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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2023

Liebe bei den Davenports

Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle
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Die Davenports entführt den Leser ins Chicago der 1910er Jahre und begleitet die Familienmitglieder der Familie Davenport, eine afroamerikanische Familie, die es zu Wohlstand und Ansehen gebracht hat. ...

Die Davenports entführt den Leser ins Chicago der 1910er Jahre und begleitet die Familienmitglieder der Familie Davenport, eine afroamerikanische Familie, die es zu Wohlstand und Ansehen gebracht hat. Damit ist das Setting schon einmal ungewöhnlich und spannend und wird seitens der Autorin auch toll und bildhaft umgesetzt. Es entsteht ein Feeling wie bei Bridgerton oder The Gilded Age.

Dabei wird die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Es kommen dabei ganz viele Themen der damaligen Gesellschaft auf aber auch allgemeine Thematiken wie der Suche nach der Sinnhaftigkeit sowie des gesellschaftlichen Stands und des Rassismus sowie der Bürgerrechtsbewegung werden behandelt und sind so zugänglich gemacht. Diese Tiefgründigkeit ist dabei gelungen verpackt in die jeweiligen Schicksale der Protagonisten.

Dabei kommt natürlich auch das Gefühl nicht zu kurz. Hierbei kommt es zu allerhand Irrungen und Wirrungen und das Buch enthält auch kein klassisches Happy End - hier gibt es auf jeden Fall Potential für eine Fortsetzung, aber auch als Standalone ist Die Davenports ein toller Read.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Krimi, Kunst und Politik

Die Akte Madrid
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Andreas Storm hat mir mit seinem Auftakt "Das neunte Gemälde" bereits imponiert, nun ist die Fortsetzung "Die Akte Madrid" erschienen. Und erneut vermischt der Autor einen Kriminalfall um ein mysteriöses ...

Andreas Storm hat mir mit seinem Auftakt "Das neunte Gemälde" bereits imponiert, nun ist die Fortsetzung "Die Akte Madrid" erschienen. Und erneut vermischt der Autor einen Kriminalfall um ein mysteriöses Gemälde mit Kunstgeschichte, Politik und menschlichen Abgründen.

Dabei nutzt Andreas Storm einen rasanten Schreibstil. Das Erzähltempo ist hoch und dennoch strotzt jeder Satz nur so voller Information, sodass man aufmerksam folgen muss, um auch jeden Hinweis mitzubekommen. Dabei zeigt sich für mich die große Stärke dieser Reihe, nämlich der total gelungenen Kombination aus Zeitgeschichte, Kunst und Politik mit einem Kriminalfall.

Der Autor hat dabei toll recherchiert und bereitet die jüngste Geschichte Deutschlands so gekonnt auf. In " Die Akte Madrid" steht dabei die Verbindungen Deutschlands zum Franco-Regime in Spanien im Vordergrund.

Die Akte Madrid hat mir insgesamt sogar noch besser gefallen als der Auftakt. Lennard Lomberg ist ein Charakter, dem man gerne folgt und auch die übrigen Protagonisten runden die Geschichte ab. Das verschollene und gestohlene Gemälde hat mich neugierig gemacht und ließ mich an der Story dranbleiben, denn alle paar Seiten ergaben sich hier neue Wendungen. Und die Rechercheleistung tat dabei den Rest. Ich hoffe sehr, dass dies nicht das letzte Buch um Lennard Lomberg gewesen ist.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Es geht weiter mit den Bellinger-Schwestern

It happened with you
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Wieder einmal begleiten wir eine Bellinger Schwester, diesmal Hannah, zurück nach Westport. Somit treffen wir auf viele bekannte Gesichter, was sofort einen Wohlfühleffekt auf mich hatte - es war schön, ...

Wieder einmal begleiten wir eine Bellinger Schwester, diesmal Hannah, zurück nach Westport. Somit treffen wir auf viele bekannte Gesichter, was sofort einen Wohlfühleffekt auf mich hatte - es war schön, zu diesen Charakteren nach Westport zurückzukehren. Dabei hat die Autorin auch Szenen aufgegriffen, die so schon im ersten Teil angeschnitten wurden, nun aber aus Sicht von Hannah und Fox eine neue Bedeutung erhielten.

Zwischen den beiden fliegen schnell die Funken hin und her und es gibt einige sexy Szenen, die sich aber mit solchen Szenen voller Humor und solchen mit Tiefgang abwechseln. Hierdurch gewinnt das Buch für mich eine hohe Lesequalität, denn ich möchte bei Romance auf die unterschiedlichsten Arten unterhalten werden. Dieses Buch erfüllt somit die Kriterien für eine perfekte RomCom!

Vor allem die Entwicklung der beiden konnte mich überzeugen. Ihre nachvollziehbaren negativen Erfahrungen der Vergangenheit haben sie nachvollziehbar aufgearbeitet bekommen um ihre Beziehung voranzubringen. Insgesamt ein wirklich schöner, kurzweiliger Read. Ich hoffe, dass der Verlag noch mehr von der Autorin übersetzen lassen wird.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Die Vergangenheit entschlüsseln

Porträt auf grüner Wandfarbe
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Elisabeth Sandmann hat mit Porträt auf grüner Wandfarbe ein wirklich beeinduckendes Debüt hingelegt. Gemeinsam mit Gwen taucht der Leser ab in eine aufwühlende und verworrene Familiengeschichte, die sich ...

