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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2023

Ein etwas anderer Thriller...

WELT
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Die Ankündigung eines andersartigen Schreibstils und einer komplexen Geschichte haben mich bei diesem Buch neugierig gemacht. Der Klappentext klang interessant. Daher habe ich mich für ein Rezensionsexemplar ...

Die Ankündigung eines andersartigen Schreibstils und einer komplexen Geschichte haben mich bei diesem Buch neugierig gemacht. Der Klappentext klang interessant. Daher habe ich mich für ein Rezensionsexemplar beworben und hatte das Glück eines zu erhalten.

Der Protagonist ist ein Mann der sein Gedächtnis verloren hat und nun auf der Suche ist nach seiner Vergangenheit, was mit ihm passiert ist und wer er eigentlich ist.
Völlig allein und ohne jede Erinnerung erwacht er in einer Müllhalde mitten in Kopenhagen. Er begibt sich auf eine Reise durch die dunkelsten Ecken der Stadt um Stück für Stück ein bisschen mehr von sich selbst zu erfahren. Der Autor umschreibt die Eindrücke auf den Protagonisten, Walter, sehr außergewöhnlich und intensiv. Diese Passagen muten fast poetisch an. Der Rest ist eher klar und eingängig beschrieben und erzählt verschiedene Erlebnisse von Walter auf seiner Suche und von ihm nahestehenden Personen. Außerdem spielen auch verschiedene Ärzte aus einer Forschungseinrichtung eine Rolle.
Man fühlt sich teilweise verwirrt von den vielen verschiedenen Geschichten, ähnlich wie es Walter wohl gehen muss. Man kann sich gut vorstellen wie konfus und beängstigend all die Wahrnehmungen für ihn sind. Aber am Ende fügt sich das Puzzle mehr und mehr zusammen.

Das Buch ist mit 141 Seiten relativ kurz gehalten. Es beschränkt sich auf das Wesentliche, aber man sollte sich zwischendurch die Zeit nehmen das Gelesene auf sich wirken zu lassen.
Wer einen Thriller sucht, der etwas tiefer geht und sich von sprachlich anspruchvolleren Passagen nicht abschrecken lässt, sollte sich diesen unbedingt mal ansehen.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Kann ein Android mit KI einen echten Menschen ersetzen?

Die Clay Saga / Selected_
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Diese Dystopie war für mich etwas völlig Neues. Ich hatte noch nie ein Buch zum Thema künstliche Intelligenz gelesen und fand das sehr interessant.

Es geht um die 16-jährige Ainsley, die sich nach dem ...

Diese Dystopie war für mich etwas völlig Neues. Ich hatte noch nie ein Buch zum Thema künstliche Intelligenz gelesen und fand das sehr interessant.

Es geht um die 16-jährige Ainsley, die sich nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 2077, einem Androiden mit KI als Mutterersatz gegenüber sieht. Man bekommt Einblicke in eine Welt, die garnicht so weit entfernt scheint. KI ist ein sehr aktuelles Thema und wird unser aller Zukunft mit Sicherheit stark prägen.

Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, was mir persönlich gut gefällt, da ich auch gerne Mal zwischendurch ein Paar Seiten z.B. in der Mittagspause lese und so muss man nicht mitten in einem Kapitel aufhören.

Einen Stern Abzug gibt es, weil für meinen Geschmack recht viele Namenswiederholungen vorkommen und manchmal die Sätze etwas merkwürdig klingen, weil scheinbar manche Wörter vertauscht sind. Das sind aber nur Kleinigkeiten.

Die Geschichte fand ich interessant und spannend und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung, weil doch noch einige Fragen offen sind die mir unter den Fingernägeln jucken.

Allen Fans von Dystopien und Lesern mit Interesse an dem Thema KI kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen. Sicher ist das Buch gerade für jüngeres Publikum sehr interessant.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Die Rückkehr in das gefürchtete Elternhaus

Krummes Holz
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Es geht um zwei Geschwister die ihre Mutter früh verlieren und ihre Kindheit in der lieblosen Obhut ihres Vaters und dessen Mutter auf einem Gutshof verbringen. Beide können die Erwartungen des Vaters ...

