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Veröffentlicht am 19.07.2023

Wenn Familiengeheimnisse sich in eine Tragödie wandeln

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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"Das Grand Hotel" von Caren Benedikt aus dem blanvalet Verlag, erzählt eine verstrickte und geheimnisvolle Familiengeschichte, kurz nach dem Ersten Weltkrieg.

Im Jahr 1924 lebt die Dame und Geschäftsfrau ...

"Das Grand Hotel" von Caren Benedikt aus dem blanvalet Verlag, erzählt eine verstrickte und geheimnisvolle Familiengeschichte, kurz nach dem Ersten Weltkrieg.

Im Jahr 1924 lebt die Dame und Geschäftsfrau Bernadette von Plesow auf Rügen und führt das Grand Hotel mit voller Leidenschaft. Bei ihr leben ihr ältester Sohn Alexander und die jüngste Tochter Josephine, ihr mittlerer Sohn Constantin hat sein eigenes Hotel in Berlin eröffnet. Alexander arbeitet mit seiner Mutter im Hotel und gemeinsam versuchen sie das Erbe des verstorbenen Vaters und Ehemannes wieder mit Leben, Menschen und Freude zu füllen. Dabei haben beide jedoch etwas andere An- und Absichten. Während Josephine sich noch selbst und ihre künstlerische Ader finden muss, ist Constantin in Berlin bereits ein erfolgreicher, aber auch gefürchteter Geschäftsmann. Jeder dieser Charaktere erzählt seine Geschichte und jeder birgt seine Geheimnisse.

Caren hat einen tollen Schreibstil und lässt die Lesenden nur so durch das Buch schweben. Jeder der Charaktere hat seine eigenen Ecken und Kanten, weshalb mir das Buch auch so toll gefallen hat. Es zeigt eine Welt in der Nachkriegszeit und wie schwer das Leben, trotz vermeintlichen Reichtums sein kann. Caren zeigt ebenso auf, dass es auch auf Rügen, einem Erholungsort, durchaus zu gewissen Problemen kommen kann und dass diese nicht nur in einer aufstrebenden und pulsierenden Stadt wie Berlin existieren. Armut, Verzweiflung und Machtgehabe werden hier sehr gut dargestellt und haben mich die Zeilen einsaugen lassen. Doch neben den äußerlichen Faktoren der Nachkriegszeit werden auch die Familienerlebnisse und -geheimnisse nicht zu kurz thematisiert. Jeder Einzelne von den Hauptcharakteren trägt etwas mit sich herum, was schwer auf dem Herzen liegt, obwohl die Familie auf mich nicht ganz so gespalten wirkte. Jeder hat eben seine Geheimnisse.

Bernadette ist eine starke Witwe, die ihr letztes Kleid für das Grand geben würde. Diesen Traum hatte sie sich mit ihrem verstorbenen Ehemann erfüllt und nun war sie dran, das Grand wieder groß zu machen. Jedoch bekommt sie dies nicht nur mit ihrem starken und charismatisch wirkenden Charakter hin, sondern auch mit ihren weiblichen Vorzügen. Diese Frau hat mir teilweise wirklich den Atem geraubt und selbst beim Lesen hätte ich ihr vermutlich auch so einiges abgekauft. Sie ist unabhängig und weiß ihre Probleme selbst zu lösen, weshalb ich Bernadette sehr gerne mochte.

Alexander und Josephine - das älteste und jüngste Kind, haben mich beide auf ihre eigene Art und Weise genervt. Der Sohn, der damit nicht klarkommt, dass die Mutter die Führung des Hotels nicht zu 100 % in seine Hände legen will und die Tochter, die nur am Jammern war, dass sie ja nicht geliebt werden und niemand sie verstehen würde. Beide waren auf ihre eigene Art speziell, aber haben mich auch oft mit den Augen rollen lassen.

Constantin wirkte auf mich wie das Lieblingskind von Bernadette - jung, unabhängig, reich und machtvoll. Der mittlere Sohn hat sich bereits in Berlin ein eigenes Imperium aufgebaut und wird von anderen Geschäftsleuten durchaus gefürchtet. Die Art und Weise, wie er. Angelegenheiten regelt, sind für die damalige Zeit gar nicht so verwerflich, heutzutage jedoch sehr fraglich. Constantin ist jemand, der wohl die falschen Freunde hatte oder mit den falschen Leuten Geschäfte gemacht hatte, jedoch mochte ich ihn sehr. Er war spannend, aufregend, charismatisch und böse.