Elisabeth Sandmann hat mit Porträt auf grüner Wandfarbe ein wirklich beeinduckendes Debüt hingelegt. Gemeinsam mit Gwen taucht der Leser ab in eine aufwühlende und verworrene Familiengeschichte, die sich durch das ereignisreiche deutsche 20. Jahrhundert zieht.

Der Einstieg ins Buch fällt aufgrund des angenehmen und bildhaften Schreibstils sehr leicht, die unterschiedlichen Zeitebenen sind bildlich gut vorstellbar beschrieben. Bei der Orientierung geholfen hat mir der kleine Einleger mit einem Überblick über die familiären Verhältnisse, denn diese sind zunächst - ebenso wie für Protagonistin Gwen - etwas verwirrend. Dies hat man aber nach kurzer Zeit raus und kann sich ganz in diese verwobene Familiengeschichte vertiefen.

Die Vielfalt der Charaktere macht natürlich auch einen Reiz dieses Buches aus, denn sie sind allesamt nachvollziehbar geschrieben und wachsen einem schnell ans Herz. Sie entführen den Leser zu verschiedenen Orten und zu den verschiedensten Zeiten des 20. Jahrhunderts.

Dabei bleibt der Plot durchgängig spannend, denn immer wenn man das Gefühl hat, der Lösung ein Stück näher zu kommen, bremst einen die Autorin geschickt aus und greift einen anderen losen Faden auf. So kommt nach und nach ein Gesamtbild zustande, dass ganz am Ende die Lösung für Gwen parat hat und die Familienmitglieder gleichzeitig mit Vergangenheit und Zukunft versöhnt.

Die Autorin hat hier geschickt historische Ereignisse mit Glamour, Kunstschätzen und gesellschaftlichem Stand vermengt mit Vertreibung, Flucht, nebulösen Ereignissen und Familiengeheimnissen. Dieses Buch bietet so viel mehr als nur eine Familiengeschichte und wird sicherlich viele Leser begeistern können.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Eine lesenswerte Familiengeschichte

Das Licht zwischen den Schatten
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Das Buch ist mit knapp 850 Seiten ein richtiger Wälzer und ich war zunächst etwas abgeschreckt ob der hohen Seitenzahl. Einmal in die Geschichte eingetaucht, viel es mir dann aber tatsächlich sehr leicht, ...

Das Buch ist mit knapp 850 Seiten ein richtiger Wälzer und ich war zunächst etwas abgeschreckt ob der hohen Seitenzahl. Einmal in die Geschichte eingetaucht, viel es mir dann aber tatsächlich sehr leicht, durch die Seiten zu fliegen. Das lag zum einen an dem sehr bildhaften Schreibstil, der das Lesen zum Erlebnis machte und zum anderen an den verhältnismäßig kurzen Kapiteln, die mir das Vorankommen erleichterten.

Dazu beigetragen hat sicherlich auch der kluge Aufbau des Buches, denn wir folgen immer abwechselnd den Perspektiven von Konrad, Brigitte und André zu jeweils unterschiedlichen Jahreszahlen. Durch sie erhält der Leser Einblick in die verschiedenen historischen Ereignisse des bewegten deutschen 20. Jahrhunderts, das durch die Charaktere umso greifbarer wurde. Vor allem Andrés Geschichte hat mich sehr berührt und seine Erlebnisse in der ehemaligen DDR waren sehr eindrücklich. Mit Brigitte bin ich nicht ganz so warm geworden, sie ist ein sehr ambivalenter Charakter - vielleicht aber gerade dadurch auch der interessanteste. Durch alle Protagonisten konnte man erleben, wie die einzelnen gesellschaftspolitischen Strömungen auf das Erleben des Einzelnen Einfluss haben und wie es unser Zusammenleben prägt. Hier kann man wunderbar reflektieren und Erkenntnisse gewinnen.

Gegen Ende des Mittelteils wurde mir der Stil ein wenig zu ausschweifend, hier hätte eine leichte Straffung dem Buch ebenfalls gut getan, denn die Handlung hatte nochmal ordentlich angezogen und versprach Spannung. Dennoch hat sich dies gegen Ende gebessert und ich konnte der Autorin so durch das spannende Finale gut folgen. Denn sie bedient sich eines wirklichen Clous - zusammengehalten und überspannt wird die Erzählung durch ein verbindendes Element, eine gemeinsame Person, deren Rolle sich nach und nach immer mehr herauskristallisiert.

Die einzelnen Erzählfäden laufen so am Schlussu zu einem emotionalen Finale zusammen. Obwohl mir das Ende ebenfalls einen Tick zu gescriptet war und es für meinen Leseeindruck einiger Wendungen sicherlich nicht gebraucht hätte, so hat mich Das Licht zwischen den Schatten doch nachhaltig beeindrucken können. Eine mehr als gelungene, deutsche Familiengeschichte!

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