Es geht um zwei Geschwister die ihre Mutter früh verlieren und ihre Kindheit in der lieblosen Obhut ihres Vaters und dessen Mutter auf einem Gutshof verbringen. Beide können die Erwartungen des Vaters und der Großmutter nicht erfüllen. Abwechselnd lassen sie einander allein auf dem Hof zurück. Zuerst die ältere Malene für eine Ausbildung auf einem anderen Hof, später Jirka der mit 14 aufs Internat geschickt wird. Erst nach 5 Jahren kehrt Jirka auf den Hof zurück und wird von den lange verdrängten Erinnerungen verfolgt. Seine Schwester begegnet seiner Rückkehr mit Abweisung und straft ihn mit Schweigen, hatte sie ihn doch 4 Monate zuvor vergeblich um sein Kommen gebeten. Nun sei es zu spät. Und dann ist da noch Leander. Der Sohn des ehemaligen Verwalters, der nach dessen Tod mit Malene und Jirka auf dem Hof lebte und arbeitete. Auch mit ihm verbinden Jirka zwiespältige Gefühle und Erinnerungen.

Es ist eine Geschichte voller Schmerz, unausgesprochener Gefühle und Verletztheit.
Die Grenzen zwischen Erinnerung und Gegenwart verschwimmen hier oftmals. Das macht es beim Lesen teilweise anstrengend. In den ersten 2/3 des Buches passiert nicht viel, das meiste dreht sich um Jirkas Erinnerungen. Erst im letzten Drittel platzt dann die Bombe und all das Unausgesprochene kommt an die Oberfläche.
Das Band zwischen den Geschwistern hat über die Jahre und Ereignisse gelitten, aber es ist noch da. Traurig und verletzt nähern sie sich wieder an und finden vielleicht so etwas wie Hoffnung.
Das Ende bleibt sehr offen, was mich mit vielen Fragen und Unverständnis zurücklässt.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Das Lieben und Leiden von Mary & Claire

Mary & Claire
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In dem Buch geht es um die Schriftstellerinnen Mary Shelley und Claire Clairmont, die Stiefschwestern waren. Man erfährt wie sie zusammen aufwuchsen und wie ihre Leben weiter verliefen, mit welchen Hindernissen ...

In dem Buch geht es um die Schriftstellerinnen Mary Shelley und Claire Clairmont, die Stiefschwestern waren. Man erfährt wie sie zusammen aufwuchsen und wie ihre Leben weiter verliefen, mit welchen Hindernissen und Schicksalsschlägen sie zu kämpfen hatten. Ihre Liebe zu Büchern und zum Schreiben ist immer präsent. Beide Schwestern verlieben sich in den selben Mann und werden von den Eltern verstoßen. Das Buch dreht sich viel um die Liebesbeziehungen der beiden Frauen. Es geht auch um die Entstehung von Marys erstem und wohl bekanntesten Roman Frankenstein. Darauf hätte ich mir ein bisschen mehr Fokus gewünscht. Das wird ganz am Ende ziemlich schnell abgefrühstückt. Ich fand es aber auch interessant zu lesen wie die beiden schließlich zu denen geworden sind die sie waren und wie schwer es zu damaliger Zeit war als Frau und Schriftstellerin ernst genommen zu werden.
Wer sich dafür interessiert, der macht mit dem Buch sicher nichts falsch. Man sollte nur nicht zu viel in Bezug auf die Entstehung von Frankenstein erwarten.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Walisisches Inselleben um 1938

Die Tage des Wals
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Ich fand an dem Roman vor allem die Eindrücke über das Leben der Menschen auf der kleinen Insel interessant, die so nah am walisischen Festland liegt, dass man hinüber sehen kann, die bei schlechten Wetterverhältnissen ...

Ich fand an dem Roman vor allem die Eindrücke über das Leben der Menschen auf der kleinen Insel interessant, die so nah am walisischen Festland liegt, dass man hinüber sehen kann, die bei schlechten Wetterverhältnissen aber auch ein anderer Planet sein könnte, auf dem die Bewohner gefangen sind. Das ganze Leben der Einwohner richtet sich nach der Natur.

Als zwei englische Forscher auf die Insel kommen, prallen zwei Welten aufeinander. Joan und Edward haben von dem gestrandeten Wal gehört und wollen ein Buch über die Insel schreiben. Sie sind ganz begeistert von dem Leben dort. Die 18-jährige Manod dagegen, die von den beiden als Übersetzerin engagiert wird, träumt davon die Insel zu verlassen, wie viele der jüngeren Bewohner. Währenddessen bahnt sich gerade der zweite Weltkrieg an.

Ein fesselndes und unterhaltsames Buch. Den Schreibstil fand ich angenehm. Leider konnte ich aber keine Verbindung zu den Protagonisten herstellen. Das Ende kam mir zu abrupt und ließ noch vieles offen, was ich etwas schade und unbefriedigend fand.

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