"Das Grand Hotel" hat mich für einige Zeit in eine andere Zeit entfliehen lassen und mir gezeigt, dass es im Jahr 1924 nicht gerade einfach zu leben war. Die Welt, die wir heute kennen, gab es so definitiv früher nicht und man musste um sein Überleben kämpfen - vielleicht auch nicht mit den schönsten Mitteln und Wegen. Teilweise haben mich die Beschreibungen und Zustände traurig gemacht, jedoch hat Caren hier einen tollen Ausgleich mit den Familiengeheimnissen geschaffen, wie letztendlich in einer Tragödie enden. Ich werde mir auf jeden Fall noch den zweiten und dritten Teil durchlesen und schauen, wie die Geschichte der von Plesows endet.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Toller Plot und Idee, aber zu langatmig

Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan
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Bisher habe ich noch kein Buch von Cassandra Clare gelesen, hatte es mir aber immer mal vorgenommen. Ich habe bisher viel Gutes über ihre Bücher gelesen und das hier war ihr erstes High Fantasy Buch. Aber ...

Bisher habe ich noch kein Buch von Cassandra Clare gelesen, hatte es mir aber immer mal vorgenommen. Ich habe bisher viel Gutes über ihre Bücher gelesen und das hier war ihr erstes High Fantasy Buch. Aber leider ... hat es mich irgendwie enttäuscht.

Der Schreibstil von Cassandra ist unglaublich gut! Daran hat es auf jeden Fall nicht gelegen. Auch mochte ich die Idee der Story sehr gerne, dass eben jemand ein Schwertfänger und somit auch eine Art Doppelgänger des königlichen Erbens wird. Das Buch ist wirklich unglaublich detailliert beschrieben, denn schon der Prolog hatte einiges an Seiten.

Ich mochte die facettenreichen Charaktere, die Welt, die Cassandra geschaffen hat. Castellan bietet den perfekten Schauplatz für die Geschichte, die Magie und alles Drumherum. Bedauerlicherweise hat das Buch mich aber nicht vollends gepackt. Teilweise war es zu langatmig. Zu viele Informationen und zu viele Beschreibungen können enttäuschenderweise eben genau dazu führen. Ich hätte mir mehr Plot anstatt Informationen gewünscht. Deshalb habe ich auch so lange für das Buch gebraucht.

Alles in allem ist es ein gutes Buch! Ich habe von vielen gehört und gelesen, dass es ihnen ähnlich ging. Aber das sollte euch nicht beeinflussen. Schaut einfach, ob die Geschichte euch zusagt und versucht es selbst. Vielleicht ist es ja etwas für euch!

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Spannend, aber geht besser

Holly
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Holly Gibney ist Privatermittlerin und steht vor einer neuen Aufgabe - sie soll eine vermisste Person finden. Die Protagonistin kam schon in Kings Büchern vor, was wohl an mir vorbeigegangen ist. Das Buch ...

Holly Gibney ist Privatermittlerin und steht vor einer neuen Aufgabe - sie soll eine vermisste Person finden. Die Protagonistin kam schon in Kings Büchern vor, was wohl an mir vorbeigegangen ist. Das Buch ist im typischen Schreibstil von King geschrieben: detailliert, ausschweifend, spannend und einfach.

Die Geschichte rund um die Privatermittlerin Holly, spielt zu Beginn in zwei verschieden Zeitschleifen - zum einen in der nahen Vergangenheit über die entführten Personen und zum anderen in der Gegenwart, in welcher Holly engagiert wird. In den Vergangenheitsszenen erfährt man etwas über die Übeltäter und Stück für Stück setzt sich das Puzzle zusammen, denn in einer kleinen Stadt, bleibt nicht alles für immer unbemerkt.

Man bekommt einen Einblick in das Leben von Holly und ihren Job. Jedoch spielt auch die Coronapandemie eine große Rolle, was mich persönlich hin und wieder genervt hat. Es ist definitiv spannend geschrieben und manchmal habe ich mich auch etwas geschüttelt, jedoch waren einige Sachen für mich zu vorhersehbar. Die Zusammenführung der zwei Handlungsstränge ist King gut gelungen, aber ich habe wirklich schon bessere Bücher von ihm gelesen.

Gutes Buch, jedoch nichts Besonderes für mich. Von daher gibt es nur 3,5 Sterne für Holly, auch wenn es mir das Herz bricht.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Schöne Märchenadaption mit Luft nach oben

Schneewittchens dunkler Kuss
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Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer ist die Böse in diesem Land? In Schneewittchens dunkler Kuss sollte man alles vergessen, was man von Schneewittchen weiß und kennt. Gleich zu Beginn lernen wir Cyntha ...

Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer ist die Böse in diesem Land? In Schneewittchens dunkler Kuss sollte man alles vergessen, was man von Schneewittchen weiß und kennt. Gleich zu Beginn lernen wir Cyntha kennen, die in ihrem Dorf als Außenseiterin gilt. Eines Tages hält der Earl von Falstone um ihre Hand an, und sie hat keine Wahl. Sie muss diesen Antrag annehmen.

Die Idee des Buches hat mir zu Beginn sehr zugesagt, denn nicht die Stiefmutter ist in diesem Buch die Böse. Ich kam gut in die Geschichte rein, der Schreibstil ist leicht und einfach zu verstehen. Jedoch wurde es von Seite zu Seite für mich immer etwas langweiliger und langatmiger. Es ging viel um Cyntha, ihr neues Leben beim Earl und die Tochter Snow. Der Spannungsbogen hat sich für meinen Geschmack etwas zu langsam aufgebaut, obwohl die düstere Welt und der geheimnisvolle Nebel so vielversprechend klang.

Handlungen sind zwar geschickt verwoben und Rätsel erschaffen worden, jedoch hat es mich nicht zu 100 % packen können. Obwohl Charaktere wie Schneewittchen, der Jäger, sieben Gestalten oder gar den Spiegel. Es gab schon einige Wendungen in der Geschichte, und die geheimnisvolle Atmosphäre hat mir gut gefallen. Auch gibt es eine kleine, aber zarte Liebesgeschichte. Aber mir hat eine tiefere Beziehung zu den Charakteren gefehlt sowie eine bessere Charakterentwicklung.

Ein mysteriöses Buch für zwischendurch ist es auf jeden Fall, wenn man auf dunkle Welten und Märchenadaptionen steht. Ich habe es nicht bereut, das Buch zu lesen, aber vielleicht waren meine Erwartungen auch einfach ein bisschen zu hoch.

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Eine tragische Geschichte, durch die Glasscheibe betrachtet

Vom Ende der Nacht
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Das Buch "Vom Ende der Nacht" durfte ich hier in einer Leserunde lesen. Die Teenager Rosie und Will lernen sich eines Abends an einem Lagerfeuer kennen und zwischen ihnen herrscht eine besondere Anziehungskraft. ...

Das Buch "Vom Ende der Nacht" durfte ich hier in einer Leserunde lesen. Die Teenager Rosie und Will lernen sich eines Abends an einem Lagerfeuer kennen und zwischen ihnen herrscht eine besondere Anziehungskraft. Jedoch soll diese Anziehungskraft nicht zu dem führen, was beide sich so sehnlichst wünschen, denn das Leben von beiden wird durch tragische Schicksalsschläge, Pläne und Tragödien verändert. Beide entwickeln sich weiter, leben ihr Leben, doch kommen nie wirklich voneinander los. Es entsteht eine Rolle Freundschaft zwischen den beiden, durchzogen von Telefonaten, Besuchen und einem gemeinsamen Urlaub. Die Jahre ziehen ins Land und so scheint es, dass ihre Wege endlich zusammen führen, aber manchmal kommen Dinge nicht so, wie man sie sich gewünscht hat.

Der Schreibstil von Claire war mir zu Beginn etwas fremd und ich habe eine Weile gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen. Die Gespräche waren eher oberflächlich beschrieben, genauso wie gewisse Schlüsselsituationen. Auch konnte ich keinen richtigen Bezug zu den Charakteren aufbauen, da diese eher flach beschrieben worden sind. Für mich wirkte es häufig so, als würde ich die Geschichte durch eine Glasscheibe betrachten, ohne etwas wirklich greifbar machen zu können.

Beide Charaktere haben so ihre Probleme und durch einen schweren Schicksalsschlag kamen mir beide nur noch weiter entfernt vor. Ich konnte weder zu Rosie noch zu Will eine Beziehung aufbauen. Ich persönlich empfand auch, dass sie sich kaum weiterentwickelt haben. Klar, sie sind gealtert und haben einige Verhaltensweisen geändert, doch diese tiefgründige Charakterentwicklung hat mir gefehlt. Zum Ende hin ist es mir auch schwergefallen am Ball zu bleiben, da sich dieses Hin und Her einfach weiter durchs Buch gezogen hat. Auch das offene Ende war ein schöner Abschluss für mich.

Nichtsdestotrotz spricht die Autorin wichtige Themen im Buch an und zeigt auf, was für Probleme Menschen ereilen können, um sich von der wahren Liebe abzuwenden. Es war eine schöne Geschichte und zwischendurch dachte ich auch, dass diese vielleicht doch mein Herz berühren kann, aber die feurigen Flammen haben nicht gelodert. Eine gute Geschichte, die mich jedoch etwas enttäuscht hat.

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