmann hat mir sehr gut gefallen.

Fazit:
Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Ein spannender und magischer erster Teil

Twisted Fate, Band 1: Wenn Magie erwacht (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Faith hat eine besondere Gabe. Sie kann sich selbst heilen. Aber sie weiß nicht, woher und wieso sie diese Fähigkeit besitzt. Als sie dann ein Stipendium für die University of Dundee erhält, hofft sie ...

Faith hat eine besondere Gabe. Sie kann sich selbst heilen. Aber sie weiß nicht, woher und wieso sie diese Fähigkeit besitzt. Als sie dann ein Stipendium für die University of Dundee erhält, hofft sie auf ein ganz normales Studentenleben. Als sie allerdings auf dem Campus ein Symbol mit gekreuzten Schwertern und Disteln findet, vermutet sie, dass dies eine Bedeutung haben muss. Dann steht auf einmal ihr früherer Freund Nate vor ihr und er hat dieses ominöse Symbol tätowiert. Jax, ein Arbeitskollege, der immer mit Faith flirtet, scheint auch Geheimnisse zu haben. Nur Faith weiß nicht, dass Keiner von ihnen zufällig an diesem Ort ist. Denn ein längst vergessener Feind hat ihr gemeinsames Schicksal besiegelt.

Der Prolog erzählte erst einmal die Vergangenheit von vor 300 Jahren, als ein mächtiger Dämon besiegt und weggesperrt wurde. Das war ein sehr spannender Einstieg in die Geschichte. Faith war mir auf Anhieb sympathisch. Ihr älterer Bruder Levi, der auch dort studierte, hatte einen immensen Beschützerinstinkt, obwohl Faith sich selbst heilen konnte. Levi hatte hingegen eine andere Gabe. Die Mutter der beiden lag schwerkrank in einem Krankenhaus in Aberdeen. Denn Faith konnte ihre Heilkräfte nur bei Levi einsetzen und das setzte ihr schwer zu. Und leider glich ihr Traum, eine einfache Studentin zu sein, sehr schnell einem Wunschdenken.

Dieser erste Teil war fantastisch. Er war andauernd spannend und sehr magisch. Auch lernte man ganz viele interessante Protagonisten kennen. Außerdem gab es jede Menge Wendungen, die einen fesselten. Natürlich endete dieser Teil, wie nicht anders zu erwarten, mit einem fiesen Cliffhanger. Zum Glück lässt der zweite Teil nicht allzu lange auf sich warten.

Fazit:
Dieser erste Teil hat mich begeistert.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Ein fesselnder Thriller

Tiefer als der Abgrund
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Elias ist der neueste Patient des Psychologen Malte Fischer. Er soll vor zehn Jahren im Alter von 16 Jahren seine Schwester getötet haben, an die Tat hat er jedoch keinerlei Erinnerungen. Aber die Beweislast ...

Elias ist der neueste Patient des Psychologen Malte Fischer. Er soll vor zehn Jahren im Alter von 16 Jahren seine Schwester getötet haben, an die Tat hat er jedoch keinerlei Erinnerungen. Aber die Beweislast war damals erdrückend. Malte ist jedoch im Verlaufe der Therapie davon überzeugt, dass Elias unschuldig war und der wahre Täter bis heute nicht gefasst wurde. Als es erneut Tote gibt, wird auch Kommissarin Freya Svensson auf Elias aufmerksam.

Malte Fischer, der Psychologe, und Julius Kießling, Elias Rechtsanwalt, fand ich sofort sympathisch. Julius Kießling hatte sich so stark für Elias eingesetzt und alles in die Wege geleitet für das Leben in Freiheit. Malte war ebenfalls sehr engagiert und durch den Verlust seiner Frau und seines Sohnes, hatte er schon schlimme Erfahrungen gemacht, sodass ihn das Schicksal von Elias nicht mehr losließ. Vor allem nachdem er die Vermutung hatte, dass Elias unschuldig war. Freya Svensson war extrem risikofreudig und handelte oft im Alleingang ohne Rücksicht auf Verluste. Da stellte ich mir oft die Frage, ob es mutig oder einfach nur dumm war. Aus Elias wurde ich ganz ganz lange nicht schlau. Manipulierte er alle anderen aufgrund seiner Hochbegabung und Hochsensibilität oder war er wirklich unschuldig?

Ich war absolut begeistert von diesem Thriller. Er war immer wieder spannend und unvorhersehbar, sodass man richtig gefesselt wurde. Auch die kurzen Kapitel trugen dazu bei, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Fazit:
Spannend und unvorhersehbar.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Ein unterhaltsamer norddeutscher Krimi

Leichenblass im Fass
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Gesine Felber ist die Friesenbrauerin von Sünnum und braut dort ihr Bier Tüdelbräu. Beim norddeutschen Brauwettbewerb gewinnt sie gegen den langjährigen Sieger des Gebräus Dünenhopfen. Schlagartig wird ...

Gesine Felber ist die Friesenbrauerin von Sünnum und braut dort ihr Bier Tüdelbräu. Beim norddeutschen Brauwettbewerb gewinnt sie gegen den langjährigen Sieger des Gebräus Dünenhopfen. Schlagartig wird daraufhin ihre Kneipe Kroog in Sünnum von Touristen gestürmt, die das Tüdelbräu feiern. Doch dann gibt es einen Brandanschlag im Kroog. Und als ob das noch nicht schlimm genug ist, wird kurz darauf in einem Bierfass eine Leiche gefunden. Gesine gerät unter Mordverdacht. Auf einmal ist Gesine verschwunden. Ihre Tochter Wiebke, die Polizistin ist, und die Dorfbewohner machen sich auf die Suche nach Gesine und sie wollen die Wahrheit herausfinden.

Dies war mein erstes Buch aus der Reihe. Das Dorf Sünnum und seine Bewohner fand ich einfach herrlich. Auch wurde immer mal wieder plattdeutsch geredet. Das mochte ich auch sehr. Die Sünnumer Dorfgemeinschaft war mir total sympathisch und vor allem die, die ihre Eigenarten hatten. Ich konnte mir das Leben dort bildlich vorstellen.

Der Krimi baute sich langsam auf. Aber als er dann in Fahrt kam, da ging es Schlag auf Schlag. Und die unerwarteten Wendungen erhöhten die Spannung. Mich hat dieser Krimi bestens unterhalten. Er war witzig mit viel norddeutschen Humor und er wurde immer spannender. Nach dem Lesen würde man am liebsten selbst ein Tüdelbräu trinken und das kam man sogar, wenn man es sich ordert.

Fazit:
Ein humorvoller und spannender Krimi.

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