die Vergangenheit wird lebendig, im doppeltem Sinne
Das Wasser der Saale
Magdalene Rehnikel hat kein leichtes Jahr. Ihr Mann Georg wirkt zunehmend kränker und die Angst um ihre Zukunft lässt die noch junge Frau nicht mehr los. Bei einem Spaziergang über den Marktplatz erblickt ...
Magdalene Rehnikel hat kein leichtes Jahr. Ihr Mann Georg wirkt zunehmend kränker und die Angst um ihre Zukunft lässt die noch junge Frau nicht mehr los. Bei einem Spaziergang über den Marktplatz erblickt sie plötzlich den besten Freund ihres verstorbenen Bruders. Christoph starb vor 13 Jahren und sein bester Freund Rudger könnte erklären, was damals geschah, doch er war bis auf diesen Tag im August 1698 spurlos verschwunden. Magdalene macht sich auf die Suche nach Rudger, um endlich Antworten zu bekommen, doch als sie ihn endlich ausfindig machen kann und ihn zur Rede stellt, ist er nett und freundlich. Was verbirgt er wirklich? Sagt er die Wahrheit oder steckt viel mehr hinter dem Mord an ihrem Bruder?
Der fünfte Band der Reihe „Saalegeflüster“ ist vielleicht sogar der persönlichste Teil für Magdalene Rehnikel. Einiges aus ihrer Vergangenheit und auch Kindheit wird hier geschildert. Der Charakter ihres Bruders wird belebt und ihre schwere Zeit als Kinder ohne Eltern wird rückblickend geschildert. Aber das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Lebenssituation im Jahre 1698. Für Magdalene ist es kein leichtes Jahr. Mir haben die Einblicke in ihre Welt in Halle gut gefallen. Ihre Gedanken und Sorgen wirken auf mich authentisch. Auch wie sich die Lage um ihren Bruder klärt, hat mir gut gefallen. Es gab einige unvorhersehbare Wendungen, die mit guten Krimielementen daherkommen.
Die Autorin hat es geschickt verstanden, die Protagonisten lebendig werden zu lassen. Sie fügen sich glaubhaft in den historischen Hintergrund ein. Das Leben im ausgehenden 17. Jahrhundert wird spannend geschildert. Es war für mich interessant zu lesen, wie gerade Frauen wie Magdalene sich durchsetzen mussten. Erst kämpft sie um einen Platz zum Leben. Diesen bekommt sie als Kind von ihrem Onkel, der sie jedoch bald schon verheiratet. Die Gefühle von der jungen Frau werden dabei so wiedergegeben, dass man sie deutlich vor Augen hat und mit ihr mitfühlen kann. Die nächste Station in ihrem Leben ist ihre Ehe mit Georg. Es ist eine arrangierte Ehe, wie es üblich war. Auch wenn Magdalene nicht einverstanden war, entpuppt sich diese Ehe als Glücksfall, aber nun geht es in ihrem Leben weiter und das Glücksrad dreht sich auf für Magdalene weiter. In diesem Teil liegt dabei der Hauptschwerpunkt darauf, Antworten aus ihrer Vergangenheit zu finden. Aber es werden schon der nächsten Fäden ausgeworfen und lassen auf eine ungewisse Zukunft für Magdalene blicken. Es bleibt wohl spannend in ihrem Leben.
Mir hat auch der fünfte Band „Das Wasser der Saale“ gut gefallen. Ich finde den Titel sehr passend zum Inhalt des Buches. Ich erzähle hier aber nicht, warum, lest es und findet es selbst heraus. Eine sympathische Protagonistin führt die Leser durch Halle und durch ihr Leben. Dabei hat sie in jedem Band lebensechte Charaktere an ihrer Seite, die ihr helfen, ihr Schicksal zu meistern. Bisher habe ich immer geschrieben, dass man die Bücher durchaus einzeln lesen kann, aber jetzt ab diesem Teil würde ich dazu raten, die Reihenfolge einzuhalten. Gerade in diesem Teil geschieht so viel Wichtiges aus der Vergangenheit von Magdalene und auch für ihre Zukunft, dass man vielleicht ein paar wichtige Details verpassen könnte, wenn man den einen oder anderen Teil nicht liest.
Fazit:
Ich kann die Bücher dieser Reihe mit dem schönen Titel „Saalegeflüster“ nur jedem Liebhaber historischer Romane mit einfließender Krimispannung ans Herz legen. Die Autorin Christina Auerswalder hat nicht nur einen leicht zu lesenden Erzählstil, sondern erzählt ihre Geschichten lebendig und facettenreich. Ich konnte auch diesen Teil kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.